Archive for the ‘Anarchismus’ Category

[Belarus] Ihar Alinevich, Mikalai Dziadok, Artsiom Prakapenka und Jauhen Vas’kovich wurden entlassen

Mittwoch, September 30th, 2015

(gefunden auf: abcdd.org)

belarus_prisoner

Am 22. August hat der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko auf Druck der EU ein Papier unterschrieben zur Freilassung aller politischen Gefangenen, unteranderem der Anarchist*innen Ihar, Mikalai und Artsiom sowie den Nationalisten Jauhen Vas’kovich(1).

Die Entlassung erfolgte nach fünf Jahren, die sie alle im Gefägnis verbringen mussten. Während dieser Zeit waren alle psychischer und physischer Folter ausgesetz. Mit unzähligen Tagen Isolationshaft wurde der Kampf gegen die Unterdrückung im Gefängnis bestraft.

Wir sind froh sie nun alle in guter Stimmung zu sehen! Sie sind jetzt mit ihren Familien und Freund*innen zusammen.
Aber sie werden für die nächsten fünf Jahre unter ständiger Polizeibeobachtung stehen.

Mit diesem Ereignis wollen wir uns bei allen bedanken, die ABC-Belarus unterstützt haben in all den Jahren. Wir genossen unglaublich viel Unterstützung von Zusammenhängen von überall auf der Welt und das ermöglichte uns eine wirklich bestärkende Stimmung der Solidarität zu entwickeln. Ganz vielen Dank dafür!

Trotzdem diese Menschen frei sind, sind immer noch mehrere Gefährt*innen von uns im Gefängnis in Belarus. Sie brauchen auch eure Unterstützung.

Bis alle frei sind!
ABC-Belarus

(1) Vas´kovich ist ein belarussischer Patriot und wurde von ABC Belarus immer mitgenannt, weil er damals eine Soliaktion für Anarchist*innen gemacht hat. Er hat mit einem Molotovcocktail versucht das  lokale KGB Gebäude abzufackeln in Solidarität mit den inhaftierten Anarchist*innen. Er wurde nie direkt unterstützt sondern immer nur mit genannt für diese Aktion gemacht hat.

ABC-Gruppe in Dresden!

Mittwoch, September 30th, 2015

(gefunden auf: abcdd.org)

Seit letztem Jahr gibt es eine neue Anarchist Black Cross Gruppe in Dresden. Hier deren Selbstverständnis:

anarchist-black-crossÜber uns

Anarchist Black Cross Dresden ist ein Kollektiv von Menschen das sich zum Ziel gesetzt hat Ideen über Anarchismus und Solidarität zu verbreiten. Wir organisieren gemeinsame Abende um Briefe an Gefangene zu schreiben, Spendenaktionen und Vortäge, die über verschiedene Orte der Welt informieren. Durch das Verbreiten von Informationen über Gefangene und Repression gegen soziale Bewegungen, hoffen wir Menschen in Dresden Mechanismen von Repression aufzuzeigen, um diese besser bekämpfen zu können und eine Kultur der Solidarität in der Gesellschaft zu entwickeln.

ABC Dresden unterstützt anarchistische und antiautoritäre Aktivist*innen, deren Ideen anarchistischen Grundsätzen nicht widersprechen. Wir unterstützen auch Menschen, die während ihrer Zeit im Gefängnis Anarchist*innen werden.

Wenn du Fragen hast, Hilfe brauchst oder mitmachen willst schreib uns an unsere Mail: abcdd(A)riseup.net.

Hier findest du unseren pgp-key.

Tage gegen die Knastgesellschaft (Programm)

Montag, September 28th, 2015


– solidaritaetswerkstatt.noblogs.org –

plakat-aat-finKein Knast! Kein Staat!

-Antiautoritäre Tage gegen die Knastgesellschaft-

08-11.10.2015  in Hamburg

Die Tage finden am 8.10 abends im Centro Sociale (Sternstraße 2, Hamburg, Nähe U-Bahn Feldstraße)

Und 9-11.10 in der Roten Flora (Achidi-John-Platz 1, Hamburg) statt.

Das Programm findet ihr bald hier!
Mobimaterial findet ihr hier!

Anfragen wegen Pennplätzen und ähnlichem an soliwerkstatt@riseup.net.

-den Schlüsssel für verschlüsselte mails findet ihr unter Kontakt


Programm

Bisher sind angedacht/angefragt (sicher kommt noch der eine oder andere Vortrag/workshop dazu):

Donnerstag 08.10.2015 Centro Sociale
(Sternstraße 2 – Nähe U-Bahn Feldstraße)

19:00 Essen

19:30 Uhr Veranstaltung – Unsere Leidenschaft für die Freiheit ist stärker als jede Zelle!

Veranstaltung mit einer Mitstreiterin des Solifonds für Gefangene und verfolgte Kämpfer_innen aus Griechenland und Gefangenen aus Korydallos (Athen). Ein Mensch aus Athen wird über ihren gemeinsamen Kampf mit den Gefangenen gegen Repression und die Typ C Gefängnisse der letzten Jahre und die damit verbundenen Problematiken berichten. Eine wichtige Frage wird dabei sein welche Strategien es unter den momentanen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen ermöglichen in Bewegung zu bleiben. Ein elementarer Teil der Veranstaltung wird auch die direkte Kommnuikation mit organisierten kämpfenden Gefangenen (DAK-Netzwerk Kämpfender Gefangener) aus Griechenland darstellen. Wir hoffen Ihr bringt spannende Fragen mit und es gibt einen ineressanten Austausch über den Kampf der Gefährt_innen aus Griechenland.


Freitag 09.10.2015 Rote Flora
(Achidi-John-Platz 1 Nähe S-Bahn Sternschanze)

Ab 16:00 Uhr Kaffee

18:00 Uhr Essen

19:00 Uhr Veranstaltung – Gegen die Welt der Grenzen und Papiere!

Wir wollen über die Möglichkeiten von Kämpfen gegen die Abschiebemaschinerie und die rassistischen Zustände diskutieren. Mitstreiter_innen werden über Erfahrungen und konkrete Kämpfe sprechen.

Spätestens 24:00 Schluß


Samstag 10.10.2015 Rote Flora

(Achidi-John-Platz 1 Nähe S-Bahn Sternschanze)

09:00 Uhr – 11:00 Uhr Frühstück

11:30 Uhr Orga-Plenum

12:00 Uhr Veranstaltung – Kein Recht, Keine Ordnung!

Diskussion über spezifische aufständische Projekte am Beispiel des Kampfes gegen das neue Justizzentrum in München.

Spätestens 15:00 Pause

16:00 – 19:Uhr Open Space

Kommunikation mit Gefangenen
Jährlich bringen sich in der BRD mindestens 100 Gefangene um, weil sie die Bedingungen nicht ertragen können. 9 politische Weggesperrte aus bewaffneten Gruppen überlebten den Knast nicht.
Es ist deshalb für alle Weggesperrten existenziell, dass ihre minimalen Rechte durch Post und Besuche garantiert werden. Trotzdem ist es so, dass der Kontakt zu den Eingesperrten auf zu wenige Menschen reduziert ist.
Warum ist das so?
Angst vor Erfassung?
Angst fremden Menschen zu schreiben?
(Oder/und ein Austausch mit anderen AktivistInnen und Gruppen, die Erfahrung mit der Kommunikation nach drinnen haben.)(Orga ein Mensch vom Gefangeneninfo)

Ausserdem sind angedacht aber noch nicht bestätig:

-Internationalismus Debatte

-Va zur Repression gegen Anarchist_innen in Tschechien

-Anarchistisches Kollektiv aus Spanien, das zu Migration arbeitet berichtet über ihre Ansätze und Arbeit.

Und hier gibt es natürlich auch Platz für alle Anderen Themen die Menschen unte den Nägeln brennen…

19:00 Uhr Essen

20:00Uhr – 21:00Uhr

-Zeit für das Vertiefen von Debatten aus dem Open Space

-Film über Kämpfe in Chile

Ab 21:00 Uhr Kneipe in einer anderen Location


Sonntag 11.10.2015 Rote Flora

(Achidi-John-Platz 1 Nähe S-Bahn Sternschanze)

9:00 Uhr – 11:00 Uhr Frühstück

12:00 Uhr – 15:00 Uhr Diskussion – Gegen die Knäste und ihre Welt!

Was passiert in Deutschlands Knastgesellschaft und was sehen wir für Perspektiven oder auch nicht?

15:00 – 15:30 Uhr Abschlußrunde

Brussels: Down with the maxi-prison – gathering without borders from september 29th to october 3rd

Montag, September 28th, 2015

(gefunden auf: en.contrainfo.espiv.net)

abaslamaxiprisonFive days of gatherings and debates
September 29th – October 3rd 2015 in Brussels
The program of events can be found here.

If the state counted on silently building in Brussels the largest prison complex in Belgian history, it was mistaken. Against this maxi-prison project, a struggle was born and has intensified. An uncompromising struggle that has taken the initiative, which creates paths without political parties or formal organisations, that embodies itself in self-organisation and direct action against what makes the maxi-prison possible.

The project to build a maxi-prison is inscribed into a wider economic and political context. In this time of new economic and political instability, the Belgian State, like other States, level up with strengthening the repression. Whether this translates into tougher laws, more control at all levels, cameras everywhere, militarisation of borders, soldiers in the street, urban regeneration to “restore order”, there are also all types of extensive prison building programs. Because prison will always be one of the threats used to try to make us fall into rank as well as a powerful state tool to keep in order its world divided into rich and poor, powerful and excluded, oppressors and oppressed.

If ideas and actions have to join hands, if thought and experience can sharpen the fight we lead, if the construction of the maxi-prison is not just a question of four walls, but perhaps above all a social issue that affects the whole of this society, these five days of gatherings around the struggle against the maxi-prison could be a valuable opportunity.

At these meetings, comrades from different corners of the world will chat about their experiences of struggle, bringing along their reflections around insurrectionary struggle and explore ways to deepen the fight against the maxi-prison, but not solely.

Tuesday 29th September, 7:30pm
Le Passage – Rue Rossini 11, Anderlecht
The hour of the revolt (comrade from London)

Wednesday 30th September, 3pm
Lion D’or – Avenue Jamar 5, Anderlecht
The struggle against the maxi-prison

Wednesday 30th September, 7:30pm
Pianofabriek – Rue du Fort 35, Saint-Giles
The struggle against the new Type C prisons in Greece

Thursday 1st October, 7:30pm
Acrata – Rue de la Grande Ile 32, Brussels
Towards the insurrection (comrade from Italy)

Friday 2nd Octoer, 5pm
Acrata – Rue de la Grande Ile 32, Brussels
Undermine the prisons of the democracy in Chile

Friday 2nd Octoer, 7:30pm
Le Passage – Rue Rossini 11, Anderlecht
Rebellion in Spanish prisons (comrade from Spain)

Saturday 3rd October, 2pm
L’eau Chaude – Rue des Renards 25, Marolles
Feedback and perspectives of struggle

in French, Italian | Program of events in French and Dutch (pdf)
Further reading: “The struggle against the maxi-prison” (pdf)

Evi Statiri im Hungerstreik

Dienstag, September 22nd, 2015

(gefunden auf: political-prisoners.net)

Evi Statiri
Seit nunmehr 7 Tagen befindet sich Evi Statiri im Hungerstreik um ihre sofortige Freilassung durchzusetzen. Sie sitzt bloß in U-Haft, weil sie die Lebenspartnerin des anarchistischen Befreiungskämpfers Gerasimos Tsakalos ist. Ihr Hungerstreik wird von einer teilweise militanten Kampagne im In- und Ausland unterstützt, ebenso gibt es Unterstützung für Nikos Romanos, dessen Hungerstreikforderungen nach universitärer Ausbildung trotz staatlicher Zusage immer noch nicht erfüllt werden; die Massenbewegung rund um seinen erfolgreichen Hungerstreik leitete im letzten Herbst das Ende der Regierung von Malakas Samaras ein, der überraschend nach gegeben hatte.

evi.1jpgMontag, 14. September 2015
Griechenland: Evi Statiri im Hungerstreik im Korydallos Frauenknast

HUNGERSTREIK

Gegen Angst und Ungerechtigkeit

Seit heute, dem September, werde sich die Kalenderseite an der Wand meiner Zelle nicht weiter blättern. Dieses Datum bleibt dort unverändert bis zum Tag meiner Freiheit.

Heute, am 14. September beginne ich einenn HUNGERSTREIK für meine Freilassung; gegen die Angst vor der Macht, gegen die Lügen der Journalist*innen, gegen die Apathie, gegen die Stille…

Bullen, Richter und Politiker*innen haben meine Tage innerhalb der Wände dieses Gefängnisses eingekerkert aber sie können nicht meine Würde und meinen Wunsch nach Freiheit einkerkern…

Dies ist meine Weigerung die Allgegenwärtigkeit der Macht zu akzeptieren, die unsere Leben erschlägt indem sie sie in Akten steckt, Akten mit polizeilichen Ausforschungen in Ermittlungsbüros. Es ist das Erbe unserer kollektiven Geschichte – die Kämpfe der Unterdrückten, die sich wehrten, die revoltierten, die blutetetn und die immer weiter Gerechtigkeit suchen.

Es ist die Rückkehr der Erinnerung der Aufständigen, die Unterdrückten und der Gefangenen, die alle nicht vergessen, daß Freiheit nicht einfach so gegeben wird, sondern gewonnen wird in Kämpfen…

“Man hat nur solange Macht über Menschen, wenn man ihnen nicht alles weg nimmt, aber wenn du einen Menschen um alles beraubst, befindet er sich plötzlich außerhalb deiner Macht – wieder frei“ – A. Solzenitsin

Evi Statiri
Korydallos Gefängnis für Frauen
14.09.15.

Griechische Gefängnisse: Nachdem ihre Entlassung abgelehnt wurde, kündigt Evi Statiri einen Hungerstreik an

Sonntag, September 20th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

153676Zwischen 2. März und 4. April 2015 führten die zehn inhaftierten MitgliederInnen der anarchistischen Stadtguerilla “Verschwörung der Feuerzellen” (CCF/FAI-FRI) Gerasimos Tsakalos, Christos Tsakalos, Olga Ekonomidou, Michalis Nikolopoulos, Giorgos Nikolopoulos, Haris Hadjimihelakis, Giorgos Polidoros, Panagiotis Argirou, Damiano Bolano and Theofilos Mavropoulos — zusammen mit der inhaftierten Anarchistin Angeliki Spyropoulou — einen aufzehrenden Hungerstreik durch. Sie forderten die Freilassung ihrer Verwandten Athena Tsakalou (Die Mutter der Tsakalos Brüder) und Evi Statiri (Ehefrau von Gerasimos Tsakalos), welche 6 Monate zuvor festgesetzt wurden und absurderweise im Zusammenhang mit dem CCF-Ausbruchsplan beschuldigt werden, welcher im Januar 2015 aufgeflogen war.

Am 6. April konnte Athena Tsakalou unter extrem heftigen Restriktionen den Knast verlassen.

Lediglich weil sie die Lebenspartnerin von Gerasimos Tsakalou ist, befindet sich Evi Statiri ein halbes Jahr später immer noch in Untersuchungshaft im Frauentrakt des Koridallos-Gefängisses. Am 6.September wurde bekannt, dass der von Richterin Chalevidou geleitete Justizausschuss Evi Statiri’s erneuten Antrag auf Entlassung abgelehnt hat. Am selben Tag veröffentlichte Evi einen offenen Brief und kündigt einen Hungerstreik ab den 14. September an,  um ihre sofortige Freilassung durchzusetzen.

Es folgen ein paar Ausschnitte aus dem Brief “Aus dem Land der Vergessenen gegen das Vergessen” welchen CCF-Mitglied Olga Ekonomidou kürzlich veröffentlchte, als einen Ausruf an die Gefährtinnen Tamara Sol Farías Vergara und Natalia “Tato” Collado, die in Chile als Geiseln des Staates gehalten werden, und natürlich als Geste der Solidarität mit der Geisel Evi Statiri (der komplette Text wurde von Griechisch ins Spanische übersetzt):

« Für die Herrschaft ist von doppelter Bedeutung Evis Haft zu verlängern. Einerseits will man die Ausdauer der Stadtguerilla und die Toleranzgrenzen solidarischer Menschen austesten, andererseits die Ausweitung der Taktik der Kriminalisierung von Familienbeziehungen, obwohl das illegal ist. Dabei handelt es sich um das psychologische Spiel der Macht, das neben anderen Dingen wie ein Rammbock in das Bewusstsein einschlägt. Es zielt auf die Köpfe der Verwandtschaft ab, um sie zur Strecke zu bringen, sie zu verschrecken, liefert sie Frustrationen aus, damit sie sich schließlich gegen uns wenden, in dem sie die Vertrauensebene zerstören, weil sie den Preis für unsere eigene Entscheidungen zahlen müssen.

Und wenn auf dem Pfad jeder einzelnen persönlichen Geschichte manche Genoss*innen, Freund*innen und Vertraute uns weiterhin zur Seite standen und andere uns aufgaben, dann auch, weil es einfacher ist jemanden zu unterstützen, der erfolgreich ist, als in schweren Zeiten. Trotz allem hat die Herrschaft dieses Spiel noch nicht gewonnen. Sie wetteten auf die Verwässerung emotionaler Bindungen und ihrer Zersetzung, eine Wette, die sie bereits jetzt verloren haben.

Denn selbst 6 Monate später hält die Unterstützung der Leute, die uns nahe stehen an, sowohl im Knast als auch von außerhalb unter eingeschränkten restriktiven Bedingungen aufgrund von Justizbeschlüssen. Sie unterstützen uns immer noch mit dem Lächeln der Geduld und des Vertrauens, während sie ihre eigene Würde aufrechterhalten.
So ist es unserer Wetteinsatz, jeder anarchistischen Zelle und Individualität, die die kontinuierliche Attacke, den Aufstand voran treiben, zu zeigen, daß es keinen Waffenstillstand gibt, weder jetzt noch jemals. Insbesondere gibt niemand imitten repressiver Operationen nach, sondern zündet wieder Angriffe, um wirklich gefährlich zu sein; eine Bedrohung als ein interner Feind des Herzens des Systems zu bleiben..

Denn alles, was den Berg runter rollt, kann nur mit einer Barriere direkt davor gestoppt werden, ansonsten rollt es weiter unkontrolliert und nimmt nur noch an Geschwindigkeit zu und wälzt alles nieder, was zu schwach für seine Proportionen ist. Der Wetteinsatz ist das Leben, ohne Ende, aber mit Ausdauer, Fortschritt und Spannung, mit nur einer Richtung… Befreiuung, Anarchie.

“Ich brauche weder, noch will ich eure Diziplin. Aufgrund meiner Erfahrungen will ich sie für mich selbst. Es kommt von ihnen, nicht von Euch, daß ich meine Regeln meines Verhaltens bestimme. Ich will mein eigenes Leben führen. Sklaven und Lakaien jagen mir Angst ein. Ich hasse die, die herrschen und die, die sich beherrschen lassen, machen mich krank. Derjenige, der sich vor der Peitsche beugt, ist nicht mehr wert als derjenige, der sie schwingt. Ich liebe Gefahr, und das Unbekannte, das Unsichere verführt mich. Angefüllt mit dem Wunsch nach Abenteuer, scheiss ich auf Erfolg. Ich hasse eure Gesellschaft von BürokratInnen, Administrationen, MillionärInnen und BettlerIn. Ich werde nicht eure heuchlerischen Gebräuche und falschen Höflichkeiten annehmen. Ich will meinen Enthusiasmus in der reinen, frischen Luft der Freihheit leben. . . . Ich werde meinem Pfad folgen, nach meinen Passionen, werde mich verändern ohne aufzugeben und ich werde morgen nicht dasselbe sein wie heute. Ich bummel rum und lasse mir von niemand die Flügel stutzen. . . . Ich hasse jede Kette, jedes Hinderniss; ich laufe dahin, nackt, lasse meine Haut durch durch die stimulierenden Strahlen der Sonne liebkosen. Und, ach, alter Mann! Ich kümmere mich sehr wenig darum, wenn Deine Gesellschaft in tausend Stücke zerbirst und ich endlich mein Leben leben kann.
— Wer bist du, kleines Mädchen, faszinierend wie ein Mysterium und voller wilder Instinkte?
— Ich bin die Anarchie.”
(Émile Armand, Französicher Individualanarchist)

Olga Ekonomidou
Mitglied der C.C.F.-F.A.I.
Koridallos Frauen Gefängnis»

Überarbeitung einer Übersetzung von Indymedia

„Das erste Mal links“ – Das Land ist ein Pulverfass, ein Funke genügt, um Staat und Kapital hochzujagen

Dienstag, September 15th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Dokumentation: Nikos Maziotis zu Wahlboykott und bewaffneten Kampf

1458238928.thumbnailAthen – N. Maziotis, neue Übersetzung: “Das Land ist ein Pulverfass, es braucht nur einen Funken oder Zünder um Staat und Kapital hochzujagen.”

Bezüglich des neuen Memorandums und der Wahlen am 20. September

Das dritte Memorandum, das die SYRIZA Regierung abzeichnete, markiert den kompletten politischen Bankrott des linken Regimes und seines chimärischen Strebens nach einem „menschlicheren“ Kapitalismus. Nach der Amtsübernahme letzten Januar markiert es außerdem den Kollaps des Versuchs der SYRIZA die Niederlage der sozialen Massenbewegungen der Periode 2010-2012 zu verwalten. Für diejenigen ohne Illusionen war die Zeit bis zur Annahme des 3. Memorandums einfach eine Phase des Wartens auf den vorhergesagten Rückzug von den Wahlversprechen, das Memorandum anzufechten, neu zu verhandeln und dem teilweisen Abschreiben der Schulden und der gleichzeitigen Politik der Armutsbekämpfung. Das Warten begann mit der Vereinbarung vom 20. Februar, welche das zweite Memorandum verlängerte und endete – trotz der Ablehnung der Forderungen der Gläubiger durch 62% der Wähler*innen am 5. Juli – mit dem dritten Memorandum, welches wesentlich härtere Maßnahmen vorsieht als das im Referendum abgelehnte.  Innerhalb weniger Monate zog sich Syriza hinter seine „roten Linien“ zurück, ergab sich komplett und akzeptierte die Forderungen der Gläubiger, diesmal viel brutaler als die von der Vorgängerregierung Samaras abgesegneten.

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Aufruf: Kein Knast! Kein Staat! -Anti-autoritäre Tage gegen die Knastgesellschaft-

Freitag, September 11th, 2015

aufrufKein Knast! Kein Staat!

-Anti-autoritäre Tage gegen die Knastgesellschaft-

Während wir arbeiten, konsumieren, funktionieren… bauen sie den Käfig in dem wir leben!

Das Leben unter einem demokratischen Regime ist geprägt von einem stetigen Prozess der Anpassung an die Probleme und Veränderungen des Systems.

Der Staat reflektiert stetig sein Auftreten und Handeln, um durch Reformen und das Anbieten von vermeintlichen Alternativen einen „modernen“ bürgerlichen Diskurs aufrechtzuerhalten. Den Unruhen, die nicht in diesen Konstrukt passen wird so die Grundlage entzogen und rechtfertigen schon beim aufkommen in den Augen vieler ein hartes Durchgreifen des Staates.

Dieses Verhalten kann in so gut wie jedem Bereich des Lebens beobachtet werden. Durch einige ihrer stärksten Waffen, die Illusion einer Partizipation sowie durch einem ständig zu erweiternden Arsenal an sogenannten Rechten, perfektioniert sich die Demokratie Stück für Stück zu einem System, in dem die Beherrschten aktiv an ihrer Beherrschung teilhaben und die Abläufe mitgestalten.

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Interview mit ABC Belarus zur Freilassung von Gefangenen und den bevorstehenden Wahlen

Freitag, September 11th, 2015

babcDas Anarchistische Radio Berlin führte ein Interview mit den Genoss_innen von ABC Belarus zur aktuellen Freilassung von Anarchist_Innen und den bevorstehenden Wahlen.

 Das Interview gibt es in 3 Sprachen zum nachhören:
* Englisch
* Deutsch
* Spanisch

und hier noch die Interviews in schriftlicher Form:

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Spanischer Staat: Über den Genossen Gabriel Pombo da Silva und die Makrogefängnisse

Sonntag, August 30th, 2015
guerra a la sociedad carcelariaVor einem Jahr wurde der Genosse Gabriel Pombo da Silva in die Haftanstalt von Topas (Salamanca) versetzt. Dort widersteht er weiter sowohl der harten Erfahrung der Freiheitsberaubung (nachdem er mehr als 30 Jahre hinter Gittern verbracht hat) als auch den unterschiedlichen Verfügungen, die von der Gefängnisverwaltung unaufhörlich so perfektioniert werden, wie es ihren und ihrer Schirmherren Interessen am besten passt.

Das Gefängnis von Topas entstand im Rahmen des Anfangs der ´90er Jahre von Felipe González PSOE-Regierung geförderten Bauprogramms von 20 Makrogefängnissen. In der derselben Zeit führte der finstere sozialistische Haftanstaltsdirektor die interne Weisung zur Verwaltung der FIES-Regimes ein.

Das Gefängnis von Topas hat also die Eigenschaften dieser neuen Massenhaftfabriken – in den 20 Jahren 1991-2011 verdoppelte sich die Anzahl der Gefangenen in Spanien von ungefähr 35.000 auf 70.000.

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Bruchstellen #15 und #16 online!

Sonntag, August 30th, 2015
 Nr. 16 August 2015
bs16Inhalt:
* Aufruf für eine Internationale Woche für anarchistische Gefangene
* Nein zum Bau des Justizzentrums!
* [Wien] Was die tschechische “Operation Fenix” mit #nowkr zu tun hat
* “Wie wenig notwendig ist, um in Österreich als schwer bewaffnete Extremisten zu gelten”
* Hungerstreik beendet – ein Rückblick
* Zwei Jahre Sicherungsverwahrung
 

 

 

 

 

Nr. 15 Juli 2015
 bs15Inhalt:
* [Frankreich] 10 Fahrzeuge eines Knastbauunternehmens gehen in Flammen auf
* Vier Jahre Haft für spanischen Antifaschisten
* [Bremen] Gegen Nazis und Repressionen – Freiheit für Valentin
* Nikos Maziotis: Griechenland’s Zahlungsausfall und der Austritt aus der EU und dem EURO
* Operation Fenix: Weitere Inhaftierung, Zwei Polizeiautos angezündet, Es war das Werk von Spitzeln
* Dresden: Aktionstage in Solidarität mit Marco Camenisch
* Melbourne: Solidaritätstransparent für Marco Camenisch
* Belgien, Brüssel: Spray für AREVA und ASEA BROWN BOVERI

 

 

 

 

[A-Radio in English] Interview: Week of solidarity with anarchist prisoners August 2015

Donnerstag, August 13th, 2015

(gefunden auf: aradio.blogsport.de)

In the following interview we ask about the „Week of solidarity with anarchist prisoners“ (August 23 to 30, 2015), who is promoting it and what it is about. For security reasons, this interview has been re-recorded using our own voices.

Length: 4:47 min

You can download the audio at: archive.org (wav | mp3 | ogg).

 

Here you can listen to it directly:

 

Aufruf für eine Internationale Woche für anarchistische Gefangene

Donnerstag, August 13th, 2015

(auf Englisch hier: tillallarefree.noblogs.org)

WeekofSoliEnglishIm Sommer 2013 haben Mitglieder einiger ABC Gruppen über die Notwendigkeit diskutiert, einen Internationalen Tag für anarchistische Gefangene einzuführen. Da es bereits etablierte Termine für die Rechte politischer Gefangener oder den Prison Justice Day gibt, haben wir es für wichtig befunden, auch die Geschichten unserer GefährtInnen hervorzuheben. Viele weggesperrte AnarchistInnen werden von formellen Menschenrechtsgruppen nie als ‚Politische Gefangene‘ anerkannt, weil deren Sinn für soziale Gerechtigkeit streng auf kapitalistische Gesetze, die dafür entworfen wurden den Staat zu verteidigen und jede soziale Veränderung zu verhindern, begrenzt ist. Gleichzeitig wissen wir, selbst innerhalb unserer eigenen Zusammenhänge, so wenig über die Repression die in anderen Ländern passiert, und dabei sprechen wir noch gar nicht von Namen und Fällen die unsere eingekerkerten GefährtInnen betreffen.

Das ist der Grund, warum wir uns entschieden haben eine einmal im Jahr stattfindende Woche vom 23. – 30. August für anarchistische Gefangene einzuführen. Wir haben den 23. August als Anfangspunkt ausgesucht, weil an diesem Tag im Jahre 1927 die Italienisch-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti im Knast exekutiert wurden. Sie wurden dafür verurteilt während einem bewaffneten Raubüberfall in einer Schuhfabrik in South Braintree, Massachusetts, zwei Männer ermordet zu haben. Ihre Verhaftung war Teil einer größeren anti-radikalen Kampagne, die von der amerikanischen Regierung geleitet wurde. Beweise von Seiten des Staates gegen die beiden gab es fast keine, und viele Leute, auch heute noch, denken, dass sie für ihre starken anarchistischen Überzeugungen bestraft wurden.

In Anbetracht der Natur und Unterschiede der anarchistischen Gruppen rund um den Globus, haben wir eine Woche für gemeinsame Aktionen vorgeschlagen, anstatt einer einzelnen Kampagne an einem speziellen Tag, damit es für die Gruppen einfacher wird ihr Vorhaben innerhalb eines längeren Zeitraumes zu organisieren.

Hierfür rufen wir alle auf, die Information über die Woche für anarchistische Gefangene unter anderen Gruppen und Zusammenhängen zu verbreiten und darüber nachzudenken selbst etwas in eurer Stadt zu organisieren. Die Aktionen können von Info-Abenden, Filmvorführungen, Benefizkonzerten bis zu solidarischen und direkten Aktionen reichen. Lasst eurer Fantasie freien Lauf.

Es gibt Flugblättern in verschiedenen Sprachen. Bitte schickt uns Berichte über eure Aktionen/Aktivitäten an tillallarefree (A) riseup.net

Till all are free / Bis alle frei sind.

325” anarchist counter-information group
ABC Belarus
CNA/ABC Bogotá
Brighton ABC
Bristol ABC
ABC Cardiff
ABC Czech Republic
ABC Helsinki
ABC Kiev
ABC Latvia
Leeds ABC
London ABC
ABC Mexico
ABC Moscow
Nizhny Novgorod antirepression group
NYC ABC
Publicacion Refractario
ABC Rio de Janeiro
ABC St.Petersburg
ABC Vienna
ABC Warsaw

Fr. 14.8.2015 19:30 Textdiskussion „Neue Wenden des Kapitalismus“

Montag, August 10th, 2015

Textdiskussion über „Neue Wenden das Kapitalismus“

Freitag 14.08.2015

Beginn 19:30 Uhr

Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien, Lerchenfelderstraße 124 – 126, 1080 Wien, Hof 3, Tür 1A

________________________________________________

Diesmal wollen wir den Text „Neue Wenden des Kapitalismus“ von Alfredo M. Bonanno (hier als A5-Broschüre zum Ausdrucken) zur Diskussion stellen.

„Heute sind diese Bedingungen verschwunden. Alles hat sich radikal verändert. Die Fabrikmentalität existiert nicht mehr. Die Gewerkschaft ist ein Tummelplatz für Geschäftemacher und Politiker, der Lohn- und der Verteidigungswiderstand im Allgemeinen ist ein Filter, um sanfte Übergänge zu Kostenebenen der Arbeitskräfte zu garantieren, die immer angepasst sind. Die Zersetzung ist über die Fabrik hinaus getreten und im sozialen Gefüge angelangt, während sie Banden von Solidarität und Bedeutung in den menschlichen Beziehungen durchtrennt und die Leute in gesichtslose Fremde, in Roboter verwandelt, versunken in der lebenswidrigen Brühe der Grossstädte oder in der tödlichen Stille der Provinz. Die realen Interessen werden durch virtuelle Bilder ersetzt, die eigens dazu geschaffen und benutzt werden, jenes Minimum an Zusammenhalt zu sichern, das für den sozialen Mechanismus in seiner Gesamtheit unerlässlich ist. Fernsehen, Sport, Spektakel, Kunst und Kultur flechten ein Netz, worin all jene verfangen bleiben, die praktisch dabei sind, auf die Ereignisse zu warten, geparkt in Erwartung der nächsten Revolte, des nächsten wirtschaftlichen Zusammenbruchs, des nächsten Bürgerkrieges.“

Wir stellen jeden zweiten Freitag im Monat einen Text zur Diskussion. Diese Diskussionen stellen einen Versuch dar, eine anarchistische Debatte in Gang zu setzen. Wir wollen weder Expert_innen, noch Konsument_innen. Kommt bitte vorbereitet, lest den Text und macht euch dazu Gedanken (evtl. Notizen). Wir wollen unsere Ideen und Vorstellungen teilen und diskutieren um unsere Kritik zu schärfen.

Vatan Budak, der während des Suruç Anschlags verwundet wurde ist gestorben!

Mittwoch, August 5th, 2015

(übersetzt von und gefunden auf: sosyalsavas.org)

11822424_405413342976787_634469572931885932_nVatan Budak, der während des Suruç Massakers verwundet wurde ist seinen Verletztungen erlegen.

 

Wir haben unseren Genossen Vatan Budak verloren, der während des Bombenanschlags in Suruç (Pirsus) verwundet wurde und 16 Tage lang auf der Intensivstation lag. Vatan war Teil der Gruppe ‚Vereinigter Anarchistischer Angriff‘ (BAA).

Er ist der fünfte anarchistische Genosse der während/aufgrund des Suruç Anschlages ermordet wurde/gestorben ist.

Sein Begräbnis fand am 04. August in Gaziosmanpaşa, İstanbul, statt.

Dieses Viertel wird von den Faschisten dominiert und seine Familie ist eine der wenigen dort lebenden kurdischen Familien. Aufgrund der großen Gefahr durch gewalttäge Angriffe und der Bedrohung seiner Familie wurde das tragen von Fahnen und Transparenten eingeschränkt. Sie durften erst auf dem Friedhof alle vollständig gezeigt werden, wo auch Reden gehalten wurden die ihm den letzten Abschied bereiteten. Er wurde mit einer Schwarz-roten Fahne begraben.

Unterschieliche anarchistische Gruppen und Individuen waren anwesend.

Anstatt einer Minute der Stille – ein ganzes Leben des Kampfes!

Es ist bekannt, dass eine Person auf dem Weg zum Begräbnis verhaftet wurde, leider haben wir bis jetzt keine weiteren Infos dazu.

05.08.2015 Veranstaltung im EKH: Anarchismus in Mexiko – Briefeschreiben an Gefangene

Donnerstag, Juli 30th, 2015

aaaaInfotour von ABC Mexiko

Vortrag: Anarchismus in Mexiko – Briefeschreiben an Gefangene

Mehr Infos -> http://fda-ifa.org/abc-mexiko-tour/

Mittwoch, 05.08.2015

Vokü 20:00 Uhr, Vortrag 20:30 Uhr

Die anarchistische Bewegung blickt in Mexiko auf eine lange Tradition zurück, die bis Mitte des 19. Jh. zurückreicht. Die Anarchist*innen beteiligten sich an der Mexikanischen Revolution und vielen anderen Aktivitäten, die großen Einfluss auf die mexikanische Gesellschaft hatten.

Eine Genossin von Anarchist Black Cross Mexiko wird über die Arbeit ihrer Organisation berichten, die sich speziell um anarchistische Gefangene kümmert, über aktuelle Gefangene und ihre Situation, aber auch über einen Kampf gegen ein Großprojekt im Bundesstaat Oaxaca, bei dem eine lokale Gemeinschaft von ihnen unterstützt wird. Dazu wird es einen kurzen Film sowie Berichte aus erster Hand geben. Am Ende wird es die Gelegenheit für Fragen und Diskussionen geben.

Im Anschluss wird es noch die Möglichkeit geben, anarchistischen Gefangenen weltweit Briefe zu schreiben.

Antifénix – Solidarity Poster

Mittwoch, Juli 29th, 2015

(gefunden auf: antifenix.noblogs.org)

A3 POSTER ANTIFENIX

PRINT, WHEAT-PASTE!

Nikos Maziotis: Griechenland’s Zahlungsausfall und der Austritt aus der EU und dem EURO

Mittwoch, Juli 15th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

84A7B2A6F9AB976CE0AD00B4B05900D1Die SYRIZA Regierung bricht zusammen. Der griechische Zahlungsausfall und der Austrittsprozess aus der Eurozone, von den Kreditinstitutionen vorgesehen, begann schon 2010 und steht heute für den Anfang vom Ende der SYRIZA-Regierung. Die Umsetzung des Memorandum von 2010 steht für eine Phase im planmässigen griechischen Zahlungsausfall. Dieses Memorandum ist ein Beschluss der Überstaatlichen Wirtschaftselite zur Unterstützung und Sicherung des Euros und den Ausschluss eines Mitglieds was mittlerweile als Krebsgeschwür, der Krise und der Verschuldung, wahrgenommen wird.

Der Zahlungsausfall wurde von der Überstaatlichen Wirtschaftselite stets als Voraussetzung für die Rettung des Landes gesehen. Man hat auch nie die Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern vernachlässigt. Dies wurde durch den Miteinbezug des IWF, EZB und der Europäischen Kommission nochmals versichert. Seit 2009 war Griechenland ein bankrottes Land, dies wusste sowohl die damalige Regierung von Georgios Papandreou als auch die EU. Seit 2010 vertrat die Überstaatliche Wirtschaftselite eine Zahlungseinstellungstaktik. Dies zum Schutz der Gläubiger die damals im Besitz von Griechenlandbonds waren, namentlich: französische, deutsche, britische und amerikanische Banken.

Das erste Ziel des Memorandum war ein Verbot gegen eine einseitige Aufhebung der Kreditrückerstattung seitens der Schuldner. In Folge dessen konnten alle Güter des Griechischen Staates eingefroren werden, um die Kreditrückzahlungen zu garantieren.

Zusätzlich wird nun kein griechisches Recht mehr, sondern angelsächsisches Recht angewendet. Dieses verbietet die Umwandlung des Kredits vom Euro in eine andere unterbewertete Währung. Der griechische Staat verzichtet auf die Souveränität der eigenen Güter, die nun alle unter Verwaltung der Kreditoren stehen. Das zweite Ziel des Memorandum war die Rückerstattung der griechischen Bonds und des Schuldentransfers an internationalen Organisationen wie der IWF, EZB und Mitgliederstaaten der EU. Dies gelang durch einen weiteren Kredit von 110 Billionen Euro, welcher die alten Schulden mit neuen ersetzt hat. Durch diesen Prozess der Vergrösserung des griechischen Bankrotts, konnten die Besitzer der griechischen Bonds ihre Abfall-Aktien mit kleinstem Verlust loswerden.

Dieser Prozess wurde auch mit dem PSI (Private Sector Involvement) vorangetrieben, als im März 2012 die Schulden umstrukturiert wurden. Die grossen Gewinner waren die ausländischen Banken und die grossen Verlierer die griechischen Banken, die griechischen Fonds für die soziale Sicherheit und die Kleinanleger.

Gleichzeitig drängte die Überstaatliche Wirtschafts- und Politikelite das Land in den Ruin. Dafür benutzte sie das Dilemma „Austerität oder Bankrottdesaster“ und vertrat für fünf Jahre eine Politik zivilen Völkermords und Euthanasie gegenüber der breiten Gesellschaftsschicht. Das Ergebnis sind tausende Tote und Arme, Hunger und Verelendung.

Das Endziel der Kreditgeber ist die Schaffung einer zweispurigen EU. Mit mächtigen Länder mit einem grossen Überschuss und schwächere die sich bei den anderen verschulden.

Wie wir von „Revolutionärer Kampf“ schon im Dezember 2008 in unserem Papier „Griechenland als Ausgangslage für den revolutionären Kampf machen“ sagten:* Unser Austritt aus der EU und dem Euro ist heute eine Tatsache, die der Stärkung des Euros dient. Mit dem Voranschreiten der Krise und dem finanziellen Zusammenbruch eines europäischen Landes nach dem anderen, wird es für die EU, dem Euro und der ganzen Europäischen Union immer schwieriger zu überleben. Ein optimistisches Zukunftsszenario für die Union wäre eine Aufteilung, in der die stärkeren Länder mit grossem Überschuss über die schwächeren Länder bestimmen können. Periphere und bankrotte Länder der EU wären dann Protektorate, weil sie ihre politische und wirtschaftliche Souveränität aufgeben würden und den politischen wirtschaftlichen Direktiven der EU folge leisten müssten. Dieses Verhältnis wird von der EU gefördert und festigt einen „Zahlungsausfall Mechanismus.“

Fünf Jahre später konkretisiert sich dieser Prozess innerhalb der EU: der griechische Zahlungsausfall und der Ausstieg aus der Währungsunion. Durch diesen regelrechten Default-Prozess weiht Griechenland nun die zweite Spur der EU ein. Alle griechischen Regierungen sind, seit dem Jahr 2010, diesen Ambitionen der Überstaatlichen Wirtschaftselite treu geblieben.

Die SYRIZA – Regierung geht noch schneller unter als ihre Vorgänger Samaras und Papandreou. Die Kreditinstitute haben sich für den Zahlungsausfall und den Ausstieg aus der Währungsunion entschieden. Selbstverständlich ohne irgendwas an den Rückzahlungsverpflichtungen zu ändern. Dies obwohl die SYRIZA schon nach den ersten fünf Monaten ihr Wahlprogramm verworfen hatte. Sie stimmte einer Rückzahlung zu und der Erweiterung des Memorandum Nr. 2. Sie überschritt in den Verhandlungen viele ihre sogenannten „Roten Linien“ und erhoffte sich dadurch ein neues Memorandum zu unterschreiben. Ein Memorandum, das SYRIZA selbst als rigider bezeichnet hat als das vom ehemaligen Finanzminister Hardouvelis. Die SYRIZA hat in fünf Monaten folgendes bewiesen: die Nichtumsetzbarkeit ihres Programms, wie unmöglich es ist ihre keynesianischen Reformen im heutigen globalisierten Neoliberalismus innerhalb der EU anzuwenden, wie widersprüchlich es war die Rückzahlungsverpflichtung zu akzeptieren und gleichzeitig den Mindestlohn erhöhen zu wollen, den Privatisierungen zustimmen und dennoch innerhalb der privatisierten Unternehmen als Staat vertreten zu sein. Man wollte weitere Kredite verlangen, obschon man sich weigerte die vertraglichen Bedingungen einzuhalten, nachdem diese explizit angenommen wurden als Gegenleistung für eine Rückzahlungsverlängerung bis zum 20 Februar 2015. Man verstrickte sich in heiklen Verhandlungen und überschritt die „Roten Linien“ als neue Massnahmen des Memorandums akzeptiert wurden. Es wurden neue Steuern erhoben, die Mehrwertsteuer stieg, das Einkommen und die Arbeitslosenversicherung sanken, dafür stieg die Arbeitslosigkeit. Dadurch erhoffte man sich die Kreditinstitute zu erpressen und drohte die Raten des Darlehens nicht zu bezahlen. Gleichzeitig hatte die SYRIZA am 20 Februar zugestimmt, das es keine einseitige Aufhebung der Rückzahlung gäbe, die griechischen Güter nicht eingefroren und verkauft bei einer Rückzahlung.

Offensichtlich hielten die Geldgeber die SYRIZA –Regierung für einen vertrauenswürdigen Partner und eine gute Administration der griechischen Krise. Der Vorschlag der Regierung eine Abstimmung am 5 Juli zu veranstalten, um auf die Vorschläge der Kreditoren einzugehen oder verwerfen, ist lediglich ein Nachrichtenmanagement des sinkenden Schiffs. Hinzu kommen Verschwörungstheorien, Putschverdachte und eine Wiederholung der Geschehnisse des vom Juli 1965, welche den Umsturz wollen.

In Wahrheit bricht die SYRIZA unter ihren Widersprüchen und Stillstand zusammen. Für die Abstimmung gibt es keine Grundlage. Fünf Tagen vor der Abstimmung, am 30 Juni, endet das Austeritätsprogramm. Das Land befindet sich schon im Zahlungsverzug. Somit gibt es weder Neuverhandlungen noch einen Einigungsvorschlag mit den Kreditinstitutionen. Übrigens, das Ergebnis wird keinen Einfluss auf den Staatsbankrott und den Euroaustritt haben. Beides ist nicht mehr aufzuhalten, genau wie der Untergang der Regierung.

Bei einem „JA“ für den Vorschlag der Kreditinstitute, wäre der Untergang unmittelbar, da die Regierung ein „NEIN“ empfiehlt. Gäbe es eine „NEIN“-Mehrheit, würde die Regierung ein wenig Zeit gewinnen. Sie ist dennoch völlig unvorbereitet und unfähig mit den Konsequenzen eines Staatsbankrotts und den Euroausstieg umzugehen. Sie wird irgendwann Untergehen.

Unabhängig vom Wahlergebnis bietet diese Abstimmung keine Lösung. Es geht um das Dilemma Drachme oder Euro, es bietet aber keine Lösung für die Probleme der Bevölkerung.

Wie wir vom „Revolutionären Kampf“ schon gesagt haben, tilgt der Euroausstieg und die Wiederaufnahme der Drachme innerhalb der EU keineswegs die Schulden oder die Verpflichtungen gegenüber dem Memorandum. Eine der Richtlinien des Memorandum verbietet die Umwandlung des Kredits vom Euro in eine andere unterbewertete Währung. Die Drachme würde die Schulden sogar vergrössern.

Die Anwendung der entwerteten Drachme würde zusätzlich die Kaufkraft der Arbeiter senken und somit den gesamten Lebensstandard. Was Armut und Verarmung steigern würde. Das Problem wird nicht einfach durch die Währungsfrage gelöst. Wer glaubt der Euroaustritt innerhalb der EU sei eine radikale Lösung macht einen grossen Fehler. Der Euroaustritt ist ein Wunsch der Kreditinstitute, um aus einem Land ein Protektorat innerhalb der EU zu machen. Somit vereinfacht es den Verkaufsprozess für die Schuldenrückerstattung.

Nur eine Mobilisierung von unten, der Umsturz von Staat und Kapital durch eine revolutionäre Bewegung wird die Schulden tilgen, das Land von der EU, der NATO und der Marktwirtschaft befreien und eine radikale Lösung darstellen. Sie würde einen neuen Gesellschaftsvorschlag einbringen. Eine Gesellschaft. die auf den libertären Kommunismus basiert, aufbauend auf eine Föderation einzelner Gemeinschaften, Arbeiterräte und Volksversammlungen. Die Bankrottpolitik der SYRIZA, der Staatsbankrott und der Euroaustieg, dessen Konsequenzen nicht mal die Geldgeber selbst kennen, schaffen für revolutionäre Kräfte eine Vielzahl von Möglichkeiten für die von uns vorgeschlagene Umsturzperspektive.

 

Stimmenthaltung beim Referendum

Nein zum Euro oder Drachme Dilemma

Die einzige Lösung ist die soziale Revolution und die Bewaffnung des Volkes

Nikos Maziotis

Koridallos Gefängnis

28. Juni 2015

 

* http://actforfreedomnow.blogspot.de/2011/01/lets-make-beginning-in-greec…

Auf englisch: http://en.contrainfo.espiv.net/2015/07/01/revolutionary-struggle-member-…

Alle ‚Bruchstellen‘ online!

Mittwoch, Juli 15th, 2015

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 Ab sofort sind unter der Rubrik ‚Bruchstellen‘ alle bisherigen Ausgaben der Bruchstellen verfügbar…

Bruchstellen

Bruchstellen ist der monatliche Newsletter von Anarchist Black Cross Wien. Wir wollen damit den Infos, die uns jedes Monat überschwemmen, einen passenden Rahmen zur Veröffentlichung bieten. Darunter werden sich Neuigkeiten zur Repression gegen Anarchist_Innen und anarchistischer Gefangener rund um die Welt befinden. Wir wollen außerdem an den großen und kleineren Geschehnissen in Österreich dranbleiben. Das bedeutet, dass wir aktuelle Informationen zu Repression, Gefängnisneubauprojekten, Delinquenz und Widerständigkeit in den Gefängnissen (Akte der Rebellion, Ausbrüche, etc…) sammeln werden. Bruchstellen wollen eine monatliche Ergänzung von aktuellen Geschehnissen, andauernden (sozialen) Kämpfen und Terminen sein. Damit halten wir unsere Zeitschrift Kassiber, dessen erste Ausgabe im Dezember 2012 erschienen ist, für eine stärkere Fokussierung auf inhaltliche und zeitlose Diskussionen und Texte frei. Das bedeutet nicht, dass die ‘Bruchstellen’ frei von inhaltlichen Diskussionen sein werden. Der Fokus liegt jedoch auf der Verbreitung von Beiträgen zu aktuellen Geschehnissen, um das Bewusstsein für die regionalen als auch internationalen Kämpfe gegen die Gefängnisgesellschaft zu stärken und diese in unserem Umfeld und über unsere Kanäle greifbarer und relevanter zu machen. Die Entwicklungen eigenständiger Projekte und Perspektiven, die uns bitter nötig erscheinen, ist einer der zentralen Punkte, der mit dieser Veröffentlichung in Zusammenhang steht. Gerne lassen wir uns auch eure Beiträge schicken und bieten damit eine Veröffentlichungsmöglichkeit in Papierform an.

Gegen die Knastgesellschaft ankämpfen! Für die soziale Revolte!

 

Wien: Straßenzeitung der Unruheherd mit Angriffs-Chronik – zweite Ausgabe

Mittwoch, Juli 15th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

 

 

 

 

 

Die zweite Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung (Juli/August 2015) aus Wien ist nun online.

PDF: III

Aus dem Inhalt:

– Editorial
– Die Aufrechterhaltung der Unfreiheit: Überlegungen zur Institution Polizei
– Fragment Os Cangaceiros
– Feuer der Knastgesellschaft! Zur Fertigstellung des neuen Häfns[*] in Salzburg
– Kein Häfn für niemand
– RIP Flo P
– Unruhenachrichten
– Kontakt

Da es sich um eine Straßenzeitung handelt, ist es natürlich wichtig, dass die Zeitung auch auf die Straße kommt. Wenn du/ihr also dazu beitragen wollt, sprich z.B. ausdrucken und verteilen bzw. einwerfen, schreib(t) uns! Oder macht einfach, Dateiformat ist pdf und das Format DinA3 beidseitig.

Für Kritik, Anregungen, Textbeiträge, Unruhenachrichten, usw. schreibt uns:
unruheherd(at)riseup.net

Für die soziale Revolte!

[*Häfn = Knast]

Mehr Infos zur aktuellen Repression in Brüssel wg. Anti-Knast-Kämpfen

Freitag, Juni 19th, 2015

(Gefunden auf linksunten.indymedia.org)

HausdurchsuchuHausdurchsuchungngen der Bundespolizei, um den Kampf gegen das Maxi-Gefängnis zu bremsen

An diesem Mittwoch, dem 10. Juni 2015, etwas vor 6 Uhr morgens, haben verschiedene Anti-Terrorismus-Einheiten 4 Wohnungen, in denen GefährtInnen wohnen, sowie das Lokal des Kampfes gegen das Maxi-Gefängnis „Le Passage“ durchsucht. Diese Durchsuchungen wurden im Rahmen einer „Cavale“ genannten Operation durchgeführt.

6 GefährtInnen wurden in die Büros der Bundespolizei geschafft, und dann um 13 Uhr wieder freigelassen, nachdem sie verhört worden sind…
Verhöre, bei denen niemand etwas gesagt hat.

Jenseits der Informatik und der Telefone ist die Aufmerksamkeit der Bullen speziell auf alles gerichtet worden, was Propaganda war (Zeitschriften, Zeitungen, Plakate…), was unter die Lupe genommen und oft mitgenommen wurde.

Soviel wir im Moment wissen, folgen diese Verhaftungen auf eine Untersuchung, die 2013 für „Aufruf zum Begehen von terroristischen Akten“ und „Beteiligung an einer terroristischen Organisation“ eröffnet wurde. Diese Untersuchung wird von dem Untersuchungsrichter De Coster geleitet.

DIE ÖFFNUNGSZEIT DES PASSAGE IST SICHERGESTELLT an diesem Mittwoch ab 17 Uhr, und ein INFOPUNKT ist vorgesehen um 19 Uhr.
Noch immer im Kampf gegen das Gefängnis und die Welt, die damit einhergeht.

La Lime, brüsseler Solidaritätskasse
[publiziert auf lacavale.be, am 10. Juni 1015]

Für vergangenen Sonntag, dem 14. Juni, wurde zu einem Platz in Anderlecht, Brüssel, zu einer Versammlung in Solidarität mit dem Kampf gegen das Maxi-Gefängnis aufgerufen.

Nachfolgend ein Text, der infolge der Hausdurchsuchungen publiziert wurde.

Eine Textsammlung zu dem Kampf gegen den Bau eines Maxi-Gefängnis in Brüssel findet sich auf linksunten.

An die Unkontrollierbaren

Ordnung muss herrschen: Dies ist die Devise von jeder Macht. Und ihre Ordnung, die kennen wir: ihre Massaker an den Grenzen, ihre Ausbeutung bei der Arbeit, ihren Terror in den Gefängnissen, ihren Genozid in den Kriegen, ihre Vergiftung in unseren Lungen, ihre Verwüstung von allem, was schön und frei ist, ihre Ideologie in unseren Köpfen und ihre Erniedrigung in unseren Herzen. Und in Brüssel hat die Macht einen Gang höher geschaltet. Ob es die Läden für die Eurokraten oder die neuen Lofts für die Reichen sind, die Bullen, die sich vervielfachen wie Hasen, oder die Kameras, die wie Pilze aus dem Boden schiessen, die neuen Einkaufszentren oder die Stadtaufwertung, um die Kontrolle zu verstärken, die Mitteilung ist klar: Ordnung muss herrschen und die Armen, die Ausgeschlossenen, die Sans-Papiers, die Kriminellen, die Revoltierenden, wir sind unerwünscht in dieser Stadt, wir sind nur gut dafür, zu gehorchen, nur dafür, den Rücken zu beugen oder zu verrecken.

Heute ist eines der Scheinwerferprojekte der Macht in Brüssel der Bau von einem Maxi-Gefängnis, des grössten Gefängnisses der belgischen Geschichte. Der Schatten seiner Mauern und die Verzweiflung seiner Bunker drohen allen, die sich abrackern, um in dieser Welt zu überleben, die nicht in den Reihen bleiben, welche diese Welt auferlegt, die gegen die Unterdrückung revoltieren. Ein düsterer Ort, um die Unerwünschten beiseite zu stellen, jene, welche dem strahlenden Marsch der Ökonomie und der Macht schaden; ein Ort, der all jene Bauwerke wiederspiegelt, in denen sich die Gewalt der Macht konkretisiert, wie die geschlossenen Zentren für illegale Migranten, die psychiatrischen Kliniken, die Kommissariate… – und, wieso nicht, die Einkaufszentren, die Institutionen, die Strassen der Städte, die zu breiten Anbauten eines enormen Gefängnis unter offenem Himmel geworden sind.

Gegen dieses Maxi-Gefängnis zu kämpfen, heisst also, wieder den Geschmack der Freiheit zu finden. Seinen Bau zu verhindern, heisst, gegen den Marsch der Macht in Richtung immer mehr Kontrolle und Unterwerfung zuzuschlagen. Seine Realisierung zu sabotieren, heisst, gegen alles in den Kampf zu ziehen, was es repräsentiert, ein Kampf, der sich nicht auf die Legalität beschränken lässt, sondern sich mit allen Waffen ausrüstet, die er für angemessen hält. Es ist ein Kampf, den es selber zu führen gilt, auf selbstorganisierte und autonome Weise, ohne politische Parteien oder offizielle Organisationen, ohne gewählte oder werdende Politiker.

Die letzten Jahre von Kampf gegen dieses Maxi-Gefängnis sind ein Parcours gewesen, der von Kampfinitiativen in den Quartieren von Brüssel (fern von Scheinwerfern von Medien und vom Gestank der Institutionen), direkten Aktionen gegen die Verantwortlichen von diesem Projekt (Bauunternehmen, Architekten, Ingenieure, Politiker, Polizisten, Bürokraten) und Sabotagen in allen Ecken der Stadt und von Belgien durchsäht. Unkontrollierbar, weil sich nicht an die Grenzen haltend, die von dieser demokratischen Macht auferleget werden, unverwaltbar, weil aus der freien Initiative hervorkommend, welche keiner Hierarchie gehorcht, unregierbar, weil jeglichen Dialog mit der Macht verweigernd, um die Räume des wahren, freien Dialogs unter kämpfenden Personen wieder zu kreieren. Drei Charakteristiken, die mit keiner Macht werden vereinbar sein können, und die darin den süssen Geschmack und den stolzen Charm der Freiheit haben. Drei Charakteristiken, die in alle laufenden sozialen Konflikte einbrechen können, überall, wo sich die Demarkationslinie zwischen der Macht und jenen, die sich ihr entgegenstellen, abzeichnet, im Leben von jedem und jeder.

Und all dies gefällt der Macht nicht. Es gefällt ihr nicht, dass man das sagt, dass man darüber spricht, dass man das vorschlägt, dass man in diesem Sinne handelt. Wenn vor kaum einer Woche die Journalisten Tonnen von Scheisse über diesen Kampf gegen das Maxi-Gefängnis verschütteten (und somit gegen jede Person, die auf selbstorganisierte und autonome Weise gegen die Macht kämpft), so waren es am Mittwoch, dem 10. Juni 2015, die Bundespolizisten, die früh morgens die Türen von vier Häusern von kämpfenden Gefährten und des Passage, einem Lokal des Kampfes gegen das Maxi-Gefängnis in Anderlecht, einbrachen, um die Worte von Revolte zu durchsuchen und zu beschlagnahmen, welche die Macht nicht tolerieren könnte. Eine Repression, deren Ziel es deutlich ist, zu versuchen, diesen Kampf zu bremsen, dem es, durch das Wort und durch die Geste, durch das Flugblatt und durch das Feuer, durch die direkte Aktion und durch den Angriff, zu Tag wie zu Nacht, zu vielen oder zu wenigen, gelingt, sich einen Weg zu schlagen. Dieses Manöver der Bullerei spiegelt die Repression wieder, die der Alltag von allen Unerwünschten in Brüssel und in der genzen Welt ist: von den Foltern in den Kommissariaten bis zu den Morden in den Gefängnissen, von den im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingen bis zu den durch die Arbeit und die Warenerstickung ausgelaugten und zerschindeten Leute.

Wenn die Macht Angst säht, um besser zu kontrollieren und zu herrschen, « c ’est reculer que d’être stationnaire* »: bekräftigen wir also die Freude, frei zu kämpfen, den Stolz der Ideen, die sich ihren tödlichen Werken entgegenstellen, und die Solidarität unter all jenen, die noch immer den Tram von einer Welt hegen, die der Macht entledigt ist. Setzen wir die Feindlichkeiten fort gegen alles, was uns erstickt.

Wir ziehen ns nicht zurück – greifen wir das Maxi-Gefängnis, seine Erbauer und seine Verteidiger an.
Mut und Entschlossenheit all jenen, die gegen die Macht und für die Freiheit kämpfen

* eine Strophe des Liedes „Le triomphe de l’anarchie“ von Charles d’Avray (1878-1960): «stehen zu bleiben, bedeutet, einen Schritt zurück zu machen».

 

Repression in Brüssel, Leipzig, Freiburg & anderswo

Donnerstag, Juni 11th, 2015

Aktuell gibt es Solidaritymassig Repression – wir dokumentieren hier gesammelte Artikel, vor allem von https://linksunten.indymedia.org.

Dazu passend – Lesetipp: Broschüre „Selbstverteidigung im (anti-)politischen Alltag“ mit rechtlichen Informationen zu Aussageverweigerung, Vorladungen, Hausdurchsuchungen, U-Haft, Knast, Datensicherheit und Überwachung usw.

Hausdurchsuchungen in Brüssel wegen Anti-Knast-Kämpfe am Mittwoch, 10. Juni 2015
Hausdurchsuchungen in Leipzig wegen einer Spontan-Demo am Dienstag, 9. Juni 2015
Razzia in linkem Zentrum in Freiburg am 8. Juni 2015
Repression rund um die Proteste gegen das G7-Treffen in Elmau/Bayern

Getroffen hat es wenige – gemeint sind wir alle!
 

Nationalistische Angriffe auf anarchistisches Hausprojekt & Cafe in Poznań/Polen

Donnerstag, Juni 11th, 2015

(Gefunden auf https://linksunten.indymedia.org)

Wir habenPoznan im folgenden das Statement auf www.rozbrat.org zu Übergriffen von rechten Fussballhooligans auf den anarchistischen Buchladen und das besetzte Haus im Stadtzentrum in Poznań/Polen übersetzt:

Am 7. Juni 2015 gewann das Fußballteam Lech Poznań die polnische Meisterschaft. Rechte Hooligans nutzen unter dem Deckmantel zu feiern die Gelegenheit um das besetzte Haus Od:zysk im Stadtzentrum anzugreifen. Ausserdem wurde der anarchistische Buchladen Zemsta angefriffen: die Türen in Brand gesteckt und Leuchtraketen durch die zuvor eingeschmissenen Fenster ins innere geschossen.

Das ist ein Statement von den den Kollektiven der besetzten Häuder Od:zysk und Rozbrat zu den Vorfällen:
Gestern wurden wir erneut Zeuge*innen davon wie „gegen das System sein“ funktioniert im Fall von rechts. Nationalisten, versuchen schon seit Jahren in die Fussballfangemeinde einzudringen, um die Beliebtheit  von Fussball zu nutzen. Nach dem gestrigen Spiel, nutzen die selbsternannten „Gegner“ der Macht nicht etwa die Gelegenheit um das Gebäude der Regierungspartei Platforma Obywatelska – das Voivodship Büro anzugreifen. Ihre Einstellung „gegen das System“  äusserte sich vielmehr im zerstören von Fenstern des anarchistischen Buchladens und Cafes Zemsta. 40 Leute schlugen Fenster kaputt und zerstörten den Eingang des Gebäudes. Banken, die für die Schikanen von Mieter*innen und brutale Räumungen verantwortlich sind, blieben unberührt. Die selbsternannten Systemgegner*innen gingen nicht zum dem Gericht, welches sie ungerecht behandelte, noch griffen sie das örtliche Gefägnis an. Vielmehr wurde als nächstes Ziel von mehreren Hundert Fussballhooligans das besetzte Haus Od:zysk, ein sozial-politisches Projekt angegriffen, welches als Wohnort für die Menschen gilt, die sich nicht die horrenden Mieten und das teure Leben auf der „Grünen Inseln[des Ökonomischen Wachstums]“ leisten können, wie es einst von einem prominenten Politiker genannt wurde. Menschen, die versuchten ein altes, vermodertes Haus zu renovieren mit ihren eigenen Mittel, ohne Unterstützung der Behörden und einer Kritik an deren Politik, sind offensichtlich die echten Feind*innen der Rechten. Ihnen gegenüber schrien die Nationalist*innen „Wir werden euch verbrennen“. Mutige „Systemgegner*innen“ zeigten einmal mehr ihr wahres Gesicht, sie zielten mit ihren angriffen auf Schwache und Arme. Aus der Menge von feiernden Fans versuchten sie die anzugreifen, die sich dieser braunen Scheisse entgegenstellen.

Wir lassen uns nicht einschüchtern und wir werden weiterhin NEIN zu Rassismus, Nationalismus, Homophobie und Intoleranz sagen, welche uns die Neonazis mit ihren Steinen und Fäusten aufzwingen wollen. Wir werden nicht daneben stehen und untätig zuschauen, wenn Orte die versuchen grassroote und soziale Bewegungen aufzubauen, die sich gegen das bestehende System wenden, Opfer einer Politik der Angst werden.

Diese Angriffe sind nur der Anfang. Neonazis suchen die Konfrontation. Sie sagen der Staat arbeitet nicht und deshalb ist die Situation so schlecht im Land. Wir sagen die Situation ist schlecht, WEIL der Staat arbeitet. Und es wird schlimmer, wenn die Macht in den Händen der Rechten ist, die zu Angriffen gegen Linke und anarchistische Aktivist*innen, Minderheiten etc. – also alle die die nicht in ihre Bild von polnisch sein passen, aufrufen.

Heute, wurden wieder einmal anarchistisch besetzte Häuser angegriffen, morgen wird es Gewalt an Universitäten, Schulen und auf den Strassen geben. Allein in den letzten zwei Jahren gab es Angriffe auf Romas in Łódź, Zabrze, Andrychów, Wrocław und anderen Städten in Polen. Wir werden uns cniht einschüchtern lassen durch nationalistischen Terror. Organisisert euch!

Momentan braucht die anarchistische Bewegung in Poznań deine Unterstützung.

Internationale Aktionstage: Marco libero! (20. – 22. Juni 2015)

Donnerstag, Juni 4th, 2015

(gefunden auf: rotehilfech.noblogs.org)

marco-624x881Wir rufen für die Tage vom 20. – 22. Juni zu solidarischen Aktionen mit Marco Camenisch auf, der seit 1991 ununterbrochen in Italien oder der Schweiz im Gefängnis sitzt. Marco ist ein ungebrochener grün-anarchistischer Revolutionär mit einer politischen Geschichte, die zurück in die 1970er-Jahre reicht. Wegen Sprengstoffangriffen gegen Hochspannungsleitungen wurde er erstmals inhaftiert, ihm gelang die Flucht. Erst nach Jahren in der Illegalität wurde er 1991 in Italien bei einer Personenkontrolle verhaftet, er sass dort bis 2002 im Knast. Verurteilt wurde er unter anderem wiederum wegen militanten Aktionen gegen Hochspannungsleitungen. 2002 wurde er dann in die Schweiz ausgeliefert, wo er einerseits die Reststrafe seiner allerersten Verurteilung abzusitzen hatte, andererseits aber wegen dem Tod eines Grenzwächters verurteilt wurde. Marco hat immer wieder wiederholt, dass es nicht sein Toter ist.

In den vergangenen 24 Jahren hat Marco seine politische Identität nicht abgelegt, er kommuniziert mit zahlreichen Leuten auf der ganzen Welt, beteiligt sich an politischen Initiativen und unterstützt so den revolutionären Prozess aus dem Knast heraus. Dieser Fakt ist denjenigen, die über Schritte der Vollzugslockerungen zu entscheiden haben, ein Dorn im Auge. Immer wieder verweigern sie jeden Schritt in Richtung Freiheit, zur Begründung wird immer wieder herangezogen, dass er eine “delinquenzfördernde Weltanschauung” vertritt. Im Klartext: Er kommt nicht raus, weil er Anarchist ist und bleibt. Diese Argumentation wird sowohl vom zuständigen Amt für Justizvollzug des Kanton Zürich wie von den Gerichten stets wiederholt, wenn eine Entscheidung in seinem Fall einsteht.

Ein Faktor in dieser Auseinandersetzung ist zweifelsohne seine politische Identität an sich, das heisst der Angriff gegen Marco ist selbstverständlich in der allgemeinen politischen Auseinandersetzung anzusiedeln, wo es dem bürgerlichen Staat auch darum geht, an kämpfenden Subjekten ein Exempel zu statuieren. Sie hoffen damit abzuschrecken, gleich wie in anderen Fällen von Langzeitgefangenen (wie Mumia Abu-Jamal oder Georges Ibrahim Abdallah), die aufgrund ihrer politischen Identität nicht rauskommen.

Ein anderer Faktor, der im Zusammenhang mit Marco speziell ist, ist aber die zunehmende Rolle der forensischen Psychiatrie im Strafvollzug. Während in anderen Fällen von Langzeitgefangenen klar und offen politisch argumentiert wird, dass jemand nicht rauszulassen sei (wie im Fall von Georges Ibrahim Abdallah), bedient sich das Amt für Justizvollzug einer psychiatrischen Argumentation. Massgeblicher Verantwortlicher dafür ist Frank Urbaniok. So kleidet sich dann der politische Angriff in Begriffen der Psychiatrie, redet von Aufarbeitung und Bewältigung. Dabei ist klar: Eine politische Identität ist nichts, was sich psychiatrisch verhandeln lässt. Anarchist zu sein, ist kein psychisches Problem.

Dies hat sich auch in der jüngsten Entwicklung in Marco’s Fall gezeigt. Aufgrund eines Urteils des obersten Gerichts der Schweiz musste das zuständige Amt prüfen, ob allfällige Vollzugslockerungen möglich seien. Ein Teil dieser Untersuchung ist ein sogenannter “Risikoorientierter Sanktionenvollzugs-Bericht”, kurz ROS. Dabei wird von ausgebildeten PsychiaterInnen über mehrere Seiten hinweg evaluiert, wie gross das Risiko bei Lockerungen ist. So erhält die Psychiatrie einen massiven Stellenwert im Vollzug. Da Marco die Psychiatrisierung seiner Identität verweigert, bleibt den “Experten” wenig übrig. Auch sie argumentieren damit, dass die Legalprognose stark belastet sei, da “er sich weiterhin stark und aktiv mit seiner Ideologie auseinandersetzt und in Kontakt mit entsprechenden Genossen steht”, was “seine Aussagen wie seine Vernetzung in die Szene zeigen”. Zusammengefasst: “Es hat sich gezeigt, dass MC’s Einstellungen verfestigt sind und die Freiheitsstrafen kaum einen Veränderungsprozess anstossen konnten.”

Der Bericht formuliert Massnahmen, die eine Lockerung des Vollzugs wahrscheinlicher machen würden. Allerdings sind die Massnahmen nicht hinnehmbar. So wird unter anderem gefordert, dass Marco sich in Zusammenarbeit mit dem Strafvollzug ein neues soziales Umfeld aufzubauen habe – ein kompletter Bruch mit Genossinnen und Genossen wird also verlangt:
– “Kontrolle auf Hinweise für Kontakte zu gewaltbereiten Gesinnungsgenossen.”
– “Dass sich MC dazu bereit erklärt, Kontrollen bezüglich seiner Aktivitäten zuzulassen und sich mit der Justiz auf gemeinsame Ziele bezüglich der Resozialisierung einigen kann”

Marco Camenisch wird aufgrund seiner politischen Identität nicht freigelassen. 2018 steht sein Strafende bevor. Bis dorthin findet jährlich eine Überprüfung statt, ob an eine Freilassung auf Bewährung zu denken sei. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie dabei immer und immer wieder auf seine Identität zu sprechen kommen und so jede Lockerung verhindern.

Wir denken, dass es gerade jetzt wichtig ist, sich zu Marco zu verhalten. Verbinden wir unseren vielfältigen Kampf draussen mit seinem Kampf drinnen!

INTERNATIONALE AKTIONSTAGE MIT MARCO CAMENISCH – 20. – 22. JUNI 2015

Rote Hilfe Schweiz – www.rotehilfech.noblogs.org
Rote Hilfe International – www.rhi-sri.org

Mehr zu und von Marco Camenisch:
http://rotehilfech.noblogs.org/post/tag/marco-camenisch/ (en / dt)
https://www.youtube.com/watch?v=iK1isWg0r3o (fr / en / dt / it / gr)

Griechenland: Anarchist erschossen

Donnerstag, Juni 4th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Griechenland: Anarchist erschossenDie sogenannten „Räuber von Distomo“ wurden in der Nähe von Volos von der griechischischen Terrorpolizei EKAM festgenommen, dabei soll sich einer der anarchistischen Freiheitskämpfer erschossen haben.

Mindestens 24 Bankraube für den angeblichen „Revolutionären Fund“ werden ihnen angelastet, der festgenomme Tsironis wurde wegen einem Kalaschnikowangriff auf eine Bullenwache aus Rache für den Mord an Alexandros Grigoropoulos mit einem der vielen erfolglosen Kopfgelder von 600.000 Euro gesucht. Nach dem Bankraub von Distomo flüchteten sie mit einem Speedboot, dessen Zerstörung durch Feuer scheiterte. Der erschossene Spyros Dravilas soll hinter den Knastausbrüchen per Hubschrauber des griechischen Volkshelden Vasilis Paleokostas stecken und beteiligte sich auch in seiner Knastzeit immer wieder mit Hungerstreiks an Kämpfen.

Fernweh Nr. 14 – Anarchistische Straßenzeitung aus München

Montag, Juni 1st, 2015

Die 14. Ausgabe der einzigen anarchistischen Straßenzeitung aus München ist soeben erschienen!!!

Inhalt:

Nein zum Bau des Justizzentrums

Gedanken zum G7-Gipfel und den Gegenprotesten

Feuer in Stadelheim

Diskussion: Antwort auf einen Leserbrief

Unruhenachrichten (nur in der PDF-Version)

Zum Download als pdf:

Fernweh Nr. 14

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Ausgabe Nr. 13 wurde auf Grund revolutionärer Verplantheit vergessen hochzuladen, ist aber nun auch auf der Homepage verfügbar. 
Fernweh_Nr. 13

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Alle älteren Ausgaben und Texte gibt es auf fernweh.noblogs.org.

Wien: Neue anarchistische Straßenzeitung 1.Ausgabe

Montag, Mai 25th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

9421163115Die 1. Ausgabe des neuen anarchistischen Straßenzeitungsprojekts „Unruheherd“ist ab sofort verfügbar. Zum Selbstausdrucken als pdf-Datei. Format ist A3, beidseitiger Druck. Oder in deinem Infoladen, Buchladen, Postkasten, … Wenn du mit uns in Kontakt treten möchtest zwecks Texten, Verteilung, Feedback, usw. schreib uns: unruheherd(at)riseup.net

Der Umfang und das Format der Zeitung sind ein erstes Experiment. Je nach Entwicklung und Nutzen werden wir beides entsprechend den Umständen anpassen.

Aus dem Inhalt:

– Editorial

– Arbeiten?! Wieso sollte ich? Überlegungen gegen die Arbeitswelt

– Militär gegen Flüchtlinge? Gedanken zur aktuellen Entwicklung im Mittelmeer aus anarchistischer Perspektive

– Unruhe Nachrichten

– Kontakt

Zum Berufungsverfahren im Fall Revolutionärer Kampf – Kostas Gournas

Donnerstag, Mai 7th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Zweifellos gehörte der Revolutionäre Kampf zu den wichtigsten Organisationen des bewaffneten Kampfes der letzten 15 Jahre – und er ist es auch weiterhin. Auf sein Konto geht ein kompakter Vorschlag für den Kampf gegen Staat und Kapital in der heutigen Epoche des zügellosen Angriffs der Märkte. Er hat zur Analyse und zum Verständnis der global herrschenden kapitalistischen Krise beigetragen und bedeutende Aktionen des Widerstands ausgeführt, sowohl zu Zeiten der Illusion vom Aufschwung als auch während der Rezession der Memoranden.

Am 22.5.2015 wird vor dem fünfköpfigen Berufungsgericht im Sondergericht von Korydallos in zweiter Instanz über die erste Periode der Praxis des Revolutionären Kampfes (2003-2010) verhandelt werden. Unabhängig von der politischen Positionierung jedes einzelnen Angeklagten, seiner Widerstandsgeschichte oder der Strafe aus erster Instanz, die jedem einzelnen gesondert aufgebürdet wurde, ist auch der ideologische-repressive Angriff des Systems gegen die Organisation und der Versuch, ihren klar antiautoritären, antikapitalistischen und auf die Förderung der gesellschaftlichen Revolution auch durch den bewaffneten Kampf gerichteten politischen Charakter zu zerstören, das vorherrschende Anliegen des Berufungsverfahrens. Insbesondere zu einem Zeitpunkt, wo Genossen sich entschieden haben, die Organisation wieder aktiv werden zu lassen und diese – nach Erklärungen von einigen ihrer Mitglieder – weiterhin aktiv bleibt, nimmt die Wiederaufnahme dieses Angriffs für das System noch dringender die Gestalt der Auseinandersetzung nicht mit einem „historischen“ Gegner sondern mit einer realen Bedrohung an.

Unter diesen Bedingungen und als jemand, der die politische Verantwortung für meine Beteiligung an der ersten Aktionsperiode des Revolutionären Kampfes übernommen hat, werde ich die Werte und die historisch-politische Existenzder Organisation für den Anteil verteidigen, der mir und meinen Entscheidungen entspricht. Wie bereits im Prozess in erster Instanz werde ich das Selbstverständliche für das Aufzeigen der kollektiven Vision dieser Zeit tun, als unverhandelbarer Teil meiner politischen Ethik und Würde, als Verpflichtung gegenüber dem Blut, das im März 2010 vergossen wurde.

Es ist klar, dass sich Situationen, die zu anderen Kampfbedingungen gehören, nicht wiederholen können. Im Prozess in erster Instanz wurde ein nicht wiederholbarer politischer Kampf geführt, der den Rahmen der Anklage überwand und einige positive juristische Ergebnisse schaffte. Und es wurde eine Strategie aufgezeigt, die darauf besteht, dass politische Kämpfe in Gerichtssälen auf vielen Ebenen von Bedeutung sein können, nicht nur für die, die sie führen, sondern auch für die Kämpfer von morgen. Der Berufungsprozess wird nicht dasselbe politische Gewicht haben, aber es wird trotzdem der gleiche Wert auf die Abwehr der politischen Beschuldigungen des Gegners gelegt werden, insbesondere gegen solche, die dem Dogma folgen, das konsequent an der Entpolitisierung des Kampfes arbeitet, indem es diesem ein „entwürdigendes“ Bild zu verleihen versucht.

Wir erleben historische Momente in Griechenland. In nur sechs Jahren hat die ökonomische Krise die größten Verwerfungen der letzten Jahrzehnte herbeigeführt. Die auf vielen Ebenen herrschende Krise hat das Leben von hunderttausenden jungen Menschen, Proletariern, Rentnern zerstört und die Zukunft der Kinder verpfändet. Die Verantwortlichen für diesen Zusammenbruch, die politische und wirtschaftliche Elite, die diesen Landstrich regiert und seinen gesellschaftlichen Reichtum plündert, bleibt von einer Justiz, die sich hundertprozentig mit ihren Interessen identifiziert, unangetastet. Der Prestigeverlust des Zweiparteiensystems hat zum ersten Mal eine Linksregierung gebracht, die es unter hohen Erwartungen übernommen hat, diese Krise zu überwinden. Sie brauchte jedoch nur einen Monat, um jedwede Hoffnung zu enttäuschen, indem sie den Kern der Memorandumspolitiken und des Notstandsregimes fortsetzte. Was zum wiederholten Male die historische Gesetzmäßigkeit bezeugt, dass es keine Brüche und Umstürze ohne den Kampf derjenigen geben kann, die sich am Fuß der gesellschaftlichen Pyramide befinden. Dass nur die Bevölkerung im Zustand der Revolution, einen tatsächlich befreienden Plan für ihre Emanzipation von den Memoranden, den Abhängigkeiten, dem Staat und dem Kapitalismus in ihren Händen halten kann.

Ich rufe jede/n GenossIn und jedes Kollektiv, die Versammlungen und Gruppen für Solidarität in Griechenland und im Ausland, die die dialektische Beziehung zwischen der Solidarität mit der Person und seiner Geschichte und der Organisation Revolutionären Kampf begreifen, dazu auf, in jeder Weise, die für richtig gehalten wird, oder zu der man in der Lage ist, zum kommenden Prozess beizutragen.

Kostas Gournas

Berufungsverfahren zur ersten Periode der Praxis des Revolutionären Kampfes:

Freitag 22. Mai 2015, 9:00 Uhr
Sondergericht Korydallos

Bruchstellen Nr. 13 April 2015

Dienstag, Mai 5th, 2015

bs13Inhalt:

* Brüssel: Der Kampf gegen den Bau eines Maxi-Gefängnisses

* Verschiedene Texte zu den Hungerstreiks in Griechenland (CCF, Nikos Maziotis, etc…)

* Remember your history? Gedanken zu 20 Jahren nach Ebergassing

* Bericht vom ‚Unsterblich‘-Prozess

* Schreibt den Gefangenen. Solidarität mit den Verhafteten durch die Operation Pinata in Spanien

Domokos Gefängnis: Text von Nikos Maziotis zu den Wahlen am 25. Januar und der SYRIZA/ANEL Koalition

Samstag, Mai 2nd, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

your ballot boxDieser Text wurde von Nikos Maziotis verfasst. Er behandelt die griechischen Wahlen vom 25. Januar 2015 und die Koalition zwischen der SYRIZA und ANEL.

Die Wahlen vom 25. Januar gehören zu den grössten „Errungenschaften“ zivilisierter Demokratie. Sie waren auch der Beweis, in was für eine Missgunst dieses verfaulte politische System geraten ist. 1/3 aller Wahlberechtigten kehrte diesem „Fest“ den Rücken zu ging nicht zur Wahl. Von den ca. 9.800.000 Wahlberechtigten, haben lediglich 63.5% daran teilgenommen. Das heisst, die Zahl gültiger Stimmen belief sich auf ca. 6.180.000. Hingegen gingen 3.620.000, das sind 36.5% gar nicht Wählen. Von allen Wahlstimmen erreichte SYRIZA 36%, das sind ca. 2.200.000 Stimmen. Was heisst, dass die SYRIZA Regierung lediglich von ¼ der Wahlberechtigten gewählt wurde.

Es war ein Triumph der Wahlfavoriten, und durch demokratischen Zentralismus gekennzeichnet. Es ist nicht die Mehrheit die durch ihre Stellvertreter „herrscht“, wie es sein sollte. Es ist die Minderheit. Es hat sich wieder mal gezeigt, dass das politische System gestützt vom bürgerlichen Parlamentarismus, bei Millionen von Bürgern in Verruf geraten ist. Es ist der Beweis dafür, dass durch dieses Misstrauen welches mit der ökonomischen Krise wuchs, jede Regierung der letzten Jahre eine Minderheitsregierung ist und man ihr nicht mehr trauen kann. In Wirklichkeit müsste man sagen, liegt die Macht in den Händen derer, die nicht mehr an die Wahlillusion der linken und rechten Schwindler glauben.

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ABC Vienna Solidarity Festival 2015 (EKH)

Donnerstag, April 23rd, 2015

B-ND0CfIgAAjDZXDonnerstag 23.04.2015

16h Infopoint & Hofbar
19h Amazing vegan food von Buttawaach cooking collective
20h „PEGIDA – die neue deutsche Welle auf der Straße“ mit Lucius Teidelbaum

22h Bands.
Indoctrinate // Rost // Franz Strøsuk

 

 

Freitag 24.04.2015

14h Infopoint and hofbar open & breakfast

16h Anfänge und Geschichte des schwarzen Kreuzes / Origin and history of the Black Cross
18:30h Warum gegen Gefängnisse? / Why against Prisons?

21h Bands & vegan food from FUG Cooking Collective
Crevasse // Lawine // Gewaltbereit // Nervöus // Leechfeast // Kellerasseln

after the bands:
post punk, punk, 80’s, synthwave, ndw with dj  klaus styropor aka mukuku raph

 

Samstag 26.04.2014

14h infopoint and hofbar open & breakfast

16h Zur Situation in Kroatischen Abschiebeknästen/Situation in croatian detention-centers
18:30h Zur Situation von gefangenen Frauen in polnischen Abschiebeknästen/Situation of women-prisoners in polish detention centers

21h Bands & vegan food from FUG Cooking Collective
Rivers Run Dry // Zerum // Gattaca // Remek // Todeskommando Atomsturm

after the bands:
1st floor: dj staritapes mit beschwingt-fröhlicher tanzmusik aus jugoslawien.
2nd floor: karaokekollektiv! singing wrong since 08

 

Sonntag 27.04.2014

14h Frühstück

Programm auf deutsch

Program in englisch


 

Veranstaltungen am Freitag 24.04.2015:

 

Ursprung und Geschichte des ‚Schwarzen Kreuzes‘ (Infoveranstaltung)

Beginn 16:00 Uhr

Die Anfänge des ‚Anarchist Black Cross‘ reichen in die Zeit des Zarismus in Russland zurück, wobei die Unterstützung von Gefangenen innerhalb der anarchistischen Bewegung bereits davor einen gewissen Stellenwert eingenommen hatte.
Während der revolutionären Dynamiken des Jahres 1905 wurde in Russland eine neue organisatorische Grundlage für die Unterstützung von anarchistischen und sozial-revolutionären Gefangenen geschaffen. Kurze Zeit später etablierte sich der Name ‚Anarchist Red Cross‘ (ARC). Dieser Zusammenhang war vor allem deshalb gegründet worden, da die anarchistischen und sozialrevolutionären Gefangenen von den Organisationen zur Gefangenenunterstützung, die von den SozialdemokratInnen und anderen reaktionären Kräften dominiert wurden, keine Unterstützung zu erwarten hatten. Das ‚Anarchistische Rote Kreuz‘ war während der revolutionären Phase ab 1905 der Verfolgung ausgesetzt. Viele mussten ins Exil flüchten und gründeten nicht zuletzt dort die ersten Zellen des ARC im Ausland.
Mit der Etablierung des neuen bolschewistischen Regimes in Russland, wurde die Organisation im J2ahr 1919 unter dem Namen ‚Anarchist Black Cross‘ (ABC) neue gegründet. Der Name wurde geändert, um einer Verwechslung mit anderen Organisationen vorzubeugen.
In den folgenden Jahrzehnten war die Organisation an verschiedensten Schauplätzen aktiv, an denen AnarchistInnen sich mit dem Staat konfrontierten.
Über den Ursprung, die Anfänge, die Entwicklungen bis heute und die Individuen die im Zusammenhang der revolutionären Gefangenenunterstützung und dem Kampf gegen die Autoritäten aktiv waren will diese Veranstaltung einen kleinen Überblick geben.

 

Warum gegen Gefängnisse? (Diskussionsveranstaltung)

Beginn 18:30 Uhr

Wir wollen in kurzen Worten erklären, warum wir gegen Gefängnisse sind und anschließend einige Fragen diskutieren. Zum einen wollen wir über die Wechselwirkung von „drinnen“ und „draußen“ sprechen und zum anderen darüber was diese Kritik für die eigene Praxis und Kämpfe bedeutet.


 

Veranstaltungen am Samstag 25.04.2015:

 

Situation von gefangenen Frauen in polnischen Abschiebeknästen (Infoveranstaltung)

Beginn 18:30 Uhr

Wir sind eine Gruppe von Personen die in der ABC Warschau und der Warschau NOII Gruppe, ‚Migration ist kein Verbrechen‘, aktiv sind. Ein großer Teil unserer Arbeit besteht aus der Unterstützung von Gefangenen innerhalb des polnischen Straf- und Grenzsystems, deshalb wollen wir über die Situation von weiblichen Gefangenen in polnischen Abschiebezentren (Lager für MigrantInnen) und reguläre, ‚kriminelle‘ Gefangene sprechen. Es ist für uns wichtig einen Kontext innerhalb dieser Doppelperspektive herzustellen, weil wir diese beiden Aspekte als untrennbaren Zusammenhang (trotz einiger Unterschiede) sehen, der der Strategie der Vereinzelung, wie sie uns von den Autoritäten aufgezwungen wird entgegensteht. Wir meinen damit nicht nur die Gemeinsamkeit der Situation von Isolation, sondern auch den systematischen Kontext in dem sich die Einsperrung als Mittel der Kontrolle über gefährliche soziale Gruppen offenbart, und somit als Fundament zur Aufrechterhaltung der kapitalistischen Ordnung. Wir denken, dass die Perspektive der Frauen vor allem deshalb wichtig ist, weil diese doppelt unterprivilegiert in der Gefängnissituation sind und zusätzlicher Gewalt ausgesetzt sind. Uns geht es nicht um eine akademische Ausdrucksform die von oben herab kommt, deshalb glauben wir, dass die Situation von Frauen im Knast am besten von Frauen beschrieben werden kann die aktuell Migration und Einsperrung erfahren.

 

Zur Situation in kroatischen Abschiebeknästen (Film und Infoveranstaltung)

Beginn 16:00 Uhr

Seit Kroatien in die Europäische Union eingetreten ist, sind MigrantInnen die als ‚illegal‘ aufgegriffen werden, mit den selben Gesetzen und Machtstrukturen konfrontiert wie in jedem andern europäischem Land auch. Sie werden inhaftiert und ihre Bewegungsfreiheit und jede Menge andere Freiheiten werden ernsthaft eingeschränkt oder aberkannt. Seit wir uns als ‚armer‘ Staat an der Außengrenze der EU befinden werden diese Fragen immer relevanter und die betroffenen Personen immer mehr. Die kroatischen Medien und die Öffentlichkeit ignorieren dieses Thema systematisch und unser Netzwerk ist nicht stark genug entwickelt um genügend Druck zu erzeugen. Unserer Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit mit jenen die von dieser Situation getroffen werden, aber eine Möglichkeit haben außerhalb der Mauern Druck auszuüben um den Ježevo Abschiebeknast zu schließen.

Filminfo

In Ježevo, in der Nähe von Zagreb, werden die Leute in einem Knast festgehalten, in einem sogenannten Abschiebezentrum. Die Leute werden eingesperrt weil sie die kroatische Grenze  überquert haben, werden als Kriminelle bezeichnet weil sie aus einem anderen Land geflüchtet sind, weil sie um Asyl ansuchen oder einfach aufgrund der Tatsache weil sie zwischen den Staaten herumreisen und sich den Ort wohin sie sich bewegen und wo sie leben selbst aussuchen wollen. Abschiebezentren wie jenes in Ježevo sind Teil des europäischen Grenzregimes, das verantwortlich ist für tausende von Toten und die hilflose Existenz von Menschen die nicht die ‚richtigen‘ Papiere, das ‚richtige‘ Kapital, das ‚richtige‘ Aussehen oder den ‚richtigen‘ Geburtsort haben und ihnen damit nicht erlaubt ist nach Europa zu kommen. Die Position Kroatiens am Rande der EU und die Rolle eines kleinen neuen Mitgliedstaates heißt, dass eines seiner Hauptaufgaben sein wird ‚unerwünschte‘ Personen an den Grenzen polizeilich davon abzuhalten ihrem Weg weiter in die EU zu folgen. Die Praxis der Abschiebung von MigrantInnen ist nur ein Teil des repressiven, degradierenden und entmenschlichenden Umgangs mit MigrantInnen in ganz Europa.
Überall in Europa, genauso in Ježevo, leisten Menschen Widerstand gegen die rassistische Europäische Politik, gegen die Kontinuität des Europäischen Kolonialismus und gegen ein System von Staaten und Grenzen.

Report über die Situation von MigrantInnen in Kroatien – Februar 2015

In  Ježevo, dem Abschiebezentrum für ‚Fremde‘ in der Nähe von Zagreb, werden ungefähr 40 Personen über einen bestimmten Zeitraum festgehalten. Es ist aber nicht klar wie lange sie dort bleiben werden. Einige von ihnen haben um Asyl angesucht, einige haben das nicht gemacht und wollen nichts anderes als wieder nach Serbien abgeschoben werden (es wird vermutet dass sie über diese Grenze nach Kroatien gekommen sind). In den letzten Wochen war eine Frau inhaftiert (Sie wurde vor einigen Tagen entlassen und befindet sich jetzt im ‚offenen‘ Lager Kutina), die in Kroatien um Asyl angesucht hat und im ‚geschlossenen‘ Zentrum inhaftiert war, weil sie ‚illegal‘ nach Kroatien eingereist wäre. Sie hat über ihre Probleme berichtet, die einzige Frau unter gefangenen Männern zu sein. Nach 2 Monaten wurde ihrem Ehemann und den zwei kleinen Kindern erlaubt sie zu sehen, aber lediglich für eine halbe Stunde. Die Bedingungen im Abschiebezentrum von Ježevo sind sehr schlecht. Die meisten Menschen beklagen sich über das schlechte Essen und die zu kleinen Portionen (es scheint normal zu sein, dass die Leute drinnen Hunger leiden), die beschränkten Möglichkeiten nach draußen zu gehen (1-2 Stunden am Tag) und der Mangel an medizinischer Versorgung! Es ist ein ‚Fortschritt‘, dass mittlerweile 2 mal in der Woche ein Arzt kommt.
Die Leute sagen aber immer noch, dass es schwierig wäre die Medizin zu bekommen die sie brauchen. Anfang Februar gab es auch einen Fall im Abschiebezentrum, einer Person die an Hepatitis C erkrankt war. Für eine Woche lebten die Leute zusammen in den selben Räumen und benutzten die selben sanitären Anlagen. Die Person hat auch nicht die medizinische Behandlung erhalten die sie benötigt hätte. Nach einer Woche wurde die Person aus Ježevo entlassen – wahrscheinlich wollte der kroatische Staat kein Geld für die medizinische Behandlung ausgeben. Es dürfen immer noch keine Journalisten in das Abschiebezentrum. Besuchen ist auch sehr schwierig, die Genehmigungen sind nicht leicht zu bekommen – außerdem ist es nicht möglich während der Besuche offen mit den inhaftierten MigrantInnen zu sprechen, da die Polizei jedes Wort mitverfolgt das gesprochen wird und die Inhaftierten unterbricht wenn sie über ihre Probleme drinnen zu sprechen beginnen. Das ist der Grund warum immer noch mehr Informationen über die Bedingungen drinnen benötigt werden. Seit einer öffentlichen Aktion vor dem Ježevo Gefängnis im November letzten Jahres war das Thema nicht sehr groß in den Medien oder im öffentlichem Diskurs. Den wenigsten Leuten in Kroatien ist bekannt, dass so etwas wie diese Art von Abschiebezentrum existiert. Was die Pläne für ’neue‘ Abschiebezentren (Knäste) für MigrantInnen angeht: das eine in Tovarnik ist immer noch im Bau und in Trilj, wo ein weiteres geplant ist, haben die Bauarbeiten noch nicht angefangen. Diesbezüglich ist die Tendenz der Inhaftierung von MigrantInnen, (beispielsweise) so wie in Ungarn, abgesehen von dem Fall in Ježevo, in Kroatien bis jetzt noch nicht Realität geworden.
Im Februar 2015 wurden mehr und mehr Personen aus unterschiedlichen Staaten zurück nach Kroatien abgeschoben, weil sie den EURODAC Fingerabdruck in Kroatien hatten. Es gab Charter-Abschiebungen im Zuge derer Personen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich,… abgeschoben wurden – Die Statistiken für das letzte Jahr (2014) führen 23 Personen auf, die aufgrund des Dublin 2/3 Abkommens ‚aufgenommen‘ wurden, und 3 Personen die aufgrund des Dublin Abkommens aus Kroatien in ein anderes Land abgeschoben wurden. In den ersten zwei Monaten 2015 wurde diese erste Zahl überschritten. Die genau Zahl der Personen wissen wir nicht, aber es waren wiederholt Gruppen von 6-10 Personen die in Kroatien angekommen sind, nachdem sie aus anderen EU Staaten in der letzten Woche deportiert wurden. In näherer Zukunft werden mehr und mehr Personen ‚zurück‘ nach Kroatien deportiert werden. So weit wir darüber Bescheid wissen, werden sie nicht in Abschiebezentren festgehalten, sie werden im offenem Asyl-Aufnahme-Zentrum in Zagreb untergebracht. Es scheint so als ob Kroatien einige Richtlinien der EU bezüglich Asyl zu erfüllen hätte, um in einigen Jahren in den Schengen Raum aufgenommen zu werden.
Bezüglich des offenem Zentrums für Asylsuchende, so heißt jetzt das frühere ‚Hotel Porin‘ in Zagreb: Die meisten Personen dort haben entweder Asylpapiere bekommen, warten immer noch auf die Entscheidung über ihren Aufenthalt oder wurden aus anderen Staaten der EU wegen ihrem EUROPAC Fingerabdruck abgeschoben. Die erste Gruppe von Flüchtlingen lebt dort aufgrund von administrativen Problemen, es ist für sie sehr schwierig eine Wohnung zu finden (selbst wenn sie dazu berechtigt sind in einer privaten Unterkunft zu leben) – Die Leute die in Kroatien Asyl bekommen sind mit jeder Menge Problemen konfrontiert, wir müssen darüber aber in einem anderen Bericht detaillierter eingehen. Die Autoritäten werden dieses selbst zu verantwortende Problem innerhalb des Aufnahmezentrums für Asylsuchende zu ‚lösen‘ haben, um ‚Platz‘ für ’neu‘ ankommende Asylsuchende zu machen die aus einem anderen EU Staat deportiert wurden.

Weitere Informationen unter:
www.w2eu.info<
www.noborderserbia.wordpress.com

Schreibt den Gefangenen. Solidarität mit den Verhafteten durch die Operation Pinata in Spanien.

Mittwoch, April 22nd, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

LlibertatdetingudesAASBSchreibt den Gefangenen. Solidarität mit den Verhafteten durch die Operation Pinata in Spanien.  (Adressen Unten) Weder unschuldig noch schuldig, sondern Anarchist*innen!
Am Morgen des 30. März startete, auf Anordnung des 6. Gerichts des spanischen Sondergerichtshofes Audiencia Nacional, die Bullenoperation Pinata in der 17 Räumlichkeiten durchsucht wurden. Darunter soziale Zentren in Madrid und Granada sowie Wohnungen in Barcelona, Madrid, Palencia und Granada. 39 Personen wurden dabei verhaftet, 24 wegen Wiederstand gegen die Staatsgewalt und Besetzung und 15 wegen Mitgliedschaft in oder Zusammenarbeit mit der GAC.

Die 24 wurden im Laufe der Nacht und des nächsten Tages wieder freigelassen. Die restlichen 15 wurden zum Sondergerichtshof in Madrid gebracht, mit dem Vorwurf Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation mit terroristischen Zielen zu sein. Nach der Anhörung und Verweigerung der Aussage unserer Gefährt*innen wurden 10 unter Auflagen freigelassen und fünf in Untersuchungshaft verfrachtet.

Kiki, Paul, Javier, Jorge und Javier sind die Namen der fünf Gefährt*innen, die nun im Knast eingesperrt sind und sich mit dem Vorwurf der Koordination und Ausübung von Sabotageakten,  Beschädigung von 114 Bankautomaten und Verwüstung von Banken konfrontiert sehen. Weiterhin wird eine mutmaßliche Verbindung mit gelegten Sprengkörpern in den Kirchen la Basílica del Pilar in Zaragoza und Catedral de la Almudena in Madrid untersucht.

Diese Operation ist die Fortsetzung der Operation Pandora, in der am 14. Dezember letzten Jahres in 14 Wohnungen und soziale Zentren eingebrochen wurde und 11 Anarchist*innen in Barcelona, Sabadell, Manresa und Madrid festgenommen wurden. Sieben davon blieben 1,5 Monate in Untersuchungshaft und kamen schließlich unter Auflagen und gegen Kaution von 3.000 Euro pro Person frei.

Es ist unerlässlich daran zu erinnern, dass diese mutmaßlichen Attentate in Zaragoza und Madrid bereits zu 55 Verhaftungen und 30 Durchsuchungen in drei Bullenoperationen gegen die freiheitliche Bewegung geführt haben. In der vorherigen Operation Pandora waren die Vorwürfe genauso surreal wie lächerlich: Der Besitz von Campinggas-Kartuschen, Riseup-Konten, der Fakt das bestimmte Versammlungen abgehalten oder Bücher gelesen wurden. Einer der Beweise dieser Untersuchung sind technische Vorrichtungen um verschlüsselt im Internet zu surfen.

Und wir dürfen nicht vergessen, dass wegen den gleichen Vorwürfen Mónica und Francisco immer noch in Untersuchungshaft in FIES-3 sitzen und auf ihren Gerichtsprozess warten.

Die Medien übernehmen dabei die Aufgabe, die Gefahr für die Gesellschaft herauf zu beschwören und rechtfertigen die repressive Maschinerie und deren Gesetzte, welche uns den Maulkorb der Unterwerfung und des Gehorsams anlegen sollen. Wir sind der zu bekämpfende Feind, aber wir, die nicht fähig sind zu schweigen oder weg zu sehen, wir wissen das diese Operationen nur dazu da sind unsere Gefährt*innen zu entführen.

Heute fehlen uns wieder fünf Gefährt*innen mehr; fünf die nun hinter Mauern eingesperrt sind. Es ist an uns zu zeigen, dass sie nicht alleine sind. Um es klarzustellen, ihre Haft macht uns weniger frei. Aber heben wir unseren Kopf, schärfen unseren Blick und reichen uns die Hand, um eine unserer ältesten Waffe zu benutzen: Die Solidarität und gegenseitige Unterstützung.

Betroffen ist eine*r, gemeint sind wir alle!

Freiheit für alle anarchistischen Gefangen hier und überall!

 

Paul Jara Zevallos

C.P. MADRID V
APDO. CORREOS 200
COLMENAR VIEJO
MADRID    C.P.: 28770

 

Jorge Linares Izquierdo

C.P. MADRID V
APDO. CORREOS 200
COLMENAR VIEJO
MADRID    C.P.: 28770

 

Javier García Castro
C.P. MADRID V
APDO. CORREOS 200
COLMENAR VIEJO
MADRID    C.P.: 28770
Enrique Balaguer Pérez

C.P. MADRID V
APDO. CORREOS 200
COLMENAR VIEJO
MADRID    C.P.: 28770

Brüssel: Der Kampf gegen den Bau eines Maxi-Gefängnisses

Donnerstag, April 16th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

In the shadow of a prison, no-one can be freeDiese Auseinandersetzung wurde im November 2014 in der ersten Ausgabe des Newsletter „Richochets“ im Original auf französisch veröffentlicht, als Teil des Kampfes gegen den Bau des Maximum-Gefängnisses in Haren, Brüssel. Der folgende Text ist der erste Teil einer Serie von Übersetzungen der „Person(s) Unknown Publications“ und ein Teil einer neu entstehenden Broschüre zu dem Kampf gegen das Maxi- Gefängnis.

Der belgische Staat will eine neues Gefängnis in Haren bauen, im Norden Brüssels. Es soll das größte Gefängnis Belgiens werden, ein Maxi-Gefängnis [Hochsicherheits- Gefängnis- Komplex]; eine echte Gefängnisstadt, die fünf verschiedene Gefängnisse auf einem Gelände umfassen soll. Wie auch andere neu gebaute Gefängnisse in den letzten 2 Jahren, so soll auch dieses in Brüssel in sogenannter „Privat- öffentlicher Partnerschaft“ gebaut werden. Das bedeutet, dass Konstruktion und Management des Gefängnisses in den Händen privater Firmen liegen und dass der Staat es diesen Firmen für 25 Jahre vermietet, nach diesen es dann eventuell Staatseigentum wird. Demzufolge braucht man nicht lange überlegen, um die großen finanziellen Interessen für ein solches Projekt zu verstehen.

Das Maxi-Gefängnis wird das erste der belgischen Gefängnisse sein, das es ermöglicht eine enorme Anzahl von Personen weg zuschließen (der Komplex umfasst 1200 Zellen), für Männer, sowie für Frauen und Kinder. Ein inmitten des Gefängnisses errichtetes Gericht ist dazu gedacht, um die Bewegungen der Inhaftierten auf ein Minimum zu reduzieren.

Die Errichtung dieses Gräuels ist wie der Zuckerguss auf dem Kuchen eines „Schlachtplans“, von vorherigen Regierungen entwickelt, der den Bau von etwa neun neuen Gefängnissen im ganzen Land vorsieht. Dieser Plan verkauft der Öffentlichkeit die ultimative Antwort auf die Überbelegung und den fortgeschrittenen Zerfall bestimmter Gefängnisse, als einen bedeutenden Schritt in Richtung humaner Gefangenschaft mit vermehrter Aufmerksamkeit auf die Integration der Gefangenen. Ein solches Manöver wurde für die Herrschenden unausweichlich in Anbetracht der seit Jahren die Gefängniswelt plagenden Ausbrüche, Geiselnahmen von Wärter/innen, Verweigerungen zurück in die Zellen zu gehen, großen und kleinen Aufstände. Hinzu kommt, dass mehrere internationale Autoritäten, aufgrund der Gefängnisbedingungen, dem belgischen Staat auf die Finger hauen mussten. Deswegen wollen sie die Unordnung, Revolten und internationale Aufmerksamkeit beseitigen. Doch all diese „zufälligen“ Humanisierungs-Diskurse in Zeiten mutmaßlicher Krisen, um sicher zustellen, dass die Öffentlichkeit den Zustrom von Geld für Gefangenschaft akzeptiert, sind offensichtlich absolute Scheiße. All das ist bloß eine zeitgenössische Verpackung für etwas klassisches; Die Herrschenden schärfen ihre Waffen immer mehr; um sich selbst zu schützen, um ein System zu verteidigen und um die Richtung zu mehr Kontrolle und Unterdrückung beizubehalten.

Gegenwärtig flößen wir dem Justizsystem Belgiens auf verschiedene Weise Geld ein. Es gibt nicht nur die tausenden neuen Zellen, sondern auch die sich ausweitende elektronische Überwachung,Hausarreste,gemeinnützige Arbeit, Geldstrafen etc. Der Staat, will die Strafen nicht humanisieren, sondern vielmehr für all diejenigen erweitern, die weiterhin DIY Strukturen schaffen (wollen), um vom Schoße der Justiz fern zu bleiben. Mit der massiven Erhöhung der Gefängniskapazität und der Erweiterung von Möglichkeiten für alternative Strafen wollen sie uns alle möglichen Mittel geben, einen Halt in der Gesellschaft zu haben; damit sie nur noch mehr Leute mit Knast, ihrer Unterkunft, einem Job oder mit Schulden bestrafen und einsperren können.

Und die Herrschenden verstehen besser als je zuvor, dass dieser Erfolg nicht nur dem klassischen Grundstock des repressiven Apparates zugute kommt. Wenn wir uns die Stadt Brüssel anschauen, sehen wir, dass das Maxi-Gefängnis nicht das einzige Projekt mit dem Ziel ist die Menschen zu kontrollieren, ihr Verhalten auf verschiedene Weise zu bestimmen, ihre Leben zu beeinflussen und ihren Alltag zu begrenzen. Bis in die weit entlegenen Ecken der Stadt gibt es Projekte, die wie Pilze aus dem Boden sprießen: Der Bau neuer Polizeiwachen, die Installation von mehr Überwachungskameras, und gleichzeitig der Anstieg der Polizeipräsenz in den Straßen; die Erweiterung des europäischen Bereichs,um ein extra gut kontrolliertes, öffentliches Transportnetzwerk zu kreieren, das die Arbeitskräfte von außerhalb der Stadt schnell und effizient zu ihren Jobs bringen muss; der Bau von Tempeln des stetig wachsenden Konsums, die Umsetzung neuer, exklusiver Unterkünfte in den armen Vierteln, um so die „soziale Säuberung“ zu erreichen. All diese brillanten Erfindungen sind nichts weiter als Instrumente mit der alleinigen Absicht die Menschen in Reih‘ und Glied zu behalten oder sie zwingen ihr auszuweichen und sie ins Visier zu nehmen, sie zu erniedrigen, zu jagen oder diejenigen einzusperren, die nicht können oder sich bewusst verweigern. Das neue Maxi-Gefängnis in Haren und die urbane Renovierung in Brüssel sind zwei Seiten der selben Medaille.

Es ist nun fast zwei Jahre her, seit dem das erste Flugblatt, das eine radikale Gegenhaltung zu dem Bau des Gefängnisses darstellte, in Haren verteilt wurde; die unzähligen repressiven Projekte des Staates mit der langsamen aber sicheren Verwandlung der Stadt, in ein großes open- air Gefängnis, verbindend. Seitdem der Kampf geboren war, wurden viele Erfahrungen in verschiedenen Initiativen und von verschiedenster Intensität gemacht: Flugblätter, Poster, Taggs, Versammlungen, Besetzungen, Demonstrationen, Sabotage und direkten Aktionen. Alle diese Initiativen leben eine anti-politische Haltung und sind Einladungen für alle und jede_n auch den Angriff gegen die Herrschenden und ihre Pläneund den direkten Konflikt zu wagen. Die Initiativen geben den Kämpfen auch Autonomie, ermutigen jede_nsich wann, wie und mit wem zu organisieren, wie er_sie es am Besten erachtet, um in direkter Konfrontation mit dem, was uns unterdrückt, zu gehen.

Der Bau des Maxi-Gefängnisses wird nicht nur durch Worte verhindert werden können. Vorstellungskraft, Ideen, Ausdauer, Leidenschaft und Aktionen von jedem von uns, können das Feuer nähren, dem nicht ein einziges Projekt, egal welcher Festung der Macht,standhalten kann.

Erkundet weitere Wege, werdet aktiv.

translated from english

Richochets (PDF)