Archive for the ‘Gefangene’ Category

Hungerstreik in der JVA Butzbach

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: gefangenensolijena.noblogs.org)

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Die Gefangenen der JVA Butzbach, organisiert über die Interessenvertretung der Gefangenen Butzbach (IVdG Butzbach) und in der GG/BO-Sektion der JVA Butzbach, haben der hessischen Justizministerin am 29. September 2015 einen Forderungskatalog geschickt. Darin fordern sie unter anderem den Mindestlohn, Sozialversicherung und Koalitionsfreiheit für alle Gefangenen, die Abschaffung des Arbeitszwangs hinter Gittern und Solidarität drinnen und draußen. Die Justizministerin verweigert nicht nur jeglichen Dialog. Am 26. November wurde sogar die Neufassung des hessischen Strafvollzugsgesetzes veröffentlicht, in der die Forderungen der Gefangenen nicht berücksichtigt wurden. Angesichts der Haltung der Behörden sind am 1. Dezember 2015 ca. 200 Gefangene in den Bummelstreik und unbefristeten kollektiven Hungerstreik eintreten.

Zur Unterstützung des anstehenden Hungerstreiks hat sich das bundesweite Netzwerk für die Rechte inhaftiert Arbeiter_innen gebildet. Die GG/BO wird den Hungerstreik voll unterstützen. Auch wir werden versuchen, den Kampf der Gefangenen durch Aktionen und Gegeninformation in Jena zu stärken.

Aufstand in australischem Internierungslager für Flüchtlinge

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

gefunden auf Faz

Mit Schlagstöcken bewaffnete Asylbewerber haben laut Radioberichten Feuer gelegt und die Kontrolle über ein australisches Internierungslager auf der Weihnachtsinsel übernommen. Die Wachen befinden sich offenbar auf der Flucht.

Gabriel Pombo Da Silva: „Doktrinäre Ernährung“ (November 2015)

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Vom it. (Üb. Vom Kastilischen)

„Dort, wo es eine untere Klasse geben wird, werde ich ihr angehören; dort wo ein kriminelles Element existieren wird, werde ich dazugehören; solange nur eine Seele im Gefängnis sein wird, werde ich nicht frei sein.“
Eugene Debs

GenossInnen!

Heute bin ich bester LauGabriel-Pombo-da-Silva-e1366039573695ne (wie ihr wisst, ist das Leben nicht etwas Lineares, weder Konstantes, noch Statisches…) und wer mich persönlich kennt, weiss, dass ich einen ziemlich schwarzen (was einige „skandalisiert“, bringt mich zum Lächeln, usw…), oder sogar zynischen Sinn für Humor habe (vor allem wenn es darum geht, über Dinge des „Gesetzes“, der „Rechte“, der „Autorität“ usw. zu sprechen oder sie zu beschreiben…); denn es gibt „Dinge“, die ich nicht ernst nehmen kann (obwohl es bei allem um mein Leben geht), so ernst diese „Dinge“ auch sein mögen.

Also schreibe ich informell und mit einem Lächeln auf den Lippen (obwohl ich mich auf ernste „Dinge“ beziehe) denn der Sinn für Humor gehört zu den „Dingen“, die mir immer erlaubt haben „weiterzumachen“. Ich höre nicht auf, mich zu wundern, wenn ich sehe, wie diese SalonpolitikerInnen den Mund mit Worten/Begriffen wie „wir leben in einem Rechtsstaat“, „alle sind vor dem Gesetz gleich“ usw. usw. usw. voll nehmen.

Das „Label Spanien“ (wie sie es jetzt nennen) weiss nicht, was eine Demokratie ist (in Anbetracht dessen, dass ich kein Demokrat bin); das Recht ist eine „Mino-kratie“ (d. Üb.: ? ) und das Gesetz dient bloss den Interessen der Kaste (mir gefällt das mit der Kaste weil es das ist, was wir in diesem Land haben) und „Antisystem“ sind wir alle, die bei ihren Witzen nicht lachen. Zweifelt jemand daran?

In diesem Land sind jene, die sich mit diesen Begriffen den Mund füllen „HühnerdiebInnen“ (oder potentielle) weil die „normalen“ Leute ohne dass „anarchistisch“ sein oder sich so zu nennen nötig wäre, wissen, dass die politisch-unternehmerische (genau, jene der „Drehtüren“, jene der Fälle Filesa und Malesa, der Gal, des Falles Gürtel, der „schwarzen Bankkarten“, der ERE[1], usw. usw. usw.) Kaste in allen Justizkasten (C.G.P.J., T.S., T.C.[2], usw. usw.) ein Sammelsurium an „gekauften Schreiberlingen“ gehievt hat, die, sobald sie einen der ihren „prozessieren“ (oder gegen sie „ermitteln“, sie anklagen oder „niedermachen“) durch eine Türe eintreten und durch die andere hinaustreten… denn die Banken, die Telekommunikations- und Energieunternehmen (nicht zu sprechen von den Zement- und Transportkartellen oder von den Kartellen der Ramsch-Verträge, usw.), die IWF-Fonds und das „Konsortium Europa“ verteilen viel Geld… soviel Geld, dass sie alle kaufen und die Mehrheit zum Schweigen bringen können. Das Schlimmste daran ist zu sehen, wie diese endemische Korruption, diejenigen, die am schlimmsten dran sind, ohne Dach über dem Kopf, ohne höhere Bildung, ohne Nahrung und hilflos zurücklässt… ich weiss, das ist „nichts Neues“, aber nie zuvor wusste man soviel über die „Machenschaften“ dieser Schamlosen wie jetzt, in der heutigen Ära der „Kommunikation“… und Tatsache ist, dass die diebischsten und gierigsten politischen Parteien, die „demokratischsten“ und freiheitsfeindlichsten in den „Umfragen“ trotz allem am besten abschneiden… und sähe ich um mich herum nicht so viele arme oder ungebildete, ausgegrenzte und kranke Leute sterben ( und verrotten), würde ich zynisch sagen: wir haben die PolitikerInnen, die wir verdienen. Aber verdienen wir das alles wirklich? Sind wir bloss imstande den Zustand der „Empörten“ zu erreichen? Können wir nur hoffen (und erstreben), dass uns ein Messias, eine politische Partei kommen wird, um uns zu retten?

Die eherne Anrufung der „Konstitution“ (und ihrer „verfassungsfeindlichen“ Gegner), der „Demokratie“, der Achtung der „Justizentscheide“ (falls sie nicht davon betroffen sind, versteht sich), der „laufenden Ermittlungen“, des angeblichen Unterschiedes zwischen „Angeklagten“ und unter „Ermittlungen stehenden“ und, seitdem die Hand des Gesetzes am Kragen von „Rodrigo Rato“ gelandet ist (ihr wisst doch, der grosse Ökonomist) spricht man plötzlich vom „Recht auf das Bild und Achtung der Gefangenen“… Wann scherte sich dieses Land denn je um das Bild und die Achtung der Gefangenen? Von welchen Gefangenen wohl?

Hätten wir noch etwas Blut und Stolz im Körper, müssten wir alle Institutionen (wenn möglich mit allen drinnen) dieses Landes und ganz Europa abfackeln! Sorry, da kommt meine nihilistische Ader zum Vorschein… oder wenn ihr wollt „entschuldigt“ nicht, sondern nehmt Notiz…

Wo war ich schon? Ach ja, bei der Achtung der Gefangenen!

Ja, ich habe gesehen, dass sogar Barcenas[3] in seinen wenigen Monaten Haft in einem „Modulo de respeto“ anti-systemisch geworden ist und die „Misshandlungen“, die er während seiner Gefangenschaft sah, verbreitete… im Gegensatz zu Ortega Cano[4], der noch vor den Toren des Knastes (während einer seiner Urlaube) der PSOE[5] „politische Ratschläge“ erteilt hat. Ich habe auch erlebt wie sie im Chor (ebenfalls  auf Urlaub) Isabel Pantoja[6] aufforderten…du Schöne! Halte durch! Und auch wie sie Jaume Matas[7] „Urlaube“ gewährten. Trotz offener Verfahren!!! Gar nicht zu reden von der Fluch im Stil „Torete“ der Gräfin oder Marquise Aguirre[8] (mir war das mit den militärischen und/oder adeligen Titel nie so recht geheuer) in den Strassen Madrids.

Die Gefangenen, die ich kenne (um mich habe), sind nicht so „prominent“ und selbstverständlich werden ihnen weder „Urlaube“ (auch wenn sie ihre Viertelstrafe hinter sich haben oder noch einen Monat abzusitzen haben, oder unheilbar krank sind, oder es ihnen psychisch schlecht geht), noch „Rechte“ zugestanden, denn sie sind ja „arm“, „anti-systemisch“, „anti-konstitutionalistisch“ und/oder offen „terroristisch“…

Achtung vor den Rechten der Gefangenen? Das ich nicht lache!!

Wenn sie allen diesen „Gefangenen“ (die von unten links, wie Sub-Marcos sagen würde) ihre „Urlaube“ oder/und Rechte verweigern, sehe ich den alten Kerkermeister des Reiches (Ángel Yuste Castillejos) weder Erklärungen im Parlament noch Pressekonferenzen vor dem Justizminister von sich geben. Sagt mal, ihr Empörten! Schert ihr euch wirklich um die Rechte aller Gefangenen? Wisst ihr, dass hier die Rechte nichts als Klopapier sind? Welches Recht ist die Zerstreuung? Sagt die L.O.P.G.[9] etwa nicht, dass alle Gefangenen das Recht haben, ihre Strafe in der ursprünglichen Gemeinschaft abzusitzen? Sagt mal! Sagen sie nicht, dass alle Gefangenen das Recht haben, an den soziokulturellen und sportlichen Aktivitäten teilzunehmen? Und wieso die von F.I.E.S. nicht? Und da wir schon beim F.I.E.S. sind, wisst ihr zufällig um was es da geht? Sagt die L.O.P.G. nicht etwa, dass alle unheilbar Kranken freigelassen werden müssen, um in Würde in der eigenen familiären und vertrauten Umgebung sterben zu können? Nur, da gibt es noch mehr… als die citoyenistischen „Flutwellen“ auf die Strassen gingen, um „Solvadi“ für die an Hepaitis C Erkrankten zu fordern, meinten sie wirklich alle citoyens? Auch die Gefangenen? Sind die Gefangenen citoyens oder verlieren sie ihre Rechte wenn sie im Knast landen?

Aber mal zurück zur Verfassung (dieses Heilige Buch wie die Bibel, die wir Niemands als Papier für einen Joint brauchen). So seltsam es euch erscheinen mag, auch ich habe sie gelesen, wie auch weitere hunderte und tausende Bücher und Traktate und Kodexe (tja, 30 Jahre Knast sind halt viele…) um mal zu wissen wovon dieses „demokratische“ Gelichter denn redet. Recht auf eine würdige Wohnung, auf eine Arbeit, auf eine Erziehung, auf… folgt ihr mir? Recht darauf Rechte zu haben, könnte man sagen. Verdammt! Und dann sagen sie, dass wir AnarchistInnen „utopisch“ seien…wird wohl sein, weil wir nicht so blöde sind, eine Heilige Schrift voller Scheisse zu schreiben, die wir nie werden einhalten können?

Ich habe nie abgestimmt (und werde es auch nie tun), weil ich es verabscheue meine Verantwortung den IBEX-35[10]-Marionetten zu delegieren… trotzdem gab es Zeiten, in denen ich für die Anwendung der Rechte der Gefangenen gekämpft habe (sie gaben uns soviel Prügel, dass wir weniger wert waren als ein Stein) um dann zu erleben, wie diese Rechte dann für Leute der GAL, für Korrupte und FaschistInnen und die Arschlecker unter den „Gefangenen“ rigoros umgesetzt wurden! Welche Ironie! Tausende Gefangene von unten während Jahrzehnten im Kampf, um dann zu erleben, dass sie einzig für die von oben angewendet wurden.

Ach ja, ich vergass zu sagen, dass, als ich in die Zellen dieses Landes zurückkehrte (von Deutschland ausgeliefert), mir „jemand“ ein Drehbuch vom Buch „Huye, Hombre, Huye“ (von Xosè Tarrio) gesandt hat, eindeutig um einen Film daraus zu machen… mir wurde gesagt, dass der Drehbuchautor „einer von uns“ sei (ich habe nie so genau gewusst, was „einer von uns“ wirklich heisst), folglich halb so schlimm, denn wäre es „einer der anderen“ gewesen, der hätte er es auch nicht besser gemacht. Tarrio, der Mensch, wird auf eine traurige Geschichte eines Ausgegrenzten reduziert. Ich nehme mal an, dass man für seine Gewalttätigkeit Verständnis habe soll, um die Gewissen zu beruhigen… man hat ihm als Kind kein RITALIN gegeben. „Curro Jimènez“[11] streifte durch die Sierra Morena mit seinem Gesetz weil er das Gesetz der anderen nicht akzeptierte, die es nur durchsetzen konnten, weil sie mehr Vorderlader und warme Jacken hatten.

Wir wissen nicht, ob „Curro“ vom Vater geschlagen wurde, aber er hatte sehr wohl eine Moral. Wir wissen von „Curro“ als Mensch… kam je jemand in den Sinn, dass „Curro“ ein Opfer des sozialen Unbehagens sei? Folglich, wenn wir um „Curro“ den Menschen wissen, wo zum Teufel ist Tarrio der Mensch? Tarrio der Anarchist? Tarrio mein Bruder? Wieso sehen wir nur die Randständigkeit? Ihn darauf zu reduzieren heiß IHN NOCHMALS ZU TÖTEN. Ich frage mich, wo sind die Drehbuchautoren von „ Curro Jimènez“? Die haben einen „Gesetzlosen“ und seine Motivationen dargestellt. Haben seine Lage am Rande der Gesellschaft erklärt und mehr oder weniger ausdrücklich ideologisiert.

Heute ist es nicht so. Es scheint, als wolle man nur das Bild einer randständigen Persönlichkeit im Sinne eines Opfers der Gesellschaft, als sozial armselig mit einem Hauch an sozialer Moralität darstellen.

Die sozialen Konservativen und DarwinistInnen von heute tuns nicht besser, haben aber die Kur=RITALIN und Pathologisierung des Unbehagens. Während ich es las ertönte in meinem Kopf das Echo jenes traurigen und monotonen Liedes aus meiner Kindheit: „iiiich bin ein Rebell weil die Welt mich so gemacht hat, weil niemand in meiner Welt mit Liebe gegeben hat…“.

Sicher komme ich aus der „Quinqui“-Welt; aus der Welt der Armut und der Armen; der Diktatur und der Emigration… und ich bin stolz darauf!! Genauso sicher ist es auch, dass der Anarchist gemacht wird, man wird nicht als solcher geboren.

Im Unterschied zu meinen „Quinqui“Geschwistern bleibe ich im Knast obwohl ich meine Strafe (im Sinne von Recht und Legalität) abgesessen habe. Ich nehme an, „das Problem“ (für die Institutionen, nicht für mich) liegt nicht so sehr darin, dass meine „Randständigkeit“ nicht zu überwinden war (trotz allen und den vielen Unannehmlichkeiten), sondern darin, dass man meine Radikalisierung nicht verhindern konnte. Ja GenossInnen, nun bin ich nicht nur „Quinqui“ um meine eigene Geschichte zu schreiben, um meinen eigenen Weg zu gehen, sondern habe mich auch in einen „Terroristen“, einen „Anarchisten“ verwandelt.

Im Knast, in dem sie mich aktuell „zurückbehalten“ (und ich sage „aktuell“, weil meine Odyssee noch nicht zu Ende ist), sind sie mehr darum besorgt, wie sie mir wohl die Anzahl Bücher reduzieren können, die ich pro Monat lese (sie gewähren mir/uns 4 pro Monat, während das Gefängnisreglement keine Beschränkung für die Anzahl Bücher, Zeitschriften usw. vorsieht) als darum, die menge Anxiolytika, Antidepressiva usw. zu beschränken, womit sie die Gefangenen abfüllen, damit sie nicht denken und aufhören Menschen zu sein, damit sie sich in Zombies verwandeln.

Die Knäste brennen nicht, aber einige von uns tragen das Feuer der Rebellion weiter in sich. Wie traurig, dass ein Volk wie das unsere, das die letzte Idealistische Revolution vollbrachte, zu einem Thermalbad für deutsche und englische RentnerInnen geworden ist.

Ergreift die Empörung nicht die Waffen der Wut, der Solidarität und des Bewusstseins, sind wir angeschmiert.

Gabriel

*Diese Worte sind allen geweiht, denen die zum Gesetz gemachte Ungerechtigkeit das subversive Bewusstsein bewaffnet hat. Für meine gefangenen und freien Brüder und Schwestern der ganzen Welt.

Die Fussnoten = Anm. der it. Übersetzung
[1] Fall Filesa und Malesa: Korruptionsfälle durch die Bildung eines Netzwerks von Unternehmen zur illegalen Finanzierung der sehr teuren Wahlkampagne der PSOE.GAL: Grupos Antiterrorismo de Liberación, von den ’80ern an gegen den baskischen Unabhängigkeitskampf eingesetzt und für hunderte Fälle von verschwinden lassen, Folter und Mord verantwortlich. Fall Gürtel: Name einer 2007 begonnen Ermittlung gegen ein Korruptionsnetzwerk mit Verbindungen zum Partido Popular. Die „Schwarzen Bankkarten“: Name eines Bankenskandals von 2014 wo fast alle BeraterInnen der Caja Madrid (eine der ältesten Banken Spaniens) während des Präsidiums von Miguel Blesa und Rodrigo Rato über „Visa Black“-Kreditkarten verfügten, mit denen sie persönliche Ausgaben von mehreren hunderttausend Euro deckten. ERE: Expediente de Regulación de Empleo -Verfahren zur Regulierung der Anstellung – ermöglicht den Unternehmen kollektive Entlassungen der Arbeiterschaft.
[2] Consejo General del Poder Judicial – Generalrat der Judikative; Tribunal Supremo – Oberstes Gericht; Tribunal Constitucional – Verfassungsgericht
[3] José Luis Bácenas Guitérrez: Spanischer Politiker des PP (Partido Popular), der 2009 wegen seiner Verwicklung im „Caso Gürtel“ angeklagt wurde.
[4] José Maria Ortega Cano: Spanischer Torrero, hatte einen Prozess wegen eines schweren Verkehrsunfalls, den er wegen Trunkenheit verursachte und in dem der Fahrer eines anderen betroffenen Autos getötet wurde. Wurde 2013 wegen „unvorsichtigem Totschlags und verwegener Fahrweise“ zu 6 Jahren, 3 Monaten und einem Tag verurteilt und nach einem Jahr und einem Monat Knast in Halbfreiheit (Aufenthalt in Institution und Beschäftigung bei externem Arbeitgeber = offener Vollzug in Dt.)  entlassen.
[5] Partido Socialista Obrero Espanol – Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens
[6] Maria Isabel Pantoja Martín: Spanische Sängerin und Schauspielerin, 2007 im Skandal „Caso Malaya“ bzw. in die gleichnamige Operation gegen urbane Korruption verwickelt, wurde wegen verschiedener Finanzdelikte und Geldwäscherei angeklagt, 2013 zu 24 Monaten verurteilt und kam 2014 in den Knast.
[7] Jaume Matas i Palon: Spanischer ex-Politiker und Präsident des PP, wegen 12 Vergehen vor Gericht, darunter widerrechtliche Aneignung, Unterlagenfälschung, Steuer- und Wahlbetrug, wurde 2012 zu 6 Jahren verurteilt und 2014 nach 3 Monaten in Halbfreiheit entlassen
[8] Komtesse Esperanza Aguirre y Gil de Biedma: Spanische Aristokratin und Politikerin, vormals Präsidentin des PP und deswegen in den „Caso Gürtel“ verwickelt, wurde der illegalen Finanzierung ihrer eigenen Wahlkampagne angeklagt und flüchtete auf spektakuläre Art und Weise (den Regimemedien nach), bzw. im „Stil Torete“ bzw. im typischen Stil der „gesetzlosen“ Protagonisten einer spanischen TV-Serie.
[9] Ley Organica General Penitenciaria – Allgemeines Organisches Strafvollzugsgesetz
[10] Ibex-35: Madrider Börsenindex
[11] Curro Jiménez: Bandit und gesetzloser Protagonist einer spanischen TV-Serie
[12] „Quinqui“: „Asozialer“, Benennung jener „Subkultur“, wo die Randständigen oft zur Delinquenz greifen

üb. mc, Knast Salez, Ende November 2015

„Diese Nächte sind für Alexis“, Schwarzer Dezember in Griechenland

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Schwarzer Dezember in GriechenlandVor sieben Jahren starb Alexis Grigoropoulos durch die Kugel eines Bullen. Was folgte, war die wochenlange Revolte einer Generation, die sich, geweckt durch das Echo des Schusses, schlagartig an ihre Träume erinnerte.

Vor einigen Wochen haben Panagiotis Argriou und Nikos Romanos, zwei inhaftierte Anarchisten, zu einem Schwarzen Dezember aufgerufen. Nikos Romanos war am Abend des 6. Dezember 2008 mit Alexis im Athener Stadtteil Exarchia unterwegs, als ein Bulle entschied, das Leben seines Freundes Alexis zu beenden. Er wurde später von den Bullen wegen eines Banküberfalls festgenommen, übelst misshandelt und zu sechszehn Jahren Haft verurteilt.

Im letzten Jahr standen die alljährlichen Demos und Aktionen am 6. Dezember in Erinnerung an den Mord an Alexis Grigoropoulos ganz im Zeichen des Hungerstreiks von Nikos Romanos. Athen sah einige Tage vor dem 6. Dezember die größte anarchistisch/ antiautoritäre Demo seit Jahren mit über 10.000 Menschen, am 6. Dezember selber kam es in Exarchia zu schweren riots, bei dem die Bullen u.a. von den Hausdächern aus massiv eingedeckt wurden.

Heute nun sind alleine in Athen über 5.000 Bullen von der „sozialistischen Frühlings- Regierung“ auf die Straßen geschickt worden, um das Bestehende zu verteidigen. Die „traditionelle Schüler/Studentendemo“ ist mittlerweile zu Ende gegangen, bis auf einige kleinere Geschichten ist es ruhig geblieben. Für 18.00 Uhr Ortszeit ist die zentrale Demo angekündigt, die am Polytechnikum starten wird. In Saloniki ist die zentrale Demo mittlerweile beendet, am Ende gab es Barrikadenbau und Zusammenstöße mit den pigs, Mollis sind auf Banken und öffentliche Gebäude geflogen.
In Exarchia selber brennen schon seit zwei Tagen die Nächte, werden die Bullen mit Mollis bedacht.

Wien: UNRUHEHERD Neue Ausgabe

Freitag, Dezember 4th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Unruheherd #5Aufgrund aktueller Ereignisse sogar schon einen Monat früher als erwartet und geplant: Die 5. Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung „Unruheherd“ ist ab sofort online verfügbar. Zum selber ausdrucken, verteilen, kritisieren, usw. usf.

Aus dem Inhalt:

– Der wirkliche Terrorist ist der Staat!

– Wir sind gegen jeden Krieg, denn jeder Krieg ist gegen uns

– Der Staat beobachtet uns – stechen wir ihm die Augen aus

– Luxus für Alle. Oder die Suche nach einem Ausgang im ideologischen Labyrinth

– Unruhenachrichten

Format A3, beidseitig bedruckt

Für die soziale Revolte!

application/pdf icon Unruheherd #5 (PDF)

Frequenz A: Interview mit einem Anarchisten im Korydallos Gefängnis (Athen) [Englisch]

Freitag, Dezember 4th, 2015

(gefunden auf: frequenza.noblogs.org)

FrequenzAIm Oktober haben wir ein Interview mit einem anarchistischen Gefangenen geführt, der Teil des Netzwerkes kämpfender Gefangener (DAK) ist. Die Fragen waren unter anderem zu den Verhältnissen in Griechischen Gefängnissen, aktuellen Kämpfen von Gefangenen und die Situation der griechischen Knastgesellschaft.
Das Interview sollte ein “backup” für eine Veranstaltung im Rahmen der Antiautoritären Tage gegen Die Knastgesellschaft vom 08-11.10 in Hamburg sein – für den Fall, dass das Gespräch während der Veranstaltung nicht klappt. (Die Veranstaltung am 08.10 im Centro Sociale konnte jedoch glücklicher weise wie geplant stattfinden und so könnt ihr demnächst hier den Mitschnitt finden, der teilweise andere Themen behandelt, da die Fragen direkt von den Teilnehmer_innen der Veranstaltung kamen und von einem anderen Gefangenen beantwortet wurden.)

Das interview ist in englischer Sprache (- wir bemühen uns zeitnah eine gekürzte Version in deutsch zu veröffentlichen…)

Das Interview könnt ihr hier direkt hören:

oder hier downloaden als mp3 von archive.org (rechte Maus “speichern unter”) :

Download-Interview-Korydallos-English

Weiterführende Links:

Türkei: Brief eines veganen Anarchisten aus dem Knast

Freitag, Dezember 4th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

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Wir besuchten den veganen, anarchistischen Gefangenen Osman Evcan im Hochsicherheitsgefängnis Kocaeli am 16. Tag seines Hungerstreiks. Dabei wurden wir Zeuge davon, wie der seit den Wahlen im November zuspitzende Staatsfaschismus mit seinen Repressionstechniken auch in den Gefängnissen zum Ausdruck kommt. Aufgrund der anarchistischen, veganen, libertären Ideen, für die Osman Evcan seit mehreren Jahren kämpft, nimmt die Repression gegen ihn zu. Er sieht sich Einschüchterungstechniken in Form von F-Typ-Haft konfrontiert. Sein Zugang zu veganer Nahrung wurde unterbunden, um ihn mit der Maxime „gehorche oder stirb“ zu konfrontieren.

Osman Evcan führt seinen Widerstand unter zunehmend erschwerten Haftbedingungen fort. Er stellt klar, dass er entschieden ist, seinen Hungerstreik fortzuführen. Während unseres Besuchs war er voller Hoffnung und Zuversicht und sprach uns zu, die von organisierter Staatsgewalt attackierten Bereiche nicht aufzugeben. Er betonte mehrmals, dass der einzige Weg zur Freiheit aus Widerstand und Kampf besteht. Osman Evcan versteht seinen Hungerstreik als einen Widerstand gegen die gegenwärtige Angst- und Hetzpolitik. Er ruft auf zu Aktionen und möchte andere dazu motivieren, sich für die eigenen Rechte einzusetzen.

Wir sollten Osman Evcan und uns selbst nicht Opfer werden lassen von Mechanismen, die jeglichen Protest im Keim zu ersticken versuchen. Lasst uns dem Aufruf Osmans folgen, der sein Leben auf Prinzipien der Solidarität, des Kampfes und der Ablehnung, andere Lebewesen zu unterwerfen, aufbaut und der durch diese Prinzipien in seinem Leben bedroht wird. Wir möchten Osmans Brief mit euch teilen, in welchem er die Beweggründe seines Hungerstreiks beschreibt.

Bis alle Käfige und Gefängnisse zerstört sind!

ABC Istanbul

Zur Information der Öffentlichkeit über meinen unbefristeten Hungerstreik:

Ich bin ein Gefangener im Kocaeli Nr. 1 F-Typ Gefängnis. Weil ich mich als vegan verstehe, esse ich kein Fleisch oder andere tierischen Produkte und ich vermeide es, jegliche Art von Produkten zu konsumieren, die aus dem tierischen Körper hergestellt werden. Ich habe diesen Weg gewählt, weil er Ausdruck von Tierbefreiung und Tierrechten ist.

Ins Kocaeli Nr. 1 F-Typ Gefängnis kam ich am 24. April 2014. Ich schrieb damals der Gefängnisadministration, dass ich vegan lebe. Auch schrieb ich ihnen, dass ich kein Fleisch oder andere tierischen Produkte verzehre. Ich ernähre mich von Früchten, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten. Ich beantragte, dass die Nahrung, die ich erhalte, entsprechend meiner Ernährung angepasst wird. Auch forderte ich, dass vegane Produkte in den inneren und äusseren Kantinen des Knastes verkauft werden.

Für eine lange Zeit wurden meine Forderungen nicht anerkannt. Obwohl ich Dutzende Male entsprechende Gesuche an die Gefängnisverwaltung schrieb, erhielt ich keine Antwort.

Während vieler Jahre schrieb ich zudem Gesuche an das Justizministerium, die Staatsanwaltschaft sowie an das Kocaeli Gericht. Die Forderung nach veganer Ernährung wurde jedoch nicht gelöst.

Zusätzlich schrieben auch meine Familie und meine Genoss_innen Gesuche an juristische Institutionen, um mein Anliegen von aussen zu unterstützen.

All unsere Bemühungen und Bestrebungen, als vegane Gefangene unsere Menschenrechte einzufordern, blieben unberücksichtigt.

Weil ich nicht die vegane Nahrung erhielt, die ich benötigte, begann ich, gesundheitliche Probleme zu entwickeln. Mein Körper wurde schwächer aufgrund Mangelernährung und ich begann, häufig krank zu werden.

Als letzter Ausweg, um Widerstand zu leisten gegen repressive, autoritäre und willkürliche Praktiken sowie zur Erlangung unserer Grundrechte, begann ich am 25. Mai 2015 einen unbefristeten Hungerstreik. Dieser währte 33 Tage, bis mein Anliegen am 26. Juni 2015 ernstgenommen und anerkannt wurde.

Im Anschluss wurde folgende Vereinbarung getroffen:

  1. Wir können die veganen Produkte und Lebensmittel, die wir benötigen und die nicht in der Gefängniskantine vertrieben werden, unter Aufsicht der Gefängnisadministration von einem veganen Geschäft beziehen.
  2. Die Mahlzeiten, die im Kocaeli Gefängnis gekocht und gebracht werden, werden wie folgt vorbereitet:
  • Die Mahlzeiten bestehen aus saisonalem Gemüse.
  • Es werden keine nicht-saisonalen Gemüse aus Gewächshäusern und aus Konserven verwendet.
  • Wir erhalten in ausreichender Menge die Getreideprodukte und Gemüse, die wir benötigen.
  • Wir erhalten wöchentlich saisonale Gemüse und Früchte in roher Form (z.B. Blumenkohl, Brokkoli, rohe Pilze, Karotten, etc.)

Die humanitären und juristischen Rechte, die wir als vegan-anarchistische Gefangene forderten, wurden uns als Resultat eines Hungerstreiks gewährt. Infolge des Streiks hätte ich sterben oder für immer gesundheitlich beeinträchtigt bleiben können. Die grundlegendsten legalen, humanitären und universellen Rechte wurden also erst realisiert, als wir im Hungerstreik lebensbedrohlich gefährdet waren.

Diese, uns vegane Gefangene betreffenden Rechte haben wir akzeptiert, so dass sie am 26. Juni 2015 in Kraft traten. Es dauerte nahezu 4 Monate. Doch am 6. November 2015 wurden unsere Rechte erneut durch die Gefängnisadministration in Form einer willkürlichen und autoritären Behandlung beschnitten. Diese unterdrückerische Behandlung ist unmenschlich und illegal. Die fundamentalen Rechte, welche vegane anarchistische Gefangene über die Jahre hinweg durch grosse Anstrengungen, Kämpfe und Hungerstreiks unter Todesgefahr erreicht haben, wurden auf einen Schlag verdrängt. Unsere menschlichen und universellen Rechte wurden verletzt und missachtet.

Das letzte Paket an veganen Nahrungsmitteln wurde am 6. November 2015 ans Gefängnis geschickt. Als ich das Paket abholen wollte, öffneten sie es und untersuchten ein Nahrungsmittel nach dem anderen. Dann liessen sie mich das Paket jedoch nicht mitnehmen, sondern verstauten es im Depot. Anschliessend teilte uns die Gefängnisverwaltung mit, dass sie ab jetzt keine veganen Produkte an die Gefangenen mehr gewähren würde.

Das Recht auf vegane Nahrung wurde auch bei einem anderen veganen Gefangenen, Kemal Toksa vom C-Block, auf ähnliche Weise verletzt. Was vegane, vegetarische oder kranke Gefangene betrifft, ist die Verletzung von Rechten an der Tagesordnung.

Eine andere aktuelle Willkürbehandlung ist eine vegane Lebensmittelliste, welche die Knastadministration am 12. November 2015 verschickt hat. In dieser waren tierische Produkte wie Honig oder Joghurt aufgeführt. Dies, obwohl die Knastautorität sehr wohl über unsere Nahrungsforderungen Bescheid weiss.

Zusätzlich zu dieser Verletzung unserer Rechte, die wir als vegane, vegetarische und kranke Gefangene erleben, gibt es eine Vielzahl von anderen Problemen, mit denen wir im Knast konfrontiert sind. Autoritäre, willkürliche Praktiken durch die Gefängnisadministration sind an der Tagesordnung und bringen Gewalt sowie Menschenrechtsverletzungen mit sich.

Aus Protest gegen diese Praktiken, habe ich am 10. November 2015 erneut einen Hungerstreik begonnen. Ich werde ihn fortführen, bis wir unsere Menschrechte wieder zurückerlangen.

Als Folge meines Hungerstreiks kann ich permanent behindert bleiben, mein Gesundheitszustand kann sich verschlechtern oder ich kann mein Leben verlieren. Die Verantwortlichen für diese möglichen Folgen sind:

  1. Das Justizministerium
  2. Die Staatsanwaltschaft
  3. Das Kocaeli Nr. 1 F-Typ Gefägnis
  4. Das Direktionsinstitut des Kocaeli-Gefängnisses

Untenstehend führe ich die vitalen Probleme auf, mit denen wir uns aufgrund autoritären, willkürlichen Praktiken der Gefängnisadministration konfrontiert sehen. Bis alle unsere Probleme gelöst sind, werde ich meinen Hungerstreik fortführen.

Die Beweggründe für meinen unbefristeten Hungerstreik und unsere Forderungen:

  1. Die von veganen Gefangenen erlangten Rechte müssen ihnen zurückgegeben werden. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, damit vegane Gefangene die Lebensmittel und Produkte erhalten, die sie zur Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit benötigen. Zusätzlich müssen Angehörige oder Genoss_innen von ausserhalb des Gefängnisses, den Gefangenen Nahrung zukommen lassen können. Es dürfen keine Restriktionen oder Verbote diesbezüglich stattfinden. Die veganen Lebensmittel in der Gefängniskantine werden aktuell zu exorbitanten Preisen verkauft. Sie müssen jedoch ohne Profitabsichten verkauft werden.
  2. Die von veganen Gefangene eingeforderten Rechte sollten gleichermassen auch vegetarischen und kranken Gefangenen gewährt werden. Die legalen und humanitären Rechte kranker Gefangener werden verletzt. Diese Gewalt muss stoppen.
  3. Ein elektrischer Herd muss für vegane, vegetarische und kranke Gefangene zur Verfügung gestellt werden. Um sich gesund zu ernähren, sind sie darauf angewiesen.
  4. Es muss möglich sein, Gemüse und Früchte von der äusseren Kantine zu beziehen.
  5. Die saisonalen Früchte und Gemüse, die vegane, vegetarische und kranke Gefangene benötigen, müssen durch die Gefängnisadministration wöchentlich zur Verfügung gestellt werden.
  6. Es dürfen keine tierischen Produkte, wie z.B. Honig, Joghurt, etc. auf der wöchentlichen veganen Lebensmittelliste aufgeführt sein. Diese Art der psychologischen Druckausübung muss aufhören.
  7. In der inneren Kantine sollten Wasserkocher verkauft werden.
  8. Bei Erstankunft im Gefängnis dürfen keine autoritären, unterdrückerischen und blossstellenden Nacktuntersuchungen mehr stattfinden.
  9. Die regelmässig durchgeführten Willküruntersuchungen mittels Ausziehen der Schuhe müssen aufhören.
  10. Während der Besuchszeiten müssen wir das Recht haben, unsere Besucher_innen zu treffen und Fotos mit ihnen aufzunehmen.
  11. In den Besuchsräumen sollten Teegeräte installiert werden. Unsere Besucher_innen sollen die Möglichkeit haben, Tee zu trinken.
  12. Der autoritäre Terror, die Unterdrückung, Gewalt und der Genozid an der kurdischen Bevölkerung müssen stoppen. Das Recht der kurdischen Bevölkerung auf Ausübung der eigenen Sprache, Kultur und Lebensweise darf nicht mehr verletzt werden. Kurdische Menschen, als auch alle anderen Menschen verschiedener Ethnien müssen gleiche Rechte besitzen und frei leben können.
  13. Sexistische Unterdrückung, Gewalt, Terror und Genozid von Frauen muss stoppen.
  14. Die Plünderung, Schlachtung, Verwüstung und Ausbeutung der Erde muss stoppen.
  15. Speziesistischer Genozid, Gewalt und Ausbeutung von Tieren muss stoppen.
  16. Homophobe und transphobe Gewalt, Terror und Massaker gegen LGBT-Menschen müssen aufhören.
  17. Imperialistische, kolonialistische Regierungen müssen die Besetzung, Ausbeutung, Kriege und Massaker in Syrien sowie im ganzen Mittleren Osten stoppen. Die Verantwortlichen für diese Kriege sind westliche, kolonialistische Regierungen. All die Menschen im Mittleren Osten sollten sich zum aktiven Kampf dagegen vereinigen.
  18. Die Gewalt, Ausbeutung, Vergewaltigungen und Massaker an Migrant_innen, die durch diese Kriege bedingt in die Türkei migrieren, müssen stoppen.

Ich habe meinen unbefristeten Hungerstreik am 10. November 2015 begonnen zur Lösung der oben aufgelisteten Probleme.

Mit Liebe und Grüssen,

Osman Evcan

Veganer, anarchistischer Gefangener

Kocaeli 1 Nolu F Tipi Cezaevi 10.11.2015
A-7-21
Kandıra/KOCAELİ

Anarchistisches Radio Berlin: Sendung mit Anarchist Black Cross Warschau (Englisch)

Mittwoch, Dezember 2nd, 2015

(gefunden auf: aradio.blogsport.de)

As Anarchist Radio Berlin we had the opportunity of talking to two comrades from Anarchist Black Cross (ABC) in Warsaw. In this interview they talk about their work and the topic of repression in Poland.

This is the last part of our series on Eastern Europe for now. Nonetheless, it is quite probable that we continue this series in 2016. Watch out for other series coming soon!

This is Part 5 (on Anarchist Black Cross Warsaw).

Length: 20 min

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Part 4 (on anarchists and the tenants struggles in Warsaw).

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Part 3 (on anarchism and the squats in Warsaw).

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Part 2 (on the squatted ROD garden in Warsaw).

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Part 1 (on Poznan and the Rozbrat squat):

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Offener Brief von Tamara Sol Farías Vergara

Dienstag, Dezember 1st, 2015

(gefunden auf: urbanresistance.noblogs.org)

Dies sind die ersten Worte von mir über das Internet, nach der Verurteilung zu 7 Jahren und 61 Tagen Knast wegen versuchtem Totschlag und Diebstahl.

Viele Leute denken, dass (mein Genosse) Angry mein Partner war, oder dass ich eine Art Beziehung mit ihm hatte, etwas das absolut nicht wahr ist. Er war ein wertvoller Genosse, mit dem ich unendlich viele Ideen und Gefühle teilte. Er war ein nihilistische Anarchist und ich übernehme die Verantwortung für die Vergeltung seiner Ermordung als politischen Akt, da ich immer glauben werde, dass seine Ermordung kein Zufall war. Lasst uns nicht vergessen, dass TVN (Nachrichtensender) den Mord an Angry als etwas „heldenhaftes“ überschrieb, als ob nur dadurch ein Raub verhindert werden könnte.

Ich habe nicht denselben Wachmann niedergeschossen, der den tödlichen Schuss abgab und dann seine Waffe nachlud, um weitere Kugeln zu schiessen, aber meine Handlung ist eindeutig und somit auch ihre Botschaft.

Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen: ihr könnt weder weiter unsere Brüder töten, noch euer Leben für einen miesen Lohn oder jede beliebige Summe riskieren! Fragt euch selbst, was ihr bewacht, wer eure Bosse sind und wessen Geld ihr mit eurem Leben bewacht.
Ich glaube nicht an Gerechtigkeit.

Gefängnisse, zusammen mit dem ganzen juristischen System, wurden von den Reichen und Mächtigen gemacht, nur um ihr Eigentum und ihre soziale Ordnung des Todes zu sichern. Die Polizei, Richter, die Anklage, Knastwärter leihen sich diese Ordnung aus und darum sind sie meine Feinde.

Es gibt Dinge, die uns als Individuen nicht gleichgültig lassen können, in Bezug auf das, was Staat und Macht auf uns ausüben. Gefangenschaft, Mord und der Diebstahl unserer Leben zum Nutzen einiger ist Staatsterrorismus. Das ist der Fall von Nataly Casanova, Guillermo Duran, Juan Flores und Enrique Guzman, die mit Anti-Terror-Gesetzen angeklagt sind, inhaftiert unter einem medialen Zirkus ohne einen einzigen brauchbaren Beweis über ihre Verwicklung in irgendwelche Bombenexplosionen und welche Strafen riskieren, die sie den Rest ihres Lebens kosten können.

Oder in dem Fall des Genossen Angry, in welchem der Ex-Soldat/Wachmann seinen Job am Tag des Raubes begann und durch Leute, die ihn decken, angewiesen wurde zu töten. Warum bestraft das eklige Justizsystem nicht den Wachmann?

So sieht Staatsterrorismus aus, in dem der Tod eines Menschen gerechtfertigt wird mit dem Schutz von privatem Eigentum; in dem arme Leute für Jahrzehnte inhaftiert sind, für Handlungen, die nichts sind im Vergleich zu der, seit Jahrhunderten anhaltenden, Verwüstung des Landes, oder nicht mit der Gewalt des Neoliberalismus vergleichbar sind, der gewaltsam von der Diktatur eingesetzt wurde, während tausende Menschen getötet, gefoltert und verschwinden gelassen wurden. Die Leute, die das gemacht haben, haben Vor- und Nachnamen, sie leben noch, arbeiten noch, spazieren frei durch die Strassen, so wie dieser verdammte Labbé, der nur zu einer Strafe von 500,000 Pesos verurteilt wurde.

Ich glaube auch nicht, dass ich in den Knast gehen sollte.
Aber was passiert dafür mit diesen Terroristen? Was passiert mit Angelini und Matte, die die Menschen im Süden ohne Wasser und ohne einheimische Wälder zurücklassen.

Es ist Bachelet (Name der Präsidentin, ehemalige Pinochet-Gegnerin aus einer Familie der Oberschicht), die Exekutive, die sie durch ihre Verordnungen und Gesetze beschützt, welche es ihnen erlauben täglich reicher zu werden. Und auf wessen Kosten? Auf Kosten der gesamten Gemeinschaften, die wegen der Dürre nicht ernten können, die gezwungen sind zu arbeiten bis sie in ihrer Plage sterben. So sieht Terrorismus aus!

Dieser lässt die Massenmedien Ereignisse und Informationen manipulieren, vermischt mit ekelhaften, patriarchalen TV Shows, in denen Frauen die Objekte und Männer die Bosse sind, er ruft Bürger auf mit der Polizei zusammen zu arbeiten, um arme Leute zu schnappen, die kleine Diebstähle begehen. So im Fall dummer Sendungen, wie „133“ und anderen, die Nachbarn in Aufpasser der Polizei, Folterer und Verräter verwandeln. Inzwischen erhält politischer Diebstahl keine vergleichbare Aufmerksamkeit, so wie der Fall von Cascadas im Fall Penta, oder sogar der Sohn von Bachelet, der in einen Korruptionsskandal verwickelt ist: Sie sind alle frei, sicher und gesund. Sie alle sind Teil der chilenischen Oligarchie (namenhafte, machthabende- und ausführende Oberschicht), des Staates und der Macht.

Als Individuen mit freiem Willen, können wir nicht die Omnipräsenz des Gesetzes, das uns überwacht, oder zumindest deren Eigentum und Geld schützt, annehmen. Unsere soziale Führung wird von Menschen getragen. Der Staat ist eine Struktur, die aufrechterhalten wird durch Autoritäten, die Polizei und die Gendarmerie, die das als Notwendigkeit ansehen.

Wir brauchen keinen Staat oder eine Regierung. Der Zusammenbruch der modernen Sklaverei liegt in unseren Händen, indem wir unser Leben durch Angriff übernehmen, um alle Privilegien zu zerstören. Lasst uns aufhören für sie zu arbeiten und ihre Autorität anzuerkennen. Wir wissen, dass Demokratie eine mediale Inszenierung ist, um ihre kostbaren Reichtümer aufrecht zu erhalten, so dass sie niemand anfassen oder stören kann. Das sind die Elemente ihres sozialen Friedens und ihrer öffentlichen Ordnung, die Angst alles zu verlieren, weil es ohne die Armen keine Reichen geben kann. Ohne den Staat gibt es kein Gesetz. Ohne das Patriarchat kann es weder Autorität noch Herrschaft geben.

Die Fähigkeit autonom zu leben liegt in unseren Händen, ohne Bosse und Herrscher oder Zeitplan. Lasst uns unseren Willen nutzen. Wir sind in der Lage den Materialismus hinter uns zu lassen, ebenso die Bequemlichkeiten und den Verbrauch. Lasst uns wieder weise werden, den Älteren und unseren Kindern zuhören. Lasst uns die binären Rollen hinter uns lassen, die Abhängigkeiten und Hierarchien in unseren Beziehungen generieren. Lasst uns wir selbst sein, ohne Vorurteile. Wir brauchen keine Vaterfigur, keinen Mann oder Staat, der uns beschützt. Kreativität und Wissen liegen in uns selbst und wir können selbstständig sein mit dem, was das Land uns gibt, wir brauchen nicht mehr als das. Lasst uns zurück zu unseren Sinnen gehen, nach Innen schauen und uns verbinden mit dem Leben, der Natur und von unseren Vorfahren lernen.

Technologie und Wissenschaft sind nicht zu unseren Gunsten, auch sie gehören den Reichen. Monsanto (krimineller Agrarkonzern) ist ein klares Beispiel: sie nutzen Biotechnologie, um Samen und landwirtschaftliche Pflanzen zu züchten und sie resistent gegen karzinogene Pestizide zu machen, indem sie die gesamte Kontrolle über Frucht- und Gemüseplantagen übernehmen, die Basis unserer Ernährung.

Dasselbe passiert mit forstwirtschaftlichen Kiefern- und Eukalyptosplantagen, als wichtige Erzeugnisse für den Export und damit einer Hauptquelle für den Wohlstand. Die Monokultur dieser Spezies bedarf speziellen Pestiziden, um Schädlingen entgegenzutreten und die Kiefern wurden biochemisch modifiziert, sodass sie Schädlingen und allen Temperaturen trotzen. Dazu braucht man größere Mengen Wasser als für einen beheimateten Wald und verschmutzt und sterilisiert das Land.

Sie experimentieren mit unseren Körpern, indem sie Krankheiten erfinden und die Gegenmittel verkaufen, wobei sie sich der Mafia bedienen, die die pharmazeutische Industrie ist, in Absprache mit anderen, die die Macht haben.

Wir werden permanent getäuscht von Zusätzen der Art: Essen für „gute Gesundheit“, wie Milch (durch beständige Vergewaltigungen), Fleisch (Kadaver) oder Eier, die die Kommerzialisierung tierischen Lebens in Zentren der Folter und Krankheit für diese Wesen schüren (wie Agrosuper, Superpollo (Lebensmittelketten) oder jedes anderen Schlachthofes).

Die vom Staat unterstützten Oligarchen sind die wahren Terroristen.

Lasst uns verstehen, dass die Idee des Konsums und der Akkumulation inhaltsleer ist. Sie hat nichts mit dem Leben zu tun. Wir müssen verstehen, dass wir Teil eines Universums sind und nicht weiter teilhaben können an der immensen Zerstörung, die die Mächtigen auf dem Planeten, auf dem wir leben, angerichtet haben, um ihre Privilegien zu behalten. Wenn wir uns dessen bewusst sind und die Verantwortung übernehmen, können wir sie aufhalten und unsere Autonomie, unseren individuellen Willen, Sensibilität, die Fruchtbarkeit der Erde und unserer Körper, als auch die Freude am Leben ohne emotionale oder sexuelle Qualen, wiederfinden und die chaotischen Flüsse freier Beziehungen und natürlicher Wildheit genießen.

Ich bin sehr froh zu wissen, dass es noch immer rastlos, rebellisch, autonom geborene Herzen gibt und weiter geben wird. Menschen, die sich nicht von dem Komfort des Neoliberalismus und der Demokratie haben verführen lassen. Ich werde euch in meinen Gedanken und meinem Herzen behalten. Von hier sende ich eine große Umarmung, seid euch bewusst, dass eure Taten uns stärker machen und unsere Tage erhellen.

Solidarität in all ihren Formen lässt uns vertraut bleiben. Darum möchte ich tief empfundene Grüße an die Leute in Villa Francia und die Genossen senden, welche immer bereit sind die Cops mit Schlägen und Tritten zu konfrontieren, bei jedem widerlichen Erscheinen vor Gericht, viele von ihnen wurden verprügelt und eingesperrt. Seit euch bewusst, dass ihr alle wertvolle Krieger seid. Ich danke meinen Brüdern und Schwestern, welche nie aufgehört haben mich zu besuchen und köstliches Essen für mich zu kochen. Ich liebe euch alle sehr und vermisse euch!

Meinen Respekt an das „defense team“ für den von ihnen gewählten Weg, auf dem sie unsere Genossen aus dem Knast geholt haben. Dies sind konkrete Taten in der Konfrontation der Kräfte… eine Waffe.

Solidarität und tief empfundene Grüße an Freddy, Marcelo, Juan , Carlos, Hans, Alfredo, Alejandro und Nicolas, die in den Käfigen des $hilenischen Staates gefangen gehalten werden.

Komplizenhafte Liebe für Tato und Javier… Kraft für Nataly, Juan und Guillermo in ihrem mittlerweile 45 Tage andauernden Durst- und Hungerstreik! Kraft für Enrique Guzman: all meine Unterstützung in diesem langen Kampf!

Solidarität und Respekt an alle Leute der Erde in Wallmapu!
Solidarität mit allen Gefangenen weltweit!
Gegen die techno-industrielle patriarchale Gesellschaft!
Gegen den Staat, seine Oligarchie und alle Formen des Dominierens!
Für die Zerstörung aller Käfige!
Herz, Wille, Erinnerung, Intuition und Instinkt! Vertraut auf euch selbst!
Ana, Luisa, Manuel, Alen, ich liebe euch alle unendlich!

SOL MALEN [Tamara Sol Farías Vergara]
NIHILISTISCHE GEFANGENE
EINGEKERKERT IM 2. FLÜGEL DES SAN MIGUEL-GEFÄNGNISSES, [Santiago, $hile]
28. Mai, 2015

„Für eine neue, kämpferische Position des anarchistischen Aufstands – Für einen Schwarzen Dezember“

Samstag, November 28th, 2015

(gefunden auf: urbanresistance.noblogs.org)

von Panagiotis Argriou (CCF) & Nikos Romanos
( Übersetzung aus dem Englischen (Nov. 2015) Der Aufruf kommt von zwei griechischen Anarchisten, welche zur Zeit im Gefängnis sind.)

* * *

I hate the individual who bends his body under the weight of an unknown power, of some X, of a god.
I hate, I say, all those who, surrendering to others, out of fear, out of resignation, a part of their power as a man, are not only crushed themselves but crush me, and those I love, under the weight of their frightful cooperation or their idiotic inertia.
I hate, yes, I hate them, for I sense it, I do not bow before the officer’s braid, the mayor’s sash, the capitalist’s gold, moralities or religions; for a long time I have known that all of this is just baubles that can be broken like glass.

Joseph Albert (Libertad)

* * *

Es gibt Phasen in der Geschichte, in denen die Zufälligkeit einiger Ereignisse dynamische Veränderungen verursachen kann, die fast alleine in der Lage sind Raum und Zeit anzuhalten.

Es war Samstag Abend, am 06.12.2008, als der Höhepunkt eines Konflikts zwischen zwei Welten innerhalb weniger Momente stattfand. Auf der einen Seite die jugendliche, enthusiastische, spontane und ungestüme aufständische Gewalt; auf der anderen Seite das offizielle, staatliche Verfassungsorgan, welches die Legitimation des Gewaltmonopols durch Repression beansprucht.

Nein, es geht nicht um ein unschuldiges Kind und einen paranoiden Bullen, die zur falschen Zeit am falschen Ort zusammentrafen. Es geht um einen rebellischen, jungen Genossen, der einen Streifenwagen angriff, in einem Gebiet, in dem Zusammenstöße mit den Repressionskräften üblich sind, und um einen Bullen, der in demselben Gebiet patrouillierte und in persönlicher Auslegung über Ehre und Ansehen der Polizei, sich entschied auf eigene Faust gegen Unruhestifter vorzugehen. Es war ein Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Kräften: auf der einen Seite der Aufstand, auf der anderen die Macht, in welchem die Protagonisten jeweils ihre Seite vertraten.

(mehr …)

Gefangenen-Gewerkschaft GG/BO in Austria angekommen…

Donnerstag, November 26th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Landesweit wird über die Protagonisten der im Aufbau befindlichen GG/BO-Sektion in Österreich berichtet. Die Kollegen um Georg Huß in der Justizanstalt Graz-Karlau (Steiermark) haben den Anfang gemacht: Für eine faire Entlohnung der Gefangenenarbeit, für eine soziale Absicherung im Alter, für die Abschaffung der Arbeitspflicht. Ein (Minimal-)Programm, das offenbar tragfähig ist…

http://orf.at/stories/2311128/
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4872804/Grazer-bauen-oste…
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/4872772/Grazer-H…
http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/chronik/4872778/KARLAU_Gefangen…
http://www.österreich.at/chronik/Graz-Haeftlinge-gruenden-Gewerkschaft/213277762

Belgien: Sturm im geschlossenen Zentrum

Mittwoch, November 25th, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

übersetzt von ricochets Nr.11 – bulletin contre la maxi-prison et le monde qui va avec

ricochets

An einem Sonntag im September lief die klanglose Einkerkerung vor einer Abschiebung von Sans-Papiers im Zentrum 127bis nicht wie gewohnt ab… Die Inhaftierten organisierten ihre Wut, um gemeinsam ein bisschen Unruhe in das Zentrum zu bringen. Bereits seit zwei Tagen befanden sich mehr als 60 Menschen im Hungerstreik. Am Samstag rüttelten einige Unterstützer_innen an den Gittern und tauschten Parolen mit den Insassen aus. Die Spannung stieg an. Am Sonntag versammelten sich nochmals einige Demonstrierende mehr vor dem Zentrum. Das solidarische Echo von Ausserhalb befreite die Wut im Inneren. Die Insassen in den Gängen verweigerten sich, in die Zellen zurückzukehren. Ein Bruder ohne Papiere kletterte auf das Dach. Transparente wurden ausgerollt. Die Rufe skandierten „Freiheit“, „ACAB“, „Feuer den Grenzen“, … Die Polizei umstellte das Camp, damit sich die Revole nicht verbreitete. Auf dem Dach brüllte der Gefährte seine Wut heraus – bis zum Verlust der Stimme – gegen den Staat und alle Verantwortlichen seiner Einsperrung; für eine Welt, in der man keine Erlaubnis benötigt, um zu leben und zu reisen. Er blieb den ganzen Abend, die ganze Nacht, bis am Morgen früh auf dem Dach, bevor er einmal mehr festgenommen wurde. „Die schönste Morgendämmerung meines Lebens“, sagte er uns. „Über der Macht des Staates, seinen Gesetzen und seinen kleinen Würstchen. Frei.“

Turin: Revolte im CIE

Mittwoch, November 25th, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

übersetzt von brèves du désordre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gefangenen des CIEs (Centro di identificazione ed espulsione) von Corso Brunelleschi, Turin, starteten am Samstag, dem 14. November 2015 erneut eine Revolte und zerstörten so einen Grossteil des Zentrums. Die Verweigerung, einen Inhaftierten mit seiner Frau in ein Besuchszimmer zu lassen, war der Funke, der die Revolte ausbrechen liess. Das Klima im Zentrum, aus dem Menschen häufig mit Gewalt abgeschoben werden, war aber bereits seit einigen Wochen angespannt. Gestern organisierten sich also die Gefangenen zum Protest gegen die Haftbedingungen und zündeten ihre Kleider an. Die rote Zone und das einzige Zimmer in der gelben Zone sind nun vollständig ausser Betrieb, in der weissen Zone bleiben noch zwei Zimmer übrig.

Vor kurzem gingen die Umbauarbeiten los, um das Fassungsvermögen des Zentrums auf 180 Plätze zu erhöhen.

Antifénix: Solidaritätsgrüße aus Wien!

Mittwoch, November 25th, 2015

Etwas spät aber doch! Wir dokumentieren eine Solibotschaft aus Wien an die gefangenen Anarchisten in Tschechien!

Solidarity with the imprisoned Anarchists in Czech!

Nejsi sám! Proti státu!

9

 

 

 

 

 

 

Weitere Infos zur aktuellen Repression gegen AnarchistInnen in Tschechien könnt ihr unter den folgenden Links finden:

antifenix.noblogs.org
Antifenix: Info- und Soliblog zur Repression in Tschechien
Was die tschechische “Operation Fenix” mit #nowkr zu tun hat
Grau, Einsamkeit, Hunger – Zur Situation der Kompas in tschechischen Knästen

DIE KNAST-KNÄSTISCHE TIMO*-KRATIE

Dienstag, November 24th, 2015

Von Juankar Santana Martín, Centro Penitenciario „La Moraleja“, 02. November 2015, aus dem it. üb. von mc, Knast Saxerriet, Salez, CH, November 2015 (vom Kastilischen auch auf it. nicht so leicht rüber zu bringen sind, umso mehr auf de).

DIE KNAST-KNÄSTISCHE TIMO*-KRATIE

Wieso hauen die den Statuen soviel Zwinkern und Blinzeln in den Stein?

Ich breche erneut das Schweigen um wieder einmal die Pünktchen auf die „is“ zu setzen und euch zu informieren, dass die Zentraldirektion der Haftanstalten über ihre Repressoren (genauer, kompromiss- und gnadenlose, über den direkten Oberverantwortlichen, den diktatorialen Direktor und Sicherheits-Vizedirektor dieses Vernichtungslagers „La Moraleja“) aktuell mit allen verfügbaren Repressionsmitteln versucht, meine freie Meinungsäusserung zu beschränken und so meine Grundrechte dreist angreift.

Wie ihr alle wisst, hat diese Bande von Kanaillen am 15. August meinen mit meiner geliebten Gefährtin vorgesehenen Besuch willkürlich sabotiert, indem sie einen selbstgemachten „Datumsfehler“ vorgeschoben haben. Als wäre es ein enormer humanitärer Akt (hier haben sie einen echt geistesgestörten Sinn für Humanitarismus) massten sie sich an, uns elende 20 Minuten Besuch mit eisigem und dreckigem Panzerglas dazwischen zu „gewähren“, was ich trotz der lieben und zärtlichen Worte meiner Gefährtin, die mich um Geisteskraft und Ruhe bat, entschieden habe, individuell nicht zu akzeptieren um mich trotz Ohnmacht aber VOLL LEGITIM lautstark und verzweifelt gegen diesen institutionell-terroristischen Missbrauch und humanitäre Überdosis zu wehren. (mehr …)

Gefangenen-Gewerkschaft in Graz-Karlau (Österreich)

Dienstag, November 24th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Erste konkrete Schritte des GG/BO-Aufbaus in Justizanstalten Österreichs!!

Unser Kollege Georg Huß, der in der JA Graz-Karlau sitzt, hat uns postalisch mitgeteilt, dass nach Absprache mit seinen Mitstreitern „einer Gründung einer Sektion GG/BO Österreich nichts im Wege [steht].“ Des Weiteren lassen uns die Kollegen wissen, dass mit weiteren Inhaftierten in anderen Justizanstalten Österreichs bereits Kontakt aufgenommen wurde, um die GG/BO in den Häf´n weiter bekannt zu machen. Abschließend heißt es von unserem Aktiv aus Graz-Karlau selbstbewusst: „Wir sind bereit!“

Wir bitten unsere Kolleg_innen und Aktivist_innen innerhalb und außerhalb der Haftanlagen den Auftakt der GG/BO in österreichischen Haftanstalten zu unterstützen.

Schreibt dem Kollegen in Graz-Karlau:

Georg Huß,

JA Graz-Karlau,

Herrgottwiesgasse 50,

A-8020 Graz, ÖSTERREICH

 

Gefangenen-Gewerkschaft/

Bundesweite Organisation (GG/BO)

c/o Haus der Demokratie und Menschenrechte

Greifswalder Straße 4

10405 Berlin

www.gefangenengewerkschaft.de

info@gefangenengewerkschaft.de

facebook.com/Gefangenengewerkschaft

Über „Ethik“, „Sabotage“ und „Terrorismus“ von Alfredo Cospito der Zelle Olga FAI/FRI (Italien) eine Übersetzung

Dienstag, November 24th, 2015

(gefunden auf: )

Alfredo Cospito reagiert auf Handlungen und Äußerungen der NO-TAV Bewegung und einiger ihrer Gefangenen und beleuchtet die weitere Bedeutung eben dieser. Mag die Übersetzung derzeit (Attentate in Paris) auch unangebracht erscheinen, ist dies in der Tat aber nur oberflächlich der Fall, da Parallelisierungen mit den Ereignissen in Paris nur aus einem Unwissen über die tatsächlichen Aktionsformen von Anarchisten und Anarchistinnen entstehen können.

Unversöhnliche Gruppen und Individuen sollten sich jedoch tatsächlich in Parallelisierungen bemühen, was wäre wenn es eine andere Aktion, und eine von Genossen gewesen wäre.
Die Killfahndung, die mediale Deutungshoheit, sowie das hin wegwischen der rechtlichen Fassade mag angebracht erscheinen, all das jedoch wird ebenfalls angebracht erscheinen, wenn es mal die richtigen trifft. (mehr …)

Randale 42. Jahrestag Polytechnio + Interview N. Romanos

Dienstag, November 24th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

PolytechnioAuszüge aus einem Interview mit Nikos Romanos, welches im Sommer 2015 auf mehreren englischsprachigen Blogs veröffentlicht wurde. Nikos Romanos war ein typischer Teenager, ein guter Schüler aus dem Bürgertum, Sohn eines bekannten Schriftstellers, bis er am 6. Dezember 2008 in ein traumatisches Ereignis verwickelt wurde. Sein bester Freund, Alexandros Grigoropoulos (15), fiel durch die Schüsse der Polizei in den Straßen von Athen. Ins Herz getroffen starb Alexis in seinen Armen. Dieses Ereignis führte zu den intensivsten städtischen Auseinandersetzungen des 21. Jahrhunderts in der westlichen Welt und Nikos war von Anfang an in der Frontlinie, wütend und respektiert von GenossInnen trotz seines jungen Alters.

Im Rhythmus der Gegenreaktionen der anarchistischen Bewegung in Griechenland, änderte sich für Nikos alles durch diese Erfahrung, sofort stürzte er sich in die Auseinandersetzungen, bis zu seiner Verhaftung am 2. Februar 2013, nach einem doppelten Raubüberfall in Kozani. Gefoltert, beschuldigt und verurteilt der Mitgliedschaft in der Verschwörung der Feuerzellen, was er bestreitet, während er für die Banküberfälle die Verantwortung übernimmt – und für ihre Notwendigkeit Anarchie zu verbreiten – in einer konfrontativen Haltung gegenüber der Justiz, ebenso wie seine Mitangeklagten Giannis Michailidis, Dimitris Politis, Andreas Dimitris Bourzoukos, Argyris Dalios und Fivos Charisis. Im Oktober 2014 wurden sie alle zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt.

(…) (mehr …)

Ein Brief von Thomas Meyer-Falk

Sonntag, November 22nd, 2015

(gefunden auf: abcdd.org)

t_m-fFrau eingesperrt wegen Sex ohne Kondom

Eine 29 Jährige Frau wurde, 2104 in Deutschland, zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt weil sie Sex ohne Kondom hatte. Weil das Gericht sie als eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit einstufte verhängte es auch eine potentielle lebenslängliche Sicherheitverwahrung.

Die Geschichte:

Jaqueline, eine lebensfrohe junge Frau. Sie verbrachte Zeit im Umfeld eines Biker Klubs und hatte einige Partner. Einige Jahre vorher hatte sie sich mit HIV infiziert, aber sie nahm Medizin deswegen und darum brach die Krankheit nicht aus.

Nachdem Jaqulins Mutter heraus fand das ihre Tochter Sex mit Männern hatte zeigte sie diese bei der Polizei an.

Der Prozess:

Das Oberlandesgericht befand Jaqueline der versuchten gefährlichen Körperverletzung schuldig: Sex ohne Kondom. Dem Gericht zu folge war dies eine „die das Leben gefährdende Behandlung“. Weil sie dies zuvor schon einmal gemacht hatte wurde außerdem eine anschließende Sicherheitverwahrung verhängt.

Geschichte der Sicherheitverwahrung:

1933 führten die Nazis ein Gesetz ein gegen Leute die als “Gefahr für die Gesellschaft” identifiziert wurden. Dieses Gesetz erlaubte es dem Staat Menschen einzusperren die Haftstrafe verbüßt hatten (freedomforthomas.wordpress.com/2013/10/08/nazi-law-in-germany-2013/). Nach dem 2. Weltkrieg hob 1954 der Oberste Gerichtshof der DDR das Gesetzt zur Sicherheitverwahrung auf weil es die Nazigesetzgebung verkörpert. Die Gerichte in der BRD hatte nie solche moralischen Bedenken. Das spanische Verfassungsgericht verwarf ein ähnliches Gesetz weil es den Grundsatz verletzte das jeder nur einmal für seine Tat verurteilt werden sollte.

Keine Berufung!

Der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht verwarfen beide ein Revision des Urteils des Oberlandesgerichtes. So mit steht Jaqueline, 30 Jahre jung, vor einem Leben hinter Gittern. Niemand wurde verletzt, niemandem wurde geschadet, niemand wurde mit HIV angesteckt. Lebenslänglich, vielleicht, hinter Gittern basierend auf einem Gesetz welches von den Nazis 1933 verabschiedet wurde.

Bruchstellen Nr. 18 Oktober/November 2015

Freitag, November 20th, 2015

bs18Inhalt:

-> Hausdurchsuchung und Festnahmen im Anatolischen Kulturverein Wien

-> 7. Update Nichtfreilassung Marco Camenisch

-> Update „Vollzugslockerungen“ Marco Camenisch

-> Erneute Repressionswelle gegen AnarchistInnen in Spanien

-> Gegen alle Staaten und Grenzen! Sammlung von aktuellen Texten

-> Neuigkeiten vom Kampf im Hambacher Forst (ABC Rhineland, etc.)

-> Bücher bei ABC Wien…

 

[Spanien] News! Enrique, anarchistischer Gefährte im Zuge von Pandora II verhaftet, wurde aus dem Knast entlassen.

Freitag, November 20th, 2015

(übersetzt aus dem englischen aus: linksunten.indymedia.org)

freedom_by_gyaban-d4y03ct-300x200Gestern wurde Enrique aus der Untersuchungshaft entlassen nachdem er 8000 Euro Kaution bezahlt hatte. Enrique wurde am 28. Oktober in der Operation Pandora II verhaftet. Juan Manuel während der Operation Ice (Madrid) verhaftet wurde in einen anderen Knast verlegt. Mónica und Francisco sind im selben Knast in Asturias (im Norden von Spanien).

Mónica Caballero Sepúlveda
Francisco Solar Domínguez
C.P Villabona-Asturias
Finca Tabladiello s/n
33422 Villabona-Llanera
(Asturias) España

Borja Marquerie Echave
Centro Penitenciario Madrid II
Carretera Meco, 5
28805 Alcalá de Henares
Madrid, España.

Juan Manuel Bustamante Vergara
Centro Penienciario Madrid IV, Navalcarnero.
Ctra. N-V, km. 27.7
28600 Navalcarnero
Madrid, España.

Unterstützung für die anarchistischen Gefangenen! All unsere Solidarität mit ihnen! Tod dem Staat, lang lebe die Anarchie!

Schweiz: Update Marco Camenisch

Donnerstag, November 19th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

von: RH Dresden

Marco ist im offenen Vollzug in Saxerriet. Seine neue Adresse ist:

Marco Camenisch
PF 1
CH – 9465 Salez
(Schweiz)

Marco Libero!

Brief #1 von Florian

Mittwoch, November 18th, 2015

(gefunden auf: abcrhineland.blackblogs.org)

Wieso? Weshalb? Warum? Blinder Gehorsam; Konditionierung zum Konsum: Gedanken aus dem Knast über den Knast.

pdf

Erhalten am 17. November 2015

Wenn ich von einer Gesellschaft ohne Knäste spreche, fragen [mich] viele, ob ich eine Meise habe. Ich stelle hiermit, im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte klar: Ich habe keine Meise. Ich halte nichts davon ein Lebewesen, auch keine Meise, in einem Käfig zu halten und auch nichts von Staaten, die sich Mensch, Tier, Pilz und Pflanze; ihre Stimmen, Standorte, ihr Fleisch, ihr komplettes Sein zu Eigen machen. Was sie nicht draußen für ihre Zwecke kontrollieren [können], muss beseitigt, umerzogen, eingesperrt werden. Leben, das nicht in ihrem Sinne wächst, muss geschnitten, gefällt, getötet werden.

Meine Post unterliegt der Postkontrolle. Gespräche mit Freund*innen, die mich von draußen besuchen, und Telefonate darf ich nur im Beisein von Beamten führen, meine Zelle wird stichprobenartig durchsucht. Ich bin davon überzeugt, sie tun dies nicht zuletzt, weil sie hoffen, Gedanken, die ich nicht aufschreibe oder ausspreche verlieren sich. Ich denke, gerade bei Anarchist*innen ist [es] ihr Ziel, das wir uns selbst verlieren.

Ich halte Knäste und den Knast-Alltag für einen architektonischen und bürokratischen Ausdruck ihrer Angst. Angst vor einer sozialen Gesellschaft, in der sie ihr Privileg über Anderen zu stehen, sie zu instrumentalisieren, über sie zu herrschen, verlieren und somit gleich sind.

Sie versuchen uns ihre ökonomischen Staatstreue [zu] lehren [und] hier in Gefangenschaft zu vermitteln. Sie zehren uns geistig mit Isolation und körperlich mit schlechter oder wenig Nahrung und sehr stark begrenztem Bewegungsspielraum aus. Dann lassen sie uns die wachsende Leere mit für Geld erhältliche Artikeln füllen. Ihre Lehre vom Gehorsam beinhaltet die Konditionierung auf Konsum. Annehmlichkeiten wie Gesprächsrunden, Sportgruppen, etc. müssen beantragt werden, wer „nicht auffällig“ sich verhält, hat Chancen an diesen Aktivitäten Teil zu nehmen. In der Hausordnung steht: Zuwiderhandlung wird mit Ausschluss von den Freizeitmaßnahmen und/oder Disziplinarmaßnahmen geahndet.

Wir bekommen einen Teil unserer von ihnen gestohlenen Freizeit z.B. auf Bewegung für das Erdulden ihrer Autorität und Herrschaft wieder, wenn wir auf die Freiheit Widerstand zu leisten verzichten.

Diese Art der Selektion hat im schlimmsten (für sie besten) Fall das traurige Resultat, das der Mensch, ihr selbst verliehenes Recht auf Autorität und Herrschaft, nicht mehr in Frage stellt oder [aber] anerkennt. Einzig das Wissen darüber, das es Knäste gibt, hat oft diesen antirevolutionären Effekt. Sie nennen das weiterhin soziale Rehabilitation und Prävention.

Das sind meine Eindrücke aus der JVA Köln Ossendorf. Das geht an alle:

Lasst euch nicht ängstigen! Euer Hass auf die Herrschenden und eure Liebe zur Utopie sollen euch antreiben! Knäste sind nicht die Lösung, sondern Teil des Problems!

November 2015: Update „Vollzugslockerungen“ Marco Camenisch

Mittwoch, November 11th, 2015

freiheitfuermarco-245x300November 2015: Update „Vollzugslockerungen“ In der letzten Oktoberwoche 2015 ist der Bericht der Fachkommission eingetroffen, wo erstaunlicherweise alle Punkte der vom AJV ZH vorgeschlagenen Vollzugslockerungsschritte befürwortet werden. Diese Befürwortung heisst auch, dass vor den Übergängen zu den verschiedenen Lockerungsstufen wie z.B. von den begleiteten zu den unbegleiteten Urlauben oder von den Letzten ins Arbeitsexternat die Fachkommission keine erneute Überprüfung ihrerseits fordert. Das ist insofern positiv, als das die entsprechenden Verzögerungen im Lockerungsverlauf entfallen und derselbe, wenn auch im vorgesehenen Rahmen, „flexibler“ gestaltet werden könnte. Ende letzter Oktoberwoche fand auch eine weitere Anhörung mit dem „Fallverantwortlichen“ statt, in der im Wesentlichen die Versetzung nach Saxerriet im Laufe dieses Monats bestätigt wurde. Infos/News werden weiter folgen.

marco camenisch, 01.11.2015, Knast Bostadel. Menzingen, CH

Eine Stimme aus der JVA Bochum: Mehmet Ali erzählt aus dem Knast Alltag

Mittwoch, November 11th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Im Folgenden veröffentlichen wir einen Text von dem Sprecher der Gefangenengewerkschaft aus der JVA Bochum Mehmet Ali. Wir veröffentlichen den Text unverändert, auch wenn er teilweise sprachlich nicht korrekt ist. Mehmet ist nur einer von vielen, lasst die Gefangenen nicht alleine. Sorgt dafür, dass Ihre Stimmen selbst durch Mauern hörbar werden. Mehmet erwartet seine Freilassung noch dieses Jahr nach langjähriger Gefangenschaft in die (wie er sagt) “gewisse Freiheit”. Wir wünschen ihm auf diesem Weg alles erdenklich gute. Bis alle frei sind!

Je mehr meine Entlassung sich nähert, desto mehr zieht sich die Zeit, wie ein Gummi. Es ist immer so, dass die Gefangenschaft dem Gefangenen am Anfang und am Ende schwerer fällt als dazwischen. Also, jetzt erzähle ich allgemein ein bisschen über die Gefängnisse und Gefangenen in NRW. Irgendjemand hatte mal gesagt, dass die Gefängnisse das Spiegelbild jedes Landes seien. Auch ich finde diese Feststellung richtig. Ich möchte gerne meine eigenen Beobachtungen und Erfahrungen in deutschen Gefängnissen versuchen zu erzählen. Ich bin seit langem inhaftiert und in insgesamt 9 Gefängnissen in NRW gewesen. Ich war in der JVA Dortmund, Düsseldorf, Willich, Geldern, Duisburg-Hamborn, Werl, Moers-Kapellen, Münster und Bochum. Falls ich kurz vor meiner Entlassung in den offenen Vollzug verlegt werde, wird diese Zahl der Gefängnisse mit zehn beendet sein. (mehr …)

Internationaler Aufruf für einen Schwarzen Dezember

Mittwoch, November 11th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Mitstreitende von verschiedenen Erdteilen und verschiedenen Pfaden des Kampfes, die dennoch das gleiche Verlangen nach Ausweitung anarchistischen Angriffs haben, unterstützen den von in Gefängnissen der Griechischen Demokratie sitzenden Brüdern veröffentlichen Aufruf für einen Schwarzen Dezember.

Wir rufen auf zur Wiederbelebung der schwarzen Erinnerung unserer Toten und allen, die für Freiheit und Anarchie gefallen sind.

Wir rufen zur Aktivierung kämpferischer Solidarität mit Genossen / Genossinnen, die Einkerkerung aufgrund ihrer unnachgiebigen Konfrontrationshaltung gegenüber allen Formen der Macht, sowie diejenigen auf, die den schweren Pfad der Klandestinität gewählt haben.

Wir rufen zur Beendigung der Zersplitterung unserer Anstrengungen auf, welche -aus verschiedenen Gräben des gleichen Krieges- den Feind dort treffen können, wo es am meisten verletzt.

Von Gegeninformationsaktivitäten, zu Aktionen der Propaganda der Tat, lasst uns das Beste aus diesem Monat machen und uns einander begegnen, konspirieren und unsere Kraft synchronisieren auf informelle und aufständige Art und Weise gegen die Welt der Macht.  Lasst uns die Gelegenheit whahrnehmen gemeinsame Interessen, aber auch unsere verschiedenen Perspektiven herauszustellen, im Sinn von Kameradschaft und gegenseitiger Achtung.

Mit der schwarzen Erinnerung unserer Toten, die unsere rebellischen Schritte begleiten

Komplizenschaft und Solidarität mit unseren Gefangenen und Flüchtigen

Krieg mit allen erdenklichen Mitteln gegen die Herrschaft.

Anarchisten / -innen außerhalb der Mauern für einen Schwarzen Dezember

auf Griechisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch

Neue ABC Gruppe im Rheinland!

Mittwoch, November 11th, 2015

(gefunden auf: abcrhineland.blackblogs.org)

anarchist-black-crossABC Rheinland

Wir sind eine Gruppe von Menschen, die im Umfeld der Waldbesetzung im Hambacher Forst aktiv ist. Im Zuge dieses Projekt wurde Gefangenenunterstützung immer wieder zu einem wichtigen Teil unserer Politik. Im Oktober 2015 haben wir deshalb beschlossen, uns als ABC Rheinland zu gründen, um gemeinsam längerfristig arbeiten zu können.
Unser Fokus gilt der Unterstützung von Gefangenen der Anti-Braunkohle-Bewegung und aller, die sich mit den Kämpfen im Hambacher Forst verbunden fühlen. Daneben wollen wir aber auch andere Gefangene im Rheinland unterstützen, wenn es erwünscht ist. Unsere Solidarität gilt allen Menschen hinter Gittern, weltweit!

Knäste zu Baulücken!

Croce Nera Anarchica – Anarchistisches Schwarzes Kreuz Solidaritätsfund Italien

Montag, November 9th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Croce Nera Anarchica - Anarchistisches Schwarzes Kreuz Solidaritätsfund ItalienWie bereits bei den ersten Treffen zur Präsentation des Redaktionsprojektes des Anarchistischen Schwarzen Kreuzes angekündigt, beabsichtigten wir zusätzlich zur Verbreitung von Information und Diskussionen durch die Zeitung und den Blog die Schaffung eines Solidaritätsfunds für anarchistische Gefangene, damit wir denjenigen, die in die Fänge der Repression geraten und deren aktive und bewußte Feinde sie sind, finanzielle Unterstützung zu gewähren können.

Jetzt sind wir damit fertig und haben den Fund geschaffen.

Anarchist*innen sind generell ablehnend gegenüber jedweder politischer Kategorisierung, sie sind anti-politisch per definitionem und deshalb sollte von ihnen auch nicht als „politische Gefangene“ die Rede sein.
Auf der anderen Seite enden Anarchist*innen im Gefängnis aufgrund von Idealen, Aktionen und Verhalten, die das Ergebnis ethischer, politischer und existentieller Erkenntnis sind. Schmerzhafte Erkenntnis, intellektuelles Bewußtsein, Spass an der Revolte und jede andere Mischung aus Gefühlen, Aktionen und Wissen sind ein natürlicher Prozess, der uns dazu führt informiert zu sein, wach und kritisch gegenüber gewissen Zusammenhängen von Kampf und Repression.
Wir sind Anarchist*innen, Feinde des Konzepts der Politik, egal wie es sich nennt; wenn wir uns im Netz der Feinde wiederfinden, beanspruchen wir nicht politische Objekte zu sein, sondern wir sind Subjekte einer anderen Sozialität/A-Sozialität, einem anderem Blick auf das Existenzielle. Wir suchen nach Verbündeten, Kompliz*innen und Genoss*innen bei denjenigen, die auch von der Maschinerie der Herrschaft unterdrückt werden. Das bedeutet allerdings nicht das Mystifizieren der Klassenangehörigkeit im Sinne der alten kommunistischen Umgangssprache oder plumpe Versuche sozialer Insektenkunde, um auf die Unterdrückten, über die wir reden, sei es innerhalb oder außerhalb der Knäste, von der Kanzel unserer Analyse zu schauen als ob die Unterdrückten Objekte zum Studieren seien.

Wir sind uns voll im Klaren darüber, daß in diesem Zusammenhang Differenzierungen zu machen sehr unerfreulich und verwirrend sein kann, da sie zu Vereinfachungen führen können, die dafür verantwortlich gemacht werden könnten, politisch und durch die Repression ausgenutzt zu werden; deswegen haben wir uns entschieden die unterscheidenden Faktoren, die wir gewählt haben, eindeutig zu spezifizieren, vorerst…

Ein Solidaritätsfund zur Unterstützung anarchistischer Gefangene, der eindeutig über die übliche fiktive Unterscheidung in Politische und Soziale Gefangene hinausgeht.
Wir sind uns auch bewußt über ein verstärktes repressives Durchgreifen als einem Resultat aktueller gesetzlicher Maßnahmen, die allerdings das Bedürfnis nach Instrumenten, die der Feind gerne unterdrücken würde, noch offensichtlicher machen.
Wir wollen noch hinzufügen, daß wir nicht beabsichtigen die Gefangenen, die wir unterstützen werden, irgendeiner „geographischen Konnotation“ zu unterwerfen und das es ein Solidaritätsfund für sie ist, nicht ein Fund für rechtliche Kosten oder rechtliche Unterstützung.
Auf dieser Basis wollen wir aktiv werden, bewußt über das Ausmaß und unserer derzeitigen Möglichkeiten.

CNA

To send solidarity contributions:

PostePay Card Number: 4023 6009 1934 2891
Account name: Omar Nioi


via: croceneranarchica

Translated by act for freedom now
http://actforfree.nostate.net/?p=21551

Erklärung der im Rahmen der letzten Phase der Operación Pandora Festgenommenen, die sich momentan auf der Straße befinden

Freitag, November 6th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

KnastAm vergangenen Mittwoch, den 28. [Oktober], wurden wir zu neunt im Rahmen einer neuen anti-terroristischen Operation festgenommen, welche von der Abteilung Aufklärung der Mossos d’Esquadra mit Genehmigung des 3. Strafgerichts der spanischen Audiencia Nacional geleitet wurde. Nach der Hausdurchsuchung – dem Ausplündern unserer Wohnungen, wie auch des libertären Zentrums von Sants [cat. Ateneo Libertario de Sants], wurden wir zu verschiedenen Polizeiwachen im Umkreis von Barcelona gebracht, und am darauffolgenden Tag für unsere Verlegung nach Madrid dann an die Guardia Civil überstellt. Am Freitagmittag wurden wir dem Richter Juan Pablo Gonzalez Gonzalez vorgeführt, der für zwei von uns die Entlassung unter Auflagen, Haftverschonung gegen Kaution für sechs und Untersuchungshaft für den Gefährten, der sich momentan in Soto del Real befindet, anordnete.

Als Gesamtheit der Festgenommen, die sich zurzeit auf der Straße befinden, wollen wir gemeinsam einige Reflexionen und politische Positionen öffentlich machen:

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Spanische Knäste: Aktualisierung über Juankar Santana Martin

Freitag, November 6th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

KnastNeue Strafe für den Compa. Zu den drei Monaten Besuchsverbot und den acht Tagen Totalisolation wollen sie ihm nun weitere 38 Tage Zelleneinschluss hinzufügen. Das hatten sie ihm vor einem Monat mitgeteilt, die Nachricht hat uns erst vor wenigen Tagen erreicht.

Zum Tatbestand:

Am 15. August* hatte der Gefangene Juankar einen Besuch mit seiner Compañera, ein vor Monaten geplantes Vis a Vis; am selben Tag teilt man ihm mit, dass der Vis a Vis nicht erfolgen kann. Auf den folgenden Protest wegen dieser Willkür antworten sie ihm, dass, da seine Compañera von so weit her gekommen ist (Italien), man ihnen einen Besuch mit Trennscheibe „gewähren“ würde. Die Arroganz und das Unrecht der Wärter lässt es hitzig werden. Juankar ist nicht bereit, die x-te Verschiebung seines Rechts auf Besuch hinzunehmen, schreit er habe dieses Recht und verlangt dessen Einhaltung. Als Antwort bringen sie ihn gewaltsam weg, schmeissen ihn zwei Tage in Isolation um ihn nachher in ein konfliktiveres Modul zu verlegen. (mehr …)

Mitteilung der Beschuldigten der Operation Pandora 2.0 die sich auf „freien“ Fuß befinden.

Donnerstag, November 5th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Am vergangenen Mittwoch dem 28. wurden neun Personen im Verlauf einer neuen Antiterror-Operation festgenommen. Diese wurde von der Informationsabteilung der Mossos d’Esquadra in Konnivenz mit dem Gericht Nummer drei der Audiencia Nacional orchestriert. Nach der Hausdurchsuchung-Plünderung unserer Wohnungen, sowie des Ateneo Libertario de Sants, wurden wir in unterschiedliche Bullenwachen rund um Barcelona gebracht. Am nächsten Tag wurden wir der Guardia Civil überreicht um uns nach Madrid zu überführen. Zu der Mittagszeit am Freitag wurden wir dem Richter Juan Pablo Gonzalez vorgeführt, welcher die Freiheit für zwei von uns anordnete, der Eintritt in den Knast für sechs von uns wurde mit der Bezahlung der Kaution ausweichbar, ein Gefährte sitzt in Soto del Real.

Die Gemeinschaft der Verhafteten die sich jetzt auf „freien“ Fuß befinden wollen eine Reihe von Reflexionen und politischen Positionen öffentlich machen: Die generische Anklage für die neun von uns ist „Mitgliedschaft einer kriminellen Organisation mit terroristischen Zielen“ zu sein. Im konkreten Fall werden wir beschuldigt Teil der Strukturen der „GAC-FAI-FRI“ zu sein und wie es bekannt ist handelt es sich hier um ein künstliches Konzept was von den Bullen konstruiert wurde. Es soll eine Verbindung zwischen diesen Gruppen konstruiert werden, mit der Absicht diese zu vermischen, zwischen der Koordination von Gruppen (GAC) und der „Unterschrift“ welche Weltweit von einigen Gruppen verwendet wird um sich für Sabotageaktionen zu bekennen (FAI-FRI).

Der Aufbau dieses Organisations-Rahmens ermöglicht den Bullen alle repressiven Ressourcen welches das Antiterror-Apparat zur Verfügung stellt: Ausnahmegerichte, größere juristische Unsicherheit, viel längere und härtere Urteile für die GefährtInnen die für gewisse Aktionen verurteilt werden, Verhaftungen in Isohaft, besondere Haftvollzüge, persönliche Beziehungen wie Freundschaft/Genossenschaft werden als Verbrechen konzipiert, mediale Verstärkung, soziale Stigmatisierung, etc.

Ohne sagen zu müssen das während dem ganzen Ablauf der Festnahme -vom Moment an als unsere Häuser heimgesucht und geplündert wurden bis wir dem Richter vorgeführt wurden- wir niemals wussten weswegen wir beschuldigt wurden.

Mit der Verbindung der Namen GAC-FAI-FRI haben die Bullen ein Netz entworfen mit dem sie potenziell alles Fischen können was sich innerhalb des anarchistischen und anti-autoritären Milieus bewegt. Im Kontext dieser neuen Organisations-Rahmens bedeutet es wenn an Debatten/Diskussionen teilgenommen wird, an Versammlungen teilgenommen wird, gefangene GefährtInnen besucht oder ganz einfach nur Kontakt mit einer Person hat die Mitglied einer Organisation ist, gilt dies als Indiz um auf der schwarzen Liste zu sein. Es ist dieser diffuse und weitläufige Charakter welches der Antiterrorismusstrategie wirkliche Kraft gibt: nach jeder repressiven Welle werden jene die sich mit den Verhafteten solidarisieren als Mitglieder der Organisation empfunden und werden nachher auch festgenommen und dies geschieht dann auch Sukzessiv. Das Konzept der terroristischen Organisation ist so durchdacht um es uneingeschränkt erweitern zu können. Vielleicht mit der Perspektive das ab irgendeinem Moment das Umfeld welches als gefährlich gilt endlich aufgrund der repressiven Dynamik isoliert und erstickt werden könnte. Oder das die Unfähigkeit dieses Umfeldes um politisch weiter handeln zu können so abgenommen hat, das es sich daher nicht mehr lohnt weiter drauf zuschlagen.

Die Tatsache das diese neue Operation die eigenen Aussagen der Mossos widerspricht (sie behaupteten das die GAC-FAI-FRI Sektion von Barcelona zerschlagen worden sei) überrascht uns nicht, da die terroristische Organisation durch das eigene Handeln der Bullen aufgebaut, modifiziert und erweitert wird, und nicht andersrum. Der „Kampf gegen den Terrorismus“ erschafft Terrorismus, sowie gleichermaßen es die Gesetze sind die Verbrechen erschaffen.

Der Versuch die Existenz einer terroristischen anarchistischen Organisation festzulegen, bedeutet daher einen qualitativen Sprung der repressiven Strategie gegen die Kämpfe, ein Sprung welcher von niemandem unbeachtet bleiben sollte und was auch eine tiefe Auseinandersetzung innerhalb der Bewegungen verlangt.

Wir zeigen auf die Conselleria d’Interior de la Generalitat (Amt des Innensenats der katalanischen Regierung) und vor allem auf die Comissaria General d’Informació del CME (Abteilung der katalanischen Geheimpolizei für Ermittlung) als direkte Verantwortliche auf diesen letzten repressiven Schlag. Die Versuche die Verantwortung von sich zu schieben das die Mossos d’Esquadra nur Befehle aus Madrid folgen ist eine feige und schäbige Tendenz um von ihrer Verantwortung und Beteiligung in dieser Operation von sich zu schieben. Denn es waren ja diese die es bis im kleinsten Detail geplant haben, was von der Audiencia Nacional bewilligt wurde.

In diesem Sinne, kann gesehen werden wie die Generalitat de Catalunya (katalanische Regierung) katalanische Jugendliche an Gerichte, Gefängnisse und repressiven Bullen – Nachfolger des spanischen Frankismus- aushändigt. Dies bietet ein klares Bild auf welches die realen Grundlagen des sogenannten „Souveränitätsprozesses1“ sind, dies beweist das Perverse der befreiende Rhetorik mit welchen es sich umgibt. Was wahr ist, ist das vor einiger Zeit die katalanische Regierung das Milieu sämtlicher AnarchistInnen und Anti-autoritäre als einen Feind der zu bekämpfen ist identifiziert hat. Die Operation Pandora hat kein weiteres Ziel als dieses. Nicht aufgrund seiner abstrakten Ideen wird auf dem Anarchismus eingeschlagen, sondern aufgrund was es mal war und in der Praxis ist oder sein kann: eine Minderheit von Revolutionären die nicht daran zweifeln dieses System, wie deren herrschende und korrupte Fundamente, die Stirn zu bieten. Um Menschen die sie umgeben zur Rebellion zu ermuntern und gegen die Wege der politischen Integration des liberalen demokratischen Kapitalismus Widerstand zu leisten.

Während dem letzten Zyklus von Kämpfen, welcher von der globalen Finanzkrise und der Austeritätspolitik ernährt wurde und voll auf den Schultern der Ausgebeuteten getragen wurde, hat sich in Catalunya ein Terrain des Protestes eröffnet. Besonders die Rolle der Revolutionäre hat dem neoliberalen Projekt der Generalität gestört.

Mit all unseren Grenzen, Fehlern und Widersprüchen, haben wir während der letzten Jahre gegen die Angriffe auf unsere Lebensbedingungen gekämpft (Lohnarbeit, Wohnungswesen, Gesundheitswesen, etc.). Wir haben eine Analyse der Krise gemacht die zeigt dass das Problem nicht irgendwelche Bereiche dieses Systems sind, sondern das System an sich. Wir haben Räume und Netze erschaffen um unsere Probleme und Notwendigkeiten mittels der Solidarität und Gegenseitigen Hilfe zu lösen. Sowie autonome Strukturen als Gegensatz zu den Institutionen und deren karitativen und paternalistischen Dynamiken. Mit tausenden haben wir in der Verteidigung unserer Interessen als ArbeiterInnen in Streiks gestärkt welche die Städte zum leuchten gebracht haben. Wir haben Barrikaden gegen die Zerstörung unserer sozialen Zentren in den Bezirken errichtet. Wir sind auf die Straße gegangen um gegen die Ermordung von Frauen zu protestieren. Um die Ausbeutung von Frauen in der Reproduktionsfrage sichtbar zu machen. Auch gegen die Arbeit von Pfaffen und ungehorsam gegen die Anti-Abtreibungsgesetze welche versuchen unsere Körper und Leben zu kontrollieren. Wir haben die Stille rund um die Gewalt und Ermordungen anhand von Bullen gebrochen. Sowie bei der rassistischen Verfolgung, der Abschiebemaschinerie, die CIE’s (Abschiebegefängnisse), den Gefängnissen und wir haben niemals aufgehört auf die Verantwortlichen unseres Elend zu zeigen: Die Staaten, den Arbeitgeberverbänden und den lokalen und internationalen Finanzeliten.

All dies ist was wir sind, all dies ist was sie zerstören wollen. Das politische Ziel dieser repressiven Wellen ist nicht anderes als Angst und Entmutigung zu verbreiten um domestizierte soziale Bewegungen zu errichten. Die dann der Ungehorsamkeit abgeneigt sind und nicht wissen wie mit den Spielregeln zu brechen sei welche die Macht aufzwingt um sich selbst zu verewigen. Daher die Repression gegenüber AnarchistInnen, KommunistInnen, SeparatistInnen, Streikende vom 29m, Angeklagte bei der Räumung von Can Vies, Angeklagte bei der Aktion „Stoppen wir das Parlament“… Das System versucht uns nicht wegen unserer Schuld zu verurteilen. Sondern es will seine eigene Unschuld beweisen: es will sich selbst freisprechen, mittels der Delegitimierung, Isolierung und Neutralisierung an all jener die ihn Anklagen und ihm die Stirn bieten.

Die solidarische Antwort auf unsere Verhaftungen zeigt uns das unsere Feinde immer noch fern von ihren Zielen sind. Wir wollen uns für jede Form von Solidarität die in den letzten Tagen stattgefunden haben bedanken und sie als willkommen begrüßen. Die Demonstrationen, die Kundgebungen, die Aktionen, die Gesten der MittäterInnenschaft und Zuneigung, die finanziellen Beiträge, … Die enorme Unterstützung die wir erhalten haben hat einen unschätzbaren Wert für uns. Einen Wert welches diese harten Momente wett macht und sie so klein wirken lässt das sie uns schon lächerlich vorkommen. Wir glauben nicht an ihre Gesetze, weder an die Garantien welche diese uns anbieten: unsere eigene Verteidigung, unsere eigene Garantie ist die solidarische Antwort auf der Straße. Die massive Unterstützungsdemonstration die ihr uns vorgeführt habt und die für unsere verhafteten Geschwistern in den vorherigen Operationen stattgefunden haben ist ein offensichtlicher Beweis für das Scheitern der Antiterror-Strategie die mit der Verbreitung der Angst versucht uns zu isolieren.

Jetzt sind wir auf „freien“ Fuß, aber nur zum teil. Ein Teil von uns, Quique, ist immer noch eingesperrt im Knast von Soto del Real. Daher soll die Solidarität nicht anhalten, sondern sie soll sich vervielfältigen. Wir machen einen Aufruf um den Kampf für seine Freilassung auf der Straße zu intensivieren. Das alle GefährtInnen ihm mindestens einen Brief schreiben und mit viel Kraft jeden Aufruf um ihn zu unterstützten folgen, genauso wie das alle aufmerksam auf alle Infos und Ersuchungen aus den Gruppen von denen er teil ist sind: Accio Llibertària de Sants (Libertäre Aktion von Sants) und vom Sindicato de Oficios Varios de la CNT-AIT aus Barcelona. Auf gar keinen Fall wollen wir ihn alleine lassen, weder ihn noch Monica oder Francisco oder all die anderen gefangenen GefährtInnen. Weder Verhaftungen, Prozesse noch Gefängnisse werden unsere Solidarität oder politische Verpflichtung brechen. Für uns sind die dreckigen Zellen wo wir die letzten Tage eingesperrt waren würdigere Plätze als die luxuriösen Büros wo das Elend von allen verwaltet wird.

KEIN SCHRITT ZURÜCK!

DER KAMPF IST DER EINIZGE WEG!

Von den Angeklagten der letzten Phase der Operation Pandora die auf freien Fuß sind

1A. d. Ü., Projekt der katalanischen Bourgeoisie um sich von Spanien abzuspalten.

Übersetzung aus Indymedia Barcelona: http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/500050/index.php

Aktuelle Infos über die festgenommenen Anarchist_innen der zweiten Phase der Operation Pandora (Katalonien)

Sonntag, November 1st, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

actual2Letzten Mittwoch, am 28. Oktober 2015, führte die autonome Polizei Kataloniens (Mossos d’Esquadra) in Zusammenarbeit mit dem Richter Juan Pablo Gonzalez des Sondergerichtshofs in Madrid die zweite Phase der Operation Pandora durch, welche letztes Jahr im Dezember stattfand. In dieser zweiten Phase wurden 9 Personen festgenommen und 10 Wohnungen und politische Zentren durchsucht und zum Teil zerstört. Ein Großteil des Materials, wie Computer, Telefone, Bücher und Notizhefte wurde mitgenommen. Ohne Zweifel ist dies ein weiterer Schlag des spanischen Staates gegen die anarchistische Bewegung – um Strukturen zu zerstören, einzuschüchtern und Menschen zu bestrafen, welche sich mit inhaftierten Gefährt_innen solidarisierten. Den ganzen Mittwoch über durchsuchte eine grosse Spezial-Polizeieinheit und Zivilbullen 9 Wohnungen und das libertäre Zentrum in Barcelona-Sants. Noch am selben Tag gab es im gesamten spanischen Staat Solidaritätsdemos und -kundgebungen. Die 9 Festgenommenen wurden auf verschiedene Polizeiwachen außerhalb Barcelonas verteilt, am Donnerstag nach Madrid gebracht und am Freitag morgen dem Richter vorgeführt. Der Vorwurf lautet Zugehörigkeit zu einer anarchistischen Terrorgruppe mit dem Namen GAC (koordinierte anarchistische Gruppen). Um eine terroristische Organisation zu erschaffen, sind die von der katalanischen Polizei erbrachten Beweise die Benutzung des Mailservers riseup und der Besitz des Buches „Gegen die Demokratie“. Dieser angeblichen terroristischen Gruppe wird eine Serie von Anschlägen vorgeworfen, was der Ausgangspunkt der Ermittlungen der letzten Operationen war (im November 2013 der Fall Mateo Morral, im Dezember 2014 die Operation Pandora und im März 2015 die Operation Piñata). Am Freitag morgen warteten Familienangehörige, Freund_innen und Gefährt_innen in Madrid vor dem Sondergerichtshof auf die Entscheidung des Richters. Zwei der Festgenommenen kamen ohne Kaution raus, fünf mussten eine Kaution in Höhe von 5.000 Euros pro Person zahlen und eine weitere Person 4.000 Euro. Einer befindet sich seit Freitag nacht in U-Haft. Die anderen 8 sind frei, ihnen wurden aber die Pässe abgenommen und sie müssen sich wöchentlich melden. Am selben Tag der Festnahmen wurde bekannt, dass die Untersuchungshaft für Mónica und Francisco verlängert wird. Sie befinden sich seit November 2013 in U-Haft. Ihnen wird vorgeworfen einen Bombenanschlag auf die Kirche Basílica del Pilar in Zaragoza begangen zu haben und zu GAC zu gehören. Seit ihrer Inhaftierung scheinen die Ermittlungen nicht weiter fortgeschritten zu sein und es gibt auch keine neuen Beweise. Nach ihrer nun mehr 2-jährigen U-Haftzeit wurden sie am Dienstag, dem 27.11. dem Richter vorgeführt, welcher beschloss ihre U-Haft zu verlängern, was sich auf weitere 2 Jahre belaufen kann. Der spanische Staat versucht die anarchistische Bewegung zu zerstören, aber all diese Schläge bestärken uns in unserem Kampf! Aus Berlin schicken wir solidarische Grüße an alle festgenommenen und inhaftierten Gefährt_innen und an ihr nahes Umfeld. Wir setzen weiterhin auf die Solidarität und auf den Kampf! Freiheit den anarchistischen Gefangenen! Tod dem Staat und es lebe die Anarchie!

Über die 2te Phase von der Operation Pandora und mehr

Sonntag, November 1st, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

HausdurchsuchungWie schon in zwei Artikeln (I;II) berichtet wurde, fanden am Mittwoch in Barcelona und Manresa (beides Städte in Katalonien, Spanien) mehrere Hausdurchsuchungen in Wohnungen von anarchistischen GefährtInnen und in mehreren anarchistischen Zentren statt. Ein Schlag gegen die dortige anarchistische Bewegung welches schon offiziell als der zweite Teil der Operation Pandora gilt. Der leitende Richter Juan Pablo González der Audiencia Nacional (Sondergerichtshof für die Bekämpfung von Terrorismus in Madrid), hat heute am Freitag den 30.10.15 die Inhaftierung von einer der festgenommenen GefährtInnen verordnet. Fünf weitere sind unter einer Kaution von 5000€ raus gekommen, eine weitere mit einer Kaution von 4000€ und der Rest kam ohne Kaution wieder raus.

Nach den Festnahmen am Mittwoch, wurden wie üblich bei der Anwendung des Antiterrorismusgesetzes, die GefährtInnen aus verschiedenen Polizeistadtionen rund um Barcelona (übliche Taktik, um die Solidarität zu erschweren) nach Madrid zum Verhör in die Audiencia Nacional überstellt. Ein Verhör welches in der Regel drei Tage dauert, auf fünf verlängerbar, und mit vielen Folterungen bestimmt ist. Normalerweise ist dies Aufgabe der Policia Nacional, aber wie schon bei der ersten Phase der Operation Pandora, hat dies die katalanische Polizei – Mossos d’Esquadra – gemacht. Die GefährtInnen konnten ihren Anwälten übermitteln, das weder auf dem Weg nach Madrid noch in der Zeit in der Audiencia Nacional sie geschlagen noch gefoltert worden sind.

Was auch üblich in solchen Fällen in Spanien ist, ist das der Richter Akteneinsicht verwehrt. Dies heißt das die Ermittlungen noch laufen und auch wie in den beiden Operationen davor (Pandora I und Pinata) noch weitere Verhaftungen stattfinden werden können. Auch bedeutet dies für die Angeklagten dass sie nie wissen was genau gegen sie Ermittelt wird bzw. welche die genauen Anklagepunkte sind.

Es gab in mehreren Städten Solidaritätskundgebungen und Demos (Madrid, Iruñea, Barcelona (2000 Personen), Valencia (über 300), etc…) mit bis zu mehreren hundert Personen . Wie es sich auch herausstellte, gingen die beiden Operationen von Pandora, auf Wunsch der katalanischen Polizei aus. Es war daher falsch zu sagen, sie würden nur die Befehle aus Madrid ausführen, sondern es war aus eigener Initiative und Wunsch gegen AnarchistInnen vorzugehen. Was für eine Bredouille für jene katalanischen Linken Kräfte die ein neues Katalonien aufbauen wollen, denn sie sind ja gewohnt das alles Böse aus Spanien kommt. Polizei bleibt aber Polizei, sowie Richter, Gesetze und Gefängnisse, egal welche Fahne oder Sprache sie auch repräsentieren mögen.
Erwähnt werden sollte auch das heute in der Autonomie von Galizien eine Verhaftungswelle gegen Mitglieder Linksseparatistischer Organisationen stattgefunden hat. Diese verläuft unter dem Namen Operation Jaro und wurde auch von der Audiencia Nacional befohlen. Zehn Personen wird vorgeworfen Mitglieder der militanten/bewaffneten (sprich terroristischen) Gruppe Resistencia Galega zu sein. Diese Gruppe führte offiziell (so der spanische Staat) seit 2006 mehrere Sabotagen und Direkte Aktionen gegen Institutionen des Staates/Kapitals mit Brand- und Sprengsätzen, auch wenn sich diese Gruppe niemals zu einer dieser Aktionen bekannt hat. Keine Person die bis jetzt festgenommen oder verurteilt wurde hat jemals sich als Mitglied dieser bekannt. Auch wenn nie ein Mensch durch die Aktionen zu schaden bekommen worden ist und bei einigen Menschen denen Mitgliedschaft vorgeworfen wurde, aber nie eine Tat nachgewiesen werden konnte, sind sie alle mit hohen Strafen verurteilt worden. Wie am 12 September 2013, als vier ihrer „Mitglieder“ zu Strafen zwischen 10 und 18 Jahren verurteilt wurden. Dies steht alles in Verbindung mit der Erweiterung des Antiterrorgesetzes in Spanien.

In Spanien gilt jede Form von Dissidenz und Widerstand gegen Staat und Kapitalismus, welche eine gewaltätige Praxis beinhaltet (muss aber auch nicht sein), als terroristisch. Früher konnte sich der Staat an der Organisationsform bewaffnete Gruppen orientieren (ETA, GRAPO, FRAP, COMANDOS AUTONOMOS…) um Gruppen oder Bewegungen als terroristisch einzustufen. Diesen Begriff haben sie heutzutage erweitert und erlaubt vieles mehr. Betroffen sind nicht nur wie so oft Menschen im Baskenland, oder auch wie seit kurzem wieder AnarchistInnen, sondern jede politische Strömung die den spanischen Staat und die dort herrschende Ordnung in Frage stellt und angreift.

Wir beschweren uns nicht für die Repression denn wir kennen ja die Herrschenden!

Nieder mit dem Staat und dem Kapitalismus!

Für die Anarchie und die Freiheit aller Menschen!