Archive for the ‘Knast’ Category

[Deutschland] Farbe und Steine für den Staat und seine Repräsentant*innen – Angriff auf Andreas Geisels Bürgerbüro in Karlshorst (SPD)

Dienstag, Juli 31st, 2018

Quelle: indymedia, vom 19. Juli 2018

Als kleines Zeichen der Solidarität und um zu zeigen, dass die von Repression betroffenen Menschen nicht vergessen werden, haben wir Andi und seine Gang in seinem „Bürgerbüro“ in Karlshorst besucht, um dort das nagelneu montierte Schild mit seiner Fresse und die Scheibe mit Steinen und viel pinker Farbe einzudecken.

Freiheit für alle politischen und sozialen Gefangenen!

Wenn wir an die Tage Anfang Juli zurückdenken, weckt das die Erinnerung an die Zeit, als 30000 Bullen die Kontrolle in ihrem Bullenstaat verloren. Aus dieser Zeit schöpfen wir viel Kraft und die Gewissheit, dass der Staat nicht unverletzbar und unumstößlich ist. Das letzte Jahr hat uns unter dem Eindruck der Hamburger Revolte gestärkt und so begegnen wir der Repression. Voller Zuversicht nehmen auch wir den erneuten Anstieg nächtlicher Militanz wahr.

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[Deutschland] Vandalismus gegen Implenia in Hamburg

Dienstag, Juli 31st, 2018

Quelle: indymedia

In den letzten Tagen haben Leute ein Gebäude von Implenia in der Kanalstr. in Hamburg mit Farbe und Steinen beworfen. An eine Wand wurde „Implenia baut Knäste“ gesprüht.

Mit Recherche kann herausgefunden werden, dass Implenia die größ­te Baufirma der Schweiz ist, die auch international baut. Implenia wird wegen ihrer Beteiligung am Bau von Gefängnissen kritisiert und immer wieder gibt es Vandalismus und Sabotage gegen Firmeneigentum. Menschen verdienen daran Gefängnisse zu bauen oder sie sonstwie zu versorgen oder zu betreiben. Sie verdienen daran, dass Menschen eingesperrt werden!

[Deutschland] Revolutionäre Grüße an die kurdischen GenossInnen in Stammheim

Dienstag, Juli 31st, 2018

Quelle: indymedia

Vor mittlerweile einem Monat wurden in Baden-Württemberg 6 kurdische GenossInnen festgenommen, da ihnen vorgeworfen wird, nach §129b für die PKK gearbeitet zu haben.

Mindestens einer der 6 GenossInnen sitzt zur Zeit in der JVA Stammheim in U-Haft. Dies haben wir zum Anlass genommen , um ihn und weitere kurdische GenossInnen, die in Stammheim sitzen mit Parolen und Feuerwerk zu Grüßen.

Nach den Verurteilungen von Ali Özel und Muhlis Kaya wegen der „Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland“, wird dies nun der dritte große Prozess vor dem OLG Stuttgart sein, bei dem kurdische GenossInnen mit dem Vorwurf der Mitgliedschaft in der PKK konfrontiert sind.

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[Deutschland] Nero in Isolationshaft – vorzeitiges Haftende aufgehoben

Dienstag, Juli 31st, 2018

Quelle: free nero

Nero befindet sich in Isolationshaft – Das vorzeitige Haftende (2/3 Strafe) wurde vorerst aufgehoben.

Nachdem Nero nun zwei Wochen auf die Entscheidung des Richters bezüglich der vorzeitigen Haftentlassung nach 2/3 der Haftzeit wartete, hat die Staatsanwaltschaft ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht.[1] Der Richter hatte zwar zugestimmt, die Staatsanwaltschaft hat jedoch Beschwerderecht und konnte somit die Entscheidung kippen. Nun wird das Kammergericht entscheiden müssen. Bis wann die Entscheidung getroffen wird ist unklar, da das Gericht keine Frist einzuhalten hat. Derzeit gehen wir also davon aus, dass wir unseren Freund und Gefährten am 30. Juli nicht außerhalb der Knastmauern begrüßen werden können.

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[Deutschland] Knastprofiteur*innen begegnen und angreifen!

Dienstag, Juli 31st, 2018

Quelle: indymedia

Wir haben den Unternehmen MYKITA, Express und Gallery Print gestern ein paar Worte an ihren Hausfassaden gelassen, weil sie im Knast produzieren und sich somit an der Ausbeutung an Gefangenen bereichern.

„Dieses Unternehmen beutet Gefangene aus. Im Knast produzieren Inhaftierte tagtäglich Waren, an denen wir uns alle bereichern – sie selbst bekommen für ihre Arbeit aber nur 1-2 Euro die Stunde. Die Produkte, die sie teilweise in Pensumsarbeit herstellen, produzieren sie für große und kleine Unternehmen, aber auch für landeseigene Behörden. Dieses Unternehmen lässt in der JVA Reinickendorf produzieren. Auf Kosten der inhaftierten Frauen wird also Profit gemacht. „Sozialstaat“ = Unternehmerstaat? Nicht mit uns! Gegen Knast, Nation, Kapital und eure neoliberale Politk!“

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[Deutschland] Brief von Nero: „Lockerungen werden in Aussicht gestellt und die Staatsanwaltschaft zieht an“

Dienstag, Juli 31st, 2018

Quelle: free nero, vom 10. Juli 2018

Nach nunmehr einem Jahr konnte ich vor drei Wochen zum ersten Mal vor diese Mauern treten und meine Liebsten jenseits des Besuchsraum in der JVA in die Arme schließen. Noch am Tag meiner ersten und bisher einzigen Ausführung wird mir mitgeteilt, dass durch ein mir noch immer unbekanntes, offenes Verfahren meine Lockerungen auf Eis gelegt werden.

Diese Vorgehensweise entspricht der üblichen Taktik Gefangene erpressbar zu machen, indem man Hafterleichterungen gewährt, sie ihnen wieder nimmt und so versucht sie gefügig zu machen.

Eine, wahrscheinlich von derselben Adresse angeregte, Zellenkontrolle wurde außerordentlich gründlich durchgeführt. Es wurden total zusammenhanglos und ohne erkennbares Konzept private Briefe und eigene Texte entnommen. Auch alle meine technischen Geräte, inklusive meines Handys, sind weg. Als ob das nicht schon nervig genug wäre, folgte Tags darauf meine 2/3-Anhörung. Netterweise meldete sich dort die Staatsanwaltschaft telefonisch und klärte über die Durchsuchung auf.

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[Griechenland] Prozess gegen den „Revolutionären Kampf“ beginnt – Vorwurf: Banküberfälle

Dienstag, Juli 24th, 2018

Quelle: 325 no state, übersetzt von ABC Wien

Am Montag, den 23. Juli 2018 wird im Sondergericht des Korydallos-Gefängnisses ein weiterer Prozess gegen den Revolutionären Kampf fortgesetzt. Der Organisation werden Banküberfälle vorgeworfen.

Laut Anklageschrift gab es zwischen 2006 und 2012 eine „kriminelle Organisation“, der sieben Banküberfälle zugeschrieben werden und deren Mitglieder zwischen 2012 und 2015 Mitglieder des Revolutionären Kampfes wurden und Banküberfälle für die Organisation begangen haben sollen.

Wir als Mitglieder des Revolutionären Kampfes haben bereits am 23. Oktober 2017 (*) unser Statement zu diesem Thema veröffentlicht und vor kurzem hat der Gefährte Nikos Maziotis eine ähnliche Erklärung am 06. Mai 2018 (**) veröffentlicht.

(*) Nikos Maziotis und Pola Roupa – „Der Revolutionäre Kampf ist eine revolutionäre Organisation und keine Organisation um Banken auszurauben“ .
(Text in Griechisch)

(**) Nikos Maziotis: Der neue Prozess am 2. Mai 2018 gegen den revolutionären Kampf um Banküberfälle (2012-2015) betrifft nicht die Aktionen des Revolutionären Kampfes. (Text in Griechisch)

 

Weitere Informationen findet ihr hier. (in Englisch)

[Spanien] Transfer des anarchistischen Gefangenen Claudio Lavazza nach Frankreich

Dienstag, Juli 24th, 2018

Quelle: 325 no state, übersetzt von ABC Wien

Der anarchistische Gefangene Claudio Lavazza (seit 1996 im spanischen Gefängnis) wurde vor einigen Tag in ein Hochsicherheitsgefängnis in der Gegend von Paris verlegt. Claudio hat die Verlegung erwartet, da ein Verfahren in Frankreich, welches seit den 80er Jahren dort gegen ihn läuft, zum Abschluss kommt. Sobald der Prozess beendet ist, wird er nach Spanien zurückgebracht werden, um seine restliche Strafe in diesem Land zu verbüßen.

Sobald es weitere Informationen gibt, werden wie diese mitteilen.

Gegen alle Knäste!

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[Deutschland] Haftverschonung für Peike!

Montag, Juli 23rd, 2018

Quelle: indymedia

Am Donnerstag, den 12.07.18 (Tag 22 des Berufungsverfahrens) signalisierte die Staatsanwaltschaft und die Richterin überraschend, dass sie einer Haftverschonung für Peike zustimmen würden. PEIKE IST FREI! Nach einem Jahr und 6 Tagen in Haft konnte er endlich – viel zu spät – zu seiner Familie und seinen Freund*innen. Sein Prozess geht jedoch weiter. Die nächsten angesetzten Termine sind:

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[Deutschland] Brief von Rainer Loehnert

Samstag, Juli 21st, 2018

„Liebe Komplizinnen,

update: nach 32 Jahren Knast kommt im August eine erneute Prüfung über die Unterbringung und Aussetzung des §36 auf Bewährung. 31 Mal hat der Richter nein, Fortdauer gesagt. Ich bin gespannt, ob er die Dreistigkeit hat, diesmal wieder Fortdauer auszusprechen…

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[USA] Nicole Kissane wurde aus dem Knast entlassen!!!

Samstag, Juli 21st, 2018

Quelle: support nicole and joseph

Mit großer Freude geben wir bekannt, dass Nicole heute morgen (20. Juli 2018) aus der FCI Dublin entlassen wurde!

Sie ist jetzt zu Hause und feiert mit ihrer Familie und ihren Freund*Innen.

Danke an alle, die Sie unterstützt haben und sich solidarisch mit ihr zeigten!

 

 

Aufruf des Revolutionary Abolitionest Movement (RAM) für weltweite Solidarität

Donnerstag, Juli 19th, 2018

Quelle: politic prisoners

Gefangene in Knaesten der Vereinigten Staaten planen, ab dem 21. August zu streiken. Dabei soll die Aufmerksamkeit nicht nur auf schreckliche Uebergriffe und unmenschliche Haftbedingen, sondern auch auf die fortgesetzte Sklaverei von Millionen von Menschen innerhalb amerikanischer Knastmauern gelenkt werden.

Nach Ende des Buergerkriegs blieb Sklaverei ein formaler Bestandteil der amerikanischen Gesellschaft durch den 13. Zusatz zur Verfassung, welcher Sklaverei ausdruecklich als Strafe fuer ein Verbrechen zulaesst. In Amerika wird die Kriminalisierung von Schwarzen Personen durchgesetzt durch Polizei, die haeufig Schwarze Personen erschieszt, ohne dafuer Konsequenzen zu spueren, sowie durch Richter*innen, die Schwarze Personen zu drakonisch langen Haftstrafen verurteilen und damit ihre Versklavung in modernen Plantagen sicherstellen.

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[Türkei] Osman Evcan: Sieg am 44. Tag des Hungerstreiks!

Dienstag, Juli 17th, 2018

Quelle: abc istanbul vom 08. Mai 2018, übersetzt von ABC Wien

Osman Evcan hat den entschlossenen Kampf gegen den Staat gewonnen, in dem er hinter den dicken Mauern des Gefängnisses sein Leben riskierte. Osmans Forderungen wurden alle erfüllt, ohne dass er sich während dieser schweren Zeit dem Staat ergab.

Er wurde aus der Ein-Personen-Zelle, in der er seit zwei Jahren festgehalten wurde, in eine andere Zelle verlegt und kann nun sein Recht Sport zu treiben und sich zu unterhalten wahrnehmen. Es wird ebenfalls veganes Essen für ihn geben.

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[ALLE] Eric King und seine Familie brauchen dringend finanzielle Unterstützung!

Montag, Juli 16th, 2018

Quelle: support eric king, übersetzt von ABC Wien

Spenden: hier oder hier

Eric’s Familie braucht unsere Hilfe!

In Erics Auftrag organisiert das Support Team eine Spendenaktion für seine Partnerin und seine zwei Kinder, die derzeit in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Zusätzlich zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen hatte Erics Partnerin kürzlich einen Autounfall (ihr geht es gut!), wodurch die Familie mit weiteren finanziellen Belastungen konfrontiert ist. Die Inhaftierung schadet nicht nur den Gefangenen, sondern auch den Familien und Freund*Innen. Erics Partnerin unterstützt ihn unermüdlich, ermöglicht die gute Kommunikation zwischen Eric und der Außenwelt, setzt sich konsequent für seine Rechte im Gefängnis ein, unterstützt ihn emotional in den politischen Kämpfen im Knast und fährt jede Woche mehrere Stunden, um ihn zu besuchen und kümmert sich obendrein um die Kinder und hat einen Job.

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[UK] Brief von Sven aus dem Gefängnis

Montag, Juli 16th, 2018

Quelle: free sven, übersetzt von ABC Wien

„Liebe Freunde,

Zuerst möchte ich mich bei allen für den Support, den ich seit meiner Verurteilung im Januar erhalten habe, bedanken. Es ist ein tolles Gefühl, nachdem ich sechs Jahre warten musste, endlich mit meinem Leben weiterzumachen. Obwohl ich im Gefängnis bin, versuche ich das Beste daraus zu machen.

Die Post die ich bekomme, rettet mich über den Tag und hilft mir, meine Verbindung zur Außenwelt nicht zu verlieren. Falls ihr noch keine Antwort auf euren Brief erhalten habt, geduldet euch noch ein wenig – ich habe noch immer einen großen Stapel mit Briefen, die ich beantworten werde. Ich versuche meinen Tag zu strukturieren und beschäftigt zu bleiben. Viermal die Woche habe ich Kunstunterricht und ich genieße es wirklich, zeichnen und malen zu lernen. Den Rest meiner Zeit verbringe ich mit Lesen, dem Beantworten von Briefen, Workout in der Zelle, Yoga und Meditation. Es gibt hier im Gefängnis einen wöchentlichen Yoga-Kurs, was ich wirklich toll finde.

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[Griechenland] Pola Roupa zu lebenslänglich + 25 Jahren verurteilt

Montag, Juli 16th, 2018

Quelle: Rote Hilfe Schweiz

Das Urteil im Prozess gegen Pola Roupa, Militante des Revolutionären Kampf, wegen den Angriffen gegen die Griechische Nationalbank und die Büros des Internationalen Währungsfonds in Athen in 2014 ist gefällt worden. Es lautet lebenslange Haft plus 25 Jahre wegen “Führung einer terroristischen Organisation” und “physische Anstiftung” zur Umsetzung der Aktionen. Dieser Prozess weist zwei Elemente auf, die ihn im Vergleich zu den vorhergehenden “Anti-Terror” Prozessen in Griechenland unterscheiden.

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[USA] Eric Kings Familie braucht dringend finanzielle Unterstützung

Sonntag, Juli 15th, 2018

Der Link zum Spenden und der Link für mehr Infos über Eric King (alles auf Englisch).

We’re here to raise money for Eric’s partner, and their two children who are currently experiencing financial hardship. Life is already tough as a mother of two with her partner in prison, but she was also recently in a car accident, which thankfully left her in okay shape, but has left her care in unsafe conditions for long distance or highway driving. Even more recently she was diagnosed with thyroid cancer, the severity and treatment of which is still being determined. Treatment for the pain alone will financially destabilize the family, on top of future specialists visit, car repairs, and potential unemployment (due to the chronic pain experienced).

Eric’s partner tirelessly supports him, facilitates excellent communication between Eric and the outside world, consistently advocates for his rights inside the prison, emotionally supports him through the political battles on the inside, and drives hours to visit him every week, on top on tending to the needs of their children and working.

The recent developments in her life could have devastating impacts for her and her family. Donations are needed asap as the financial toll of these recent development have already taken effect. All of the funds donated will be used by her to support herself and her children in this difficult time in her life.

We will accept any amount from either debit or credit.

If you have any questions please do not hesitate to contact us at: erickingsupportcrew (at) riseup.net

Kinderbuch über Knast: Haselnusstage (ab ca. 4 Jahren)

Donnerstag, Juli 12th, 2018

Quelle: buuu.ch-Blog

Kinderbücher über Knast gibt es nicht viele, daher ist dieses hier jedenfalls ein besonderes.
Das Buch beginnt um 14 und endet um 15 Uhr, eine Stunde Besuchszeit, eine Stunde in der Woche Kontakt zur Außenwelt. Erzählt wird sie vom namenlos bleibenden Kind. Die Bilder sind hart, dunkel, eintönig, beklemmend.

Wir wissen nicht, warum Papa im Knast ist, was er gemacht hat und wie lange er dort bleiben muss. Lang offenbar, denn irgendwann wird es ein Wettrennen zwischen Vater und Sohn geben und letzterer wird gewinnen, da ist das Kind sich sicher, weil Papa dann viel zu alt sein wird.

Im Knast gibt es gute und schlechte Tage. Der Sohn lernt diese zu unterscheiden anhand des Parfums, das Papa benutzt und das Oma ihm geschenkt hat. An guten Tagen riecht er nach Haselnuss und sein Lachen bringt Wärme.

Papa ist keine einfache Persönlichkeit. Er hat Ecken und Kanten und manchmal hasst sein Sohn ihn, vor allem wegen dem Kummer, dem er seine Mutter bereitet. Seine Wut, seine gewalttätigen Ausraster wegen der schlechten Noten oder seine Tränen sind auch Grund genug für das Kind. Und doch will der Sohn sein wie der Vater, wegen der Muskeln, weil er lustig ist und Vogelstimmen nachmachen kann.

Wir bekommen einen Einblick ins Leben des Kindes und wie es ist mit regelmässigen Besuchen in der Haftanstalt aufzuwachsen. Denn Papa ist nicht abwesend, er ist Teil der Kindheit, nur eben auf andere, oft schmerzhafte Art und Weise.

Liebe und Hass: Die Ambivalenz, die Mutter und Sohn begleitet, zieht sich als roter Faden durch dieses Buch – der Verlag empfiehlt es ab 4 Jahren. Eine Ambivalenz, die Menschen oft in sich tragen, die Familienangehörige oder Freund_innen hinter Gittern haben und diese regelmäßig besuchen. Papa ist kein Strahlemann und das Gegenteil von perfekt, aber trotzdem der Papa und wird bedingungslos geliebt und manchmal gehasst. So ist das eben.

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[Hamburg] Soli-Gruß an alle Gefangenen ein Jahr nach den G20-Riots

Montag, Juli 9th, 2018

(Quelle: de.indymedia.org)

Heute Nacht wurden die Gefangenen der JVA Billwerder-Moorflet mit Feuerwerk gegrüßt.

Wir wollen unseren Genossen, Gefährten und allen anderen Insassen zeigen, dass sie nicht alleine sind. Uns ist jedoch bewusst, dass dies lediglich einen kleinen, symbolischen Akt darstellt.
Das Problem sind nicht „nur“ die tristen Tage der Eingesperrten, das Problem sind vielmehr die Knäste an sich und ein Staat, der sich anmaßt das Leben und die Freiheit so vieler zu beschneiden und zu kontrollieren. Für uns ist klar, dass wahre Freiheit niemals in solch einem System zu realisieren ist. Nicht nur darum gilt es, dieses mit allen Mitteln zu überwinden und gegen die bestehende Ordnung zu kämpfen. Seit nunmehr einem Jahr werden unsere Freund*innen anlässlich des G20 festgehalten und drangsaliert und wenn es nach denjenigen geht, welche die Macht haben, sollen es bei vielen auch noch einige Jahre mehr werden.

Doch dem freidrehenden Polizeiapparat genügt dies offensichtlich nicht. Europaweit werden seit einigen Monaten fadenscheinige Haftbefehle vollstreckt, unter absurd anmutenden Vorwänden Wohnungen und Projekte durchsucht, zur Menschenjagd aufgerufen und sowieso alle möglichen Anstrengungen unternommen das Aufständische und Revolutionäre zu unterdrücken, zu bekämpfen und zu kriminalisieren. Wir solidarisieren uns, losgelöst von Kategorien wie „kriminell“ und „schuldig“/„unschuldig“ mit allen von Repressionen betroffenen G20-Rebell*innen.

Es kommt immer und immer wieder zu Tage, wie verlogen und hinterhältig Polizei, Politik, Judikative und deren Unterstützer*innen agieren. Allein ihre schlichte Existenz ist das Problem, das beschriebene Verhalten ist immanent. Es bleibt also an uns, aktiv zu werden, zu bleiben und für die Freiheit zu kämpfen!

An alle Eingesperrten: Haltet durch!

Für eine Welt ohne Knäste!

Für die Anarchie!

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[Hambacher Forst] Spendenaufruf für UPIII/Donation appeal

Montag, Juli 9th, 2018

(Quelle: abcrhineland.blackblogs.org)

Für Unterstützung im Knast!
Gegen Repressionen, Staatsmacht und deren Missbrauch!

Wir alle wünschen uns, dass UP III während ihrer langwierigen Zeit im Knast so viel Unterstützung erhält, wie wir von außen bieten können. Mit der wichtigste Teil dieser Unterstützung ist natürlich das Briefe schreiben, die Besuche, die Öffentlichkeitsarbeit.

Leider kommen wir aber auch in dieser Arbeit nicht um finanzielle Unterstützung rum.

Ein Teil unserer Ausgaben geht direkt an das Knastkonto der Inhaftierten, damit diese sich am Einkauf beteiligen können. Vor allem für vegan lebende Menschen ist dieser wichtig, um sich zusätzlich mit Früchten und Gemüse eindecken zu können. Da wir keine Lebensmittel in die JVA bringen können – weder über Besuche, noch über Pakete – bleibt für die Gefangenen nur der interne Gefängniseinkauf.

Die ersten 6 Wochen der Untersuchungshaft hat UP III aufgrund von Postkontrollen und Regulierungen für Besuche nichts von der Außenwelt und unseren Gedanken an sie mitbekommen. Umgangen sind wir damit, indem wir UP III nach einer ersten größeren Überweisung jede Woche eine weitere eigentlich überflüssige kleine Summe überwiesen haben, damit sie merkt, dass Menschen an sie denken und sie nicht alleine ist. So wurde UPIII regelmäßig über ihren neuen Kontostand informiert, der sich Woche um Woche (auch in den Wochen, in den kein Einkauf war) um weitere 10€ erhöht hat.

Ein weiterer Teil wird bei den Besuchen ausgegeben. Bei jedem Besuch kann für eine bestimmte Summe (von JVA zu JVA unterschiedlich) Tabak und Süßkrams am internen Automaten gekauft werden. Dazu können wir auch (Wechsel-) Klamotten bringen. Wir finden Freeshops unglaublich toll, allerdings geben wir auch hier Geld für neue Unterwäsche, Turnschuhe für den Sport etc. aus.

Da der Staat (vertreten durch die jeweils diensthabende Justizwachtel) – bei angeordneter akustischen und optischen Überwachung wie bei UPIII – immer alles mithören und verstehen möchte, muss auch immer ein*e Dolmetscher*in dabei sein. Die Kosten hierfür können beim Staat beantragt werden, die Bearbeitung der Anträge ist bisher nur teilweise erfolgt, d.h. die Gelder für die Dolmetscher müssen aktuell von Einzelpersonen vorgestreckt werden. Die Kostenübernahme bedeutet aber auch, dass sie Teil der Verfahrenskosten werden und so eventuell die Bezahlung nur auf einen anderen Zeitpunkt verschoben wird.

Die Kosten pro Besuch bei UPIII belaufen sich daher insgesamt auf gut 200€.

Wir können das finanziell nicht alleine stemmen. Solidarität ist auf sehr viele Arten möglich, manchmal eben auch finanziell. In diesem konkreten Fall würden uns kleine und große Spenden wirklich weiterhelfen.

Link zum Spendenkonto

ABC Rhineland

Weitere Informationen zu UP III:

Adresse:

unbekannte Person III
JVA Köln
Rochusstraße 350
50827 Köln

Links zu Briefen etc.:

https://abcrhineland.blackblogs.org/category/prisoners/193eviciton/

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Hamburg: Drei in einer Reihe… Die kommenden Anhörungstermine im Widerspruchsverfahren von Peike

Montag, Juli 9th, 2018

(Quelle: de-contrainfo.espiv.net)

Solidarisch mit dem G20-Gefangenen Peike.

Kommt zu den Anhörungen des Widerspruchverfahrens am kommenden Mittwoch, Donnerstag und Freitag!

Tage 21 + 22 + 23 (drei Termine an aufeinanderfolgenden Tagen!) – 11.7.-13.7. / 9:00-16:00

Amtsgericht Mitte

Sievekingplatz 3

Hamburg

Updates: freepeike.noblogs.org

Peike würde es begrüßen, wenn so viele Gefährt*innen wie möglich im Gerichtsgebäude zugegen wären.

Ab einer Stunde vor dem Beginn jeder Sitzung gibt es von den Gefährt*innen von United We Stand, Kaffee und Musik außerhalb des Gerichts. Falls ihr einen Übernachtungsplatz in Hamburg benötigt, sendet eine E-mail zur Unterstützungsgruppe: Free Peike: freepeike@riseup.net

Ausdrücklich sollte auch noch einmal an das für Peike eingerichtete Solidaritätskonto erinnert werden.

Neue englischsprachige Broschüre: Eine ABC-Gruppe gründen – ein Ratgeber

Montag, Juli 9th, 2018

(Quelle: de-contrainfo.espiv.net)

Das ABC (Anarchist Black Cross) ist ein internationales Netzwerk von Gruppen und Einzelpersonen, das sich mit praktischer Solidarität mit Gefangenen und den breiteren Anti-Repressionskämpfen beschäftigt. Es nahm bereits vor über 100 Jahre seine Arbeit auf.

Diese Broschüre ist ein Hilfsmitte für alle, die eine Anarchist-Black-Cross-Gruppe gründen wollen. Sie war eine kollektive Arbeit von Leuten verschiedener ABC Gruppen Europas. Wir hoffen, dass ihr sie inspirierend und hilfreich finden werdet.

Sie beinhaltet Artikel und Informationen zu:

  • Was ist das Anarchist Black Cross und warum existiert es?
  • Wie sind ABC-Gruppen organisiert
  • Was tun ABC Gruppen
  • Ein Überblick über die “Internationalen Tage der Solidarität”
  • Wichtige Tipps für Spendenaktionen
  • Wie kann eine ABC Gruppe am Laufen gehalten werden
  • Aufeinander acht geben, während der ABC – Arbeit

Zum Download

Diese Broschüre ist Anna Campbell gewidmet. Anna wurde im März 2018 während ihres Kampfes an der Seite der Frauenverteidigungseinheiten beim Schutz von Afrin getötet. Anna war ein engangiertes Mitglied beim Bristol Anarchist Black Cross und nahm ihr Engangement für Solidairität und gemeinsame Hilfe mit ins Grab.

[Bulgarien] Stoppt die Repression gegen die bulgarische Gefangenenvereinigung und ihren Gründer Jock Palfreeman

Mittwoch, Juli 4th, 2018

Quelle: abc brighton, übersetzt von ABC Wien

Jock Palfreeman ist ein 29-jähriger australischer Antifaschist, der den Mut hatte, sich an einem Abend in Sofia (Bulgarien) 16 Neo-Nazis in den Weg zu stellen. Er wurde Zeuge wie die Faschist*Innen zwei Roma-Jungen verfolgten und angriffen. Jock rannte zu den Jungen und tat sein Bestens, die Nazis mithilfe eines Messers in Schach zu halten, jedoch griffen sie ihn an. Jock hatte keine Möglichkeit zu fliehen und musste sich selbst verteidige. Andrey Monov, einer der Nazis und Sohn eines prominenten Politikers, wurde erstochen und ein weiterer, Antoan Zahariev, wurde verletzt. Die Roma-Jungs rannten davon.

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[Berlin] Razzien bei Nero und Isa

Dienstag, Juli 3rd, 2018

Quelle: de.indymedia.org

Info aus der Achse Nordkiez-Moabit-Tegel

Bei Nero fand am Mittwoch eine Zellendurchsuchung statt, nach der ihm nichts als ein paar Bücher geblieben sind. Private Gegenstände sowie Briefe wurden beschlagnahmt, ohne ihm eine Rechtsgrundlage zu nennen. Es ist aber kein Geheimnis geblieben, dass die Razzia mit dem Brandanschlag auf das Auto der Schließerin im Nordkiez zusammenhängt.

Am Freitag dann das selbe bei Isa. Kurz vorher hatte er noch berichtet, dass er relativ gut behandelt wird. Als er an diesem Tag gerade Kaffeekränzchen mit Mitgefangenen hielt, wurde seine Zelle plötzlich gestürmt. Alle wurden ausgezogen und ganzkörperuntersucht. Bei ihm wurden außerdem private Gegenstände und Klamotten mit Aufdruck mitgenommen.

Als Angehörige der beiden Gefangenen fordern wir die Zurückgabe aller mitgenommenen Sachen. Es ist einfach nur schäbig, für den Anschlag auf eine offensichtliche Freiheitsfeindin diejenigen zu knechten, die sowieso schon dem Knastregime unterworfen sind.

Für einen Kampf gegen den Staat, seine Käfige und Grenzen!

Montag, Juli 2nd, 2018

Quelle: ausdemherzenderfestung.noblogs.org

übersetzt von Kairos – Journal anarchiste nr. 5

Um seine Kontrolle über die Bevölkerung und insbesondere über die Unerwünschten zu verstärken, modernisiert der Staat immer wieder sein repressives Arsenal: Nach der Ankündigung seines Plans von 33 neuen Gefängnissen, in denen Tausende von Menschen zusätzlich eingesperrt und isoliert werden, hat der Staat soeben das Gesetz „Asile et Immigration“ verabschiedet, das die Dauer der Internierung von Ausländern, die die guten Papiere nicht besitzen, von 45 auf 90 Tage verdoppeln soll. Dieses Gesetz kommt zum Ausnahmezustand und dem Einsatz der Armee auf den Strassen und an den Grenzen, den Hausarrests, die den Asylsuchenden massenhaft verteilt werden, der Vergrösserung der bereits existierenden CRAs etc. dazu. Diese Dauer der Inhaftierung kann im Falle der Gegenwehr eines Sans-Papiers bei seiner Abschiebung um weitere 15 Tage verlängert werden (105 Tage in diesen Knästen, die ihren Namen nicht verraten, die von den Herrschenden „Centre de Rétention Administrative“ – „administrative Hafteinrichtung“ – genannt werden). In einem Kontex des Zuzugs von Männern, Frauen und Kindern, die vor den Kriegen, der Ausbeutung und den politischen Verfolgungen in den zahlreichen Ländern unter dem Joch der Diktatoren und anderen Regimes/Autoritären fliehen, die mit der Komplizenschaft des europäischen Neokolonialismus eingerichtet wurden, sperrt die Herrschaft immer mehr Menschen ein. Für die Macht geht es darum, eine drastische Kontrolle auf seinem Territorium zu bestärken, sei es durch die Inhaftierung (Gefängnis, CRA..) oder durch die den karitativen und anderen Organismen anvertraute Kontrolle ausserhalb davon (in den CAOs, CADAs, PRAHDAs etc…). Die nach der Räumung des riesigen Camps bei Calais im Oktober 2016 eröffneten Aufnahme- und Orientierungslager (CAO) (stets in der ausweichenden Sprache der Herrschaft), hatten zum Ziel, die migrantischen Personen auf dem ganzen Territorium zu zerstreuen, die Selbstorganisation und Solidarität zu brechen und sie noch weiter zu isolieren, indem sie ins verlassene Hinterland geschickt werden.

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Bruchstellen #36 online

Montag, Juli 2nd, 2018

*[Italien/Deutschland] Andreas Krebs: Update und neue Knastadresse

*Spanien, Nachrichten zur Operation Ice

*[Mexiko-Stadt] Freilassung des Gefährten Fernando Bárcenas!

*[Italien] Neue Verhaftung in Mailand am 08.02.18

*[Deutschland] Thomas Meyer-Falk: “Neuigkeiten aus Freiburgs
Sicherungsverwahr-Anstalt”

*[England] Update zu Sam – Schreibt ihr!

*Free Isa & Free Nero, #SPDeingeworfen

Plakat: Im Kampf gegen die Grenzen!

Sonntag, Juli 1st, 2018

Quelle: ausdemherzenderfestung.noblogs.org

übersetzt von vallées en lutte

 

Auf der Apathie der Massen, dem Hintergrund einer fremdenfeindlichen Stimmung und dem Treiben faschistischer Gruppen surfend, weitet die Macht ihr repressives Arsenal aus (Verdoppelung der Maximaldauer der Internierung, Vergrösserung der CRAs, Hausarrest, PRAHDA (A.d.Ü. programme d‘accueil et d‘hébergement des demandeurs d‘asile – Programm zur Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern) etc.) und multipliziert seine Schläge gegen solidarische Individuen, um jegliche Regung der gegenseitigen Hilfe und der Revolte abzuwenden. (mehr …)

[überall] (forensische) Psychiatrie – Ein Ort der Herrschaft

Freitag, Juni 29th, 2018

Quelle: gefangenen.info

Der Text entstand in Anlehnung, an einen noch unveröffentlichten Text, der voraussichtlich 2018/2019 im 2.Band „Gegendiagnose – Beiträge zur radikalen Kritik an Psychiatrie und Psychologie“ in erweiterter Form erscheinen wird.

Psychiatrie ist neben dem Knast eines der mächtigsten Instrumente, die der Staat gegen die Menschen zu bieten hat. Ihre Waffen: Entzug von Freiheit und Rechten, seelische und geistige Entmündigung, Diagnosen sowie Behandlung.

Forensische Psychiatrie steht exemplarisch für Zwang in der Psychiatrie und weist dabei ein massives Potential an rechtsstaatlich geschützter Gewalt auf. Anliegen der Autor*innen ist es, wenn auch im Folgenden Merkmale der forensischen Internierung beschrieben werden, die gesamte psychiatrische Maschinerie als einen Apparat zu verstehen. Es gibt keine „gute“ Psychiatrie! Ihre Waffen (Diagnosen und Therapien, vor allem pharmakologische…) wirken nicht erst an der Schnittstelle zwischen Knast und Psychiatrie – dem „Psycho-Knast“, der forensischen Psychiatrie oder auch Maßregelvollzug genannt.

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[Deutschland] Statement von Isa aus dem Knast von Moabit

Freitag, Juni 29th, 2018

Quelle: indymedia

Hallo.

Mit diesen ersten Worten aus dem Knast grüße ich alle unsere Freunde und ich f**** unsere Feinde.

Am Montag habe ich Post von der Richterin bekommen. Ich soll an Händen und Füßen gefesselt in den Gerichtssaal gebracht werden – notfalls auf einer Liege. Außerdem haben Zeugen vom Gericht Anwälte beigeordnet bekommen. Ich werde im Gerichtssaal in einen Käfig gebracht, der mit Plexi-glas verkleidet ist. Alle hier im Knast sagen, dass nichtmal Mörder so behandelt werden. Ich denke, von mir soll das Bild eines Monsters geschaffen werden. Das ist eine Art Vorverurteilung und passt zu der Strategie des Staatsanwalt Fenner und der Polizei, die von Anfang an mit diesem Bild gear-beitet haben.

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[Italien/Deutschland] Andreas Krebs: Update und neue Knastadresse

Montag, Juni 25th, 2018

Quelle: indymedia

Leider wurde unser Freund Andreas nun doch im Mai nach Italien ausgeliefert, jetzt sitzt er wahrscheinlich bis mindestens Juni 2019 im zweitgrößten Gefängnis Neapels: Secondigliano. Eines der wichtigsten Hochsicherheitsgefängnisse Neapels.

Wie es ihm dort ergeht, wissen wir bis jetzt noch nicht genau. Aber es sieht so aus, dass er dort durch die Wärter zumindest keine derartige Folter und Misshandlungen, wie er sie im Knast von Santa Maria Capua Vetere erleiden musste, zu befürchten hat. Er wird dort aber sicher nicht mit offenen, freundlichen Armen empfangen.

Der Prozess in Italien hat am 30. Mai begonnen.

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ABC goes Montagskonzert: Infoveranstaltung zu anarchistischen Langzeitgefangenen 2.0 @ekh

Sonntag, Juni 10th, 2018

Montag 11.06.

(Wir wiederholen die Veranstaltung vom Donnerstag diesen Montag)

ABC goes Montagskonzert: Infoveranstaltung zu anarchistischen Langzeitgefangenen 2.0

Seit 2010 gibt es jedes Jahr am 11. Juni den internationalen Tag der Solidarität mit Marius Mason und anderen anarchistischen Langzeitgefangenen. (Bereits ab 2004 war der 11. Juni ein Solitag, ursprünglich für den “Greenscare”-Gefangenen Jeff”free” Luers.) Diesen Tag wollen wir zum Anlass nehmen um euch einige Gefangene aus verschiedenen Ecken der Welt etwas näher zu bringen. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es die Möglichkeit Postkarten und Briefe an Gefangene zu schreiben!

Mit der zunehmenden Repression gegen emanzipatorische antiautoritäre Menschen und Bewegungen wird auch Solidarität immer wichtiger.

No one forgotten! Nothing forgiven!

11. Juni 2018: Ein Tag gegen Vergessenheit
Der 11. Juni ist ein internationaler Tag der Solidarität mit Marius Mason und allen anarchisti-schen Langzeit-Gefangenen. Ein Funke in der ewigen Nacht, staatlicher Repression. Ein Tag, an dem vorgesehen ist, diejenigen zu honorieren, die uns weggenommen wurden. An diesem Tag teilen wir Lieder, Veranstaltungen und Aktionen, um unsere gefangenen Gefährt*innen und Nahestehenden zu feiern. In vergangenen Jahren waren die Feiern
zum 11 Juni international und breit gestreut – von Selbstversorger*innenpartys mit Freund*innen, bis zu verschiedenen inspirierenden Angriffen; von Spendenaktionen und Briefschreibeabenden für Gefangene bis hin zu den nicht erzählten und unbekannte Wegen, wie wir die Flamme am Leben erhalten. (…)

Update zu den Gefangenen
Während des vergangenen Jahres waren unsere inhaftierten Gefährt*innen, mit unversehrter Integrität, den kalten Augen und gewalttätigen Händen des Staates ausgesetzt. In Chile versuchte Tamara Sol aus dem Gefängnis zu entkommen und wurde dabei ernsthaft verletzt und überführt: Zunächst in ein Hochsicherheitsgefängnis in Santiago und dann zum besonders brutalen Llancahue Gefängnis in Valdivia. Die „Casa Bombas 2” wurden beendet. Juan Flores wurde für mehrere Bombenanschläge in Santiago schuldig befunden und zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt. In Deutschland wurde Lisa zu mehr als 7 Jahren Haft verurteilt. Sie wurde für schuldig befunden eine Bank in Aachen ausgeraubt zu haben. Im Februar wurde sie in die JVA Willich II überführt. In den Vereinigten Staaten, ging Walter Bond für sechs Tage in den Hungerstreik. Er forderte vegane Mahlzeiten, ein Ende der Eingriffe in den Briefverkehr und die Überführung nach New York, wo er nach seiner Entlassung leben möchte. Als Vergeltungsmaßnahme ging es für ihn in die „Communications Management Unit“ in Terre Haute, Indiana. In Griechenland, unternahmen Pola Roupa and Nikos Maziotis einen Hungerstreik für fast 40 Tage. Sie forderten bessere Haftbedingungen, und längere Besuchszeiten, so wie die Abschaffung der äußerst repressiven C-Typ-Gefängnisse. Dinos Yagtzoglou wurde verhaftet und ist wegen einer Briefbombe angeklagt, die einen früheren Premierminister verletzte. Sein Widerstand hinter Gittern löste einen Aufstand in drei griechischen Gefängnissen aus und garantierte seinen Forderung ins Korydallos Gefängnis überführt zu werden.

In den Vereinigten Staaten braucht der trans*anarchistische und Öko / Tierbefreiungs-Gefangene Marius Mason mehr Briefe. Er mag es, Artikel über Tierrechte, Umweltaktivismus, Widerstand zur „Alt-Right“, Black Lives Matter und andere Gefängniskämpfe, zu bekommen. Das „ Carswell Federal Medical Center“ in dem Marius die letzen vergangenen Jahre einsitzt, ist eine bekanntermaßen restriktive und brutale Eintichtung. Zur Zeit verweigern sie ihm medizinische Unterstützung für seine, ihm zugesagte Geschlechtsumwandlung und ebenso angemessene Wahlmöglichkeiten für vegane Mahlzeiten.

Der 11. Juni ist eine Idee, nicht nur ein Tag. Jeder Tag ist 11. Juni. Und Ideen sind unverwundbar.Last uns das restliche Jahr mit Leben erfüllen und forführen, das Leben anarchistischer Gefangener zu feiern, indem wir ihre Kämpfe an ihrer Seite gemeinsam mit ihnen fortführen.

In aller Kürze: Es ist ein Aufruf, als rufen wir euch auf. Der 11. Juni ist das, was ihr daraus macht. Folgt euren Herzen und erfüllt die Welt mit wundervollen Gesten. Es gibt keine
Aktion, die zu klein oder zu groß ist.

Quelle: https://de-contrainfo.espiv.net/

Bruchstellen #33 & #34 online

Montag, Mai 28th, 2018

Bruchstellen #33

*[Hamburg] Prozessbericht des sechsten Tages der Berufsverhandlung von Peike

*[Basel] Update zum Prozess am Freitag 23. März

*[Afrin/überall] Rest in Power, Anna!

*[Belarus] Svyatoslav Baranovich zu 3 Jahren Haft verurteilt

*[Deutschland] Von Schweinen die fliegen und Alles zerstörenden Feuerbällen! Ein weiterer Brief von Nero aus dem Gefängnis

*[Deutschland] Soli-Aktion für russische Aktivist*innen in Bielefeld

 

 

 


Bruchstellen #34

*[Überall] 11. Juni 2018: Ein Tag gegen Vergessenheit

*[UK] Taylor weiterhin in kritischem Gesundheitszustand

*[Spanien, Madrid] Bankautomat aus Solidarität mit Lisa, die in Deutschland im Gefängnis sitzt, angezündet

*[Deutschland] Text von Thomas Meyer-Falk: “Anna Campell ist in Afrin gestorben”

*[Deutschland] Morgenstunde in der JVA Moabit

*[Italien] Soli- Grüße und Worte von Fabio

*[Deutschland] Andreas Krebs in Auslieferungshaft!

*[Schweiz] Das Gefängnis ‹Bässlergut› ist nicht gerade das, was eine freie Gesellschaft auszeichnet

*[Überall]Show Solidarity with Russian Anarchists on May Day!

[Deutschland] Gegen Knast, Staat und Patriarchat!

Dienstag, Mai 22nd, 2018

Quelle: Indymedia

Um unsere Solidarität mit Gefangenen auszudrücken, sind wir als Gruppe aus circa 15 Personen am 10.05.2018 zum Frauenknast in Neukölln gelaufen und haben dort eine unangemeldete Kundgebung abgehalten. Wir haben vorher Redebeiträge und Briefe von Gefangenen eingesprochen, die sich mit dem Dasein als Gefangene, aber auch mit dem Knast als allgemeines Instrument der Herrschenden auseinandersetzen und diese vor Ort mittels einer Box abgespielt.

Da „Christi Himmelfahrt“ als staatlicher Feiertag fungiert, war uns klar, dass auch die Personen im offenen Vollzug an diesem Tag im Knast sitzen müssen. Einige Gefangene haben Kontakt zu uns aufgenommen, indem sie uns politische Botschaften und Parolen gegen den Staat und die Knäste zugerufen bzw. mitgerufen haben. Ein paar von ihnen haben die Redebeiträge aufmerksam verfolgt und mittels Nicken und Fäuste durch die Gitter strecken, kommentiert. Dieser kollektive Moment wurde erst durch die Kettenhunde der Berliner Polizei beendet, die nach etwa 25 Minuten anrollten, aber nur noch unsere Flyer vorfanden. 

Der Knast befindet sich in der Neuwedeller Straße, Ecke Kopfstraße und ist eine sogenannte Teilanstalt der JVA für Frauen in Berlin, in der sich neben dem offenen Vollzug auch eine sozialtherapeutische Abteilung befindet. Die Frauen müssen / dürfen in der Regel tagsüber zum Malochen raus und sind den restlichen Tag im Knast. Es ist der letzte Schritt zur angeblichen Resozialisierung in die kapitalistische Welt. Auch wenn wir uns natürlich darüber im Klaren sind, dass ein offener Vollzug für die jeweilige Person mehr Privilegien mit sich bringt, als der Geschlossene, ist auch er ein wichtiger und nicht weniger repressiver Teil des Knastsystems. Jedes Privilig bedeutet eben auch den potentiellen Entzug dessen, es macht die Gefangenen erpressbar und provoziert Konkurrenz und Denunziation. Zudem zwingt der offene Vollzug alle, die ihn „genießen“, sich jeden Tag auf’s Neue selbst einzusperren und demütig hinter die Mauern zurückzukehren. Durch den Knast soll jegliche Abweichung, jegliches Ausprobieren von Grenzen, jegliches Brechen mit dem kapitalistischen Normalzustand und jeder hausgemachte Konflikt, den diese Gesellschaft hervorbringt, wie Armut, Verzweiflung und Ausweglosigkeit, weggesperrt werden. Die Frauen trifft es dabei besonders hart, da sie zusätzlich von patriarchaler Gewalt und Ausbeutung betroffen sind. Dies ist daher auch oft ein Grund, warum sie im Knast sitzen. Die gesellschaftlichen Probleme werden durch den Knast nicht gelöst, sondern sollen von der Straße und aus dem Blickfeld verschwinden. 

Abschließend möchten wir noch aus einem Text zitieren, den unsere Genossin Lisa geschrieben hat. Sie sitzt zur Zeit in der JVA Willich II ein, ihr wird vorgeworfen an einem Bankraub in Aachen beteiligt gewesen zu sein: „Das Knastsystem steht nicht ausserhalb der Gesellschaft, sondern ist ein fundamentales Element von ihr ohne die der Staat und sein Herrschafts- und Unterdrückungssystem gar nicht existieren könnte. Es wird mit Strafe und Knast gedroht, damit sich die Menschen in diese miserable Welt einfügen, bloss nicht über ihre vorgesehenen Grenzen hinausschreiten und sich selbst kontrollieren und zähmen sollen, ansonsten eben eingesperrt werden. Ständig wird von der Gefährlichkeit von Sexual- und Gewaltverbrechen gesprochen, das ganze Bestrafungssystem damit gerechtfertigt und die Gesellschaft eingeschüchtert. Dabei sitzen die meisten Gefangenen wegen Geld-, Wirtschafts-, und Eigentumsdelikten und genau das wird geahndet, besonders hart wenn es um Eigentum der Reichen und Mächtigen geht. Viele Gefangene kommen aus ärmsten und miesesten Verhältnissen und versuchen einfach ein etwas würdevolleres Leben führen zu können.“ 

Knäste zu Baulücken!

Freiheit für Isa, Nero, Michal, Lisa, Thomas, Andreas und alle anderen Gefangenen!