Originaltitel: Complicidad y Sedición, erschienen in Chile im Juli 2023.
EINZELAUSGABE
ANGESICHTS DES PROZESSES GEGEN FRANCISCO UND MÓNICA/ JULI2023
Einleitung der deutschsprachigen Übersetzung, wir haben diesen Text übersetzt, nicht nur weil er einen genaueren Einblick auf einen weiteren Repressionsfall gegen Anarchistinnen und Anarchisten einwirft, einer von vielen, sondern weil dieser wichtige Positionen in den Raum wirft, wo es jetzt darauf ankommt, welche Anarchistinnen und Anarchisten nehmen sich diese zur Brust und nehmen die Herausforderung, in Theorie und in Praxis, an? Es geht um Kampf gegen die herrschenden Verhältnisse des Kapitals-Staates, des Patriarchats, es geht um Solidarität mit Gefangenen, wie diese überhaupt in Kämpfen eingebunden werden können, es geht darum zu verstehen, dass wenn der Knast nicht in der Konfrontation um den Staat-Kapital abzuschaffen mitberechnet wird, sehr vieles fatal ausgehen wird. Es geht um wie sich Anarchistinnen und Anarchisten im direkten Konflikt mit den Herrschenden sich organisieren, welche Geschichte und Ideen dahinter stecken und vor allem, dass dieser Konflikt nicht auf morgen warten kann. Er muss hier und jetzt geführt werden.
Kundgebung
So, 31.12.2023 | 15:00 Uhr
Vor der Justizanstalt Simmering (Kaiser-Ebersdorfer Str. 297)
Haft wird als Bestrafung für jene genutzt, die dem kapitalistischen Herrschaftssystem im Wege stehen. Knast soll verunsichern, verängstigen, erdrücken, weh tun und die Betroffenen brechen. Gefangene werden häufig, ohne sich Verabschieden zu können, aus ihrem Umfeld gerissen.
Nicht alle erhalten die wenigen möglichen Besuche, Telefonate, oder Briefe. Abseits von Strafverschärfungen, die diese verbieten, sind Freund*innen und Familie oft mit der Situation überfordert oder trauen sich aus Angst vor Repression oder aus Scham nicht zum Gefängnis. Oft werden Kontakte abgebrochen, da uns in dieser Straf- und Knastgesellschaft beigebracht wurde, dass alles was als “kriminell” gilt, abzulehnen ist.
2.3.2023 – Die Vorwürfe lauten schwere gemeinschaftliche Gewalt und schwere Körperverletzung. Nach circa zwei Stunden legt der Angeklagte ein Geständnis ab. Er wird zu 18 Monaten Haft verurteilt, davon 6 Monate scharf und die restlichen zwölf auf Bewährung.
Zusätzlich zu der üblichen Kontrolle am Haupteingang werden vor betreten des Saals die Handys abgenommen und Name und Ausweisnummer notiert. Währenddessen ist der Angeklagte von Kamerateams und Presse umgeben. Die Verhandlung beginnt um kurz nach eins mit den üblichen Formalitäten: zwei der Schöffen werden vereidigt, Daten des Angeklagten aufgenommen. Der Gerichtssaal ist vollbesetzt. Der Staatsanwalt startet, er behauptet die Besonderheit der Ausschreitungen an Halloween in Linz liege darin, dass es sich um geplante Angriffe auf Bullen gehandelt habe. Die Sprengmasse der geworfenen Böller sei höher gewesen, als die einer „durchschnittlichen“ Handgranate.
Russische Eisenbahn ist im Jahr 2023 bereits sechsmal Ziel von Sabotageakten geworden
Ein ereignisreicher Jahresauftakt für Moskau: In nur fünf Tagen ist es „Partisan*innen“ nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums gelungen, sechsmal russische Eisenbahnen zu beschädigen. Diese Angriffe machen Putins Militärzügen das Leben schwer. Wer für diese Aktionen verantwortlich ist, ist derzeit nicht bekannt. Als Hauptverdächtige* gilt jedoch eine anarchistische und kommunistische Bewegung namens BOAK, die für diese Art von Sabotage bekannt ist.
Es ist nicht das erste Mal, dass der Verkehr auf den russischen Eisenbahnen durch Guerillatechniken unterbrochen wird. Nach Angaben der Ukraine ist dies mindestens der sechste Fall, in dem Alarmanlagen zerstört und Eisenbahnlinien blockiert oder beschädigt wurden. Im Jahr 2022 wurden mindestens vierzig Sabotageakte verübt, die sich hauptsächlich gegen Transformatoren und Lokomotiven richteten.
In Gedanken an den hungerstreikenden Anarchisten Alfredo Cospito haben wir in der Nacht auf den 5.1. LKW von Strabag in der Schanze in Brand gesetzt.
Strabag baut nicht nur Knäste. Spätestens seit dem Kampf um den Dannenröder Wald wurden sie auch oft zum Ziel von Angriffen weil sie aktiv die Natur zerstören. Unser Feuer soll auch den Kämpfenden in und um Lützerath Kraft geben. Tag X wurde bereits ausgerufen.
„Wir sind solidarisch mit Alfredo Cospito, der sich seit dem 20. Oktober 2022 im Hungerstreik gegen seine Inhaftierung im 41-bis Isolationsregime und gegen Lebenslang ohne Option der Freilassung befindet. Alfredo’s Haftbedingungen sind im Moment etwas besser als die vorherigen Wochen. Er hat viel Gewicht verloren und seine Gesundheit ist relativ stabil, könnte jedoch jederzeit kritisch werden. Zwei weitere Gefangene in Italien, Anna und Juan waren in längeren Solidaritätshungerstreiks und Ivan Alocco, ein Gefangener in Frankreich unterstützt Alfredo ebenfalls durch Hungerstreik. Toby Shone, der in England im Knast sitzt, unterstützt Alfredo ebenfalls durch die Verweigerung von Essen an mehreren Tagen pro Woche. https://actforfree.noblogs.org/post/2023/01/01/italy-update-about-the-he…
Quelle: indymedia In der Kalenderwoche 40 haben wir in Hamburg zwei Aktionen gegen Knastprofiteure gemacht. Im Deelboegenkamp gab es Steine und Farbe fuer die Fassade der Hamburgzentrale von SPIE und in der Eimsbuettler Chaussee wurde ein Kfz von CHUBBS getoastet.
SPIE ist ein international agierender Baukonzern, welcher schon seit Jahrzehnten Knastneubauten wie z.B. in Leipzig und Belgien, aber auch Projekte fuer AKW-Betreiber und Kohlekonzerne in seinen Auftragsbuechern hat. CHUBBS baut und betreut elektrische Sicherungsanlagen z.B. in Santa Fu und im hamburger Untersuchungsgefaengnis. Es traf also Firmen, die genau dafuer arbeiten, u.a. Menschen wegzuschliessen, die dieses Drecksystem beseitigen wollen, die gegen Nazis kaempfen, Mietenwahnsinn angreifen oder Kohlekraftwerke blockieren.
Sommer 2022 – 5 Jahre nach dem G20 in Hamburg, haben wir den ehemaligen Richter Johann Krieten in Eckdahl 26b in Buxtehude besucht und seine Veranda mit Buttersäure und Farbe ungemütlich gemacht.
Die auf den G20 folgende Repression ist noch immer präsent, während bisher kein einziger Bulle für seine Gewalttaten zur Rechenschaft gezogen wurde.
Aber wir erinnern uns auch die Revolten jener Tage Anfang Juli 2017, an die Momente der Freiheit!
Mit unserer Aktion gegen Krieten grüßen wir die gefangenen Genoss*innen.
Solidaritsche Grüße an Loic!
Solidarische Grüße an Lina!
Russland. Vladimir Sergeev und Anton Zhuchkov wurden bei einer Antikriegsaktion am 6. März 2022 verhaftet. Vor seiner Verhaftung arbeitete Wladimir in einer Fabrik. Vor Beginn des Krieges ging Vladimir nicht zu Demonstrationen. Nach dem Einmarsch der russischen Armee in die Ukraine am 24. Februar 2022 wurde Vladimirs Haltung gegenüber dem russischen Staat noch ablehnender.
Jasnogorsk. Russland. In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai wurde das Gebäude des Rekrutierungs- und Einberufungsbüros in der Schtscherbina-Straße in Jasnogorsk (Tula Kreis) angegriffen.
Ursprünglich veröffentlicht von A2Day. Übersetzt von Riot Turtle mit Hilfe von Übersetzungstools.
Ein Unbekannter Person schlug das Fenster mit einer Axt ein, um das Rekrutierungsbüro von innen anzuzünden. Normalerweise erweist sich diese Taktik (erst das Fenster einschlagen, dann das brennbare Gemisch ausgießen und in Brand setzen) als die effektivste, aber in diesem Fall gelang es den Mitarbeiter*innen der Einrichtung leider, die Flammen schnell zu löschen, bevor die EMERCOM-Beamten zu Hilfe kamen. Der Angreifer*in konnte fliehen, ließ aber eine Axt vor dem Büro für Rekrutierung und Einberufung zum Militär zurück. Wir hoffen, dass er frei bleibt und seinen Kampf fortsetzen kann.
Am 29. Oktober 2018 wurden wir, zwei anarchistische Gefährt*innen aus Madrid, verhaftet, weil wir der Brandstiftung an einem Bankia-Geldautomaten beschuldigt wurden, die am 13. April des gleichen Jahres stattgefunden hatte. Die Aktion war eine Solidaritätsaktion mit Lisa, die wegen eines Banküberfalls in Aachen (Deutschland) zu 7 Jahren Haft verurteilt worden war – zurzeit ist sie auf Bewährung.
Es gab eine Einigung zwischen den Parteien: 1 Jahr Haft auf Bewährung für jede Gefährt*in und 7000 Euro zivilrechtliche Haftung, die vor der Verhandlung gezahlt wurde.
Uns drohten 3 Jahre Gefängnis und 17.000 Euro zivilrechtliche Haftung. Nach Abwägung aller Optionen trafen wir diese Entscheidung unter Berücksichtigung aller Faktoren dieses Kontextes. Die Vereinbarung lautet, die Schuld einzugestehen.
Vielen Dank an alle Gefährt*innen auf der ganzen Welt für ihre Solidarität, die auf tausend und eine Art und Weise zum Ausdruck kommt.
Wir präsentieren euch hier die deutsche Übersetzung eines Interviews, das unsere Freund*innen von The Final Straw Radio mit einem Anarchisten aus Russland geführt haben, der am Projekt avtonom.org beteiligt ist.
Das Orignalinterview wurde am 13. März 2022 veröffentlicht. Das Interview erlaubt unter anderem Einblicke in die Situation in Russland und den Widerstand innerhalb der Bevölkerung gegen den Krieg in der Ukraine. Auf der verlinkten Seite des Originals findet ihr auch die im Interview erwähnten Links und Möglichkeiten, Geld via Kryptowährungen zu senden.
Aufruf zur Kundgebung an der Frauen-JVA Chemnitz des anarchistisch feministischen Anti-Knast-Bündnisses – 6. März, 15 Uhr
Am 6. März, zwei Tage vor dem internationalen feministischen Kampftag, werden wir vor der Frauen-JVA Chemnitz demonstrieren. Wir möchten den dort inhaftierten Frauen und Queers zeigen: Ihr seid nicht allein! Wir wissen, dass ihr die Unterdrückung, die Gewalt und die Ausbeutung in unserer Gesellschaft hart zu spüren bekommt. Wir sehen aber auch, wie viele von euch sich wehren, sich für ihre Rechte einsetzen und sich gegenseitig helfen – und wir stehen dabei an eurer Seite.
Zwei Tage nach dem die G19 geräumt wurde sind wir nachts los gezogen um unserer Wut Ausdruck zu verleihen. Dabei traf es den Sitz der Freiburger Stadtbau im Stühlinger, welcher nun ein paar Scheiben weniger hat und von außen schön bunt aussieht.
Auch wenn in Freiburg massenhaft Bullen die Räumung absicherten, so können sie nicht jede Nacht überall sein. Wir sind sauer auf eine Greencity, die Freiräume platt macht, doch die Stadt hat mit Immobüros, Banken und Bullenwachen auch viel zu bieten, was nächtliche Ausflüge angeht, so dass es ans uns liegt, dafür zu sorgen, dass sie nicht gut schlafen werden!
Unsere Räume könnt ihr uns nehmen, aber los werdet ihr uns nicht!
Die Stadt der Reichen angreifen!
G19 lebt!
In Berlin machen Adbustings auf die Inhaftierung von Klimaaktivist*in ELLA aufmerksam, welche heute vor einem Jahr im Zuge der Proteste gegen die A49 im Dannenröder Wald festgenommen wurde.
Cops ermitteln nun gegen Adbuster*innen wegen „Erschleichen von Leistung“.
Aktion:
Anlässig des Jahrestags von Ellas Inhaftierung (26.11.20) finden überregional Aktionen statt, um die Öffentlichkeit an diese staatliche Ungerechtigkeit zu erinnern.
„Dass Menschen und Lebewesen durch Umweltzerstörung und Klimawandel fliehen und sterben müssen ist nicht hinnehmbar. Genausowenig, dass Menschen wegen praktischem Umweltschutz hinter Gittern sitzen.“ empört sich „Olchi“ von den „Knastratten“.
Die autonome Kleingruppe brachte mehrere Plakate hinter berliner Werbekästen an. Mit den Aufschriften…
FÜR EINE AUSWEITUNG DER OFFENSIVE GEGEN JEDE AUTORITÄT, DREI JAHRE NACH SEINER ERMORDUNG!
„Sie haben versucht, mich in einem Hochsicherheitsgefängnis und seinen Strafkäfigen zu vernichten, und es ist ihnen nicht gelungen, auch nur einen einzigen Gedanken und eine Idee von mir zu schwächen. Ich stehe fest zu dem, was ich glaube und was ich für diese ekelhafte zivilisierte Welt und ihre dreckigen Progressiven will. Zerstörung und Freiheit sind ein Vulkan in mir.“
(Kevin Garrido Fernandez, November 2016)
Kevin wurde am 19. November 2015 festgenommen. Er wurde für drei Sprengstoffanschläge angeklagt: auf der Gendarmerieschule von San Bernardo, auf die 12. Polizeistation von San Miguel und auf ein Umspannwerk.
Hinweis: Die beiden anarchistischen Gefährten Giorgos Kalaitzidis und Nikos Mataragas, Mitglieder der anarchistischen Gruppe Rouvikonas, wurden fälschlicherweise der Ermordung eines Drogendealers in Exarcheia im Jahr 2016 beschuldigt und stehen derzeit vor Gericht, obwohl der Staat keine Beweise für ihre Schuld vorlegen konnte.
Mit einem Prozess auf der Grundlage einer unbegründeten Anklage, der am 13. Oktober begann, am 29. Oktober fortgesetzt wurde und am 25. November kurz vor dem Abschluss steht, versucht der Staat, die Entscheidungen umzusetzen, die er seit langem darüber getroffen hat, was er mit denen machen will, die gegen ihn kämpfen… Vor allem, wenn der Kampf, den sie führen, gegen die Interessen des Staates gerichtet ist.
Aber wir stehen an der Seite derer, die kämpfen, und als Zeichen der Solidarität haben wir zwei Banken angegriffen:
bei der Nationalbank in Egaleo und bei der Alpha-Bank in Ilioupoli.
gestern nacht haben wir anlaesslich der „week of solidarity with anarchist prisoners“ eine einfahrt der jva luebeck eingefärbt und den inhaftierten unsere solidaritaet durch ein bisschen feuerwerk kund getan.
wir moechten klar stellen, dass wir nicht ausschliesslich solidarität mit anarchistischen gefangenen zeigen wollen. knast an sich ist ein scheiss system und ein instrument der herrschenden um unliebsame elemente der gesellschaft auszuschliessen. bestraft werden im knast vor allem diejenigen, die eh schon ganz unten stehen und die angebliche rehabilitation ist auch nur eine nicht funktionierende lüge. durch unsere aktion gestern nacht wollen wir den gefangenen zeigen, dass sie im knast nicht vergessen sind und wir weiterhin einen kampf gegen die bullen und die justiz führen.
Am Sonntag, den 18. Juli, gegen 18.30 Uhr, brach im Hotspot von Pozzallo auf Sizilien (Provinz Ragusa) ein Feuer aus, nachdem einige Migrant_innen ihre Matratzen in Brand gesetzt hatten. Der Hotspot der Europäischen Union beherbergte etwa einhundert Migrant_innen, darunter zwanzig Minderjährige, die vor kurzem mit behelfsmäßigen Booten in Italien angekommen waren. Sie wurden für die Dauer ihrer Covid-Quarantäne in diesem Gebäude eingesperrt und sollten dann in andere Arrestzentren auf Sizilien weitergeleitet werden.
Das Hauptgebäude wurde durch das Feuer außer Betrieb gesetzt und die Präfektur „rehabilitierte“ sofort das alte Gebäude für die Frauen und verlegte außerdem etwa zwanzig Migrant_innen nach Cifalì, wodurch sich die Gesamtzahl auf 78 erhöhte. Dank des Feuers konnten 36 Migrant_innen aus dem Hotspot Pozzallo entkommen, wovon 7 allerdings wieder geschnappt wurden.
Freitag war mal wieder Demo angesagt und ich finde es gut, dass die Stadt nicht in den Dauerschlaf fällt. Sie sollte in regelmäßigen Abständen wachgerüttelt werden. Gestern war nun der Tag der Tage an denen sie nicht pennen konnte und durfte.
Wir trafen uns mit einem Überlebenden des Knastes Moabit. Leidensgenossen von Kay, dieser sagte uns es wäre seine erste Gedenkkundgebung/Demo. Es sollte noch ein Weiterer hinzukommen, aber diese durfte kurzzeitig in seine Heimat reisen. Wir wissen alle Familie geht vor, damit entschuldigt.
Im Vorfeld bastelten wir Erinnerungsstücke für Ferhat. Plakate von der Demo. Wir fuhren früher los um mehr Zeit im Vorfeld zu haben. Wir trafen Kay seinen
Athen. Griechenland. Am Dienstag, den 22. Juni, gab es einen sehr großen – mehrere Tausend Menschen umfassenden – feministischen Demonstration durch das Athener Stadtviertel Petralona in Griechenland.
Eingereicht bei Enough 14. Das Bild oben stammt vom Twitter-User @Marichiweu100, welche*r in keiner Weise mit der Autor*in dieses Artikels in Zusammenhang steht. Deutsche Übersetzung Bratislav Metulski.
Anlass war ein Vorfall, bei welchem eine Frau, die zur Reinigung eines Hauses angestellt war, von ihrem „Arbeitgeber“ eingesperrt und wiederholt sexuell missbraucht wurde. Die Nachbar*innen riefen zwar die Polizei, aber diese weigerte sich, einzugreifen. Sie sind stets bereit, ein besetztes Haus zu stürmen oder Menschen auf einem öffentlichen Platz anzugreifen, schrecken allerdings davor zurück, die Tür eines Hauses der Mittelschicht aufzubrechen, so dass der Vergewaltiger entkommen konnte und auf freiem Fuß verbleibt.
Dieser Horror entwickelte sich zudem im Schatten eines laufenden und für Schlagzeilen sorgenden Falles, in welchem ein „achtbarer“ griechischer Mann, ein Airline-Pilot, seine (viel jüngere) Frau ermordete und anschließend behauptete, sie sei von Immigranten getötet worden, ein kalkulierter rassistischer Trick, dem die griechische Polizei, indem sie im nationalen Fernsehen „hartgesottene migrantische Kriminelle“ beschuldigte, nicht nur zustimmte, sondern sogar aktiv handelte, indem sie einen georgischen Mann ohne Papiere entführte und ihn tagelang zusammenschlug, um ihm ein Geständnis abzuringen.
– Call in english and other languages coming soon-
Am 23.07.20 wurde Ferhat Mayouf durch den Knast Moabit ermordet. Seine Zelle brannte, er schrie mehrere Minuten um Hilfe, doch die Schließer*innen öffneten die Zellentür nicht. Ferhat kam aus Algerien, war 36 Jahre alt und Person of Color. Die Justiz spricht von Suizid – aber wir wissen, das war Mord!
People of Color, Migrant*innen, migrantisierte und Schwarze Menschen werden täglich durch die Justiz und den Staat rassistisch schikaniert, unterdrückt, misshandelt, gefoltert oder ermordet. Sei es durch die Grenzpolitik, durch Bullen oder staatliche Institutionen wie Knäste. Auch Ferhat Mayouf war dieser Gewalt ausgeliefert. Festgenommen wurde er in Neukölln am 29.06.20 mithilfe eines Diebstahlvorwurfes. Er wurde in U-Haft verschleppt, weil er keine deutsche Staatsangehörigkeit hatte. Weil er Person of Color war, wurde er bei seiner Festnahme von den Bullen so sehr verprügelt, dass seine Rippen brachen.
Das Anarcha-queerfeministische Hausprojekt Liebig34 war während der Zeit des eigenen Bestehens etwas einzigartiges und unvergleichbares. Die Liebig34 war ein Ort, der den patriarchalen und cis-normativen Strukturen die unsere Gesellschaft durchziehen den Kampf angesagt hat.
Bei der Liebig ging es um weit mehr als die üblichen Themen wie Gentrifizierung und Verdrängung, die bei Hausbesetzungen aufgegriffen werden. Allzu häufig kommt es vor, dass in selbsternannten Freiräumen sich Macker und Sexist*innen breit machen und diese Orte somit ebenfalls keine Freiräume für Flinta*s werden.
Die Liebig war ein unangefochtener Gegenpol zu diesen Tendenzen. Bis zu ihrer Räumung im letzten Jahr war sie ein Ort für Subversion, Kampf, Auflehnung aber auch für Schutz, Träume und Selbstentfaltung. All dieses Potenzial wurde durch Profitgier und Herrschaftsanspruch des „Eigentümers“, des Staates sowie den Berliner Behörden und ihren Schergen, der Bullerei, zunichte gemacht. All das Wunderbare, was die Liebig zu bieten hatte wollte man überziehen mit einem Mantel aus Lügen, Beschämung und Degradierung seitens der Presse, diverser Parteien, den Bullen und etlichen Faschos, welche glauben durch die Räumung einen Sieg verbucht zu haben.
Donnerstag, 3. Juni, in einer warmen Sommernacht. Irgendwo in Bayern in einer hässlichen Betonstadt (sie sehen alle gleich aus). In einer nächtlichen Aktion haben wir uns entschieden, dass einige der Leih-E-Scooter, welche seit geraumer Zeit ganze Städte zumüllen, eine dringende Abkühlung nötig haben. So schnappten wir uns ein Dutzend dieses piependen Elektroschrotts und brachten sie zur nächstgelegenen Wasserstelle um sie anschließend über das Brückengeländer im Fluß zu versenken.
Diese Aktion erfolgte aus folgenden Gründen:
1. Die E-Scooter vermüllen die ohnehin schon hässlich gepflasterten Gehwege und stellen eine enorme Behinderung dar, nicht nur für Menschen wie uns, die eingeschränkt unterwegs sind, sondern auch für Eltern mit Kindern und Kinderwägen oder älteren Menschen, die eventuell auf den Radweg ausweichen müssen um überhaupt noch Platz zu haben.
Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben.
Tesla ist weder grün, ökologisch noch sozial. Tesla ist ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt, Lebensgrundlagen zerstört sowie koloniale Ausbeutungsverhältnisse nutzt und herstellt. Unser Feuer steht gegen die Lüge vom grünen Automobil. Ziel war die Sabotage der Baustelle der Tesla-Giga-Factory. Die Ideologie des grenzenlosen technologischen Fortschritts und der globalen Zerstörung der Erde kommen nicht durch schöne Worte zum Ende. Gegen den Fortschritt der Zerstörung – setzen wir die Sabotage Klimastreik für eine andere Welt!
Tags: Angriff, Berlin, tesla Posted in Direkte Aktionen/Angriffe | Kommentare deaktiviert für [Deutschland] Brandanschlag auf Stromversorgung von Teslawerk in Berlin-Brandenburg
Das neue Polizeigebäude in Winterthur wurde mit Farbe angegriffen. Dies stellt eine praktische Kritik an den herrschenden Verhältnissen dar.
Seit Beginn der Pandemie können wir beobachten, wie sich gesellschaftliche Widersprüche verschärfen. In Zeiten wie diesen wehren sich betroffene Menschen vermehrt gegen die Verschlechterung ihrer Lebenumstände. Dabei reagiert die Polizei als bewaffneter Arm der Herrschenden mit zunehmender Repression.
Während der Pandemie werden die sozialen Räume, die vor allem in der arbeitsfreien Zeit genutzt werden, eingeschränkt und kontrolliert. Gleichzeitig müssen die Leute möglichst ohne Unterbruch weiter arbeiten, damit die Wirtschaft nicht einbricht und weiter Profite abgeschöpft werden können.
Wer auf den Öffentlichen Raum angewiesen ist, um sich sozial auszutauschen und es sich eben nicht im Einfamilienhaus mit Garten und Swimmingpool bequem machen kann, ist davon am schärfsten betroffen. Vor allem marginalisierte Gruppen wie Migrant*innen, Obdachlose, Frauen* oder proletarische Jugendliche werden aufgrund ihres Aussehens oder ihrer blossen Anwesenheit kontrolliert, schikaniert und vertrieben.
Wie wohl auch anderswo hat die Zahl der Räumungsverfahren in der Stadt Salzburg in letzter Zeit zugenommen. Wir wollen dieser menschenverachtenden Praxis entgegentreten. Die Demo trat klar antikapitalistisch auf. Wir machten auch klar, dass wir vom Staat keine wirklichen Lösungen erwarten, weil wir ihn als Teil des Problems sehen. Es gab Reden zur aktuellen Wohnungspolitik in Salzburg, zur Eigentumsfrage und zu direkten Aktionen gegen Delogierungen.
Nach der Demo wurden noch Soli-Fotos für die angeklagten Besetzer:innen der Effi29 in Bern (anarchistisch.ch/Veranstaltungen/prozess-effi29) sowie für die Zapatistas auf dem Weg nach Europa (zapalotta.org) aufgenommen.
Am 11. Juni zeigen wir übrigens einen Film zum Thema Widerstand gegen Delogierungen. Kommt vorbei: 21:00 bei der Eisstockbahn im Lehener Park, Salzburg.
Berlin. Vor einem Jahr wurde der am Boden liegende George Floyd von Polizisten ermordet. Neu war nicht die rassistische Polizeigewalt, neu war viel mehr das Ausmaß der darauf folgenden polizeikiritischen Proteste, die sich von den USA rund um die Welt ausbreiteten. Unter dem #polizeiproblem versammelte sich in Deutschland ein breites Spektrum an Menschen, die ihre rassistischen Erfahrungen mit den Sicherheitsbehörden öffentlichkeitswirksam schilderten. Diese individuellen Schicksale wurden untermauert von fast wöchentlichen Enthüllungen um rechte Äußerungen und Netzwerke innerhalb der Sicherheitsbehörden. All das passiert in einem Klima der Unsicherheit, dem sich die „Ordnungshüter“ bedienen, um ihre Befugnisse weiter auszubauen. Dabei wird die Pandemie als ein weiteres Argument angeführt, um Kontaktverfolgung zu legitimieren, ganze Häuserblöcke einzusperren oder eine Ausgangssperre zu verhängen. Immer wieder bedient mensch sich dabei an rassistischen Stereotypen.
Wir reagieren auf den Aktionsaufruf unserer subversiven und anarchistischen Gefährt_innen, die vom 16. bis 23. Mai im Hungerstreik waren.
Wir sagen, dass wir nach der Beendigung des Hungerstreiks die gleiche Dringlichkeit des Handelns spürten. Die aufrührerische/zerstörerische Aktivität als Kompliz_innen-Kontinuitätsform aufzunehmen, mit der wir heute und gestern aus dem Gehege der Staats-/Kapitalverliese kämpfen.
In der Nacht des 18. Mai hinterließen wir ein an seinen beiden Enden versiegeltes Rohr, gefüllt mit fragmentierter Munition, gemahlenem Aluminium und schwarzem Schießpulver. Aktiviert durch einen Timer einer Waschmaschine. Abgelegt unter der berüchtigten Wachpatrouille der Polizei ein paar Meter vom Kommissar der Gemeinde 15 des Viertels Villa Crespo, Calle Camargo. Caba.
Wenige Minuten nach Mitternacht am 23. Mai 2021 platzieren wir einen Sprengsatz aus Schießpulver und Butangas mit dem Ziel, die Banjército-Einrichtungen in Mexiko-Stadt zu zerstören — ein Ziel, das wir erreicht haben.
Wir taten es, weil…
I.
Wir erinnern uns an Mauricio Morales, einen chilenischen anarchistischen Gefährten, der am 22. Mai 2009 auf tragische Weise ums Leben kam, als er einen Sprengsatz transportierte, der offenbar für die Schule der Gefängniswärter im Stadtteil Matta in Santiago bestimmt war.
Lasst uns dem Aufruf zur Aktion folgen, zu der die anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt aufgerufen haben. Von Mexiko bis Griechenland, von Montevideo bis Belgien!! Von Argentinien bis zum Vereinigten Königreich, dass die bewaffnete Freude uns weiterhin findet!!!
Bra$ilien, 22. Mai, Tag des Kaos. Vandalismus gegen Banken
Wenn es nach uns geht, ist noch lange nicht Schluss! Feindselige Aktionen als Teil unseres Weges, unsere Überzeugung von der Notwendigkeit, die aufgezwungene Normalität zu zerstören, vereint uns heute in einem nächtlichen Ausflug, mit dem Gedenken an diejenigen, die im sozialen Krieg unermüdlich waren.
Porto Alegre erhielt unsere vandalische Aktion in vier Banken. Diesmal benutzten wir verbranntes Öl, das wir großzügig über alle Geldautomaten der jeweiligen Bank gossen, mit dem Ziel, sie unbrauchbar zu machen.
Und für diejenigen, die es noch nicht verstanden haben, auch wenn sie in der Zukunft obsolet werden, sind diese Orte die Tempel des Kapitalismus, ohne Metaphern oder Scham. Die Banken sind diejenigen, die die Akkumulation ermöglichen, und sie sind auch diejenigen, die das Geld verteilen, das betäubt. Deshalb haben wir sie angegriffen.
Chaos, individuell oder kollektiv, ist Bewegung, es ist das Blut, das heftig durch die Adern fließt, es ist die Kraft der Flüsse, die ihre Ränder zerstört, es ist die zerstörerische Potenz, die transformativ ist. Chaos ist Leben und es umarmt diejenigen, die sich nicht mit Reformen zufrieden geben, die Passivität hassen, die das Ende von allem nicht fürchten, die früher oder später in der Lage sind, diese ekelhafte Herrschaftsmaschine anzugreifen, wie und mit was auch immer du kannst.
Unsere komplizenhafte Umarmung an alle, die mit Worten und Taten das Chaos provozieren, an diejenigen, die die Anarchie mit ihren eigenen Händen zum Leben erwecken!
Am Dienstag, den 18. Mai, blockierten etwa 120 Schüler_innen der Mactumactzá Rural Normal School die Autobahn Chiapa de Corzo-San Cristóbal in Chiapas, Mexiko. Die Schüler_innen protestierten gegen Änderungen im Aufnahmeverfahren der Schule, die Schüler_innen aus der Arbeiter_innenklasse, vom Land und Indigene benachteiligen würden. Gegen den Versuch, die Zusammensetzung der Schüler_innenschaft zu verändern oder den Schritt zur Schließung der Schule (die bereits vier Mal vom mexikanischen Staat geschlossen wurde), gingen die Schüler_innen auf die Straße, zusammen mit anderen, die sich aus Solidarität anschlossen.
In Kolumbien, wo die Proteste seit dem 28. April nicht nachlassen, wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Gerichtsgebäude in der Stadt Tulua, im Departement Cauca, im Südwesten des Landes von Demonstrierenden in Brand gesetzt.
Die Flammen haben einen guten Teil des Daches und der zweiten Etage des Gerichtsgebäudes zerstört.
Auch die Büros des Bürgermeisters von Tulua und die des Amtes für Bienenzucht und des Verkehrsamtes der Stadt sowie kapitalistische Geschäfte wurden von Revolutionär_innen bei den Protesten angegriffen.
Während die Polizei seit Beginn der Proteste in Kolumbien mindestens 43 Menschen ermordet hat, intensivieren Revolutionär_innen weiterhin den Widerstand gegen das rechte Duque-Regime mit Angriffen auf staatliche und kapitalistische Einrichtungen im ganzen Land.
26.09.24 | 20:00 Mein Genosse, der Spitzel. Über Security Culture und dem Umgang mit verdeckten Ermittler*innen und anderen Informant*innen @ekh [mehr Infos]
28.09.24 | 20:00 ABC Solidarity Ball - Dress up and celebrate with us! @ekh more infos soon!
ABC-Schreibwerkstatt
Aufgrund des fehlenden Interesses findet die offene Schreibwerkstatt im Moment nicht mehr statt.
Monatliches Infoblatt von ABC Wien
Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen
Internationaler Tag der Solidarität mit Marius Mason & allen anarchistischen Langzeitgefangenen