Archive for the ‘Gefangene’ Category

Italien: “Schuldig wegen Widerstand”: Die AnarchistInnen Chiara, Claudio, Mattia und Niccolo wurden zu 3 Jahren und 6 Monaten verurteilt

Sonntag, Dezember 21st, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Am 17. Dezember 2014 nach einer zweistündigen geschlossenen Sitzung verurteilte das Sondergericht von Assize (Turin) Chiara Zenobi, Claudio Alberto, Mattia Zanotti und Niccolò Blasi zu jeweils 3 Jahren und 6 Monaten Haft. Die vier GenossInnen, die seit dem 09. Dezember 2013 gefangen sind, wurden schuldig gesprochen für die Sabotage der TAV Baustelle in Chiomonte, wurden jedoch alle von den Vorwürfen des Terrorismus freigesprochen, für die der Staatsanwalt eine Strafe von insgesamt 9,5 Jahren gefordert hatte.

Mittlerweile wurden die Anarchisten Franscesco Sala und Graziano Mazzarelli, die im Juli 2014 gemeinsam mit dem Genossen Lucio Alberti aus den selben Gründen festgenomme wurden wegen denen die anderen vier erstinstanzlich verurteilt wurden, in das Hochsicherheitsgefängnis in Ferrara überstellt. Die Umlegung ist eine direkte Folge der Anklagepunkts “Angriff mit dem Ziel Terrorismus”, den die Turiner Staatsanwälte Lucio, Francesco und Graziano letzte Woche auferlegten.

Die Haftadressen sind:

Graziano Mazzarelli, Francesco Sala
c/o C.C. via dell’Arginone, 327, IT-44100 Ferrara

Lucios Addresse bleibt erstmal dieselbe:

Lucio Alberti
c/o C.C. via Cassano Magnago 102, IT-21052 Busto Arsizio (Varese)

Freiheit für die AnarchistInnen Chiara, Claudio, Mattia, Niccolò, Lucio, Fra und Graziano!

Schweiz: Bundesgericht lehnt Haftentlassung von Marco Camenisch ab

Samstag, Dezember 20th, 2014

downloadNach mehr als einem Jahr Bedenkfrist hat das Bundesgericht in Lausanne die bedingte Haftentlassung von Marco abgelehnt. Dabei stützt sich das Bundesgericht (wie die vorhergehenden Ämter) auf eine politische Begründung: Marco distanziere sich nicht von seiner politischen Position, folglich sei ihm die bedingte Entlassung zu verweigern. Damit unterstreicht auch das oberste Gericht der Schweiz die politische Motivation, Marco nicht aus dem Gefängnis zu entlassen.

Ein kurzer Blick zurück in die Geschichte der Gesuche zur bedingten Haftentlassung von Marco:

Seit Mai 2012 könnte Marco bedingt entlassen werden, da er zwei Drittel seiner Haftzeit abgesessen hat. Ein Antrag an das Amt für Justizvollzug in Zürich wird am 13. April 2012 abgelehnt, dagegen wird Rekurs eingelegt. Dieser wird zuerst von der Direktion der Justiz und des Innern des Kt. Zürich abgelehnt, bevor das kantonale Verwaltungsgericht den Rekurs gutheisst und die Sache zurück an das Amt für Justizvollzug an der Feldstrasse in Zürich gibt. Es kommt erneut zu einer Anhörung von Marco, die bedingte Entlassung wird ihm aber im Februar 2013 weiterhin verwehrt. Die Begründung dafür liefert nachwievor seine „chronifizierte Gewaltbereitschaft und delinquenzfördernde Weltanschauung“ – eine Begründung, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss, und die die politische Motivation zur Nicht-Freilassung von Marco unterstreicht. Genausogut (noch dazu kürzer) hätten die Ämter einfach hinschreiben können, dass Marco nachwievor revolutionärer Anarchist ist.

In der Formulierung des Bundesgerichts zur Haftentlassung heisst es nun anders, inhaltlich ist es dasselbe: Grund dafür, Marco nicht zu entlassen, ist, dass „eine glaubhafte Lossagung von der früheren Gewaltbereitschaft und eine klare Distanzierung von Gewaltandwendung als Mittel politischer Auseinandersetzung“ fehlt. Nun, gegeben der globalen Realität, die von scharfer Krise und Kriegstendenz gezeichnet ist, ist es entweder unglaubliche Naivität so zu tun, als sei Gewalt nie Mittel der Politik, oder aber eben politisch motiviert. Da wir davon ausgehen, dass am Bundesgericht nicht nur naive RichterInnen sitzen, bleibt nur die politische Begründung übrig. Marco soll nicht rauskommen, weil er ungebrochen eine Position vertritt, die sich gegen die Gewalt der Herrschenden richtet. Klar, gefällt dies der Klassenjustiz nicht, klar, wollen sie ihn hinter Gitter sehen.

In einem Punkt aber zeigt sich ein Widerspruch zwischen dem für den Haftvollzug zuständigen Amt in Zürich und dem Kontrollinstanz der bürgerlichen Justiz in Lausanne, nämlich in Bezug auf Hafterleichterungen, die gemäss Bundesgericht ab sofort zu gewähren sind. So schreibt das Bundesgericht, dass spätestens im Mai 2018 mit einer Freilassung zu rechnen sei. Dies würde dem Ende der vollen Haftstrafe von Marco entsprechen, ein nicht sonderlich dezenter Hinweis darauf, was das Gericht von einer vorzeitigen bedingten Entlassung hält. Da nun das „Vollzugsziel“ in der Schweiz lautet, dass jede/-r Gefangene/-r nach Haftende fähig sein soll, straffrei zu leben, und dies ein schrittweises (Wieder-)Heranführen an das Leben ausserhalb des Knastes beinhaltet, schreibt das Gericht, dass „entsprechende Lockerungsschritte nunmehr ernsthaft zu prüfen sind.“ Das zuständige Amt für Justizvollzug hat bis anhin ernsthaft jede Lockerung verhindert, es wird sich weisen, was dieses Urteil für die Haftbedingungen von Marco bedeutet.

Marco libero!

Rote Hilfe Schweiz
11.12.2014

Post:
Marco Camenisch
PF 38
6313 Menzingen

7 Anarchist_innen bleiben im spanischen Knast.

Samstag, Dezember 20th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Ihre Repression wird unsere Sehnsucht nach Freiheit nicht aufhalten!Richter Gómez Bermúdez schickt 7 der 11  während der „Operation Pandora“ Verhafteteten ins Gefängnis. Das Benutzen des Riseup-Servers oder das Lesen des Buchs “Gegen die Demokratie” sind zwei Indizien, welche die Anordnung der Untersuchungshaft begründen.

Auf Anforderung des Staatsanwalts ordnete der Richter, für 7 der Gefangenen, Untersuchungshaft an und für 4 die Freilassung unter Auflagen. Gestern Nacht wurden die 7 ins Gefängnis ‚Soto de Real‘ verlegt, welches sich im Umkreis von Madrid befindet.
Der Richter hat entschieden die konkreten Anklagepunkte erstmal unter Verschluss zu halten, was bedeutet, das auch die Anwält_innen der Beschuldigten keinen Zugang dazu haben.

Von dem Inhalt des Urteil wurde öffentlich, dass die Beschuldigungen Bildung, Bewerbung, Führung und Zugehörigkeit einer terroristischen Organisation sind, sowie die Anschuldigung des Besitz und Aufbewahrung von explosiven und entzündbaren Gegegenständen. In sämtlichen Momenten bezog sich der Richter Gómez Bermúdez auf eine Untersuchung zu „organisierten anarchistischen Gruppen“(G.A.C.), welche vor zwei Jahren von den ‚Mossos d’Esquadra‘ (katalanische Polizei) eingeleitet wurde: „Ihre Mitglieder könnten mutmaßliche Urheber diverser Brand- und Sprengstoffanschläge sein, welche im gesamten Staatsgebiet ausgeübt wurden.“ Als Indiz dafür sieht Gómez Bermúdez 17 Campinggaskartuschen. Obwohl der Angeklagte aussagt diese für seine Wohnwagenküche zu benutzen, erscheint es dem Richter nicht logisch soviel gefährliches Material für den Hausgebrauch anzusammeln.

In dem Urteil bezog sich der Richter auf Berichte, die von einer Extra-Einheit der Mossos, welche anarchistische Gruppen überwachen, angefertigt wurden und in welchen steht: „die Untersuchungen ergaben, dass interne bürokratische Organisationsstrukturen existieren und dass es bestimmte Publikationen und Kommunikationsformen gibt.“
In diesem Sinne wird das Buch „Gegen die Demokratie“, welches die Mitglieder der Gruppe unter sich verteilt hätten, als weiteres Indiz gesehen. Außerdem benutzten die Beschuldigten „Mailadressen mit extremen Sicherheitsanforderungen, wie z.B der Server rise.up.“
Gómez Bermúdez sieht die Beschuldigten in Zusammenhang mit den angeblichen Brand- und Sprengstoffanschläge, welche den „organisierten anarchistischen Gruppen“ (G.A.C.) zugeschrieben werden. Auf den verschiedenen der Organisation vom Inhalt affinen Internetseiten wurden diese publik gemacht. In einem der Berichte mit dem Titel „Auswertung der relevanten Indizien, die beweisen, dass die G.A.C. eine terroristische Organisation sind“ steht, dass es mehrere Hinweise für existierende Ideologien und Strategien gibt, welche den Staat destabilisieren und den öffentlichen Frieden beeinträchtigen.

Vor dem Bundesgerichtshof in Madrid haben sich während des ganzen Tages ca. 100 Freund_innen und Familienangehörige der Gefangenen versammelt, bis die Polizei sie dazu gezwungen hat zu gehen, mit der Begründung, das keine Kundgebung angemeldet sei. Hinterher haben sie dann die Personalien der Leute aufgenommen.

Jaume Asens, ein Anwalt der Gefangenen der “Operation Pandora”, hat die Undurchsichtigkeit des Falls angeprangert und bestätigt, dass sein Mandant Stellung beziehen sollte, ohne überhaupt zu wissen, wessen er beschuldigt wird: “Die Mossos und die Staatsanwaltschaft sprechen von Terrorismus ohne weder auf die konkreten Straftaten noch die individuellen Vorwürfe, die jeden einzelnen unterstellt werden, genauer einzugehen”. Asens ist sich sicher, dass dies alles eine “Rache der Polizei und Justiz” sei. Gestern Abend und während des heutigen Tages gab es verschiedene Kundgebungen, um die gesamte Operation zu verurteilen. Weiterhin wird es am Samstag in Barcelona eine Demonstration gegen das Gesetz “Mordaza” (neues Gesetz gegen Demonstrationsfreiheit) geben.
Anwendung des Antiterror-Gesetzes

Die 11 Gefangenen haben sich in den verschieden Polizeiwachen der Aussage verweigert, bevor sie nach Madrid gebracht wurden, immer noch ohne zu wissen, was ihnen überhaupt vorgeworfen wird.
Bei ihnen wurde das Anti-Terror-Gesetz angewendet, trotzdem hatten sie Kontakt zu ihren Anwält_innen.

FREIHEIT FÜR ALLE GEFANGENEN!!!

Spanischer Staat: 7 der 11 verhafteten Anarchist*innen verbleiben im Gefängnis

Samstag, Dezember 20th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Der Richter Javier Gómez Bermúdez der Audiencia Nacional (nationaler Gerichtshof Spaniens) in Madrid hat für 7 der 11 Anarchist*innen, die während der Operation „Pandora“  in Catalunya und Madrid festgenommen worden waren, Untersuchungshaft  angeordnet. 4 weitere werden unter Auflagen freigelassen. Begründet wurde die Untersuchungshaft mit Mitgliedschaft einer anarchistischen terroristischen Organisation, die angeblich  diverse Anschläge verübt haben soll.

Die sieben sind ins Gefängnis Soto del Real, in der Nähe von Madrid, verlegt worden. Erwähnt wurde auch, daß 17 Camping Kartuschen gefunden worden seien, die allerdings nur zu einer Küche einer Hütte in den Bergen gehöre. Als weiteres Indiz wurde vom Richter angegeben, daß ein Buch „Contra la democràcia“ („Gegen die Demokratie“) gefunden worden sei, sowie daß die Beschuldigten über extreme Sicherheits-Maßnahmen verfügen würden und nämlich über die email-adressen von riseup.net miteinander kommuniziert hätten (mehr …)

Chile, Santiago: Bus verbrannt und Aufruf zu einem „Schwarzen Dezember“

Samstag, Dezember 20th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

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Üb. mc, Knast Menzingen, CH, Dez. 2014 von RadioAzione https://radioazione.org/2014/11/santiago-cile-bruciato-bus-e-chiamata-per-un-dicembre-nero/

Diesen Freitag, den 28. November haben wir uns zum Angriff auf ein öffentliches Transportmittel entschieden, um für einen schwarzen Dezember aus solidarischen Aktionen und Gesten in Erinnerung an den anarchistischen Genossen Sebastián Oversluij aufzurufen, der am 11. Dezember 2013 während einer misslungenen Enteignung einer Bank ermordet wurde. Sobald das Fahrzeug in Flammen stand, haben wir Feuerwerk abgebrannt um unsere Wut und unsere Rebellion noch stärker zum Leuchten zu bringen. Diese Aktion wurde auch in Solidarität mit der Genossin Tamara Sol Vergara ausgeführt, die zur Zeit als Geisel in den Händen des Feindes ist. (mehr …)

London (UK): Solidarische Aktion mit den griechischen Anarchisten im Hungerstreik

Samstag, Dezember 20th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Üb. mc, Dez.2014, Menzingen, CH https://radioazione.org/2014/12/londra-uk-azione-in-solidarieta-con-i-compagni-in-sciopero-della-fame-in-grecia/

Quelle: Croce Nera Anarchia

Bekennung: AnarchistInnen in Aktion. Heute 3.12.14 haben wir ein Auto der Security in London in Solidarität mit unseren Brüdern im Hungerstreik in Athen; Nikos Romanos, Yannis Mihailidis, Andras-Dimitris Bourzoukos, Dimitri Politis angezündet.

In jener Nacht hielten wir den Blick fest auf den Horizont gerichtet und sahen viele Sternschnuppen die ihre chaotischen Bahnen zogen. Und wir haben sie noch und noch gezählt, haben Wünsche ausgedrückt, haben die Wahrscheinlichkeiten berechnet. Wir wussten, dass unser Wunsch nach einem freien Leben über alles, was uns unterdrückt, uns ermordet, uns zerstört hinweg gehen musste. So tauchten wir in die Leere ein, genau wie die Sternschnuppen, die wir sahen.

Seitdem sind unzählige Sternschnuppen gefallen; vielleicht ist es der Moment, wo auch unser Stern fällt, wer weiss? Hätten wir Antworten bereit gehabt, wären wir nicht zu dem geworden, was wir sind, sondern egoistische Bastarde, die die Menschen lehren wollen wie die Nagetiere zu werden, die sich gegenseitig auffressen, wie sie es heute tun.

Zumindest bleiben wir noch unerbittlich und starrsinnig, wie die Personen unserer Spezies. Und die von uns, die die Augen im Leid geschlossen haben und weit weg gegangen sind, fahren fort ihre Augen fest auf jenen Nachthimmel zu richten, den wir angesehen haben. Und sehen uns fallen, wunderbare und leuchtende Sterne. Nun sind wir dran. Jetzt, ohne zu zögern, fallen wir“.

Wir grüssen unsere GenossInnen der F.A.I. Torches in the Night – Earth Liberation Front.

Solidarität heisst Angriff!

Fai – Fires on the Horizon – Nikos Romanos

Bristol (UK): Autos in Gedenken an Rémi Fraisse und in Solidarität mit Nikos Romanos angezündet

Samstag, Dezember 20th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

car-burned

Üb. von mc, Dez.2014 Menzingen, CH . Aus RadioAzione https://radioazione.org/2014/11/bristol-uk-auto-incendiate-in-ricordo-di-remi-fraisse-e-in-solidarieta-con-nikos-romanos/ Quelle: Croce Nera Anarchia

Bekennung: Die französische Polizei hat Rémi Fraisse getötet und gleichzeitig versucht sie, die kämpferische Waldbesetzung von Sivens zur Verhinderung eines Staudammbaus zu zerschlagen. Wir haben ein Dienstfahrzeug des französischen Multi GDF abgefackelt. GDF arbeitet nicht weit entfernt von hier, in Hinkley Point, am Bau eines neuen Atomreaktors, ist an Atomprojekten in verschiedenen Ländern beteiligt, erzwingt mit dem Einsatz der brasilianischen Armee Staudämme in unersetzbaren indigenen Gebieten in Amazonien, bietet Verwaltungsdienstleistungen für Polizeistützpunkte an denselben Orten an, unterhält im Namen eines der grössten Erdöl- und Gasterminals in Europa Einrichtungen auf den Shetlandinseln, betreibt einige französische Knäste, plant allgemein Technologien für die üblichen Banken und Kommerzbetriebe und versucht dabei den industriellen Kapitalismus unter dem Mäntelchen der nachhaltigen Entwicklung zu verstecken.

Die Aktion fand im Gebiet von Long Ashton statt, wo wir auch ein stolzes 4×4-Auto, zwei Luxussportautos und ein OCS-Fahrzeug abgefackelt haben. OCS ist wohl eines der grössten privaten Sicherheitsunternehmen im UK und bietet Personenschutz, Patrouillen, die Einrichtung von Überwachungskameras usw. an.

In Frankreich konnte eine ZAD-Besetzung¹ eine Umweltkatastrophe, die unter der Voraussetzung der Zerstörung wichtiger Habitats zur Bewässerung von Gentechmaisfeldern geplant war, verhindern. Die Anarchie stellt sich den Industriellen in den Weg, eine andere Art der Zerstörung ist möglich.

Die Klassengegensätze vertiefen sich, eine Umweltkatastrophe folgt der anderen, der Sinn unserer Leben erodiert und die meinen, dass wir alle für ihr phantastisches Land des Komforts um die Wette rennen, unsere Klarsicht aufgeben, nur um etwelche soziale Vorteile zu ergattern?

Die Pegelstände an Elend, Überwachung und Einschränkung nehmen zu, rote Linien wurden gezogen. Wir wissen wo wir uns zu positionieren haben.

Gibt es noch Leute, die glauben, dass die Polizei diese Stadt total kontrollieren würde?

Sie können Reiss Goyan Wilson wohl einsperren (wegen des Brandes eines Polizeikommissariats in Nottingham während der Zusammenstösse von 2011) aber unsere Erinnerung auslöschen können sie nicht!

So sehr der Staat die lästigen Kundgebungen der StudentInnen, Antiautoritären und Randständigen unterdrückt: jene, die in London, Paris oder Ferguson gnadenlos massakrieren, entfachen das August-Feuer neu.

Nächstes Jahr wird Bristol mit dem Preis „Grüne Hauptstadt Europas“ prahlen. Als könnte noch jemand glauben, es bestehe die auch nur geringste Absicht, dem Gemetzel etwas entgegenzusetzen, das von der kapitalistischen Ideologie des wirtschaftlichen Wachstums verursacht wird. Selbstverständlich macht der in den Schlagzeilen verbreitete doppelzüngige ökologische Diskurs (wo Krieg Frieden und die Stadt grün ist…) die KapitalistInnen überglücklich wenn Extrainvestition in die „grüne“ Wirtschaft und Anhängsel angelockt werden, während die Krise der Biodiversität völlig unkontrolliert voranschreitet.

Das ist ein Witz (von der Art, die man teuer bezahlt). Wie als Nantes 2013 denselben Preis gewann, wo ein weiteres ZAD einen harten Kampf gegen ein grossflächiges „grünes“ Flughafenprojekt mit allem Drum und Dran entwickelt.

Wir jedenfalls verlieren uns nicht in der Farce des Green-Washing, den dahintersteckenden Interessen des Kapitals und der selbstgefälligen Zeremonien, sondern tauchen an den Orten und auf der Strasse dort auf, wo sie ihre tägliche Arbeit verrichten, wo die Werte und Normen dieser Zivilisation reproduziert werden.

Überhaupt nicht zufällig haben wir die Nacht in Brand gesetzt, denn im Abseits rumzustehen und den ExpertInnen zu vertrauen wird nie genügen um unserer elenden Lage in einem wackelnden und lebenstötenden Regime etwas entgegenzusetzen.

Gegen die Klassengesellschaft und die industrielle Entwicklung, vor allem gegen jene, die einen grünen Anstrich erhalten – Sieg dem ZAD von Testet und dem ZAD in Notre-Dame des Landes, Sieg der Hungerstreikkette im griechischen Knastsystem (Unterstützung unserem F.A.I.-Bundesgenossen Nikos Romanos) und allen Kriegsgefangenen gegen den Knast.

F.A.I. Torches in the Night – Earth Liberation Front

¹ Zone À Defendre – Zu Verteidigendes Gebiet (wurde im Kampf gegen den bei Nantes geplanten Grossflughafen geprägt)

„Über eine Aktion die Debatten erzeugt hat und unsere Ziele geschärft hat.“ Bombenanschlag auf die Metro in Santiago de Chile

Samstag, Dezember 20th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Am 23.6.2014 wurde in der U-Bahnstation „Los Dominicos“ (Santiago, Chile) eine Bombe gelegt, die durch ihre Explosion einige Menschen verletzte, wenn auch nicht lebensbedrohlich. In dem Konzept ähnelt dieser Angriff dem auf ein Einkaufszentrum in Athen am 20.1.2013. Jedoch wurden die Warnungen dort mehr beachtet und die Zeit günstiger gewählt. Die Aktion in Chile wurde nicht zeitnah erklärt, weshalb es zu einer gewissen Verwirrung kam, obwohl die üblichen Verdächtigen von der Herrschaft bereits ausgemacht schienen. Einige Tage später bekannte sich eine Anarchistische Gruppe zu dem Angriff.

https://interarma.info/2014/09/19/xilh-vomvistikes-epitheseis-se-stathmo…

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Athen: Nikos Romanos hat seinen Hungerstreik beendet

Freitag, Dezember 19th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Nikos Romanos, anarchistischer Gefangener in Griechenland war vom 10. November bis 10. Dezember im Hungerstreik. Im gerichtlichen Verfahren wurde sein Gesuch verweigert, im Rahmen von Bildungsurlaub Lehrveranstaltungen der Universität zu besuchen. Als Antwort darauf fanden vielfältige Solidaritätsaktionen innerhalb und außerhalb der Gefängnisse der griechischen Demokratie und auch international statt.

Vor allem war es die Dringlichkeit der Situation, die zu Straßenkämpfen führte und die Rebellion über das vom griechischen Staat kontrollierte Territorium beflügelte. Gleichzeitig tauschten GenossInnen bereitwillig Ideen und Sehnsüchte im Verlauf des Monats aus und verschiedenste Aktionsformen erblickten aufgrund des Hungerstreiks in Haft das Licht der Welt.: Transparentaktionen, direkte Aktionen, wie beispielsweise zahlreiche Brandstiftungen und Angriffe mit selbstgemachten Explosivstoffen (hauptsächlich gegen Bankautomaten), Angriffe auf die Polizei, Straßenkämpfe und massive Auseinandersetzungen mit Ordnungskräften, Errichten von Blockaden, Sabotageakte (unter Anwendung von Klebstoff, Farben usw), tätliche Angriffe gegen Repräsentanten der Macht, spontane Proteste gegen öffentliche Auftritte von PolitikerInnen, symbolische Besetzung von Radio- und Fernsehsendern, eine Besetzungswelle von staatlichen bzw. in Verbindung zu ihm stehenden Gebäuden oder Gegeninformationsversammlungen. Die Kreativität und Konfliktualität verschiedener anarchistischer Einzelpersonen und Gruppen sind vermutlich nicht stark und entschieden genug, um den Kampf in gleicher Intensität auf Alltagsebene weiterzuführen. Es gibt aber immer die Chance, dass neue Projekte aus den letzten Begegnungen der GefährtInnen in besetzten Gebäuden, Aktionen auf der Straße, usw. hervorgehen. Jedoch, nur wenn Menschen, die in Solidarität zu Nikos Romanos stehen, insbesondere AnarchistInnen, bereit sind über die Besonderheiten, die sich in den letzten Tagen seines Streiks ereignet haben, zu reflektieren und sich darauf vorbereiten, eine dringend benötigte Solidarität angesichts eines neuen Hochsicherheitsgefängnisses in Domokos, so wie die allgemeine Verschlechterung der Gefängnisbedingungen zu praktizieren.

Nachdem er seinen ersten Antrag wiederholt auf rachsüchtige Weise abgelehnt sah, wurde er erpresst, die elektronische Fußfessel letztendlich doch als Möglichkeit zu akzeptieren, um Bildungsfreigang zu bekommen, als “einen letzten Ausweg”, der umso dringender wurde, da sein Gesundheitszustand sich rapide verschlechterte. Tatsächlich stoppte er seinen Hungerstreik erst, nachdem das Parlament fast einstimmig (laut offiziellen Berichten mit Ausnahme zweier Abgeordneter der führenden Regierungspartei, während Abgeordnete der Neonazipartei bei der Abstimmung offenbar quasi-präsent waren) zugunsten der Novelle abstimmte, die der Justizminister eingebracht hatte. Diese Novelle bezieht sich auf Gefangene – Strafgefangene (gerichtlich verurteilt) und Verklagte (die auf ihren Prozess warten) – die das Recht haben an einer Institution für höhere Bildung, falls es in der selben Region der staatlichen Einrichtung, in der sie eingekerkert sind eine gibt, ein Studium aufzunehmen aber de facto keinen Bildungsfreigang bewilligt bekommen haben, um ihre Kurse regulär besuchen zu können. Es definiert, dass jeder und jede dieser Gefangenen in einem Semester eines akademischen Jahres 1/3 Kurse und Praktikumsaktivitäten erfolgreich belegt haben müssen, indem sie sie durch Fernkurse abschließen. Nur dann wird der Anspruch auf Bildungsfreigangstage, an denen sie die elektronische Fußfessel tragen müssen, um an den Kursen physisch teilzunehmen, gewährt. Der Justizminister nahm die Verordnung zur elektronischen Fußfessel erst im letzten Moment mit auf und stellte dabei sicher, dass die entsprechenden Disziplinarkammern (Gefängnisräte) den Antrag eines/einer Gefangenen auf Bildungsfreigang immer noch ablehnen können, sofern sie eine “besondere Rechtfertigung” für ihre Negativentscheidung geltend machen (selbst nachdem der oder die Gefangene die benötigten Fernkurse innerhalb der Gefängnismauern abgeschlossen hat und wie wir annehmen selbst wenn er oder sie die Überwachung mittels Fußfessel außerhalb der Mauern akzeptiert). Diese Gesetzesnovelle gilt für alle Fälle verurteilter und auf ihren Prozess wartender Gefangener, die vom Studentenfreigang ausgeschlossen sind (also nicht nur in Nikos Romanos Fall). Fast alle politischen Parteien hatten bei dieser Gelegenheit durch die Förderung weiterer repressiver Maßnahmen gegen Gefangene einen Wahlvorteil und verpassten gleichzeitig nicht ihre Chance mit ihrem humanitären und demokratischen Profil zu protzen.

Nikos beendete seinen Streik nach 31 Tagen, ringt aber immer noch nach ein paar Atemzügen der Freiheit. Aufgrund des Ergebnisses und da wir wissen, dass seine Forderung nicht erfüllt wurde, fordern wir, was ihm von vornherein hätte gewährt werden müssen: Bildungsfreigang vom Gefängnis.

Im Gegensatz zum weitverbreiteten Gefühl des “Sieges”, empfinden wir, dass, abgesehen des wertvollen Lebens unseres Genossen und der Erkenntnis, dass wir auf jede Erpressung durch die staatlichen Lakaien reagieren sollten, indem wir alle Formen des Kampfes gegen die Knastgesellschaft intensivieren, und zwar nicht irgendwann in ferner Zukunft sondern jetzt, nichts gewonnen wurde.

Wir stehen fest an der Seite der kämpfenden Gefangenen und gegen die Erzwingung des Gebrauchs von Telekonferenzen und elektronischer Fußfesseln als noch einer weiterer Methode zur Isolation der von Staat/Kapital Verurteilten. Die Solidarität mit Gefangenen muss jetzt mehr als jemals zuvor und mit allen nötigen Mitteln in die Offensive gehen.

[Barcelona]: Anti-Terror-Operation & Repression gegen Anachist_innen. Aktionen & Demos

Donnerstag, Dezember 18th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Zusammenfassung:

– Anti-Terror-Operation namens „Operation Pandora“ des Spanischen Zentralgerichtes (1) und der katalanischen Polizei (2) gegen anarchistische/ libertäre Bewegung in Barcelona, Provinz Barcelona und Madrid.
– elf Hausdurchsuchungen ab fünf und sechs Uhr morgens in verschiedenen Vierteln in Barcelona, teils in besetzten Häusern: im Kasa de la Muntanya (25 Jahre altes besetztes Haus, ehemalige Polizeikaserne), im Ateneu (3) San Andreu, im Ateneu Anarquista in Poble Sec, sowie acht Wohnungen in Gracia (eine), San Andreu (zwei), Nou Barris (zwei), und jeweils eine in Sabadell, Manresa und in Madrid.

–  momentan 12 Festnahmen (11 in Barcelona, 1 in Madrid), mehrere Identifikationen in Barcelona und weiteren Orten. Laut Presse gibt es 15 angeordnete Haftbefehle. Abends 4 Verhaftete in Madrid.
– Begründung u.a.: Suche nach Beweisen für Mitgliedschaft in einer „kriminellen Organisation anarchistischer Art mit terroristischem Ziel“ , der diverse Sprengstoffanschläge zugeschrieben werden (Presseinfo)
– Richterliche Anordnung (veranlassender Richter ist Javier Gómez Bermúde in Madrid) gewährt Bullen weitreichende Befugnisse bei Identifizierung von Personen, Durchsuchungen der Räume und „Sicherstellung“ von Gegenständen und Daten
– ab 19 Uhr Demo mit über 3000 Leuten durch Gracia, mehrere Banken u.w. angegriffen
– Demos in mehreren anderen Städten in Katalunien und dem spanischen Staat

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Schlag gegen Anarchist_innen in Barcelona

Mittwoch, Dezember 17th, 2014

Heute morgen um 5 Uhr haben die katalanischen und spanischen Bullen einen sogenannten „ Antiterroreinsatz“ namens „Pandora“ gestartet. Dabei wurden nach Angaben der Medien 11 Häuser in Barcelona und jeweils eines in Sabadell, Manresa und Madrid durchsucht und insgesamt mindestens 11 (Zahl schwankt bis 15) Personen festgenommen. Die Presse redet davon, dass ihnen unter anderem vorgeworfen wird, Mitglieder einer „anarschistischen Terror-Organisation“ zu sein, die „Bombenanschläge“ auf Bankautomaten verübt haben soll. Nach Angaben der Zeitung La Vanguardia soll es insgesamt 15 Anordnungen zur Verhaftungen geben.

 

In Barcelona durchsuchten die Bullen u.a. das Kasa de la Muntanya (einbes der ältestes Squat in Barcelona), Ateneu Llibertari Sant Andreu, Ateneu Poble Sec sowie einiege Wohnungen (teilweise besetzte). Dabei wurden Handys, Computer, Notizbücher und jeglisches Informationsmaterial beschlagnahmt. Die Bullen haben wie üblich die Einrichtung verwüstet, die Eingangtüren vollständig zerstört. Im Kasa de la Muntanya befanden sich unter anderem zwei Kinder, die erst im Laufe des Vormittages das Haus verlassen durften. Die restlichen ca. 20 Personen, die letzte Nacht im Kasa übernachtet haben, werden wohl immer noch im Sportraum gefangen gehalten.

 

Als erste Reaktion blockierten ca. eine halbe Stunde lang eine Gruppe von solidarischen Leuten eine Hauptstraße in der Nähe vom Kasa de la Muntanya, bis die Riotcops dies auflösten. Weiterhin wird heute Abend um 19Uhr zu einer Demonstration in Barcelona aufgerufen.

Solidarität macht an den Grenzen nicht halt! Solidarität mit allen Gefangenen!

Yo También Soy Anarquista

Wir sind alle Anarchist_innen!

Mexiko: Brief von den Anarchistinnen Amélie und Fallon

Sonntag, Dezember 14th, 2014

freedomWir sind nun seit 10 Monaten im Knast. In den letzten Wochen haben sie zwei Urteile gegen uns gefällt: Eines auf kommunaler und eines auf Bundesebene. Am 1. November hat Richter Manuel Munoz Bastida vom 8. Bundesgericht des Reclusorio Süd eine Urteil von 7 ½ Jahren, aufgrund der „Brandstiftung an einem öffentlichen Gebäude, in dem sich Menschen befinden“, das betrifft die Sachbeschädigung an den ‚Mexikanischen Kommunikation und Transport Büros‘, verkündet.

Die Menschen ‚drinnen‘ (Anm. d. Übers.: im Gebäude) sind zwei Bundesbullen gewesen, die mit der Bewachung des Gebäudes betraut waren. Dann, am 7. November, haben wir das zweite Urteil bezüglich der Anklage auf kommunaler Ebene erhalten, lautend auf „Gemeinschaftliche Zerstörung von privatem Eigentum“ und „Landfriedensbruch“. Diese Anschuldigungen betreffen den Angriff auf das Nissan Autohaus. Es ist an der Ecke der STC (Anm. d. Übers.: U-Bahn in Mexiko City), wo die Autos abgefackelt wurden.

Die Richterin Margarita Bastida Negrete vom Gericht für Kommunalgesetze #18 des Reclusorio Ost hat uns zu 2 Jahren und 7 Monaten Knast verurteilt, zusammengefasst ergeben die beiden Anklagen auf Sachbeschädigung und Landfriedensbruch einen Gesamtschaden von 108.000 Pesos. Laut Gesetz haben alle erstmaligen StraftäterInnen, die zu weniger als 5 Jahren verurteilt werden, den Anspruch auf diverse Vergünstigungen.

In unserem Fall ist es so, dass – wenn wir eine Geldstrafe von 43.000 Pesos zahlen würden – wir sofort entlassen werden würden oder wir müssten mindestens 10.000 Pesos für jede/r von uns bezahlen und einmal im Monat während der 2 Jahre und 7 Monate auf dem Gericht eine Unterschrift leisten.

Wir werden gegen beide Urteile Berufung einlegen, denn der Staatsanwalt hat gegen den kommunalen Gerichtsentscheid berufen und wir gegen das Urteil auf Bundesebene. Sie sollten während der nächsten 5 Monate zu einer Entscheidung kommen. Faktisch ist es die Verurteilung auf Bundesebene, die uns hier drinnen hält. Um raus zu kommen müsste die Bundesverurteilung weniger als 5 Jahre sein. Also werden wir in den kommenden Monaten sehen, ob es eine Chance gibt, diesen Ort zu verlassen.

Wir wurden auf einen Artikel von Philippe Teisceira-Lessard hingewiesen, der in der Zeitung ‚La Presse‘ aus Quebec veröffentlicht wurde, eine der meistgelesenen Zeitungen in Quebec. Wir sind wütend über die Veröffentlichung dieses Artikels, in dem es über unseren Fall geht, in Teilen unsere öffentlichen Briefe zitiert und darüber, was unser Anwalt dem Journalisten erzählt hat.

Wir haben weder irgendwelche Massenmedien darum gebeten Neuigkeiten über unseren Fall zu verbreiten, noch haben wir unseren Anwalt dazu ermächtigt irgendwelche Informationen an JournalistInnen zu kommunizieren. Wenn wir irgendetwas zu sagen haben, ziehen wir es vor, das selbst zu machen. Die Massenmedien sind auf die selbe Weise unser Feind wie die Polizei, das mächtigste Instrument sozialer Kontrolle, das zur heutigen Zeit existiert. Deshalb soll das Arschloch Philippe Lessard damit aufhören unsere Familien zu belästigen, und um das klar zu haben, wir brauchen seine Artikel nicht, um unsere Situation zu diskutieren.

Also machen wir weiter, mit Stärke in unseren Herzen, und scheissen auf die Justiz und den Staat. Wir erwarten uns nichts vom Gesetz, auch wenn wir wirklich hier raus wollen. Kraft unserem Komplizen Carlos Lopez Marin (im Osten), dem Kameraden Luis Fernando (Süden), an Abraham und Fernando (Norden). Weiters, Grüße an Mario Gonzales, der sich jetzt in Freiheit befindet, und eine sehr kräftige Umarmung an Felicity, Tripa und die Hexe.

 

Feuer der Zivilisation, Krieg der Gesellschaft.

Bis zur Freiheit und noch weiter

Amélie

Fallon

Santa Marta

Englische Übersetzung von act for freedom now!
Von der italienischen Übersetzung von RadioAzione

Internationaler Aufruf zur Solidarität und Aktionen für die World Cup (FIFA) Gefangenen (Brasilien)

Sonntag, Dezember 14th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

liberdade para todxsÜbersetzung eines Aufrufs der Solidarität und Aktionen einfordert, um sich mit den von Verfolgung betroffenen Solidarisch zu zeigen. Besonders hier in Deutschland scheint eine Resonanz gefordert, so gab es schließlich rege Aktivitäten gegen die Fußball WM. Deutschland ist als wirtschaftlicher, sicherheitspolitischer, militärischer und als „Weltmeister“ auch ideologischer Partner ein besonderes Ziel dieses Aufrufes. Gleichzeitig lassen sich Verbindungslinien ziehen zwischen den Kämpfen gegen die Olympiade da und der Bewerbung hier. Schlussendlich läßt sich auch feststellen, dass mit dem Versuch „den Black Block“ als eine „Organisation“ zu kriminalisieren, eine Ur-Deutsche Idee in Brasilien angewendet wird. Remember rembember…

 


 

Am 12.Juli, einen Tag vor dem finalen Spiel der Weltmeisterschaft, hat die Polizei von Rio de Janeiro 19 Aktivisten festgenommen, sie wollten damit den Zerfall der großen Proteste erreichen, die für die letzten Tage geplant waren. Sie basieren diese Vorwürfe darauf, dass die Aktivisten an „Gewalttätigen“ Handlungen in den Riots des letzten Jahres teilgenommen hätten [Fahrpreisproteste] und das sie weitere Handlungen planen würden, in der finalen Demo gegen die Weltmeisterschaft. Insgesamt wurden 23 Durchsuchungsbeschlüsse und Festnahmen und vorübergehende Haft gegen Leute die in sozialen Bewegungen teilgenommen hatten, durchgesetzt. Diese Vollmachten waren 5 Tage auf Bewährung (1), 4 Menschen schafften es dem polizeilichen Zugriff zu entkommen.

Die Aktivisten wurden zur Stadt der Polizei [sic] von Rio de Janeiro gebracht, ein großer Komplex von Polizeiabschnitten, die gebaut wurden um sich um die Leute repressiv zu kümmern die sich den Mega-Events [FIFA Weltmeisterschaft, Olympia] und den Logiken der marktkonformen Stadt in den Weg stellen. In diesen großen Komplex gibt es das Büro der DRCI, „Büro zur Unterdrückung von Digitalen Verbrechen“, welches zurzeit die Rolle des historischen „Bereichsleiters“ der Politischen und Sozialen Ordnung übernimmt. (2)
Das berüchtigte DOPS (3) welches 1924 gegründet wurde um die Anarchisten zu unterdrücken und hauptsächlich während der Vargas Ära (4) genutzt wurde und später in der Militärdiktatur 1964 (4), um die sozialen Bewegungen die gegen das Regime standen, zu kontrollieren und zu unterdrücken. Die entführten Aktivisten wurden alle in den Gefängniskomplex von Bangu [Stadtteil Rio] gebracht.

Ein paar Tage später wurde ein Freilassungsbefehl gewährt, der die 18 Aktivisten befreite die Festgehalten wurden. Kurz darauf wurde die Festnahme der 18 Leute erneut verordnet, die jedoch entkommen sind und im Untergrund verblieben sind. Camila, Igor Pereira und Elisa (Tinkerbell) wurden weitere 10 Tage festgehalten, als ihnen eine Kaution gewährt wurde, außer für Caio Silva und Fabio Fox, die im Januar festgenommen wurden und des Mordes beschuldigt sind. Die Aktivisten durchleben eine schwierige Zeit der Kriminalisierung und Verfolgung, auch wenn sie den Prozess in Freiheit abwarten, können sie die Stadt [Rio] nicht verlassen oder an Demonstrationen oder öffentlichen Versammlungen teilnehmen. Diesen Dezember wurde Igor Mendes wieder verhaftet und zwei weitere Aktivisten sind in den Untergrund gegangen, weil sie beschuldigt werden nicht den Gerichtsbeschluss befolgt zu haben und an einem friedlichen/öffentlichen Event teilgenommen zu haben (am letzten 15.Oktober) und dadurch, nach Ansicht des Gerichts, eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung darstellen. Mehr Festnahmen können jederzeit passieren und die Verfahren die in den nächsten Monaten laufen, können immer noch zu Verurteilungen für sie führen. Die Polizei sagt, dass die Festnahmen auf Kameraauswertungen basieren, die seit dem September 2013 gegen die Popular Independent Front (FIP) (5), black blocs und andere Aktivisten-Gruppen eingesetzt werden und im Rahmen von Verschwörungsanschuldigungen (6) laufen.
Die Polizeimethodik ist die des Beobachten und Aufzeichnens, sowie die Durchbrechung der Vertraulichkeit und des Privaten der Individuen. (7)
Die 23 Militanten [oder Aktivisten, je nachdem was man unter „militants“ übersetzt und versteht] sind mit einer Extensiven und absurden Liste von Anklagen konfrontiert, die von bewaffneter Gruppierung, besitz von Explosivstoffen, Verwüstung von öffentlichen und privatem Eigentum, Durchhaltevermögen [?] und Verletzungen sowie Korruption von Minderjährigen reichen.

Der Staat der während eines Fußballspiels politische Gefangne macht, ist derselbe der Schulen schließt, derselbe der in den Slums tötet und der die Weltmeisterschaft hergeholt hat. Mit diesen Festnahmen hat der Staat weitere Seiten in seine Geschichte geschrieben, es war dieser Tag an dem alle Masken fallengelassen worden, nicht nur die des Staates, sondern auch die der politischen Partein und Gruppen, die den Status Quo erhalten wollen und die an der sogenannten Demokratie und der sogenannten parlamentarischen Repräsentation teilnehmen. An diesem Tag sagte der Staat in so vielen Worten „KRIEG GEGEN DIE LEUTE“, nicht auf dem subtilen Weg, sondern zu allen die zuhörten. In den Slums wissen wir das schon lange, die Demos des Juni/July 2013 versuchten auch zu warnen, aber diesmal war es zur Prime Time und in allen Zeitungen [Letters]. Wo die Bevölkerung sehen konnte, dass derselbe Staat der die Regeln machte, sie gebrochen hat wenn es passte und immer gegen die arme und schwarze Bevölkerung vorging, wie in der gesamten Genoziden Geschichte des Brasilianischen Staates. (8)

Wir laden alle ein, Aktionen in Solidarität mit den Weltmeisterschaftsgefangenen zu Organisieren. Wir können nicht still bleiben, angesichts des Staatsterrorismus der Brasilianischen Regierung und der FIFA Diktatur. Alle wissen um die Bedeutung der Massenausschreitungen die in Brasilien seit dem Juni 2013 bis jetzt auftauchten. Sie sind ein Meilenstein in der Geschichte der Leute, ein Moment des Bruchs mit den Existierenden Strukturen, ein Schrei gegen die vielen Unterdrückungen und die historische Gewalt gegen die Leute. Die Repressiven Kräfte wollen die Empörung der Bevölkerung um jeden Preis eindämmen, indem sie Aktivisten durch Verfolgung verängstigen. Sie wollen die Kontrolle wiedergewinnen und die Leute wieder an ihr elendes alltägliches Leben anpassen. Dabei sind sie gewillt, alle festzunehmen, die sich in diesem Kampf nicht zurückziehen. Unsere Freunde brauchen alle Unterstützung um diesen Kampf zu gewinnen und in den Straßen zu bleiben, in den Versammlungen und den Massenmobilisierungen.

Kein Schritt zurück! Niemand wird allein gelassen! Für das sofortige Ende der Verfolgung!

Liste der Angeklagten;
Elisa Sanzi (Sininho), Luiz Carlos Rendeiro Junior, Gabriel Marinho, Karlayne Pinheiro (Moa), Eloisa Samy, Igor Mendes, Camila Jourdan, Igor D’Iicarahy, Drean Moraes, Shirlene Feitoza, Andressa Feitoza, Leonardo Baroni, Emerson da Fonseca, Rafael Caruso, Filipe Proença, Pedro Freire, Felipe Frieb, Pedro Brandão, Bruno Machado, André Basseres, Joseane Freitas, Rebeca Martins, Fabio Raposo & Caio Silva Rangel

Dezember 2014

Coletivo Anti-carcerário Cruz Negra Anarquista do Rio de Janeiro

http://325.nostate.net/?p=13573

(1) Es erscheint so, das eine 5 Tätige Fahndung durchgeführt wird und dann ist erstmal nicht mehr “höchste Alarmstufe”
(2) “which currently plays the role of the historic Precinct of Political and Social Order”
(3) Geheimdienstabteilung der unter anderem auch Operationen im Zusammenhang mit der „Operation Condor” (siehe Wikipedia) und Verbindungen zu paramilitärischen Todeskommandos nachgesagt werden.
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Brasilien#.C3.84ra_Get.C3.BAlio_Vargas_und…
(5) https://frenteindependentepopular.wordpress.com/
(6) “conspiracy charges” Vermutlich einer 129er (Kriminelle Vereinigung) Anschuldigung nicht unähnlich.
(7) Kommunikationsüberwachung, Postgeheimnis aufheben etc. pp.
(8) “Where the population saw that the same State that creates the laws, breaks them when it pleases, and always made poor and black population throughout the genocidal history of the Brazilian state.”

Nikos Romanos beendet Hungerstreik

Donnerstag, Dezember 11th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Nikos RomanosNikos Romanos hat heute, am 31 Tag seines Hungerstreiks und ersten Tag des Durstreiks, wieder zu essen und trinken begonnen.

Nach dem bei einer Parlamentssitzung heute alle Parteien für die Möglichkeit eines Studiums außerhalb der Gefängnismauern für Romanos mit der Bedingung einer elektronischen Fußfessel gestimmt haben, hat Nikos seinen Hunger- und Durststreik beendt.

Die Entscheidung dürfte vor allem auf Drängen von der populistischen, mitte-links Partei SYRIZA und dem persönlichen Engagement vom Parteivorsitzenden Alexis Tsipras gefallen sein. Tsipras hat noch heute morgen mit dem Präsidenten der Republik telefoniert und soll dabei auf die Notwendigkeit hingewiesen haben, menschliches Leben über politische Differenzen zu stellen. Der griechische Präsident wiederum, dürfte dann mit Premieminister Samaras telefoniert haben und eine humane Lösung gefordert haben. Samaras hat darauf hingewiesen, dass es bereits einen Vorschlag vom Justizminister geben würde und wenig später wurde dieser von Charalampos Athanasiou in der Parlamentssitzung abgestimm und einstimmig von allen Parteien unter Applaus angenommen.

Ob dies nun ein tatsächlicher Sieg der Bewegung auf der Strasse und von Romanos selbst ist, oder nicht viel mehr ein taktisches Spiel vor allem der populistischen Partei SYRIZA ist, muss erst noch diskutiert werden. Vor allem aber im Angesicht der eventuell sehr baldigen Neuwahlen, ist es leider zu befürchten, dass sich da einmal mehr SYRIZA eines Themas bemächtigt hat, dass eigentlich vor allem von der radikalen Linken vorangetragen wurde, und führ ihren Wahlkampf nützen wird.

Aber eines ist klar: Wie alle sind froh, dass unser Freund und Gefährte Nikos nun am Weg der Besserung ist!

Solidarität mit Nikos Romanos!

Der Kampf geht weiter!

[Wien] Remember, Remember, the 6th of December

Donnerstag, Dezember 11th, 2014

(gefunden auf: )

Solidarität mit Nikos RomanosIn Erinnerung an Alexandros Grigoropoulos und für Nikos Romanos und die anderen revolutionären Gefangenen in Griechenland fand am 6. Dezember am Wiener Karlsplatz eine Solidaritätskundgebung statt, an der sich etwa 80 Leute beteiligten.

 

Aus dem Aufruf:

Nikos Romanos war Zeuge der Ermordung des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos durch einen griechischen Polizisten. Der Mord an dem jungen Schüler am 6. Dezember 2008 löste Massendemonstrationen im Zentrum von Athen und in anderen grossen Städten aus.

 „Mein Freund ist nicht nur einfach ermordet worden, sondern kaltblütig hingerichtet worden“, sagt Romanos.

Sechs Jahre später geht die Gewalt und die Perversion des Staates weiter. Nikos Romanos wird in ein Gefängnis eingesperrt wegen eines Bankraubes, um Geld für die Bewegung aufzustellen, wie die griechische Justiz entschieden hat.

Am 10. November 2014 hat sich Nikos entschlossen, einen Hungerstreik zu beginnen mit dem Ziel eine Bildungsgenehmigung zu erlangen, um so wie viele andere Gefangene auf der Uni studieren zu können. Mit dem Hungerstreik setzt er seinen eigenen Körper als Waffe gegen die Ungerechtigkeit ein. Zurzeit ist er in einem Krankenhaus und wird von den Dienern des Staates bewacht.

Parallel dazu gibt die Staatsanwaltschaft die Verantwortung für den Hungerstreik ab und weist die Ärzte auf ihre Pflicht für die medizinische Behandlung und Verpflegung des Patienten hin – das ist eine Zwangsbehandlung und ein Verstoß gegen die Menschenwürde.

Zurzeit gibt es gewaltige Demonstrationen in Griechenland, aber auch in anderen europäischen Ländern. Heute, am 6. Dezember 2014 wollen wir gemeinsam für die Entlassung von Nikos Romanos demonstrieren.

Solidarität mit den revolutionären Gefangenen in Griechenland und überall.

Freiheit für Nikos Romanos!

Alexandros Grigoropoulos – Never forget, never forgive!

Viva l´Anarchia

Solidarität mit Nikos Romanos

Keine Pepperoni im Knast?!

Donnerstag, Dezember 11th, 2014

Sage niemand, im Staatsdienst würden geistig nicht außerordentlich wenige Menschen arbeiten. Nachdem in der Justizvollzugsanstalt Freiburg (jva-freiburg.de) seit ewigen Zeiten in Wasser und Essigsäure eingelegte Pepperoni von den dort inhaftierten Insassen, zum Zwecke des Genusses, z.B. als Auflage für eine Pizza, oder einen Salat griechischer Art, käuflich erworben werden konnten, entdeckten am 10.September 2014 die Knast-Beamten schier Ungeheuerliches!
Und zwar fiel es ihnen wie die sprichwörtlichen Schuppen von den Augen: Pepperoni weisen eine- Zitat- „gewisse Schärfe“ auf. Das darf selbstredend nicht so sein, also schritt die sogenannte „Einkaufs-Beamtin“, Frau Obersekretärin R. zur Tat und verbot der Lieferfirma, jemals wieder solche Pepperoni an die Gefangenen zu verkaufen.

Geistig nicht weniger wendig ihr Dienstvorgesetzter, Herr Oberregierungsrat R., manchen vielleicht noch aus seiner Schaffensperiode in der JVA Bruchsal bekannt, da ich seinerzeit auch schon seine Entscheidungen  kommentierte, mit Schriftsatz vom 23. Oktober 2014 führte er aus, diese aufgeweichten, glitschigen Pepperoni, der Variante „mild“, könnten – Zitat- auch als Waffe eingesetzt werden.

Ja, genau! Wir stellen uns das dann so vor, da? Ein Insasse eine reichlich matschige Pepperoni nach einem Wächter wirft. Sicherlich wäre dieser dann auf immer dienstunfähig.

Außerdem, so der nun auch als Amateur-Botaniker sich betätigende Ober-Regierungsrat, eigentlich studierter Jurist, könnte man die in Essigsäure einlegten Pepperoni zur Züchtung neuer Pepperoni mißbrauchen, am Ende sogar solche eines – Zitat – „größeren Schärfegrads“, als der eigentlichen Variante „mild“.

Und genau deshalb müsste jetzt dieses Produkt aus der Sortimentsreihe gestrichen werden; was freilich nur für die werten Insassen gilt. Denn das Personal, also insbesondere die Wärter*innen und Wärter lassen sich gerne vom örtlichen Pizza-Lieferservice Pizzen in die Anstalt liefern, um den körperlich anstrengenden Dienst überhaupt durch zu stehen- und auf diesen Pizzen liegen dann auch: genau! Pepperoni.

Der Originalvermerk der Beamtin R., wie auch ein Schriftsatz des besagten Amateurbotanikers, können hier nachgelesen werden: http://de.indymedia.org/sites/default/files/2014/12/Pepperoni.pdf

Thomas Meyer-Falk,C/o JVA (SV), Hermann-Herder-Str. 8, D-79104 Freiburg
https://freedomforthomas.wordpress.com
http://www.freedom –for-thomas.de

Nikos Romanos – Solidaritätsaktionen, Liste der Hungerstreikenden in griechischen Knästen

Mittwoch, Dezember 10th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

close.jpgSolidaritätsaktionen mit Niko Romano und den anderen kämpfenden Gefangenen.

Der anarchistische Gefangene Nikos Romanos, der gegenwärtig in kritischem Zustand im Krankenhaus behandelt wird, war seit dem 10. November 2014 im Hungerstreik. Seine Forderung nach Hafturlaub zu Bildungszwecken – worauf er seit September 2014 Anspruch hat – wurde ihm vom griechischen Justizsystem wiederholt verweigert.

-Im Männertrakt von Koridallos haben 75 Häftlinge im E-Flügel am 13. und 14. November das Essen verweigert.

-Der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis befindet sich seit 17. November aus Solidarität im Hungerstreik und liegt derzeit in Piräus im Krankenhaus.

-Die anarchistischen Gefangenen Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis, festgehalten in Koridallos, hungerstreiken seit dem 1. Dezember.

-Zwei Frauen in der Strafanstalt Neapoli/Lasithi auf Kreta verweigern das Essen seit 4. Dezember.

-Der in Korfu inhaftierte Kämpfer Elias Karadouman hält zwischen dem 5. und 11. Dezember einen symbolischen Hungerstreik ab.

-Am 5. Dezember erklärten in verschiedenen Knästen die kämpfenden Gefangenen Spyros Stratoulis, Sotiris Georgakopoulos, Dimitris Dimitriou, Dimitris Savvidis, Giorgos Moysiadis, Admir Betsani, Ioakim Kourkoulis zusammen mit den inhaftierten Anarchisten Antonis Stamboulos, Rami Syrianos and Tasos Theofilou, solange das Essen zu verweigern bis Niko Romanos Forderungen erfüllt sind.

-Am 6. Dezember verweigerten der Gefangene der „Revolutionären Organisation 17. November“ Dimitris Koufontinas und das anarchistische Mitglied des „Revolutionären Kampf“ Kostas Gournas, als minimalstes Zeichen der Solidarität in ihre Zellen im Höllenloch des Frauentraktes von Koridallos zurückzukehren.

– Die meisten Gefangenen in verschieden Flügeln in Koridallos verweigerten zwischen dem 6. und 8. Dezember jeweils mittags die Rückkehr in ihre Zellen.

-Kommunisten aus der Türkei, eingekerkert in Larissa, verweigerten am 9. und 10. Dezember das Essen.

-Inzwischen befindet sich ein weiterer Anarchist mit den Initialen G.S. im Hungerstreik seit dem 3. Dezember 2014. Der Genosse befindet sich aufgrund von Konstrukten von Zivis im Aghios Stefanos Gefängnis von Patras in U-Haft wegen der Attacke auf die Messolonghi Bullenwache. Er kämpft für seine sofortige Freilassung, gegen Repression, Menschenwächter, gegen Polizeistaat, Minister, Banker und Geschäftsleute: „Das sind die Terroristen, das sind die Räuber!“, so in seinem letzten offenen Brief. Er schickte auch Stärke aus zu allen Hungerstreikenden, die sich gegen die Fesseln der Gesellschaft wehren, „eine Gesellschaft, die auf dem System des Verrats beruht.“

Kraft den Hungerstreikern Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis and Elias Karadouman.

Sofortige Freilassung von G.S.

Solidarität mit allen kämfenden Gefangenen!

Griechenland: Besetzungen in Solidarität mit den Kämpfenden Gefangenen

Montag, Dezember 8th, 2014

Athen: Besetzung der Zentrale des Gewerkschaftsverbunds GSEE (04.12.)

(gefunden auf: http: de.contrainfo.espiv.net)

“Sie sagten uns, ihr werdet gewinnen, wenn ihr euch unterordnet. Wir haben uns untergeordnet und haben Asche gefunden.” [Giorgos Seferis]

Heute, am 04.12., haben wir das Gebäude des Gewerkschaftsverbunds GSEE (Allgemeine Konföderation der griechischen Arbeiter) in Solidarität mit dem seit dem 10.11. Hungerstreikenden Nikos Romanos besetzt. Der Anarchist Nikos Romanos ist ein erklärter Feind des Regimes. Er wählte seine aktive Form des Kampfes gegen Staat und Kapital sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gefängnisses.

Jene, die versuchen, ihn zu zerstören oder zum Aufgeben zwingen sind:

– die Regierung, die sich loyal zu den Anordnungen des lokalen und internationalen Kapitals verhält und die Umsetzung des Sparpakets, eine Politik schärfster Austeritätsmaßnahmen und die Entwertung der Arbeitskraft anregt.

– der Staat, der einen Ausnahmzustand auferlegt, um die gesellschaftliche Zustimmung zu erpressen und Angst zu verbreiten. Die Sammellager für MigrantInnen, die Knäste des Typ C, die Festnahmen und die Zurschaustellung (angeblich) HIV-positiver Frauen, die gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen, die Folterungen, die polizeiliche Besatzung in Skouries sowie das Abzielen auf studentische Mobilisierungen ergeben ein Puzzle von Griechenland als eine Festung.

Die Spitze der repressiven Politiks heute ist der Fall des anarchistischen Hungerstreikenden Nikos Romanos. Durch seine Vernichtung verfolgt der Staat den Zweck der Neutralisierung von revolutionären Projekten der Selbstorganisation, des Widerstand und der Solidarität. All jener Projekte, die den Gegenangriff von Gesellschaft und Klasse, die Revolution, entzünden könnten.

Im Kampf von Nikos Romanos geht es nicht nur um das Erringen des Bildungszugangs. Es handelt sich um ein Bollwerk in den Knästen des Typ C, gegen die neuen ‘besonderen Haftbedingungen’, gegen die Einschränkung von Rechten, welche mit Blut der Gefangegen erobert wurden. Es handelt sich um ein Bollwerk gegen den tötlichen Angriff des Staates und des Kapitals. Aus all den genannten Gründen stehen wir an der Seite unseres Genossen und der solidarischen Leute in seinem Kampf.

KAMPF BIS ZUM SIEG ODER KAMPF BIS ZUM TOD.

Versammlung der Besetzung der GSEE

UPDATE (06.12.2014):

Wir führen die Besetzung des Gebäudes der GSEE in Solidarität mit dem Kampf des sich im 26. Tag seines Hungerstreiks befinden Genossen Nikos Romanos. Wir stehen außerdem mit all unseren Kräften in Solidarität mit den Hungerstreikenden Giannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis.

Wir rufen für Samstag, den 06. Dezember, alle kämpfenden Menschen zu den Demonstrationen auf den Straßen der Metropolen auf und halten das besetzte GSEE-Gebäude als Zentrum des Kampfes offen.

Wir rufen außerdem für Sonntag, den 07. Dezember für eine Vor-Kundgebung am besetzten GSEE-Gebäude auf (Alexandras- Ecke Patission Str.) für die Solidaritätsdemonstration für Nikos Romanos und die anderen hungerstreikenden Genossen um 16 Uhr auf, die sich Richtung Syntagma im Angesichts der Abstimmung über den Haushaltsplan bewegen wird.

Mit erhobenem Haupt, mit Kraft und Würde.
Alle für alle bis zum Ende.
Bis zur Zerstörung von Staat und Kapital.
Besetzung GSEE

 


 

Athen: Das kulturelle Zentrum Melina wurde von AnarchistInnen besetzt

(gefunden auf: http: de.contrainfo.espiv.net)

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Heute, am 06. Dezember 2014, besetzen wir das kulturelle Zentrum Melina in Athen, das sich Herakleidon- Ecke Thessalonikis Str. in dem Viertel Thissio befindet.

Die Besetzung ist ein Akt der Solidarität mit den anhaltenden Kämpfen des Genossen Nikos Roman, sechs Jahre nach dem Mord an Alexandros Grigoropoulos.

Unsere Absicht ist die Weiterführung und Eskalation der vielfältigen anarchistischen Aktion. Wir unterstützen jede Initiative, die dazu beiträgt, den sozialen Krieg zu intensivieren.

Sieg im Kampf der Hungerstreikenden Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis.

Kraft dem Genossen Gou.Sou aus Messolonghi, der im Aghios Stefanos Knast in Patras einsitzt und seit 3. Dezember ebenfalls im Hungerstreik ist.

Wir unterstützen den Kampf der Flüchtlinge aus Syrien.

Eine geballte Faust den Kämpfenden in den griechischen Knästen, die sich weigern, in ihre Zellen zurückzugehen, sich dem Essen enthalten und in einem symbolischen Hungerstreik in Solidarität mit dem Anarchisten Nikos Romanos gegangen sind.

FEUER DEN GRENZEN – FEUER DEN KNÄSTEN
WIR VERGEBEN NICHT – WIR VERGESSEN NICHT

PS: Wir sehen uns in den Straßen, auf den Barrikanden und in den besetzten Gebäuden

Auf Griechisch, Englisch, Spanisch

Kurzes Update aus dem besetzten kulturellen Zentrum Melina:

Die Besetzung geht weiter und bleibt als Zentrum des Kampfes geöffnet, um einerseits die Leute nach der heutigen Demo zu empfangen und andererseits um unsere Teilnahme für die morgige Kundgebung auf dem Syntagma-Platz um 18 Uhr vorzubereiten. Für den morgigen Sonntag um 14 Uhr rufen wir zu einer öffentlichen Versammlung auf.

KONFLIKT – REVOLTE – SOLIDARITÄT

Athen: Updates von der Demo des 06. Dezember 2014

Sonntag, Dezember 7th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Die Zeitangaben richten sich nach der griechischen Zeit (MEZ +1).

/ 22:15 Zivi-Bullen vor dem GSEE-Gebäude verjagt / Große Menge an Repressionseinheiten vor dem Gebäude / Mindestens eine Festnahme

/ 22:10 Etwa 20 Ingewahrsamnahmen von den eingekesselten Demonstrierenden in der Ag. Konstantinou Str. von vorhin / Für eine ganze Weile mussten sie auf der Straße hocken.

/ 22:05 Schock-Granaten gegen die Menschen, die sich hinter den Barrikaden befinden (Benaki- Ecke Arachovis-Str.)

/ 21:55 Die Menge bewegt sich wieder Richtung Spyrou Trikoupi. Barrikaden vor dem besetzten Zentrum VOX und in der Tsamadou Str. / Ein umgekipptes Auto dient als Barrikade in der Oikonomou Str.

/ 21:50 Die Bullen greifen aus der Spyrou Trikoupi Str. an / Die Leute rennen Richtung Plateia

/ 21:30 Straßenkämpfe in der Stournari Str. / Hit-and-Run zwischen Cops und Demonstrierenden / Die Bullen setzen mehrere Wasserwerfer ein (einer steht an der zweiten Ampel in der Stournari Str.)

/ 21:15 (ca.) Motorisierte Repressionseinheiten kesselten eine Gruppe von Demonstrierenden auf Höhe Ag. Konstantinou Str. (nähe der Omonio Metrostation

/ 20:15 Kämpfe in der Stournari Str. / Heftiger Einsatz von Molotow-Cocktails / Die Bullen drängen die Leute in die Spyridonos Trikoupi Str. / Die Auseinandersetzungen halten an

/ 20:10 Die Demo biegt Richtung Exarchia und hinterlässt angezündete Mülltonnen in der Benaki Str. / Die Leute bewegen sich in Richung der Stelle des Mordes an Alexis Grigoropoulos / Metaxas- Ecke Arachovis Str. werden Autos angezündet. Vom Exarchia-Platz hört mensch Schock-Granaten.

/ 20:00 Ein kleiner Teil der Demo biegt in die Benaki Str. Richtung Exarchia ab / Zuvor wurden Schock-Granaten in der Mitropoleos-Str. von den Bullen eingesetzt / Glasbruch am Syntagma-Platz / Angriffe mit Flaschen und Steinen in der Panepistimio Str.

/ 19:25 Die Demo biegt in die Stadiou Str. ein / Angriff auf das ZARA-Geschäft / Klamotten wurden dem Laden entwendet und verteilt / Leute sammeln Steine / Sehr laute und eindringliche Parolen für Nikos Romanos

/ 19:00 Die Demo beginnt

/ 18:15 Ca. 3000 Menschen befinden sich am Startpunkt der Propyläen (Zentrum Athens) / Die Akademias Str. ist voller Bullen / Es werden Kotrollen bei der Anreise durchgeführt

Piräus: Offener Brief des Genossen Yannis Michailidis, seit dem 17. November im Hungerstreik, aus dem Krankenhaus

Samstag, Dezember 6th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

stournari-90s

Ich schreibe diese Zeilen, um auszudrücken, wie sehr mich die breiten und vielfältigen Solidaritätsaktionen der Genossinnen und Genossen außerhalb der Gefängnismauern berührt haben.

Nicht nur weil ihre Ausmaße, Phantasie, Organisation-Koordination, Zähigkeit und Aggressivität alle meine Erwartungen übertroffen haben, als ich erfuhr, dass wichtige staatliche und kapitalistische Gebäude, Radio- und Fernsehstationen besetzt wurden, organisierte Versammlungen und Demonstrationen in fast allen größeren Städten des Gebietes stattfanden und dass es Angriffe auf die Repressionskräfte wie auch alle möglichen aufständischen Angriffe gab.
Aber auch deswegen, weil es genau das ist, was die Einsamkeit meiner Zelle durchbricht und mich lächeln lässt, denn ich war nicht im Gefängnis am Dienstagabend, ich war unter euch und fühlte die Wärme brennender Barrikaden.

Denn, egal was dabei herauskommt, die bloße Existenz dieser Kampffront ist schon ein Sieg in sich, sowohl für den unmittelbaren Ausgang dieses Kampfes wie auch für das Erbe, das er hinterlässt.

Ich weiß sehr wohl, dass die Tausende von Genossinnen und Genossen, die in diese von Nikos initiierte Schlacht involviert sind, die viele Bedenken aber eine Menge Entschlossenheit haben, untereinander wie auch uns gegenüber sehr verschiedene Auffassungen und Praktiken haben. Doch die Weiterentwicklung gedeiht durch Diversität. Das ist genau die Bedeutung anarchistischer Solidarität; sie verbindet, ohne gleichzumachen, sie vereint ohne zu homogenisieren. Und wenn sie eine aktionsorientierte Solidarität ist, funktioniert sie.

Jetzt, wo die Massenbetrugsmedien ausrufen, dass solange der Hungerstreik fortgesetzt wird, er eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen würde, verstehe ich, dass kein Kampf für den Müll ist. Die Lücken, die von gebrochenen Gedanken der Verzweiflung gelassen wurden, verursacht durch die lange Inaktivität unter den erstickenden Bedingungen der Einkerkerung, sind von neuem mit bedeutungsvollen Farben bemalt; Aufstand ist immer rechtzeitig.

Unsere Träume werden ihre Alpträume werden.

Kämpferische Anarchie ist erwacht und dröhnt.

Nichts ist vorbei, alles beginnt jetzt.

SOLIDARITÄT MIT DENEN, DIE BEI DEN RIOTS AM DIENSTAG VERHAFTET WURDEN

An Nikos:
Bruder, bleib stark, bis jetzt hast du ihre Feier schon so gut gestört. Du wirst nicht nachgeben, also werden sie es. Ich steh dir bei bis zum Sieg am Ende.

An [Justizminister] Athanasiou:
Ich bin sehr hungrig. Wenn du Nikos ermordest, wird deine Kehle das einzige sein, was gut genug für mich zu essen ist.

Yannis Michailidis

[Wien] Der Staat mordet wieder! Solidarität mit Nikos Romanos!

Samstag, Dezember 6th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Nikos Romanos war Zeuge der Ermordung des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos durch einen griechischen Polizisten. Der Mord an dem jungen Schüler am 6. Dezember 2008 löste Massendemonstrationen im Zentrum von Athen und in anderen grossen Städten aus.

„Mein Freund ist nicht nur einfach ermordet worden, sondern kaltblütig hingerichtet worden“, sagt Romanos.

Sechs Jahre später geht die Gewalt und die Perversion des Staates weiter. Nikos Romanos wird in ein Gefängnis eingesperrt wegen eines Bankraubes, um Geld für die Bewegung aufzustellen, wie die griechische Justiz entschieden hat.

Am 10. November 2014 hat sich Nikos entschlossen, einen Hungerstreik zu beginnen mit dem Ziel eine Bildungsgenehmigung zu erlangen, um so wie viele andere Gefangene auf der Uni studieren zu können. Mit dem Hungerstreik setzt er seinen eigenen Körper als Waffe gegen die Ungerechtigkeit ein. Zurzeit ist er in einem Krankenhaus und wird von den Dienern des Staates bewacht.

Parallel dazu gibt die Staatsanwaltschaft die Verantwortung für den Hungerstreik ab und weist die Ärzte auf ihre Pflicht für die medizinische Behandlung und Verpflegung des Patienten hin – das ist eine Zwangsbehandlung und ein Verstoß gegen die Menschenwürde.

Zurzeit gibt es gewaltige Demonstrationen in Griechenland, aber auch in anderen europäischen Ländern. Heute, am 6. Dezember 2014 wollen wir gemeinsam für die Entlassung von Nikos Romanos demonstrieren.

Solidarität mit den revolutionären Gefangenen in Griechenland und überall.

 Freiheit für Nikos Romanos!

Alexandros Grigoropoulos – Never forget, never forgive!

 Viva l´Anarchia

 

Kundgebung: 6. Dezember 2014 | 15:00 Uhr | Karlsplatz Wien

Brüssel: Brandanschlag in Solidarität mit dem anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

Samstag, Dezember 6th, 2014

(gefunden auf: http: de.contrainfo.espiv.net)

three-arsons

Am Dienstag, 2. Dezember 2014, zündeten wir drei Fahrzeuge an, die Mitgliedern des europäischen Parlaments gehören. Der Angriff ereignete sich in der Général Lartigue Allee in Brüssel.

Diese Aktion ist ein Akt der offensiven Solidarität mit dem Anarchisten Romanos, der sich zurzeit im Hungerstreik befindet.

Solidarität mit den anarchistischen und revolutionären Gefangenen in Griechenland und überall.

Solidarität mit den Kämpfen der Genossen und GenossInnen in Chile.

Athen: Zweite Erklärung des besetzten Polytechnikums nach den Riots in Exarchia am 2.12.2014

Freitag, Dezember 5th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Am 2. Dezember 2014 fand eine Solidaritätsdemonstration statt für den anarchistischen Genossen Nikos Romanos, Gefangener im Hungerstreik seit dem 10. November, der die Gewährung von Hafturlaub zum Besuch von Universitätsvorlesungen fordert. An der heutigen Demo nahmen Tausende von Menschen teil, von denen einige später zum besetzten Polytechnikum gingen.

Für uns ist das besetzte Gelände des Athener Polytechnikums kein Wert an sich. Ganz im Gegenteil, es ist nur ein weiteres Stück im Mosaik der Würde und des Widerstands gegen all jene, welche die Gesellschaft zu einem Friedhof machen wollen. Es ist ein Stück in dem Mosaik des Widerstands gegen den heutigen Totalitarismus, der seine Macht in unser aller Leben ausbreitet; von den Anarchisten, die in den Hungerstreik getreten sind, der Mobilisierung gegen Hochsicherheitsgefängnisse, den Hungerstreikenden aus Syrien bis zu all jenen, die überall in der Welt für Würde und Freiheit kämpfen.

Wir rufen alle Kämpfenden dazu auf, jede notwendige Initiative zu ergreifen, um dem Hungerstreikenden Nikos Romanos zum Sieg zu verhelfen: von Universitätsbesetzungen, zu Blockaden der Produktion; von Verstößen gegen die Omertà der Medien bis zu Angriffen gegen die Wächter der Ordnung.

Stellen wir uns der Herausforderung unserer Zeit angesichts der staatlichen Repression entgegen der Begründungen, die wollen, dass wir in der Rolle des passiven Zuschauers und Wählers verharren. Kompromisslose Solidarität mit Nikos Romanos, der seit dem 10. 11. im Hungerstreik ist und mit den solidarischen Hungerstreikenden Yannis Michailidis (seit dem 17.11.), Andreas-Dimitris Bourzoukos (seit dem 1.12.) und Dimitris Politis (seit dem 1.12.).

SOFORTIGE FREILASSUNG ALLER IM LAUFE DER HEUTIGEN ZUSAMMENSTÖSSE VERHAFTETEN

DIE BESETZUNG BLEIBT BIS ZUM SIEG IM KAMPF VON NIKOS ROMANOS

Versammlung des besetzten Polytechnikums
Athen, 2.12.2014

Athen: Antrag des anarchistischen Gefangenen ein zweites Mal abgelehnt; der Genosse setzt seinen Hungerstreik fort

Freitag, Dezember 5th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

In der Nacht vom 2. Dezember 2014 wurde bestätigt, dass der Antrag des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos – der sich nunmehr am 26. Tag seines Hungerstreiks befindet – ein zweites Mal abgelehnt wurde. Im besonderen hatte er Einspruch eingelegt gegen die Ablehnung des Sonderrichters Eftichis Nikopoulos, ihm Hafturlaub zum Besuch der Universität zu gewähren. Diese Entscheidung war durch die Gefängnisleitung in Koridallos mit Nachdruck anerkannt worden. Der Einspruch des Genossen wurde von Gerichten in Piräus durch den zuständigen Justizrat zurückgewiesen.

Am 3. Dezember veröffentlichte Nikos einen offenen Brief aus dem Krankenhaus, in dem er bestätigte, dass er bis zum Ende kämpfen wird. Der Genosse lehnte einen Vorschlag ab, sich an Fernunterricht zu beteiligen oder, noch schlimmer, an Kursen per Videokonferenz innerhalb der Gefängnismauern. Er bestand auf seiner Forderung nach ein paar Atemzügen Freiheit.

Im Gegensatz zu Behauptungen des Justizministers Charalambos Athanasiou. der nicht zögerte, durch die Massenmedien zu verbreiten, der anarchistische Hungerstreikende würde mit Flüssignahrung ernährt (!), machte Nikos Romanos sehr deutlich, dass er sich strikt geweigert hat, irgendeine Art von intravenösen Tropfinfusionen zu bekommen. Nach der Ärztin Pantelia Vergopoulou trinkt er ausschließlich mit Zucker gemischtes Wasser.

Im Folgenden ein kurzer Auszug aus dem Text des Genossen mit dem Titel „Tanz mit dem Tod seit 24 Tagen”:

Ich meinerseits werde weitermachen, ich gehe an jeder Wahrscheinlichkeit, klein beizugeben, vorüber und antworte mit den Worten: KAMPF BIS ZUM SIEG, ODER KAMPF BIS ZUM TOD.
Auf jeden Fall, sollte der Staat mich durch seine Haltung ermorden, werden Herr Athanasiou und seine Kollegen in die Geschichte eingehen als eine Bande von Mördern und Anführern zu Folter und Mord an einem politischen Gefangenen.
Lasst uns hoffen, dass freie Geister aufkreuzen und die Richtigkeit ihres Justizsystems auf eigene Weise beurteilen.

Am Ende dieses Textes möchte ich meine Komplizenschaft und meine Freundschaft an alle hinausschicken, die mir mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Seite stehen.

Schließlich noch ein paar Worte für Yannis, der ebenfalls im Krankenhaus ist, Andreas, Dimitris und einige andere meiner Brüder und Schwestern.
Der Kampf mag auch Verluste mit sich bringen; auf den Pfaden zu einem würdevollen Leben müssen wir den Tod an der Hand nehmen und das Risiko auf uns nehmen, alles zu verlieren, um alles zu gewinnen. Der Kampf geht weiter mit bloßen Händen und geballten Fäusten gegen das Messer, immer wieder und wieder.

Alle für alles!
Solange wir leben und atmen, lang lebe Anarchie!
Auf die Straßen der Rache am 6. Dezember!
Meine Gedanken werden durch die vertrauten Straßen wandern.
Es ist es wert, für einen Traum zu leben, selbst wenn dich sein Feuer verbrennt.
Und wie wir oft sagen: Stärke.

Athen: Riots in Exarchia in Solidarität mit dem hungerstreikenden anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

Donnerstag, Dezember 4th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

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In der Nacht vom 2. auf den 3.Dezember 2014, kurz nach einer abendlichen Soli-Demonstration tausender Menschen zur Unterstützung des laufenden Kampf des anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos und seiner Mitgefangenen Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis, die sich im Soli-Hungerstreik befinden, brachen in Exarchia massive Riots aus. Berichten zufolge kam es zu zahlreichen Verletzten und Festnahmen durch die Polizei (mindestens zwei Festgenommene wurden ernsthaft verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden).

Das Videomaterial zeigt Beispiele für Brandsätze in direkter Aktion und Momentaufnahmen der Straßenkämpfe zwischen Aufrührern/Aufrührerinnen und Cops in der Stournari Straße und der Verteidigung der besetzten Polytechnischen Schule Athens in Exarchia.

Am gleichen Tag kam es in diversen anderen Städten Griechenlands zu Solidartäts-Kundgebungen mit den anarchistischen Gefangenen im Hungerstreik.

Solidarität heißt Angriff!

Athen: Erste Erklärung vom besetzten Polytechnikum in Exarchia, 1/12/2014

Donnerstag, Dezember 4th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Seit heute, 1. Dezember 2014, ist das Athener Polytechnikum besetzt, um ein Zentrum der Solidarität und des Engagements für den anarchistischen Hungerstreiker Nikos Romanos (seit 10/11/2014) und dem Rest der Genossen, die sich in Solidarität mit Nikos im Hungerstreik befinden – Yannis Michailidis (seit 17/11), Dimitris Politis und Andreas-Dimitris Bourzoukos (seit 1/12), zu werden.

Nikos Romanos wird seit dem 1. Februar 2013, nach der doppelten Enteignung einer Bankfiliale und dem ELTA Postbüro in Velventos, Kozani, vom Staat als Geisel festgehalten. Seine Handlung ist Teil des polymorphen anarchistischen Kampfes gegen all jene, die verantwortlich sind für die Plünderung der gesamten Gesellschaft, die der Staat und das Kapital durchsetzen.

Die politischen Entscheidungen von Nikos Romanos und sein militantes Engagement für den Kampf markieren die Fortsetzung der Revolte im Dezember 2008. Er kämpft für eine Welt ohne Macht, ohne Ausbeutung und Bosse.

Der Kampf der hungerstreikenden Gefangenen um einen Atemzug Freiheit, gegen die Brutalität der Einkerkerung und der stetig zunehmenden Repression des Gefängnissystems (z. B. die Aussetzung und Verweigerung des Urlaubs, der umfassende Gebrauch der Einzelhaft, der Bau von neuen Typ C Maximumsicherheitsgefängnissen) geht Hand in Hand mit dem Kampf aller unterdrückten Menschen gegen die Unterwerfung und Verwüstung unserer Leben.

Diese Besetzung zielt darauf ab/beabsichtigt, neben jeglichem anderen Beispiel des Kampfes, der sich auf die Verteidigung von Nikos Romanos Forderungen (Freistellung vom Gefängnis für Bildungstage) und auf die soziale Befreiung generell richtet, der befreiten Fläche des Athener Polytechnikums die Eigenschaften eines offenen, massiven und streitlustigen Kampffokusses zu verleihen.

AUF DIE STRASSEN DER REVOLTE

SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN IM HUNGERSTREIK

SIEG FÜR NIKOS ROMANOS KAMPF

Versammlung des besetzten Polytechnikums
1/12/2014

Athen: Protest vor dem Haus des Vize-Primier in Solidarität mit Nikos Romanos

Donnerstag, Dezember 4th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Am Montagabend, dem 1. Dezember gegen 18 Uhr, führte eine Gruppe von GenossInnen eine Intervention vor dem Haus des Vizepräsidenten und Außenministers der griechischen Regierung Evangelos Venizelos durch, das sich in den südlichen Ausläufern des Lykavitos-Hügels im Zentrum Athens befindet. Venizelos ist zudem der Vorsitzende der mitregierenden Partei PASOK.

Ein Transparent wurde ausgebreitet, worauf zu lesen ist: “Freiheit für den anarchistischen Hungerstreikenden N. Romanos”. Außerdem wurden Flugblätter verbreitet und Parolen in Solidarität mit Nikos – der den 24. Tag seines Hungerstreiks heute (03.12.2014) erreichte – gerufen. Ein paar Minuten später verließ die Gruppe das Gebiet wieder ohne Probleme.

Athen: Kundgebungen in Solidarität mit Nikos Romanos und Yannis Michailidis (30.11.)

Mittwoch, Dezember 3rd, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

gennimatasEine Motorraddemo in Solidarität mit dem anarchistischen Hungerstreikenden Nikos Romanso, der ins Gennimatas Krankenhaus im Norden Athens überführt wurde, fand am Sonntag Nachmittag, dem 30. November statt. Mehr als 200 Demonstrierende fuhren gemeinsam aus dem Stadtzentrum und legten einen kurzen Halt auf dem Syntagma Platz ein, wo die Familien der Flüchtlinge aus Syrien – viele von ihnen befinden sich ebenso im Hungerstreik – gegenüber des griechischen Parlaments seit Tagen kampierten und ihr Recht forderten, in Griechenland arbeiten zu können, aber auch – noch viel wichtiger – sich frei in anderen europäischen Ländern zu bewegen und dort Asyl zu bekommen. Die dankbaren Gesten der Flüchtlinge gegenüber den AnarchistInnen war ein emotionaler Moment auf der Demo.

Ungefähr eine Stunde später fanden sich ca. 1000 AnarchistInnen, Verwandte und FreundInnen zu der bereits dritten Kundgebung am Gennimatas Krankenhaus im Laufe der letzten Tage ein. Die Protestierenden waren in der Lage, mit Nikos durch die Gitter hindurch zu reden. Der Genosse wollte wissen, was draußen passiert und unterstrich seine kompromisslose Haltung. Er machte klar, dass er es deutlich ablehnt, von einer Delegation der Partei Syriza besucht zu werden, die die Nerven hatte, ein paar Tage zuvor im Krankenhaus zu erscheinen. Er erkundigte sich weiterhin nach dem Gesundheitszustand seines Bruders Yannis Michailidis. Während des Protests wurde es möglich gemacht, Nikos internationale Solidaritätsbotschaften zu kommunizieren (aus Bristol von FAI-Komplizen, aber auch aus Santiago).

Als die Kundgebung zu Ende ging, fuhren viele der Demonstrierenden auf den Motorrädern zum Polytechnio in Exarchia, während ca. 80 GenossInnen die Initiative ergriffen, noch zum Tzaneio Krankenhaus in Piräus zu fahren, wo der anarchistische Hungerstreikende Yannis Michailidis unter Polizeigewahrsam behandelt wird. Die solidarischen Menschen konnten ebenso ein paar Wirte mit Yannis wechseln. Er war in guter Stimmung und beantwortete die Parolen mit Humor (“Ich fühle mich so als hätte ich jetzt gegessen”, sagte er an einem Punkt.

Weiteres Material und Berichterstattungen von beiden Kundgebungen auf Griechisch und Spanisch

Stärke für die Genossen im Hungerstreik Nikos Romanos (seit 10.11.), Yannis Michailidis (17.11.), Andreas-Dimitris Brourzoukos und Dimitris Politis (1.12.)!

Wichtige Anmerkungen:
– Das Polytechnio in Exarchia ist seit dem 01. Dezember in Solidarität mit den Hungerstreikenden von GenossInnen besetzt worden.
– Es sind Aktionen und eine Demonstration im selben Fall für Dienstag, den 02. Dezember 18 Uhr in Monastiraki (im Stadtzentrum) angekündigt.

Athen: Aktualisierung zu den Hungerstreikenden Yannis Michailidis and Nikos Romanos

Montag, Dezember 1st, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Der anarchistische Gefangene Nikos Romanos ist seit dem 10. November 2014 im Hungerstreik, um Bildungsurlaub vom Gefängnis einzufordern, der ihm schon seit September 2014 zusteht. Nikos ist zurzeit in Athen im Krankenhaus Gennimatas unter strenger Aufsicht der Polizei. Die Ärztin Pantelia (Lina) Vergopoulou, die ihn am 28.11. besuchte, berichtet, dass sich der Genosse in kritischem Zustand befindet und die Gefahr lebensbedrohlicher Komplikationen besteht.

In der Nacht versammelten sich erneut mehr als 200 GenossInnen und Freunde von Nikos gegenüber dem Krankenhaus, um ihm direkt ihre Solidarität zu senden:

Der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis befindet sich seit dem 17. November ebenfalls im Hungerstreik, als Ausdruck der Solidarität mit dem Kampf von Nikos Romanos. Am 28.11. musste Yannis Michailidis ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem bei ihm Bradykardie, zu niedrige Herzfrequenz, diagnostiziert worden war. Yannis ist im Moment in Piräus im Krankenhaus Tzaneio unter starker Polizeibewachung.

Beide Compas sind standhaft und setzen ihren Hungerstreik fort.

Aktive Solidarität über Grenzen hinweg!

Interview mit Andreas Krebs nach seiner Entlassung

Sonntag, November 30th, 2014

Weil es uns und Andreas ein großes Bedürfnis ist, allen Interessierten über die letzten Ereignisse im Knast und die ersten Eindrücke von der neu gewonnenen Freiheit von Andreas Krebs zu berichten, hier ein kleines Interview mit ihm. Andreas Krebs ist nach 16 Jahren Knast nun etwa 4 Wochen draußen. Das Interview wurde 2 Wochen nach seiner Entlassung geführt.

 

Wie waren deine letzten Wochen im Knast?

Die letzten Wochen waren ein Alptraum. Sie haben mich noch in Aschaffenburg unter Verschluss genommen und ich hatte kaum eine Möglichkeit meine Sorgen und Ängste bezüglich meiner Entlassung mit meinen Leuten im Knast zu besprechen. Es ging soweit, dass ich mir selbst eine Dröhung besorgen musste, um die Situation auszuhalten und abzuschalten, sodass auch die Suizidgedanken aufhören.

Ich stand in einem großen Widerspruch, ich konnte mich nicht freuen auf draußen, sondern ich hatte große Angst vor dem unbekannten. Du lebst die ganze Zeit in einem Loch.

Zum Glück konnte ich trotz der Absonderung in meinerm Haftraum bleiben, denn dort hatte ich in den letzten Wochen ein geschmuggeltes Handy auf Zelle, mit dem ich mich selbst zumindest etwas auf meine Entlassung vorbereiten konnte.

 

Ist nicht der Knast dazu verpflichtet einen Gefangenen auf die Entlassung vorzubereiten?

Sicher, ich habe sogar bei Gericht einen Beschluss erwirkt, der den Knast dazu aufforderte mich auf meine Entlassung vorzubereiten und neu zu entscheiden. Das Gericht schloss in ihrem Beschluss selbst die Gefahr der Flucht aus. Quellen verrieten mir, dass der Knast 2 mal eine Sitzung diesbezüglich veranstaltet haben. 2 Stunden vor meinem Besuch mit Freunden haben sie mir dann eröffnet, dass ich verlegt werde. Also nix mit Entlassungsvorbereitung. Sie haben vermutlich genau gewusst, dass ich bei einem Ausgang wohl nicht wieder kehren würde (lach).

 

Wie sieht denn so eine Entlassungsvorbereitung eigentlich aus?

Es kommt auf die Haftzeit an. Es würde viele Sachen geben von Tragen dürfen der eigenen Kleidung, freies Telefonieren dürfen, bis hin zu begleiteten Freigang. Der Knast soll dich auf das Leben draußen vorbereiten, da spielt natürlich die Haftzeit eine Rolle und auch die Isolation. Null haben sie gemacht, ich konnte mich weder um neue Kleidung noch eine Wohnung kümmern. Sie zwingen dich das alles illegal zu machen und das haben ich dann auch gemacht. Ich bin dadurch ein Risiko eingegangen noch mehr Strafe zu bekommen, aber das war mir egal. Es ist so wichtig sich auszutauschen.

 

Du hast dich mit dem Handy also selbst auf deine Entlassung vorbereitet?

(lach) Ja, das Handy hatte ich, wohl wissend, dass ich die Beamten und Anstaltsleiter alle samt verarsche. So wie sie es mit mir und allen anderen Gefangenen machen. Ich habe dann viel mit meinen Leuten draußen telefoniert. Interviews gegeben, es gab auch eine Veranstaltung, wo ich dann aus dem Knast über die Soliwerkstatt und den Knast mit berichtet habe.

Ich habe sogar meine Schreibmaschinenbänder mit dem Handy von drinnen selbst bestellt.

 

Hast du das Handy mit raus genommen?

Ach nein, das wurde dem zuständigen Beamten wieder gegeben (lach)…

 

Du bist dann aus Bayern 2 Wochen vor deiner Entlassung nach Hamburg verlegt worden, wie war das für dich?

Allein außerhalb Bayerns waren die Eindrücke in den anderen Anstalten auf mich die reinste Reizüberflutung, da ja bekanntlich in bayrischen Haftanstalten ein anderes Lüftchen weht.

Dort gab es ganz andere Möglichkeiten, wie etwa Telefonieren, Privatkleidung, Essen und und und.

Jeder Haftraum war mit TV, Kühlschrank, Wasserkocher und so weiter ausgestattet.

In Hamburg angekommen hatte ich plötzlich den ganzen Tag Aufschluss und konnte mich viel freier bewegen, als ich es die ganzen Jahre zuvor gewohnt war. Jedoch war ich wirklich sprachlos über das Verhalten der meisten Mitgefangenen. So gestaltete sich der ein oder anderen Gefangene seine Freizeit gemeinsam mit Stationsbeamten: Sie spielten Tischtennis, oder sah ich auch des öfteren, wie sich Beamte zu Gefangenen auf ein Schwätzchen und eine Zigarette in die Zelle setzen. Mir fiel es schwer Freund und Feind zu unterscheiden. Die Hamburger können sich freuen, dass ich quasi nur zu Besuch war, sonst hätte ich den Laden auch noch aufgemischt.

Besonders hatte mich jedoch die erste Nacht beeindruckt und sehr mitgenommen:

So gab es dicke Matratzen, dicke und sehr weiche Kopfkissen und Decken. Als ich im Bett lag, kamen mir bei diesen weichen Gefühl die Tränen. Auch in Gedanken an die anderen in Bayern sitzenden Inhaftierten und Freunde.

Jetzt zwei Wochen nach meiner Haftentlassung geht es mir kaum anders und jedes mal wenn ich ins Bett gehe habe ich dieses Gefühl.

 

Wie war der Tag der Entlassung, was waren die ersten Eindrücke von draußen?

Am Tag meiner Entlassung konnte ich es immer noch nicht glauben, raus zu kommen.

Als ich vor dem Tor stand atmete ich durch und wurde da schon von zwei lieben Menschen Empfangen das für mich unglaublich Emotional war und ich hätte heulen können.

Ein absolut Geiles Gefühl, das ich kaum richtig beschreiben kann.

Jedoch ist zu erwähnen, dass mein Perso, der in der JVA Amberg von Amtswegen neu angefertigt wurde, nicht auffindbar war. Man hat mich also ohne Ausweispapiere aus der Haft entlassen.

Lediglich der Entlassungsschein wurde mir ausgehändigt mit dem Vermerk diesen 6 Wochen aufzuheben, da ich erst in dieser Zeit aus dem Polizeicomputer mit dem Vermerk Haft ausgetragen werde.

Eigentlich war ich der Annahme das mich die Bullen verfolgen und observieren, wegen meiner Kontakte und den jahrelangen Kampf gegen das Schweinesystem (schön dieses Schweinepack nicht angetroffen zu haben :-). So wurden Besuche in der JVA ganz genau kontrolliert und meine Post separat von jemanden aus der Sicherungstruppe zensiert.

Vieles an Post, ob ein- oder ausgehende, wurde als sogenannte Beweismittel zur Gefangenenhabe genommen. Erst bei der Entlassung wurde mir das wirkliche Ausmaß an beschlagnahmten Sachen bewußt, da ich vieles erst dann ausgehändigt bekam. Jedoch sind auch viele Postsendungen spurlos verschwunden.

 

Was hast du dann als erstes gemacht?

Wir sind in die Stadt rein, haben was gegessen. Aber allein die Menükarte überforderte mich. 6 kleine Seiten mit einer Auswahl an Essen, waren schon zu viel. Ich wusste überhaupt nicht was ich bestellen sollte, keine Ahnung…… Dann mussten wir Kleidung kaufen, Schuhe kaufen, ich hatte ja gar nichts, nur das was ich anhatte, aber ich war in dem Kaufhaus so überfordert ich wollte schnell wieder raus, die Leute, ich habe die Schuhe nicht mal anprobiert.

Meine Augen haben richtig gebrannt, die Autos waren so schnell. Im Knast steht das Leben eben still.

 

Hast du es dir so vorgestellt?

Ich konnte mir nach so vielen Jahren eingesperrt sein, draußen nicht vorstellen, auch wenn Freunde am Telefon versucht haben es mir zu erklären.

Nach jedem Ausflug brauche ich eine längere Erholungsphase und muss dann die ganzen Eindrücke verarbeiten, auch jetzt noch.

Die ganze Auswahl in den Kaufhäusern, Supermärkten und so weiter überfordern mich noch immer, 17 Tage nach der Entlassung.

 

Was fällt dir besonders schwer?

Ich kann nur selten allein auf die Straße, Menschenansammlungen und so weiter gehen mir immer noch sehr nahe. Oft habe ich Sprachaussetzer, bin plötzlich völlig abwesend und hin und wieder aggressiv und launisch. Das alles, bedingt durch die Einzelhaft und ständigen Repressalien haben durchaus ihre Schäden hinterlassen. In den ersten Tage bin ich abgestürzt und wollte den Frust raus lassen, zum Glück ist nichts passiert, aber die Aggressionen sind da und es ist ein enormer Druck.

Auch die Alpträume sind geblieben und ich komme auf ganze vier Stunden Schlaf am Tag.

Das einzige was mich doch etwas zur Ruhe kommen lässt, ist mein abendlicher Joint vorm zu Bett gehen. Ja ihr abgefuckten Anstaltsleiter, ich lebe !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich muss vieles neu lernen, auch mit Menschen umzugehen und so weiter. Ich bin sehr froh, Freunde und Leute um mich zu haben, die mir mit absolutem Verständnis begegnen und mir die Zeit geben mich etwas zu erholen. Solche Freunde, die für mich etwas wie Familie geworden sind, ist das Wertvollste was man sich wünschen kann.

 

Wie ist deine Situation jetzt? Du hast dir im Knast nichts gefallen lassen, kannst du schon abschätzen an welchen stellen du draußen anecken wirst?

Da ich mich also nicht unter Führungsaufsicht durch den Staat stellen lasse (egal mit welchen Konsequenzen man mir droht), habe ich mich vom ersten Tag an entschlossen in die Illegalität zu gehen und von dort meinen Kampf gegen dieses System weiter zu führen.

Ich fühle mich trotz der Vorsicht sehr wohl und möchte behaupten, jetzt bin ich frei !!!!!!!!

Meine Gedanken sind bei meinen Leuten drinnen. Ich stehe in Kontakt mit ihnen und arbeite daran, dass unser Austausch weiterhin bestehen bleibt.

Niemals lasse ich mich überwachen oder in irgend einer Form durch dieses Schweinesystem kontrollieren. Und der Staat kann sich sicher sein, ich mache es ihnen nicht einfach.

Griechische Gefängnisse: Rotierender Hungerstreik in Solidarität mit Nikos Romanos

Samstag, November 29th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Genosse Yannis Michailidis hat angekündigt, dass die nach dem doppelten Raub im Februar 2013 in Velventos-Kozani verhafteten Anarchisten – zur Zeit eingekerkert im Gefängnis in Koridallos – am Montag, den 17. November 2014 einen rotierenden Hungerstreik beginnen werden. Damit zeigen sie faktische Unterstützung für Nikos Romanos, der sich seit dem 10. November im Hungerstreik befindet und die Gewährung der ihm zustehenden Freistellungen für den Besuch von Lehrveranstaltungen fordert.

In seiner Erklärung erwähnte Michailidis – der erste der Genossen, der in diesen solidarischen Hungerstreik tritt – unter anderem folgendes:

„In diesem Augenblick verwendet mein Genosse und Bruder Nikos Romanos seinen Körper als Barrikade, um Wege aus den erstickenden Haftbedingungen zu fordern, so habe ich einen Weg gesucht, meine Solidarität mit ihm praktisch zum Ausdruck zu bringen. Angesichts der Bedingungen, in denen ich mich selbst zur Zeit befinde, habe ich mich entschlossen, mich an einem rotierenden Hungerstreik zu beteiligen, den wir, die zusammen nach dem Raub in Velventos verhafteten Genossen, jetzt begonnen haben. Am 17. November beginne ich einen Hungerstreik, der solange fortgeführt werden wird, bis die Forderung von Nikos Romanos erfüllt ist.

Unsere Entscheidung soll zur weiteren Motivierung von Genossinnen und Genossen außerhalb der Gefängnismauern beitragen und vielfältige Solidaritätsaktionen ausweiten und intensivieren. Somit soll eine weitere Front im Kampf gegen den Staat und als Konsequenz ein weiterer Rahmen der Aufklärung unter neuen Genossinnen und Genossen eröffnet werden.“

Außerdem erklärte der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis seine Solidarität mit Iraklis Kostaris, dem gefangenen Mitglied der Revolutionären Organisation „17. November“, der vom 29. Oktober bis zum 28. November einen Hungerstreik durchgeführt hat, um auch ihm zustehenden Ausgang für Bildungsveranstaltungen einzufordern (sein Antrag wurde abgelehnt).

Griechische Gefängnisse: Worte von Nikos Maziotis in Solidarität mit dem Hungerstreikenden Nikos Romanos

Freitag, November 28th, 2014

(gefunden auf:  de.contrainfo.espiv.net)

Anarchist Nikos Romanos ist einer von uns. Er ist einer von uns, der wie wir gegen die Macht rebelliert hat, gegen Gesetz und Ordnung, die Menschen zu Sklaven machen möchten, unterworfen und untertänig. Er ist einer von denen, die aus erster Hand erfahren haben, was „Gesetz und Ordnung“ wirklich bedeuten, als er den Mord an seinem Freund Alexandros Grigoropoulos durch die Hunde des Staates Korkoneas und Saraliotis mit ansah.

Genosse Romanos ist nicht einer von denen, die das Zuhause und Eigentum der Menschen beschlagnahmen, so wie es die Bank tut, die er enteignete, die Aktion, für die er verurteilt worden ist. Er ist nicht derjenige, der die Gesetze machte, die von den sittenstrengen Politikern erlassen werden, den Vätern der Nation, welche das Volk und die Arbeiter berauben und ermorden, um die Reichen noch reicher zu machen. Er stahl nicht das Gehalt oder die Rente irgendeines armen Brotverdieners, so wie es die Multinationalen, Banker und mächtigen Geschäftsleute sowie ihre Diener, die Regierungen und Parlamentarier tun, welche durch das Gesetz die Erlaubnis dazu haben. Er ist nicht der, welcher die Gesetze machte, die den Armen den Bissen Essen aus dem Mund nehmen, die Gesetze, die Tausende von Menschen ermorden, indem sie sie in den Selbstmord treiben, die Gesetze, die Menschen dazu zwingen, sich aus Müllcontainern zu ernähren und auf der Straße zu schlafen. Genosse Romanos ist einer derjenigen, die sich den Schlägen mit Würde entgegenstellen, all den Schlägen, die durch die Knechte des Staates und der Reichen verübt werden – Sklaven, denen 700 Euro jeden Monat gezahlt werden, damit sie ihren erbärmlichen Job tun.

Am Montag dem 10. November 2014 hat der Genosse einen Hungerstreik begonnen und fordert das Recht auf Hafturlaub, um Bildungsveranstaltungen besuchen zu können. Nikos Romanos ist – genau wie Iraklis Kostaris [Mitglied des „17. Novembers“], der aus demselben Grund [seit dem 29.10.] im Hungerstreik ist – unter den Dutzenden politischer Gefangener und gefangener Kämpferinnen und Kämpfer, die gegenwärtig in griechischen Gefängnissen sind. Dies in einer Zeit, in der die von Kapital und Staat anlässlich der ökonomischen Krise verfolgte Politik des sozialen Genozids verbunden ist mit der Verschärfung der Repression im allgemeinen, doch gegen gefangene Kämpferinnen und Kämpfer im Besonderen. Viele von ihnen sind selbstbekennende Mitglieder bewaffneter revolutionärer Organisationen oder werden des bewaffneten Kampfes beschuldigt. Die Gesetzgebung hinsichtlich der Typ-C-Gefängnisse mit besonderen Haftbedingungen, die in erster Linie gegen politische Gefangene und gefangene Kämpferinnen und Kämpfer gerichtet ist, gehört in diesen Kontext. Jeder gefangene Genosse und jede gefangene Genossin ist einer und eine von uns. Wenn wir also bedenken, dass der Kampf um Freiheit, den Kampf für die soziale Befreiung vom Joch des Kapitals und des Staates uns alle verbindet, dann ist die Forderung eines und einer die Forderung von uns allen.

Nikos Maziotis, Mitglied des Revolutionären Kampfes
Diavata Gefängnis

Athen: Nikos Romanos ins Krankenhaus verlegt

Donnerstag, November 27th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Bericht über die Solidaritätsversammlung für den anarchistischen Gefangenen Nikos Romanos

Am Dienstagabend den 25. November, versammelten sich etwa 150 Menschen vorm Gennimatas Krankenhaus in der Mesogeion Avenue, um unsere Solidarität mit dem Anarchisten Nikos Romanos zu zeigen, der seit dem 10. November im Hungerstreik ist und gestern vom Koridallos Knast ins Krankenhaus verlegt wurde. Der Ort war voller Bullen; YMET Antiriot-Einheiten bewachten das Tor, während MAT-Aufstandsbekämpfungseinheiten auf dem Parkplatz und im Hof eingesetzt waren. Außerdem waren innerhalb des Gebäudes eine Menge Zivilbullen und Spezialbeamte der griechischen Polizei.

Die Unterstützenden gingen zur Rückseite des Gebäudes, wo es sogar Augenkontakt mit Nikos Romanos, der in einer Krankenzelle eingesperrt ist, gab. Der Compa stand eine ganze Weile hinter den Gitterstäben des Krankenhausfensters und winkte den Unterstützenden zu. Diese riefen ihm im Gegenzug Slogans zu, um ihm Kraft spenden. Die Versammlung dauerte ungefähr anderthalb Stunden, ungefähr um 18:30 begann sich die Gruppe aufzulösen.

Ein Transpi wurde an der Mesogeion Avenue aufgehängt, auf dem zu lesen war: „Kampf für die Freiheit – Solidarität mit Compa N.Romanos, seit dem 10.11 im Hungerstreik (A)“.

Einige der Slogans, die gerufen wurden, lauteten:

Die Leidenschaft für Freiheit ist stärker als alle Gefängniszellen

Staat und Kapital sind die einzigen Terroristen, Solidarität mit den Kämpfenden der Stadtguerilla

Hungerstreik für Freiheit, Sprengstoff und Feuer an alle Gefängniszellen

Nikos, bleib stark, bis zur Freiheit

Solidarität ist die Waffe des Volkes, Krieg dem Krieg der Bosse

Weder Straf- noch politische Gefangene, Sprengstoff und Feuer an alle Gefängniszellen

Nikos Romanos ist unser Bruder, ein Aufständischer im Gefängnis, unser Genosse auf der Straße

Wird dem Antrag unseres Genossen nicht stattgegeben, Nikopoulos, könntest du dein Haus brennen sehen [Eftichis Nikopoulos ist der Justizbeamte, der vor kurzem Nikos´ Antrag auf Bildungsurlaub aus der Haft abgelehnt hatte]

Die Insurrektionisten haben das Recht auf ihrer Seite, nicht die Spitzel oder die Knieenden

Ihr von hinter Gittern und wir von der Straße aus, zusammen schaffen wir Staat und Gesetze ab

SS, SS, Bullen, Richter

Gewaltsame und aufständische Kämpfe, bis wir jedes einzelne Gefängnis abgerissen haben

Benzingeruch fängt an, die Luft zu durchdringen, niemand kann Nikos Romanos anrühren

Frei-Frei-Freiheit für alle, die in Gefängniszellen sind

Weder Faschismus noch Demokratie, nieder mit Staatlichkeit, lang lebe Anarchie!