Archive for the ‘Knast’ Category

Interview dem Gefangenen Thomas Meyer-Falk aus der JVA Freiburg

Donnerstag, Februar 25th, 2016

(gefunden auf: www.radioflora.de)

Thomas ist seit 1996 weggesperrt und befindet sich seit 2013 in Sicherungsverwahrung. Schwerpunkt des Gespräches werden die sogenannten „Geborenen Verbrecher _innen„ sein.
Thomas schreibt dazu:
„In der Kriminalistik gibt es in den letzten Jahren den Trend, sich intensiv mit genetischen und neurologischen Phänomen zu beschäftigen, also die Wurzeln für abweichendes Verhalten in der Biologie zu suchen – ob in den Genen, oder aber im Gehirn. Dadurch werden auch gesellschaftliche Konfliktfelder individualisiert, denn wo das Individuum mit seinen Genen und Hirnstrukturen verantwortlich ist für abweichendes Verhalten, braucht man sich um politische und soziale Ursachen nicht weiter zu kümmern.“

Türkische Gefängnisse: Osman Evcan wieder im Hungerstreik

Donnerstag, Februar 25th, 2016

(gefunden auf: contrainfo.espiv.net)

Vor kurzem wurde der vegane anarchistische Gefangene Osman Evcan  vom Kandıra Gefängnis Nr. 1 zum geschlossenen L-Typ  Gefängnis Nr. 6 verbannt (auch als Überführung bekannt) Er musste repressive Maßnahmen, wie vollständige Leibesvisitation, Kameras in der Zelle, Verbot von Briefen und Besuchen, Blockade des veganen Essens über sich ergehen lassen. Seit dem 22. Februar 2016 ist er im Hungerstreik, um Widerstand gegen diese Unterdrückung zu leisten.  Helft die Nachricht zu verbreiten!

über  ABC İstanbul

Erneute Isolationshaft für Rainer – nach Brandlegung in Forensik / Nordrhein-Westfalen

Sonntag, Februar 14th, 2016

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

„[….] Für mich besteht keine andere Wahl als Krieg gegen den Staat und für die Freiheit […] ich habe den Fluchtversuch gemacht und das war ein Anfang. Jetzt mach ich anders Krieg!“

(Rainer in einem Brief im September 2015)

Rainer Loehnert ist eingesperrt in der forensischen Psychiatrie (Maßregelvollzug) Bedburg-Hau (Nordrhein-Westfalen) und beginnt auch dieses Jahr mit einem feurigen Zeichen seines ungebrochenen Widerstands gegen das (Klinik-)System! Er sitzt jetzt seit Anfang Januar erneut in Isolationshaft, im „Bunker“, d.h. 24 Stunden abgesondert und hat nur Stift, Papier und etwas zu lesen bei sich.

* * * * * *

Ein kurzer Überblick der letzten Monate: Nach seinem Fluchtversuch im Januar 2015(¹) – mittels einer Verbandsschere „bedrohte“ Rainer einen LKW- Fahrer auf dem Campus der Forensik und versuchte so zu entkommen – und der anschließenden langen Isolationshaft, wurde Rainer auf die sogenannte „gesicherte Eingangs-Station“ verlegt. Hier sieht er sich mit ständigen Provokationen, Bedrohungen und Übergriffen durch andere inhaftierte Faschos konfrontiert. Diese Konflikte scheinen dem sogenannten Pflege- und Ärztepersonal ganz nützlich zu sein. Rainer schreibt, dass die Pfleger nichts machen würden, bzw. das Geschehen ignorieren oder ihm raten, „sich in der Zelle aufzuhalten.“ Rainer wurde in den letzten Monaten mehrmals in seiner Zelle vom Rest der Station isoliert, meistens nach Auseinandersetzungen mit einem dieser Faschos. Auch wurde seine Zelle nach „gefährlichen“ Gegenständen gerazzt. Es findet somit auch im Maßregelvollzug eine direkte oder indirekte Zusammenarbeit von Nazis und staatlichen Personen/Institutionen statt. (mehr …)

AKP Radio: Die Linke denkt nicht freiheitlich, auch sie denkt an Strafe und Knast…

Mittwoch, Februar 10th, 2016

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

prison_cell_locking_door1Das entsprechende Audiofile könnt ihr hier finden:
http://akpradio.podspot.de/post/widerstand-im-knast-und-widerstand-nach-…

Zur Website des AKP (Autonomes Knast Projekt): http://autonomes-knastprojekt.blogspot.com/

B: Wir sitzen hier im Studio der Radiowerkstatt „FLOK“ . Unser Thema ist heute – Widerstand im Knast und die Zeit danach. Dazu habe ich zwei Antiknastaktivisten im Gespräch, live W. und später telefonisch zugeschaltet den G. Aus gegebenem Anlass möchten wir anfangs  auf ein konkretes Beispiel hinweisen, und zwar dem Leben und Wirken des Denis Pecic. W., Du hast einiges über ihn recheriert? (mehr …)

Brüssel: Solidaritätsaufruf mit vier Menschen, die wegen der Zerstörung des Hochsicherheitsgefängnis-Modells angeklagt sind

Dienstag, Februar 9th, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

In seinem verrückten Wettrennen um Profit wirft der Kapitalismus mehr und mehr Menschen in die Prekarität und macht unsere Umwelt zunehmend unbewohnbar. Konfrontiert mit scheltender Wut und Elend, das sich überall hin ausbreitet, investiert der Staat in die Aufrechterhaltung der Ordnung und baut neue Knäste.

In einer Zeit, wo die Menschen dazu angehalten werden, ihre Gürtel enger zu schnallen, findet die Regierung Milliarden, um uns gar noch mehr mit dem Bau von Hochsicherheitsgefängnissen, wo sie mit neuen Formen der Folter experimentiert (wie Sensoren und dem Entzug von meschlichem Kontakt) zu belasten. (mehr …)

Deutsche Knäste: Unsere Kameradin ist frei

Donnerstag, Januar 21st, 2016

(gefunden auf: de-contrainfo.espiv.net)

Neuigkeit zum Artikel “Das Herz gefüllt mit Mitternacht” auf Seite 7 der Avalanche Nr. 6

Erhalten am 5. Januar 2016:

Lange Monate sind vergangen seit dem heissen Sommertag am beginn des Juli, an dem unsere Freundin und Kameradin bei einer Passkontrolle an der griechisch-bulgarischen Grenze verhaftet wurde. Der europaweite Haftbefehl wurde von der Staatsanwaltschaft Aachen, Deutschland, am 24 Juni 2015 ausgestellt. Nachdem sie 3 Wochen in bulgarischen Zellen verbrachte, wurde sie den deutschen Bullen am Flughafen von Sofia übergeben.

In Deutschland wurde sie unter dem U-Haft-Regime in Köln eingesperrt, wegen vermuteter Beteiligung an einem bewaffneten Banküberfall der zwei Jahre früher stattfand (2013). Unter diesem Regime werden Häftlinge, die auf ihren Prozess warten, eingesperrt, offiziell für maximal sechs Monate, was in Realität sehr oft auf eine Periode von über einem Jahr verlängert wird. In ihrem Fall bedeuteten die in Kraft gesetzten Beschränkungen, dass bei jedem Besuch (2 Stunden pro Monat) zwei Bullen, ein Wärter und ein Übersetzer anwesend waren, dass es ihr nicht erlaubt war, irgendwelche Telefonanrufe zu machen und dass jegliche Post zuerst an die Staatsanwaltschaft gesendet wurde, wo sie gelesen und ihr dann mit einem Monat Verspätung übergeben wurde.

Ihre Haft basierte auf einem einzigen Indiz: Eine DNA-Spur, gefunden auf zwei Gaspistolen (Druckluftpistolen), die auf dem Klo der Bank 11 Tage später von einem/einer Angestellten gefunden wurden. Vor ein paar Wochen, am 2. Dezember, nach Monaten der Untersuchung klagten die Kläger sie formell mit Bankraub, Geiselnahme und Waffenbesitz an. Diese Anklagepunkte wurden bei drei Richtern vorgebracht, die zu entscheiden hatten ob diese vor Gericht weiterverfolgt werden oder nicht. Am 16. Dezember, rief das Gericht das Gefängnis an, mit dem Auftrag unsere Kameradin freizulassen, weil alle Anklagepunkte fallen gelassen wurden, da die „Beweise“, die fünf Monate der Untersuchung ergaben, nicht ausreichend genug waren, um diesen Fall vor Gericht zu bringen.

Jetzt ist unsere Kameradin zurück bei uns. Die Freude, die uns das bereitet, ersetzt jedoch nicht, noch lässt sie uns, unsere Wut gegen die isolierenden Beschränkungen, die Lächerlichkeit des Uniformen-Zirkus’ und gegen jedes autoritäre System, das auf solche Art und Weise mit den Leben der Leute spielt, vergessen. Die grösste Kraft-Quelle kam von der kompromisslosen und unkooperativen Haltung die unsere Kameradin einnahm: Sie behielt immer ihren Kopf hoch und ihren abweichenden Geist am Leben.

Wie die meisten Rebellen und Anarchisten wissen, kann uns die Repression in jedem Moment treffen, weil der Staat sehr weit gehen wird, um sein Gesetz und seine Ordnung aufrechtzuerhalten und die Verbreitung unserer Ideen zu verhindern. In diesen Momenten ist es einfach, sich in einem Spiel der Strategie und Angst geködert und eingeschlossen zu fühlen, das genaue Wesen unserer Feinde.

In diesen Momenten müssen wir uns erinnern, dass wir andere Werkzeuge und Praxen haben um diese Erstickung zu bekämpfen. Nur wenn wir ihre Strategie mit unserer eigenen rebellischen Intelligenz und verankerten Ethik bekämpfen, und Angst mit Zuversicht in unsere Komplizenschaften, Affinitäten und Kämpfe, können diese Momente zu mehr werden, als das wir uns nur dem technischen und juridischen Aspekt des Staates, der eine von uns einsperrt, hergeben.

Genau in diesen Momenten von Stress, Groll und Traurigkeit ist es wichtig uns nicht einschüchtern zu lassen oder versucht zu werden, unsere eigenen Ideen, Beziehungen und Kämpfe anzuzweifeln. Auch wenn mit beiden Füssen am Boden, den Geist wach und unsere herzen brennend zu halten in diesen Momenten anspruchsvoll sein kann, sind vielmehr wir diejenigen, die uns diese wegnehmen lassen, und nicht die Freiheit einer Kameradin; wir sind die einzigen die ihre Logik, die sich in uns einnistet, bekämpfen können.

Unsere Ideen und Kämpfe schmieden sich im Hass gegen Gefängnisse und die Welt die sie braucht. Der Kampf gegen diese Strukturen und die, die sie möglich machen, beinhaltet, unser Verlangen, all ihre Türen zu öffnen und diese Säulen dieser autoritären und kapitalistischen Gesellschaft zu zerstören, auszudrücken und zu erweitern. Konfrontiert mit irgendeinem repressiven Angriff, ist es entscheidend, diese Ideen weder zu vergessen, noch zur Seite zu legen; wir können eine Perspektive nur durch aktive Solidarität aufbauen, in der Fortsetzung unserer Kampfprojekte gegen alle Manifestationen dieser Gefängnis-Gesellschaft.

Wir sind mit den Worten unserer Kameradin einverstanden und weigern uns in Begriffen von „Unschuld“ und „Schuld“ zu sprechen. Diese Worte gehören zur Sprache der Staatsanwälte und Richter im Dienste der Politiker und Bosse. Worte die ihr System der Ausbeutung und Kontrolle unterstützen. Als Anarchisten ist das für uns eine Sprache, die wir uns weigern, zu sprechen – wir spucken auf sie.

Der Grund, wieso wir ihren Namen nicht publiziert haben, auch hier nicht publizieren, ist um nicht die oft ablenkende und verzerrende Rolle der Heldin oder des Opfers, der anarchistische Gefangene oft unterworfen sind, mit Brennstoff zu versorgen. Sie war eine gefangene anarchistische Kameradin unter vielen anderen, die niemals vergessen noch bejubelt werden, sondern präsent sind in der Fortsetzung unserer Kämpfe und Projekte, und in unseren subversiven Taten gegen diese etablierte Ordnung.

Solidarität mit all denen, die gegen Gefängnisse kämpfen, drinnen und draussen.

Solidarität denen, die Angesichts repressiver Schläge noch immer das Bedürfnis und den Mut fühlen, weiterhin für ihre Ideen und Projekte zu leben und zu kämpfen.

Auf den Hund gekommen – ein Projekt in der SV

Samstag, Januar 16th, 2016

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Im KnastVor kurzem berichtete die Badische Zeitung aus Freiburg darüber, dass Tierheim-Hunde, Sicherungsverwahrte, sprich Gefängnisinsassen, besuchen würden. Ein recht rührseliger Artikel zeichnet die desolate Situation in der Verwahrung in so weichen Farben, dass nicht wenig Insassen recht zornig waren.

 

Die Hundegruppe

Sechs der über 50 Freiburger Sicherungsverwahrten hatten sich freiwillig für ein Pilotprojekt gemeldet. Einmal in der Woche sollten sie die Möglichkeit erhalten, für jeweils 90 Minuten im Gefängnishof mit einem Hund in Kontakt zu kommen. Nach Aussage der in dem Artikel zitierten therapeutischen Leiterin, Frau Dr. Schneider, erhoffe man sich therapeutische Effekte, insbesondere Auswirkungen auf die soziale Kompetenz der Teilnehmer.
Für 2016 ist nun eine zweite Gruppe in Planung, so dass dann im wöchentlichen Wechsel, jeweils sechs Insassen mit Hunden (therapeutisch) arbeiten können sollen.

Tiergestützte Therapie

Um nicht missverstanden zu werden,es gibt durchaus sinnvolle Anwendungsfelder für tiergestützte Therapien, denn die Interaktion zwischen Mensch und Tier erfolgt im wesentlichen auf non-verbale Art und auch mit Körperkontakt, so dass ein anderer emotionaler Aspekt der Persönlichkeit angesprochen, im Idealfall auch gefördert wird, als bei bloßen gesprächstherapeutischen Maßnahmen. Ob in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern oder eben auch Gefängnissen, immer öfter wird auf den Einsatz von Tieren gebaut. Insofern ist im Prinzip der Einsatz für den Bereich der Sicherungsverwahrung ein sinnvoller Baustein.

Die Kritik von Insassen der JVA Freiburg

Bei Insassen entzündete sich an insbesondere zwei Punkten Kritik: Strafgefangene sagten, es sei nicht in Ordnung, wenn man für sie ein solches Angebot nicht mache. Einige Sicherungsverwahrte wiederum beschwerten sich über die ‚heile Welt‘-Darstellung der Badischen Zeitung, bzw. die Instrumentalisierung der Hunde-Gruppe durch die therapeutische Leiterin, die sogleich das Angebot ‚medial ausgeschlachtet‘ habe, um von den drängenden, schwärenden Problemen ( z.B. war, als der BZ-Artikel erschien, ein Verwahrter seit Tagen im Hungerstreik) abzulenken und der Bevölkerung ein einseitiges Bild zu präsentieren. Ein Sicherungsverwahrter hatte den Eindruck, die BZ-Journalistin mache sich in dem Artikel versteckt lustig über die Teilnehmer. Aus anderer Ecke wurde eingeworfen, dass die ‚Belohnung‘ (jeder Teilnehmer erhielt Tabak, Kaffee und dann ein Photo des jeweiligen Hundes) wohl eine Rolle für die rege Teilnahme gespielt haben könnte.

Ausblick

Letztlich ist auch ein Hundeprojekt nicht viel mehr als eine Form der ‚Bespaßung‘ der Teilnehmer; dieser Effekt sollte nicht zu gering erachtet werden, denn er erhöht ersteinmal  in der Tat die Lebensqualität der Betroffenen, die jedoch kaum eine realistische Chance haben in absehbarer Zeit auf freien Fuß zu kommen. Diese Bespaßung dann aber therapeutisch zu überhöhen, so wie es hier erfolgt, das ist unredlich und geradezu unethisch. Dass die Lokalzeitung dieses Spiel mitspielt sagt mehr über das journalistische Verständnis des Blattes, bzw. der den Artikel verfassenden Journalistin aus, als über die Qualität des ‚therapeutischen‘ Angebots. Politisch hochproblematisch erscheint, wie durch solche einseitigen, die Realität weich zeichnenden oder gar völlig ausblendenden Artikel, die Bevölkerung verzerrt informiert wird.

Bei der Sicherungsverwahrung handelt es sich um eine Form ‚präventiven‘ Freiheitsentzugs unter strafhaftähnlichen Umständen, auf bloßen Verdacht hin, ein Insasse/eine Insassin könnte, eventuell, möglicherweise wieder einmal straffällig werden,- eingeführt 1933 von den Nationalsozialisten.

Hungerstreiks, Todesfälle (noch heute ermittelt die Freiburger Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit einem Todesfall aus dem Jahre 2014, gegen MitarbeiterInnen der Sicherungsverwahranstalt),hoffnungslose Verwahrung,- all das wird durch solche ‚Berichterstattung‘ wie die der BZ geradezu negiert.

Dass die therapeutische Leiterin die Gunst der Stunde nutzt um sich medial feiern zu lassen, zitiert mit ein paar launigen Sprüchen, das ist schon typische ‚Vollzugs-Folklore‘, zeigt aber auch einen gewissen Zynismus: die einzelnen Teilnehmer werden zu Spielfiguren der Außendarstellungsbemühungen der Anstaltsleitung degradiert.

Und das traurige: einige von ihnen freuten sich darüber, waren ganz stolz „mal in der Zeitung zu stehen“.

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA (SV), Hermann-Herder-Str. 8, D-79104 Freiburg
https://freedomforthomas.wordpress.com

Gabriel Pombo da Silva

Samstag, Januar 16th, 2016

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Gabriel Pombo da SilvaIn der Nacht vom 12. zum 13. Januar wurde Gabriel Pombo da Silva wieder verlegt. er sagt, daß alles sehr schnell ging. Es geht ihm soweit gut. Sobald es Neuigkeiten gibt zu seiner derzeitigen Situation, werden die natürlich weitergegeben.

Zunächst wäre es gut, wenn er dort möglichst schnell viel Post bekäme. Die

 

 

 

Adresse ist:

Gabriel Pombo da Silva

Centro Penitenciario de Dueñas (Palencia)

Ctra. Local P-120,

34210 Dueñas (Palencia)

Spain

 

Amor y Rabia

Mehr Infos zu Gabriel könnt ihr hier finden! Und hier findet ihr seinen letzten Text auf deutsch!

Anarchist Black Cross goes Villa: Solidaritätstag für Transgender-Gefangene

Freitag, Januar 15th, 2016

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Der 22. Jänner 2016 wird erstmals als ein internationaler Aktions- & Solidaritätstag für Transgender-Gefangene ausgerufen. Die Initiative dafür geht vom anarchistischen und Transgender-Gefangenen Marius Mason aus, der 2009 in Texas/USA zu 22 Jahren Knast wegen “Öko-Terrorismus” verurteilt wurde. Aus dem Aufruf:

“Als „Queers“ kennen wir den Untersuchungsterror, Verachtung und Isolierung. Durch die Gesellschaft wurde uns allen die Möglichkeit verwährt, wenigstens einen Teil unseres Lebens so zu gestalten, wie wir es leben wollen. Für Transgender, schwule und lesbische Menschen in Gefängnissen sind diese Probleme verdoppelt. Durch die physischen und emotionalen Beschränkungen eines buchstäblichen Käfigs. Seit Jahrzehnten zeigen frühe Queer-AktivistInnen Solidarität und Unterstützung für ihre inhaftierten Brüder und Schwestern: Sie schrieben Briefe, halten Märsche ab und forderten nicht nur mit Respekt und Würde behandelt zu werden, sondern ihre totale und bedingungslose Befreiung. Schwule, lesbische sowie Transgender-Gefangene haben sich untereinander und gemeinsam mit der Welt außerhalb organisiert.”

Wir nehmen daher den 22. Jänner zum Anlass, um uns speziell mit der Situation von Transgender-Gefangenen auseinander zu setzen. Bei Kaffee und Kuchen werden wir in einem kleinen Vortrag über den Aktionstag und dessen Hintergründe berichten, sowie überblicksmässig über die Situation von Transgender-Personen in Gefängnissen. Kolleg_innen von TransX werden speziell auf die österreichische Situation von Trans*Gefangenen eingehen.

Wann? 23. Jänner 16 Uhr

Wo? FreiRäumchen/1. Stock in der Türkis Rosa Lila Villa, 6., Linke Wienzeile 102

Für mehr Infos: www.abc-wien.net bzw. www.transx.at

22. Januar 2016: Internationaler Aktions-& Solidaritätstag für Transgender-Gefangene

Mittwoch, Januar 13th, 2016

Gefunden auf de-contrainfo.espiv.net

UnbenanntAm 22. Januar 2016 wird erstmals der Trans*Prisoner Day of Action” ausgerufen: Ein internationaler Solidaritätstag für Transgender-Gefangene.

Dieses Projekt entstand aus der Initiative von Marius Mason, einem anarchistischen Transgender-Gefangener, der im Jahr 2009 für 22 Jahre wegen „Öko-Terrorismus“ verurteilt wurde und in Texas/USA hinter Gittern sitzt. Seitdem hat sich durch Freund_innen und Unterstützer_innen ein Kollekiv von Leuten innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern gebildet, um diesen Tag Realität werden zu lassen.

“Als „Queers“ kennen wir den Untersuchungsterror, Verachtung und Isolierung. Durch die Gesellschaft wurde uns allen die Möglichkeit verwährt, wenigstens ein Teil unseres Lebens so zu gestalten, wir es leben wollen. Für Transgender, schwule und lesbische Menschen in Gefängnissen sind diese Probleme verdoppelt,  durch die physischen und emotionalen Beschränkungen eines buchstäblichen Käfigs. Seit Jahrzehnten zeigen frühe Queer-Aktivist_innen aktive Solidarität und Unterstützung für ihre inhaftierten Brüder und Schwestern: Sie schrieben Briefe, organisierten Märsche und forderten nicht nur mit Respekt und Würde behandelt zu werden, sondern ihre totale und bedingungslose Befreiung. Schwule, lesbische sowie Transgender-Gefangene haben sich untereinander und gemeinsam mit der Welt außerhalb organisiert. Aus dem Aufruf von Marius and Freund_innen.

Auch in Wien wird es dazu am 23. Jänner eine kleine Veranstaltung in der Türkis Rosa Lila Villa geben.
Watch out for more Infos!

Bruchstellen Nr. 19, Dezember 2015

Mittwoch, Dezember 23rd, 2015

bs19Inhalt:

-> Für eine neue, kämpferische Position des anarchistischen Aufstands – Für einen Schwarzen Dezember

-> Offener Brief von Tamara Sol Farías Vergara

-> Kurzmeldungen aus aller Welt

-> Bis zu seinem Tod, der Staat bleibt unser Feind!

 

 

 

Das Elend der Prognose im Gefängnis

Dienstag, Dezember 22nd, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Aus der Haft wird nur „vorzeitig“, d.h. auf Bewährung frei gelassen, deren oder dessen Sozialprognose sich als günstig erweist (vgl. §§ 57 Abs. 1 Nr. 2, 67 d Abs. 3 StGB); besonders kritisch schauen GutachterInnen und RichterInnen bei Sicherungsverwahrten hin. Im Folgenden soll über einen aktuellen Beschluss des OLG Karlsruhe berichtet werden.

Die Vorgeschichte

Franz Schulz (Name geändert) hat mittlerweile Jahrzehnte im baden-württembergischen Strafvollzug zugebracht; seit August 2000 befindet er sich in Sicherungsverwahrung. Diese wurde vor längerer Zeit für die Verbüßung einer dreijährigen Haftstrafe unterbrochen. Am 6.8.2013 waren jedoch 10 Jahre der SV vollstreckt – und da die Anordnung der SV mit Urteil vom 12.11.1992 erfolgte, handelt es sich bei Herrn Schulz um einen sogenannten „Altfall“.

Die Altfall-Problematik

Eingeführt wurde die Sicherungsverwahrung durch das „Gewohnheitsverbrecher-Gesetz“ vom 24.11.1933, also durch die Nationalsozialisten. Nach 1949 gab es mehrere Reformen, so wurde u.a. die erstmalige Anordnung der SV hinsichtlich deren Dauer auf 10 Jahre begrenzt. Diese zeitliche Befristung wurde 1998 durch die (damalige) CDU/FDP-Koalition im Bund aufgehoben. Da dies auch rückwirkend erfolgte, also für längst Verurteilte, kam 2009 der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu dem Ergebnis, eine solche Rückwirkung verstoße gegen Artikel 5 und Artikel 7 der Europäischen Konvention zum Schutze der Menschenrechte.

Maßgeblich stellte der Gerichtshof darauf ab, die SV stelle eine Strafe im Sinne der Konvention dar; eine Sichtweise der sich dann 2011 das Bundesverfassungsgericht nicht anschließen wollte. Letzteres stellte in seinem Urteil vom 4. Mai 2011 (https://www.bverfg.de/e/rs20110504_2bvr236509.html)fest, die SV unterfalle nicht Artikel 103 Grundgesetz, da es sich bei einer Maßregel nicht um eine Strafe handele. Jedoch sei aus dem Rechtsstaatsgebot eine abgeschwächte Variante des Vertrauensschutzprinzips abzuleiten; danach dürfe die Sicherungsverwahrung bei „Altfällen“ (also jenen Verwahrten die ihre Tat/en vor der Reform von 1998 begangen haben) über 10 Jahre hinaus nur vollstreckt werden, wenn positiv eine Störung der Persönlichkeit feststehe, infolge derer die Gefahr der Begehung schwerster Gewalt- oder Sexualtaten besteht (umgesetzt durch den Gesetzgeber in Artikel 316 f Absatz 2 Satz 2 EGStGB).

Die Routinebegutachtungen

In der Praxis ist nach wie vor festzustellen, dass InsassInnen, zumal wenn sie nicht kooperationswillig sind, routinemäßig nach Aktenlage beurteilt werden, so auch im Falle von Herrn Schulz. Nachdem Herr Schulz, nach eigener Aussage, vor Jahren schlechte Erfahrungen mit Herrn Dr. D. gemacht hatte, veranlasste dies die Vorsitzende der 12. Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Freiburg nicht, künftig einen anderen Sachverständigen zu beauftragen. Regelmäßig wurde weiter Herr D. beauftragt, mit dem Herr Schulz sich jedoch weigerte zu sprechen. Demgemäß schrieb Dr. D. seine eigenen Gutachten fort und attestierte jeweils, dass sich zum Vorgutachten keine (positiven) Veränderungen ergeben hätten. Zuletzt kam er sogar zur Ansicht, dass Herr Schulz zur Querulanz neige, weil dieser (anstatt wie früher verbal-aggressiv zu reagieren, was selbstverständlich auch stets als Beleg für dessen Gefährlichkeit angeführt wurde) nun einige Beschwerden schriftlich eingereicht hatte, die in zwei Fällen das Oberlandesgericht sinnigerweise für begründet erachtete.

Forderung nach „unabhängiger“ Begutachtung

Durch einen Mitverwahrten und einen Fernsehbericht wurde Herr Schulz auf den (mittlerweile emeritierten) Mainzer Kriminologen und Sachverständigen Professor Dr. Dr. Bock aufmerksam und beantragte, dieser möge mit der Begutachtung beauftragt werden – von ihm werde er sich auch untersuchen lassen.

Ein Ansinnen, das die erwähnte Vorsitzende am Landgericht lapidar ablehnte; bei Prof. Dr. Dr. Bock handele es sich nicht um einen Psychiater, deshalb sei er ungeeignet ein Sachverständigengutachten zu erstatten, wo es doch vorliegend auf psychiatrische Sachkenntnis ankomme. Eine typische Argumentation, die Prof. Dr. Dr. Bock schon vor Jahren in seinen Aufsätzen kritisierte, denn seiner Ansicht nach sei es originäre Aufgabe von Kriminologen entsprechende Prognosegutachten zu erstatten.

Erfolg vor dem Oberlandesgericht

Mit Beschluss vom 23.11.2015 (Az. 2 Ws 502/15 – unten als PDF Datei angefügt) hob das Oberlandesgericht den landgerichtlichen Beschluss auf und bekräftigte seine gefestigte Rechtsprechung.

Zwar habe ein Untergebrachter keinen Anspruch darauf, dass ein bestimmter Sachverständiger beauftragt werde, in Ausnahmefällen jedoch, wenn der Verwahrte erkläre, sich nur von diesem einen (zumal anerkannten) Gutachter untersuchen zu lassen, gebiete der Grundsatz der bestmöglichen Sachverhaltsaufklärung, in der Praxis dann diesen Gutachter zu beauftragen; zumal bei einem „Altfall“ dessen Verwahrung über 10 Jahre hinaus schon andauere.

Landgericht folgt der OLG-Vorgabe

Mit Beschluss vom 2.12.2015 hat das Landgericht Freiburg (12 StVK 533/15 -SV-) diese Vorgaben umgesetzt und nunmehr Prof. Dr. Brettel (dem Nachfolger im Lehrstuhl von Prof. Dr. Dr. Bock) mit einer umfassenden Begutachtung von Herrn Schulz beauftragt.

Anwaltliche Vertretung?

An der anwaltlichen Vertretung des Untergebrachten lag dies nicht zwangsläufig, denn bislang beschränken sich die Schriftsätze des Pflichtverteidigers auf formularmäßige Schreiben ohne weitergehende Argumentation oder nähere Begründungen, so dass ein Mitverwahrter die (ausführliche) Beschwerdebegründung für Herrn Schulz fertigen musste.

Auch das ist ein großes Problem in diesem Bereich: ob nun im Strafvollzug oder in der Sicherungsverwahrung, es mangelt an engagierten VerteidigerInnen. In Einzelfällen gibt es AnwältInnen, die sich überdurchschnittlich einsetzen. Die Regel ist das jedoch nicht.

Ausblick und weiterer Verfahrensgang

Herr Schulz setzt nun viele Hoffnungen in die Begutachtung durch den Kriminologen – und es ist schlicht eine Frage der Gewichtungen, ob Herr Schulz eine realistische Chance hat 2016 auf freien Fuß zu kommen. Denn ob er tatsächlich „hochgefährlich“ ist, das ist schlicht und ergreifend eine Wertungsfrage und nicht wirklich objektivierbar. Manchen ist noch der Fall von „Gustl Mollath“ aus Bayern in Erinnerung, dessen Verteidiger Strate (Hamburg) dann auch ein Buch über das Elend der Kriminalprognose publizierte.

Wiewohl die Gerichte, die Gutachten selbstständig zu prüfen und zu bewerten haben, in der Praxis entscheiden letztlich die Sachverständigen darüber, wer frei kommt und wer nicht – die Gerichte setzten lediglich das um, was die Gutachter vorgeben. Bei alledem sollte nicht übersehen werden, dass Verwahrten wie Herrn Schulz tagtäglich Unrecht geschieht, denn nach der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) handelt es sich um eine menschenrechtswidrige Inhaftierung. Allerdings nehmen es Politik und Justiz lieber hin, eines schönen Tages einem Verwahrten mehrere zehntausend Euro Entschädigung zahlen zu müssen (der EGMR hat in der Vergangenheit bis zu 70.000 Euro – ehemaligen- Verwahrten zugesprochen), als endlich die Menschenrechte auch von Inhaftierten zu achten. Dies lässt so manche kritische Äußerung insbesondere aus der Politik in Richtung anderer Staaten zu dortigen Menschenrechtsverletzungen in einem ganz eigenen Lichte erscheinen.

Thomas Meyer-Falk

c/o JVA (SV)

Hermann-Herder-Str.8

79104 Freiburg

http://freedomforthomas.wordpress.com/

https://www.freedom-for-thomas.de/

 

application/pdf icon Beschluss OLG Karlsruhe 2 Ws 502 15 12 StVK 533 15 (PDF)

Silvester: Internationaler Aufruf der Verwandten und Freunde der politischen Gefangenen

Dienstag, Dezember 22nd, 2015

(gefunden auf: contrainfo.espiv.net)

INTERNATIONALER AUFRUF VON VERWANDTEN UND FREUNDEN DER POLITISCHEN GEFANGENEN FÜR EINEN WELTTAG  DER SOLIDARISCHEN AKTIONEN

Wir erleben die Erfahrung der Gefangenschaft unserer Kinder, unserer Ehepartner, unserer Brüder und Schwestern, unserer Freunde.
Wir hören die vernichtenden jahrzehntelangen Gefängnisstrafen der Terror-Gerichte eines Staates von Ausbeutenden.
Wir stehen mit Würde auf der Seite der Gefangenen-FreiheitskämpferInnen, unserer Verwandten und Freunde.

Nun ist die Zeit gekommen, unsere Stimme zu erheben, unsere eigene Wahrheit zu verkünden.

Wir schlagen einen Welttag von Solidaritätsaktionen der Verwandten und Freunde der politischen Gefangenen vor.

Aus Griechenland, Italien, Spanien bis Chile und Mexico und aus der ganzen Welt.

Wir rufen alle zusammen:
DIE POLITISCHEN GEFANGENEN – DIE GEFANGENEN FREIHEITSKÄMPFERINNEN SIND NICHT ALLEINE.

Wir sind und werden immer an ihrer Seite bleiben.

Angesichts der Barbarei der Terrorgesetze der faschistischen und demokratischen Regierungen des Wohlstandsreich,  werden wir weiter Widerstand leisten.

Wir schlagen den 31. Dezember als Tag für globale Aktionen vor, an dem sich Verwandte  der politischen Gefangenen beteiligen .

Mit Initiativen in den Gefängnissen, den Gerichten, den Ministerien und jedem Zentrum der Macht….

Für die Menschenwürde und die FREIHEIT.

Bis zum Sturz jedes Gefängnisses.
Wir werden weiter unseren Widerstand leisten.

Verwandte und Freunde der Gefangenen und angeklagten KämpferInnen | Griechenland
Sygeneis-filoi (ät) espiv.net

Chronik und Inspiration: Für einen Schwarzen Dezember

Montag, Dezember 14th, 2015

(gefunden auf: urbanresistance.noblogs.org)

Μαύρο Δεκέμβρη – Schwarzer Dezember – Diciembre Negro – Black December – Kara Aralık – Dicembre Nero  – Décembre Noir – Dezembro Negro

Nach dem offenen Aufruf von Panagiotis Argriou (CCF) und Nikos Romanos, zwei griechische anarchistische Gefangene, sind Weltweit Anarchist*innen der Aktionskampagne mit dem Namen Schwarzer Dezember gefolgt, “welche der Zünder für einen Neustart anarchistischen Aufstands, innerhalb und ausserhalb der Knäste, sein wird.”

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Zudem gab es einen internationaler Aufruf in mehreren Sprachen. Es folgten Texte, Briefe und Broschüren aus verschiedenen Teilen der Welt sowie Solidaritätsbekundungen, gezielte Angriffe und Aktionen. Eine anarchistische Offensive, die sich die Straßen, Plätze, Raum zurückholt und diese mit Inhalten füllt:

Ein Monat voller koordinierter Aktionen, um sich kennen zu lernen, auf die Straße zu gehen und die Schaufenster der Kaufhäuser zu zerschlagen, Schulen, Universitäten und Rathäuser zu besetzen, Texte zu verbreiten, die die Botschaft der Rebellion streuen, Brandsätze gegen Faschisten und Bosse zu legen, Banner an Brücken und großen Straßen aufzuhängen, die Städte mit Plakaten und Flyern zu überschwemmen, Häuser von Politikern zu sprengen, Mollies auf Bullen zu schmeißen, Parolen an Wände zu sprühen, den reibungslosen Warenfluss zur Weihnachtszeit zu sabotieren, zur Schau gestellten Reichtums zu plündern, öffentliche Aktivitäten durchzuführen und Erfahrungen rund um verschiedene Themen von Kämpfen auszutauschen.

Um sich in den engen Gassen der Stadt zu treffen und die hässlichen Gebäude zu bemalen, Banken, Polizeistationen, multinationale Konzerne, Militärkasernen, Fernsehstudios, Gerichte, Kirchen.

Wir versuchen hier eine Chronik dessen zu erstellen, was sich bislang auf den Aufruf bezieht, als Inspiration und Motivation sich selbst Gedanken zu machen und aktiv zu werden. Die Quellen sind überwiegend von Contra Info und hier nur übersetzt, chronologisch sortiert und ergänzt, und werden immer wieder aktualisiert:

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Thessaloniki: Solidarität mit Osman Evcan, der sich seit 10. November im Hungerstreik befindet

Montag, Dezember 14th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Aktion und Worte in Solidarität mit dem veganen anarchistischen Gefangenen Osman Evcan vom Schwarz/Grün Anarchistischen Kollektiv in Thessaloniki, Griechenland.

 

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Schwarzer Dezember in Erinnerung an unsere gefallenen Kamerad_innen

Samstag, Dezember 12th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Black December in memory of our fallen comradesJust wie ein Wurm gegen den Fuß, der ihn zertritt, so begehren wir für die totale Zerstörung eines weltweiten Systems der zwingenden Autorität und Beherrschung auf, das in all seinen Ausformungen unseren Widerstandsgeist zermahlen will.

Kuwasi Balagoon, ein außerordentlicher Revolutionär und reueloser Anarchist der Black Liberation Army, fiel in den Hände des US-Staates New York im Dezember 1986 durch medizinische Vernachlässigung.

In Erinnerung dieses anarchistischen New-Afrikan-Soldaten ergreife ich die Initiative um meinen Beitrag zur Strategie der totalen Zerstörung des Staates und seiner Institutionen, durch die der Staat seine Gewalt ausübt, zu leisten.

Für mich ist es einfach, eine Strategie zur Staatszerstörung zu formulieren. Attackiere die Symbole der Macht, indem du alle Taktiken wie improvisierte Geschosse, Molotovs, Demonstrationen etc. miteinbeziehst. In anderen Worten: unsere Strategie sollte alle nötigen Mittel beinhalten, alles einbeziehen und nichts ausschließen. Die Diskussion über die Fetischisierung der direkten Aktion muss ein Ende haben. Direkte Aktionen und Projekte der Gegeninformation tragen beide zur zerstörung der Macht bei. Kuwasi hat das genauso wie Alexandros verstanden. Die einzige uns gebliebene Strategie ist Aktion/Attacke, und das ist, was sowohl Alexandros als auch Kuwasi wussten und praktizierten. Wir können nicht weniger machen. Der Krieg geht weiter, finde deinen Platz auf dem Feld.

Anarchie lebt!

von Michael Kimble


http://en.contrainfo.espiv.net/2015/12/02/us-prisons-a-writing-by-michae…

Ein Jahr U-Haft – ein Jahr Wut!

Donnerstag, Dezember 10th, 2015

(gefunden auf: freeschubi.blogsport.eu)

Während die meisten rassistischen Brandstifter auf freiem Fuß sind, sitzt der Antifaschist und Fußballfreund Schubi seit einem Jahr in U-Haft. Ihm wird vorgeworfen, bei zwei Fußballspielen Polizeibeamte mit Steinen angegriffen zu haben. Nicht nur die Dauer seiner U-Haft macht uns Freunde und andere Genossen_innen wütend, auch die zahlreichen Eigentümlichkeiten im Laufe des Strafprozesses gegen ihn machen uns oft fassungslos. Wir wollen den Jahrestag seiner Verhaftung für einen Rückblick nutzen.

Was ist geschehen?
Am 16.12.2014 wird Schubi verhaftet und sitzt seither in der JVA Waldeck bei Rostock in Untersuchungshaft. Im Juni 2015 wurde der Prozess gegen ihn vor dem Landgericht Rostock eröffnet. Ihm wird unter anderem gefährliche Körperverletzung in mehreren Fällen vorgeworfen, die er im Rahmen von Spielen des FC Hansa Rostock gegen RB Leipzig und SG Dynamo Dresden im Jahre 2014 begangen haben soll. Einer dieser Steinwürfe ist als versuchter Totschlag in die Anklage eingegangen – die Verletzung: eine Rötung im Rippenbereich eines Polizeibeamten. (mehr …)

Antifénix: Petr S. aus U-Haft entlassen!

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden und übersetzt aus: antifenix.noblogs.org)

2. Dezember: Petr S., einer der Anarchisten die im Zuge der Polizeioperation Fenix der Verschwörung zu einem terroristischen Angriff auf einen Zug, der militärisches Equipment transportierte, beschuldigt wird – der Angriff wurde von zwei Polizeispitzeln vorbereitet – wurde aus der Untersuchungshaft entlassen. Außerdem gab es gegen Petr vor kurzem weitere Ermittlungen in anderen Angelegenheiten. In unserer Broschüre “Fenix didn’t rise from the ashes” könnt ihr mehr Informationen über die Sache finden. Mehr über Petr könnt ihr auf unserer Website unter der Kategorie “Petr S.” nachlesen.

Auch wenn Petr im Moment aus dem Knast entlassen ist, ist sein Verfahren nicht vorbei und er muss immer noch auf den Prozess. Ein Prozess der ihn für lange Jahre hinter Gitter bringen kann. Wie die anderen 7 Leute, die aufgrund der Operation Fenix beschuldigt werden, hat auch Petr unsere volle Unterstützung.

Willkommen zuhause Petr!

Wildfire: Ausgabe 3 (Dezember 2015)

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: wildfire.noblogs.org)

[Download Issue #3] (Prints 8.5×11)

It seems fitting that we are releasing this issue now, in December. Following the letter from imprisoned anarchists in Greece and the call for international activity, Black December rages on, writing the memory of our fallen comrades with words, banners, stones, and fire. In that spirit, we dedicate this third issue of Wildfire to the memory of New Afrikan anarchist and Black Liberation Army combatant Kuwasi Balagoon, and earth liberationist William Avalon Rogers.

Kuwasi Balagoon was killed by medical neglect while doing a life sentence for an expropriation in which two police and one guard were killed. Kuwasi died from an AIDS-related illness on December 13, 1986. William Avalon Rogers took his own life while in jail on charges related to arsons committed by the Earth Liberation Front. He died on the winter solstice, December 21, 2005. This month will mark the ten year anniversary of Avalon’s death.

We write this not as a reminder of the risks inherent in struggle, nor to emphasize the brutality of the state. We remember Kuwasi and Avalon because their lives have created small spaces in our own lives where domination ceases and freedom blooms. We remember Kuwasi and Avalon because they have inspired us to act, in our own ways, against order. We remember Kuwasi and Avalon because we want to continue the struggles to which they gave their lives.

Most of all, we remember Kuwasi and Avalon because so many others involved in the struggles for black liberation, earth liberation, animal liberation, and anarchy remain behind bars. We intend to see all of these comrades free, and until that day, to act in solidarity with their struggles and with prison revolts wherever they happen.

Unwavering solidarity to all rebellious prisoners!
Memory is a weapon.

CONTENTS
– “A Balanced Approach” by Lacino Hamilton
– “The Freedom Movement” by Terrence Adderly
– A letter from Casey Brezik
– “Who Should Step Down?” by Jose Villareal
– News from Alabama by anonymous
– A response to Sean Swain by Christopher Reynolds
– A response to issue #1 by Anarcho-Faheem
– A reply to Michael Kimble by Sean Swain
– “Work Strikes: A Response” by Michael Kimble
– “Buckin in the BOP” by anonymous
– Call for a Black December
– A chronology of some actions August-November 2015

Jugendliche Straftäter befreien ÖBB-Waggons von Graffiti (justiz.gv.at)

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: blog.spraycity.at)

Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion des Bundesministeriums für Justiz und der Österreichischen Bundesbahnen sollen jugendliche Straftäter aus der Justizanstalt Gerasdorf die mit Graffiti besprühten ÖBB-Waggons reinigen. Bei diesem pädagogischen Arbeitsprojekt können straffällig gewordene Jugendliche erleben, welcher Schaden durch das Verunstalten von Waggons entstehen kann und wie mühsam es ist, diesen wieder zu beseitigen. Zugleich werden sie für die strafrechtlichen Konsequenzen von Sachbeschädigung sensibilisiert. „Einer der wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche Resozialisierung ist Beschäftigung. Daher ist es mir wichtig, dass wir jugendlichen Insassen in der Justizanstalt Gerasdorf vielfältige Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Freizeitangebote bieten. Wenn wir dabei mit Aktionen wie dieser eine Win-Win-Situation schaffen können, ist das umso erfreulicher“, so Justizminister Wolfgang Brandstetter. Christian Kern, Vorstandsvorsitzender der ÖBB-Holding AG, ergänzt: „Die ÖBB ist einer der größten Ausbildner junger Österreicher. Wir wollen unsere Möglichkeiten einsetzen, um Jugendlichen eine Perspektive für die Zukunft zu zeigen.“

(…)

weiterlesen auf justiz.gv.at

Hungerstreik in der JVA Butzbach

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: gefangenensolijena.noblogs.org)

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Die Gefangenen der JVA Butzbach, organisiert über die Interessenvertretung der Gefangenen Butzbach (IVdG Butzbach) und in der GG/BO-Sektion der JVA Butzbach, haben der hessischen Justizministerin am 29. September 2015 einen Forderungskatalog geschickt. Darin fordern sie unter anderem den Mindestlohn, Sozialversicherung und Koalitionsfreiheit für alle Gefangenen, die Abschaffung des Arbeitszwangs hinter Gittern und Solidarität drinnen und draußen. Die Justizministerin verweigert nicht nur jeglichen Dialog. Am 26. November wurde sogar die Neufassung des hessischen Strafvollzugsgesetzes veröffentlicht, in der die Forderungen der Gefangenen nicht berücksichtigt wurden. Angesichts der Haltung der Behörden sind am 1. Dezember 2015 ca. 200 Gefangene in den Bummelstreik und unbefristeten kollektiven Hungerstreik eintreten.

Zur Unterstützung des anstehenden Hungerstreiks hat sich das bundesweite Netzwerk für die Rechte inhaftiert Arbeiter_innen gebildet. Die GG/BO wird den Hungerstreik voll unterstützen. Auch wir werden versuchen, den Kampf der Gefangenen durch Aktionen und Gegeninformation in Jena zu stärken.

Aufstand in australischem Internierungslager für Flüchtlinge

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

gefunden auf Faz

Mit Schlagstöcken bewaffnete Asylbewerber haben laut Radioberichten Feuer gelegt und die Kontrolle über ein australisches Internierungslager auf der Weihnachtsinsel übernommen. Die Wachen befinden sich offenbar auf der Flucht.

Gabriel Pombo Da Silva: „Doktrinäre Ernährung“ (November 2015)

Montag, Dezember 7th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Vom it. (Üb. Vom Kastilischen)

„Dort, wo es eine untere Klasse geben wird, werde ich ihr angehören; dort wo ein kriminelles Element existieren wird, werde ich dazugehören; solange nur eine Seele im Gefängnis sein wird, werde ich nicht frei sein.“
Eugene Debs

GenossInnen!

Heute bin ich bester LauGabriel-Pombo-da-Silva-e1366039573695ne (wie ihr wisst, ist das Leben nicht etwas Lineares, weder Konstantes, noch Statisches…) und wer mich persönlich kennt, weiss, dass ich einen ziemlich schwarzen (was einige „skandalisiert“, bringt mich zum Lächeln, usw…), oder sogar zynischen Sinn für Humor habe (vor allem wenn es darum geht, über Dinge des „Gesetzes“, der „Rechte“, der „Autorität“ usw. zu sprechen oder sie zu beschreiben…); denn es gibt „Dinge“, die ich nicht ernst nehmen kann (obwohl es bei allem um mein Leben geht), so ernst diese „Dinge“ auch sein mögen.

Also schreibe ich informell und mit einem Lächeln auf den Lippen (obwohl ich mich auf ernste „Dinge“ beziehe) denn der Sinn für Humor gehört zu den „Dingen“, die mir immer erlaubt haben „weiterzumachen“. Ich höre nicht auf, mich zu wundern, wenn ich sehe, wie diese SalonpolitikerInnen den Mund mit Worten/Begriffen wie „wir leben in einem Rechtsstaat“, „alle sind vor dem Gesetz gleich“ usw. usw. usw. voll nehmen.

Das „Label Spanien“ (wie sie es jetzt nennen) weiss nicht, was eine Demokratie ist (in Anbetracht dessen, dass ich kein Demokrat bin); das Recht ist eine „Mino-kratie“ (d. Üb.: ? ) und das Gesetz dient bloss den Interessen der Kaste (mir gefällt das mit der Kaste weil es das ist, was wir in diesem Land haben) und „Antisystem“ sind wir alle, die bei ihren Witzen nicht lachen. Zweifelt jemand daran?

In diesem Land sind jene, die sich mit diesen Begriffen den Mund füllen „HühnerdiebInnen“ (oder potentielle) weil die „normalen“ Leute ohne dass „anarchistisch“ sein oder sich so zu nennen nötig wäre, wissen, dass die politisch-unternehmerische (genau, jene der „Drehtüren“, jene der Fälle Filesa und Malesa, der Gal, des Falles Gürtel, der „schwarzen Bankkarten“, der ERE[1], usw. usw. usw.) Kaste in allen Justizkasten (C.G.P.J., T.S., T.C.[2], usw. usw.) ein Sammelsurium an „gekauften Schreiberlingen“ gehievt hat, die, sobald sie einen der ihren „prozessieren“ (oder gegen sie „ermitteln“, sie anklagen oder „niedermachen“) durch eine Türe eintreten und durch die andere hinaustreten… denn die Banken, die Telekommunikations- und Energieunternehmen (nicht zu sprechen von den Zement- und Transportkartellen oder von den Kartellen der Ramsch-Verträge, usw.), die IWF-Fonds und das „Konsortium Europa“ verteilen viel Geld… soviel Geld, dass sie alle kaufen und die Mehrheit zum Schweigen bringen können. Das Schlimmste daran ist zu sehen, wie diese endemische Korruption, diejenigen, die am schlimmsten dran sind, ohne Dach über dem Kopf, ohne höhere Bildung, ohne Nahrung und hilflos zurücklässt… ich weiss, das ist „nichts Neues“, aber nie zuvor wusste man soviel über die „Machenschaften“ dieser Schamlosen wie jetzt, in der heutigen Ära der „Kommunikation“… und Tatsache ist, dass die diebischsten und gierigsten politischen Parteien, die „demokratischsten“ und freiheitsfeindlichsten in den „Umfragen“ trotz allem am besten abschneiden… und sähe ich um mich herum nicht so viele arme oder ungebildete, ausgegrenzte und kranke Leute sterben ( und verrotten), würde ich zynisch sagen: wir haben die PolitikerInnen, die wir verdienen. Aber verdienen wir das alles wirklich? Sind wir bloss imstande den Zustand der „Empörten“ zu erreichen? Können wir nur hoffen (und erstreben), dass uns ein Messias, eine politische Partei kommen wird, um uns zu retten?

Die eherne Anrufung der „Konstitution“ (und ihrer „verfassungsfeindlichen“ Gegner), der „Demokratie“, der Achtung der „Justizentscheide“ (falls sie nicht davon betroffen sind, versteht sich), der „laufenden Ermittlungen“, des angeblichen Unterschiedes zwischen „Angeklagten“ und unter „Ermittlungen stehenden“ und, seitdem die Hand des Gesetzes am Kragen von „Rodrigo Rato“ gelandet ist (ihr wisst doch, der grosse Ökonomist) spricht man plötzlich vom „Recht auf das Bild und Achtung der Gefangenen“… Wann scherte sich dieses Land denn je um das Bild und die Achtung der Gefangenen? Von welchen Gefangenen wohl?

Hätten wir noch etwas Blut und Stolz im Körper, müssten wir alle Institutionen (wenn möglich mit allen drinnen) dieses Landes und ganz Europa abfackeln! Sorry, da kommt meine nihilistische Ader zum Vorschein… oder wenn ihr wollt „entschuldigt“ nicht, sondern nehmt Notiz…

Wo war ich schon? Ach ja, bei der Achtung der Gefangenen!

Ja, ich habe gesehen, dass sogar Barcenas[3] in seinen wenigen Monaten Haft in einem „Modulo de respeto“ anti-systemisch geworden ist und die „Misshandlungen“, die er während seiner Gefangenschaft sah, verbreitete… im Gegensatz zu Ortega Cano[4], der noch vor den Toren des Knastes (während einer seiner Urlaube) der PSOE[5] „politische Ratschläge“ erteilt hat. Ich habe auch erlebt wie sie im Chor (ebenfalls  auf Urlaub) Isabel Pantoja[6] aufforderten…du Schöne! Halte durch! Und auch wie sie Jaume Matas[7] „Urlaube“ gewährten. Trotz offener Verfahren!!! Gar nicht zu reden von der Fluch im Stil „Torete“ der Gräfin oder Marquise Aguirre[8] (mir war das mit den militärischen und/oder adeligen Titel nie so recht geheuer) in den Strassen Madrids.

Die Gefangenen, die ich kenne (um mich habe), sind nicht so „prominent“ und selbstverständlich werden ihnen weder „Urlaube“ (auch wenn sie ihre Viertelstrafe hinter sich haben oder noch einen Monat abzusitzen haben, oder unheilbar krank sind, oder es ihnen psychisch schlecht geht), noch „Rechte“ zugestanden, denn sie sind ja „arm“, „anti-systemisch“, „anti-konstitutionalistisch“ und/oder offen „terroristisch“…

Achtung vor den Rechten der Gefangenen? Das ich nicht lache!!

Wenn sie allen diesen „Gefangenen“ (die von unten links, wie Sub-Marcos sagen würde) ihre „Urlaube“ oder/und Rechte verweigern, sehe ich den alten Kerkermeister des Reiches (Ángel Yuste Castillejos) weder Erklärungen im Parlament noch Pressekonferenzen vor dem Justizminister von sich geben. Sagt mal, ihr Empörten! Schert ihr euch wirklich um die Rechte aller Gefangenen? Wisst ihr, dass hier die Rechte nichts als Klopapier sind? Welches Recht ist die Zerstreuung? Sagt die L.O.P.G.[9] etwa nicht, dass alle Gefangenen das Recht haben, ihre Strafe in der ursprünglichen Gemeinschaft abzusitzen? Sagt mal! Sagen sie nicht, dass alle Gefangenen das Recht haben, an den soziokulturellen und sportlichen Aktivitäten teilzunehmen? Und wieso die von F.I.E.S. nicht? Und da wir schon beim F.I.E.S. sind, wisst ihr zufällig um was es da geht? Sagt die L.O.P.G. nicht etwa, dass alle unheilbar Kranken freigelassen werden müssen, um in Würde in der eigenen familiären und vertrauten Umgebung sterben zu können? Nur, da gibt es noch mehr… als die citoyenistischen „Flutwellen“ auf die Strassen gingen, um „Solvadi“ für die an Hepaitis C Erkrankten zu fordern, meinten sie wirklich alle citoyens? Auch die Gefangenen? Sind die Gefangenen citoyens oder verlieren sie ihre Rechte wenn sie im Knast landen?

Aber mal zurück zur Verfassung (dieses Heilige Buch wie die Bibel, die wir Niemands als Papier für einen Joint brauchen). So seltsam es euch erscheinen mag, auch ich habe sie gelesen, wie auch weitere hunderte und tausende Bücher und Traktate und Kodexe (tja, 30 Jahre Knast sind halt viele…) um mal zu wissen wovon dieses „demokratische“ Gelichter denn redet. Recht auf eine würdige Wohnung, auf eine Arbeit, auf eine Erziehung, auf… folgt ihr mir? Recht darauf Rechte zu haben, könnte man sagen. Verdammt! Und dann sagen sie, dass wir AnarchistInnen „utopisch“ seien…wird wohl sein, weil wir nicht so blöde sind, eine Heilige Schrift voller Scheisse zu schreiben, die wir nie werden einhalten können?

Ich habe nie abgestimmt (und werde es auch nie tun), weil ich es verabscheue meine Verantwortung den IBEX-35[10]-Marionetten zu delegieren… trotzdem gab es Zeiten, in denen ich für die Anwendung der Rechte der Gefangenen gekämpft habe (sie gaben uns soviel Prügel, dass wir weniger wert waren als ein Stein) um dann zu erleben, wie diese Rechte dann für Leute der GAL, für Korrupte und FaschistInnen und die Arschlecker unter den „Gefangenen“ rigoros umgesetzt wurden! Welche Ironie! Tausende Gefangene von unten während Jahrzehnten im Kampf, um dann zu erleben, dass sie einzig für die von oben angewendet wurden.

Ach ja, ich vergass zu sagen, dass, als ich in die Zellen dieses Landes zurückkehrte (von Deutschland ausgeliefert), mir „jemand“ ein Drehbuch vom Buch „Huye, Hombre, Huye“ (von Xosè Tarrio) gesandt hat, eindeutig um einen Film daraus zu machen… mir wurde gesagt, dass der Drehbuchautor „einer von uns“ sei (ich habe nie so genau gewusst, was „einer von uns“ wirklich heisst), folglich halb so schlimm, denn wäre es „einer der anderen“ gewesen, der hätte er es auch nicht besser gemacht. Tarrio, der Mensch, wird auf eine traurige Geschichte eines Ausgegrenzten reduziert. Ich nehme mal an, dass man für seine Gewalttätigkeit Verständnis habe soll, um die Gewissen zu beruhigen… man hat ihm als Kind kein RITALIN gegeben. „Curro Jimènez“[11] streifte durch die Sierra Morena mit seinem Gesetz weil er das Gesetz der anderen nicht akzeptierte, die es nur durchsetzen konnten, weil sie mehr Vorderlader und warme Jacken hatten.

Wir wissen nicht, ob „Curro“ vom Vater geschlagen wurde, aber er hatte sehr wohl eine Moral. Wir wissen von „Curro“ als Mensch… kam je jemand in den Sinn, dass „Curro“ ein Opfer des sozialen Unbehagens sei? Folglich, wenn wir um „Curro“ den Menschen wissen, wo zum Teufel ist Tarrio der Mensch? Tarrio der Anarchist? Tarrio mein Bruder? Wieso sehen wir nur die Randständigkeit? Ihn darauf zu reduzieren heiß IHN NOCHMALS ZU TÖTEN. Ich frage mich, wo sind die Drehbuchautoren von „ Curro Jimènez“? Die haben einen „Gesetzlosen“ und seine Motivationen dargestellt. Haben seine Lage am Rande der Gesellschaft erklärt und mehr oder weniger ausdrücklich ideologisiert.

Heute ist es nicht so. Es scheint, als wolle man nur das Bild einer randständigen Persönlichkeit im Sinne eines Opfers der Gesellschaft, als sozial armselig mit einem Hauch an sozialer Moralität darstellen.

Die sozialen Konservativen und DarwinistInnen von heute tuns nicht besser, haben aber die Kur=RITALIN und Pathologisierung des Unbehagens. Während ich es las ertönte in meinem Kopf das Echo jenes traurigen und monotonen Liedes aus meiner Kindheit: „iiiich bin ein Rebell weil die Welt mich so gemacht hat, weil niemand in meiner Welt mit Liebe gegeben hat…“.

Sicher komme ich aus der „Quinqui“-Welt; aus der Welt der Armut und der Armen; der Diktatur und der Emigration… und ich bin stolz darauf!! Genauso sicher ist es auch, dass der Anarchist gemacht wird, man wird nicht als solcher geboren.

Im Unterschied zu meinen „Quinqui“Geschwistern bleibe ich im Knast obwohl ich meine Strafe (im Sinne von Recht und Legalität) abgesessen habe. Ich nehme an, „das Problem“ (für die Institutionen, nicht für mich) liegt nicht so sehr darin, dass meine „Randständigkeit“ nicht zu überwinden war (trotz allen und den vielen Unannehmlichkeiten), sondern darin, dass man meine Radikalisierung nicht verhindern konnte. Ja GenossInnen, nun bin ich nicht nur „Quinqui“ um meine eigene Geschichte zu schreiben, um meinen eigenen Weg zu gehen, sondern habe mich auch in einen „Terroristen“, einen „Anarchisten“ verwandelt.

Im Knast, in dem sie mich aktuell „zurückbehalten“ (und ich sage „aktuell“, weil meine Odyssee noch nicht zu Ende ist), sind sie mehr darum besorgt, wie sie mir wohl die Anzahl Bücher reduzieren können, die ich pro Monat lese (sie gewähren mir/uns 4 pro Monat, während das Gefängnisreglement keine Beschränkung für die Anzahl Bücher, Zeitschriften usw. vorsieht) als darum, die menge Anxiolytika, Antidepressiva usw. zu beschränken, womit sie die Gefangenen abfüllen, damit sie nicht denken und aufhören Menschen zu sein, damit sie sich in Zombies verwandeln.

Die Knäste brennen nicht, aber einige von uns tragen das Feuer der Rebellion weiter in sich. Wie traurig, dass ein Volk wie das unsere, das die letzte Idealistische Revolution vollbrachte, zu einem Thermalbad für deutsche und englische RentnerInnen geworden ist.

Ergreift die Empörung nicht die Waffen der Wut, der Solidarität und des Bewusstseins, sind wir angeschmiert.

Gabriel

*Diese Worte sind allen geweiht, denen die zum Gesetz gemachte Ungerechtigkeit das subversive Bewusstsein bewaffnet hat. Für meine gefangenen und freien Brüder und Schwestern der ganzen Welt.

Die Fussnoten = Anm. der it. Übersetzung
[1] Fall Filesa und Malesa: Korruptionsfälle durch die Bildung eines Netzwerks von Unternehmen zur illegalen Finanzierung der sehr teuren Wahlkampagne der PSOE.GAL: Grupos Antiterrorismo de Liberación, von den ’80ern an gegen den baskischen Unabhängigkeitskampf eingesetzt und für hunderte Fälle von verschwinden lassen, Folter und Mord verantwortlich. Fall Gürtel: Name einer 2007 begonnen Ermittlung gegen ein Korruptionsnetzwerk mit Verbindungen zum Partido Popular. Die „Schwarzen Bankkarten“: Name eines Bankenskandals von 2014 wo fast alle BeraterInnen der Caja Madrid (eine der ältesten Banken Spaniens) während des Präsidiums von Miguel Blesa und Rodrigo Rato über „Visa Black“-Kreditkarten verfügten, mit denen sie persönliche Ausgaben von mehreren hunderttausend Euro deckten. ERE: Expediente de Regulación de Empleo -Verfahren zur Regulierung der Anstellung – ermöglicht den Unternehmen kollektive Entlassungen der Arbeiterschaft.
[2] Consejo General del Poder Judicial – Generalrat der Judikative; Tribunal Supremo – Oberstes Gericht; Tribunal Constitucional – Verfassungsgericht
[3] José Luis Bácenas Guitérrez: Spanischer Politiker des PP (Partido Popular), der 2009 wegen seiner Verwicklung im „Caso Gürtel“ angeklagt wurde.
[4] José Maria Ortega Cano: Spanischer Torrero, hatte einen Prozess wegen eines schweren Verkehrsunfalls, den er wegen Trunkenheit verursachte und in dem der Fahrer eines anderen betroffenen Autos getötet wurde. Wurde 2013 wegen „unvorsichtigem Totschlags und verwegener Fahrweise“ zu 6 Jahren, 3 Monaten und einem Tag verurteilt und nach einem Jahr und einem Monat Knast in Halbfreiheit (Aufenthalt in Institution und Beschäftigung bei externem Arbeitgeber = offener Vollzug in Dt.)  entlassen.
[5] Partido Socialista Obrero Espanol – Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens
[6] Maria Isabel Pantoja Martín: Spanische Sängerin und Schauspielerin, 2007 im Skandal „Caso Malaya“ bzw. in die gleichnamige Operation gegen urbane Korruption verwickelt, wurde wegen verschiedener Finanzdelikte und Geldwäscherei angeklagt, 2013 zu 24 Monaten verurteilt und kam 2014 in den Knast.
[7] Jaume Matas i Palon: Spanischer ex-Politiker und Präsident des PP, wegen 12 Vergehen vor Gericht, darunter widerrechtliche Aneignung, Unterlagenfälschung, Steuer- und Wahlbetrug, wurde 2012 zu 6 Jahren verurteilt und 2014 nach 3 Monaten in Halbfreiheit entlassen
[8] Komtesse Esperanza Aguirre y Gil de Biedma: Spanische Aristokratin und Politikerin, vormals Präsidentin des PP und deswegen in den „Caso Gürtel“ verwickelt, wurde der illegalen Finanzierung ihrer eigenen Wahlkampagne angeklagt und flüchtete auf spektakuläre Art und Weise (den Regimemedien nach), bzw. im „Stil Torete“ bzw. im typischen Stil der „gesetzlosen“ Protagonisten einer spanischen TV-Serie.
[9] Ley Organica General Penitenciaria – Allgemeines Organisches Strafvollzugsgesetz
[10] Ibex-35: Madrider Börsenindex
[11] Curro Jiménez: Bandit und gesetzloser Protagonist einer spanischen TV-Serie
[12] „Quinqui“: „Asozialer“, Benennung jener „Subkultur“, wo die Randständigen oft zur Delinquenz greifen

üb. mc, Knast Salez, Ende November 2015

Wien: UNRUHEHERD Neue Ausgabe

Freitag, Dezember 4th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Unruheherd #5Aufgrund aktueller Ereignisse sogar schon einen Monat früher als erwartet und geplant: Die 5. Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung „Unruheherd“ ist ab sofort online verfügbar. Zum selber ausdrucken, verteilen, kritisieren, usw. usf.

Aus dem Inhalt:

– Der wirkliche Terrorist ist der Staat!

– Wir sind gegen jeden Krieg, denn jeder Krieg ist gegen uns

– Der Staat beobachtet uns – stechen wir ihm die Augen aus

– Luxus für Alle. Oder die Suche nach einem Ausgang im ideologischen Labyrinth

– Unruhenachrichten

Format A3, beidseitig bedruckt

Für die soziale Revolte!

application/pdf icon Unruheherd #5 (PDF)

Frequenz A: Interview mit einem Anarchisten im Korydallos Gefängnis (Athen) [Englisch]

Freitag, Dezember 4th, 2015

(gefunden auf: frequenza.noblogs.org)

FrequenzAIm Oktober haben wir ein Interview mit einem anarchistischen Gefangenen geführt, der Teil des Netzwerkes kämpfender Gefangener (DAK) ist. Die Fragen waren unter anderem zu den Verhältnissen in Griechischen Gefängnissen, aktuellen Kämpfen von Gefangenen und die Situation der griechischen Knastgesellschaft.
Das Interview sollte ein “backup” für eine Veranstaltung im Rahmen der Antiautoritären Tage gegen Die Knastgesellschaft vom 08-11.10 in Hamburg sein – für den Fall, dass das Gespräch während der Veranstaltung nicht klappt. (Die Veranstaltung am 08.10 im Centro Sociale konnte jedoch glücklicher weise wie geplant stattfinden und so könnt ihr demnächst hier den Mitschnitt finden, der teilweise andere Themen behandelt, da die Fragen direkt von den Teilnehmer_innen der Veranstaltung kamen und von einem anderen Gefangenen beantwortet wurden.)

Das interview ist in englischer Sprache (- wir bemühen uns zeitnah eine gekürzte Version in deutsch zu veröffentlichen…)

Das Interview könnt ihr hier direkt hören:

oder hier downloaden als mp3 von archive.org (rechte Maus “speichern unter”) :

Download-Interview-Korydallos-English

Weiterführende Links:

Türkei: Brief eines veganen Anarchisten aus dem Knast

Freitag, Dezember 4th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

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Wir besuchten den veganen, anarchistischen Gefangenen Osman Evcan im Hochsicherheitsgefängnis Kocaeli am 16. Tag seines Hungerstreiks. Dabei wurden wir Zeuge davon, wie der seit den Wahlen im November zuspitzende Staatsfaschismus mit seinen Repressionstechniken auch in den Gefängnissen zum Ausdruck kommt. Aufgrund der anarchistischen, veganen, libertären Ideen, für die Osman Evcan seit mehreren Jahren kämpft, nimmt die Repression gegen ihn zu. Er sieht sich Einschüchterungstechniken in Form von F-Typ-Haft konfrontiert. Sein Zugang zu veganer Nahrung wurde unterbunden, um ihn mit der Maxime „gehorche oder stirb“ zu konfrontieren.

Osman Evcan führt seinen Widerstand unter zunehmend erschwerten Haftbedingungen fort. Er stellt klar, dass er entschieden ist, seinen Hungerstreik fortzuführen. Während unseres Besuchs war er voller Hoffnung und Zuversicht und sprach uns zu, die von organisierter Staatsgewalt attackierten Bereiche nicht aufzugeben. Er betonte mehrmals, dass der einzige Weg zur Freiheit aus Widerstand und Kampf besteht. Osman Evcan versteht seinen Hungerstreik als einen Widerstand gegen die gegenwärtige Angst- und Hetzpolitik. Er ruft auf zu Aktionen und möchte andere dazu motivieren, sich für die eigenen Rechte einzusetzen.

Wir sollten Osman Evcan und uns selbst nicht Opfer werden lassen von Mechanismen, die jeglichen Protest im Keim zu ersticken versuchen. Lasst uns dem Aufruf Osmans folgen, der sein Leben auf Prinzipien der Solidarität, des Kampfes und der Ablehnung, andere Lebewesen zu unterwerfen, aufbaut und der durch diese Prinzipien in seinem Leben bedroht wird. Wir möchten Osmans Brief mit euch teilen, in welchem er die Beweggründe seines Hungerstreiks beschreibt.

Bis alle Käfige und Gefängnisse zerstört sind!

ABC Istanbul

Zur Information der Öffentlichkeit über meinen unbefristeten Hungerstreik:

Ich bin ein Gefangener im Kocaeli Nr. 1 F-Typ Gefängnis. Weil ich mich als vegan verstehe, esse ich kein Fleisch oder andere tierischen Produkte und ich vermeide es, jegliche Art von Produkten zu konsumieren, die aus dem tierischen Körper hergestellt werden. Ich habe diesen Weg gewählt, weil er Ausdruck von Tierbefreiung und Tierrechten ist.

Ins Kocaeli Nr. 1 F-Typ Gefängnis kam ich am 24. April 2014. Ich schrieb damals der Gefängnisadministration, dass ich vegan lebe. Auch schrieb ich ihnen, dass ich kein Fleisch oder andere tierischen Produkte verzehre. Ich ernähre mich von Früchten, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten. Ich beantragte, dass die Nahrung, die ich erhalte, entsprechend meiner Ernährung angepasst wird. Auch forderte ich, dass vegane Produkte in den inneren und äusseren Kantinen des Knastes verkauft werden.

Für eine lange Zeit wurden meine Forderungen nicht anerkannt. Obwohl ich Dutzende Male entsprechende Gesuche an die Gefängnisverwaltung schrieb, erhielt ich keine Antwort.

Während vieler Jahre schrieb ich zudem Gesuche an das Justizministerium, die Staatsanwaltschaft sowie an das Kocaeli Gericht. Die Forderung nach veganer Ernährung wurde jedoch nicht gelöst.

Zusätzlich schrieben auch meine Familie und meine Genoss_innen Gesuche an juristische Institutionen, um mein Anliegen von aussen zu unterstützen.

All unsere Bemühungen und Bestrebungen, als vegane Gefangene unsere Menschenrechte einzufordern, blieben unberücksichtigt.

Weil ich nicht die vegane Nahrung erhielt, die ich benötigte, begann ich, gesundheitliche Probleme zu entwickeln. Mein Körper wurde schwächer aufgrund Mangelernährung und ich begann, häufig krank zu werden.

Als letzter Ausweg, um Widerstand zu leisten gegen repressive, autoritäre und willkürliche Praktiken sowie zur Erlangung unserer Grundrechte, begann ich am 25. Mai 2015 einen unbefristeten Hungerstreik. Dieser währte 33 Tage, bis mein Anliegen am 26. Juni 2015 ernstgenommen und anerkannt wurde.

Im Anschluss wurde folgende Vereinbarung getroffen:

  1. Wir können die veganen Produkte und Lebensmittel, die wir benötigen und die nicht in der Gefängniskantine vertrieben werden, unter Aufsicht der Gefängnisadministration von einem veganen Geschäft beziehen.
  2. Die Mahlzeiten, die im Kocaeli Gefängnis gekocht und gebracht werden, werden wie folgt vorbereitet:
  • Die Mahlzeiten bestehen aus saisonalem Gemüse.
  • Es werden keine nicht-saisonalen Gemüse aus Gewächshäusern und aus Konserven verwendet.
  • Wir erhalten in ausreichender Menge die Getreideprodukte und Gemüse, die wir benötigen.
  • Wir erhalten wöchentlich saisonale Gemüse und Früchte in roher Form (z.B. Blumenkohl, Brokkoli, rohe Pilze, Karotten, etc.)

Die humanitären und juristischen Rechte, die wir als vegan-anarchistische Gefangene forderten, wurden uns als Resultat eines Hungerstreiks gewährt. Infolge des Streiks hätte ich sterben oder für immer gesundheitlich beeinträchtigt bleiben können. Die grundlegendsten legalen, humanitären und universellen Rechte wurden also erst realisiert, als wir im Hungerstreik lebensbedrohlich gefährdet waren.

Diese, uns vegane Gefangene betreffenden Rechte haben wir akzeptiert, so dass sie am 26. Juni 2015 in Kraft traten. Es dauerte nahezu 4 Monate. Doch am 6. November 2015 wurden unsere Rechte erneut durch die Gefängnisadministration in Form einer willkürlichen und autoritären Behandlung beschnitten. Diese unterdrückerische Behandlung ist unmenschlich und illegal. Die fundamentalen Rechte, welche vegane anarchistische Gefangene über die Jahre hinweg durch grosse Anstrengungen, Kämpfe und Hungerstreiks unter Todesgefahr erreicht haben, wurden auf einen Schlag verdrängt. Unsere menschlichen und universellen Rechte wurden verletzt und missachtet.

Das letzte Paket an veganen Nahrungsmitteln wurde am 6. November 2015 ans Gefängnis geschickt. Als ich das Paket abholen wollte, öffneten sie es und untersuchten ein Nahrungsmittel nach dem anderen. Dann liessen sie mich das Paket jedoch nicht mitnehmen, sondern verstauten es im Depot. Anschliessend teilte uns die Gefängnisverwaltung mit, dass sie ab jetzt keine veganen Produkte an die Gefangenen mehr gewähren würde.

Das Recht auf vegane Nahrung wurde auch bei einem anderen veganen Gefangenen, Kemal Toksa vom C-Block, auf ähnliche Weise verletzt. Was vegane, vegetarische oder kranke Gefangene betrifft, ist die Verletzung von Rechten an der Tagesordnung.

Eine andere aktuelle Willkürbehandlung ist eine vegane Lebensmittelliste, welche die Knastadministration am 12. November 2015 verschickt hat. In dieser waren tierische Produkte wie Honig oder Joghurt aufgeführt. Dies, obwohl die Knastautorität sehr wohl über unsere Nahrungsforderungen Bescheid weiss.

Zusätzlich zu dieser Verletzung unserer Rechte, die wir als vegane, vegetarische und kranke Gefangene erleben, gibt es eine Vielzahl von anderen Problemen, mit denen wir im Knast konfrontiert sind. Autoritäre, willkürliche Praktiken durch die Gefängnisadministration sind an der Tagesordnung und bringen Gewalt sowie Menschenrechtsverletzungen mit sich.

Aus Protest gegen diese Praktiken, habe ich am 10. November 2015 erneut einen Hungerstreik begonnen. Ich werde ihn fortführen, bis wir unsere Menschrechte wieder zurückerlangen.

Als Folge meines Hungerstreiks kann ich permanent behindert bleiben, mein Gesundheitszustand kann sich verschlechtern oder ich kann mein Leben verlieren. Die Verantwortlichen für diese möglichen Folgen sind:

  1. Das Justizministerium
  2. Die Staatsanwaltschaft
  3. Das Kocaeli Nr. 1 F-Typ Gefägnis
  4. Das Direktionsinstitut des Kocaeli-Gefängnisses

Untenstehend führe ich die vitalen Probleme auf, mit denen wir uns aufgrund autoritären, willkürlichen Praktiken der Gefängnisadministration konfrontiert sehen. Bis alle unsere Probleme gelöst sind, werde ich meinen Hungerstreik fortführen.

Die Beweggründe für meinen unbefristeten Hungerstreik und unsere Forderungen:

  1. Die von veganen Gefangenen erlangten Rechte müssen ihnen zurückgegeben werden. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, damit vegane Gefangene die Lebensmittel und Produkte erhalten, die sie zur Aufrechterhaltung ihrer Gesundheit benötigen. Zusätzlich müssen Angehörige oder Genoss_innen von ausserhalb des Gefängnisses, den Gefangenen Nahrung zukommen lassen können. Es dürfen keine Restriktionen oder Verbote diesbezüglich stattfinden. Die veganen Lebensmittel in der Gefängniskantine werden aktuell zu exorbitanten Preisen verkauft. Sie müssen jedoch ohne Profitabsichten verkauft werden.
  2. Die von veganen Gefangene eingeforderten Rechte sollten gleichermassen auch vegetarischen und kranken Gefangenen gewährt werden. Die legalen und humanitären Rechte kranker Gefangener werden verletzt. Diese Gewalt muss stoppen.
  3. Ein elektrischer Herd muss für vegane, vegetarische und kranke Gefangene zur Verfügung gestellt werden. Um sich gesund zu ernähren, sind sie darauf angewiesen.
  4. Es muss möglich sein, Gemüse und Früchte von der äusseren Kantine zu beziehen.
  5. Die saisonalen Früchte und Gemüse, die vegane, vegetarische und kranke Gefangene benötigen, müssen durch die Gefängnisadministration wöchentlich zur Verfügung gestellt werden.
  6. Es dürfen keine tierischen Produkte, wie z.B. Honig, Joghurt, etc. auf der wöchentlichen veganen Lebensmittelliste aufgeführt sein. Diese Art der psychologischen Druckausübung muss aufhören.
  7. In der inneren Kantine sollten Wasserkocher verkauft werden.
  8. Bei Erstankunft im Gefängnis dürfen keine autoritären, unterdrückerischen und blossstellenden Nacktuntersuchungen mehr stattfinden.
  9. Die regelmässig durchgeführten Willküruntersuchungen mittels Ausziehen der Schuhe müssen aufhören.
  10. Während der Besuchszeiten müssen wir das Recht haben, unsere Besucher_innen zu treffen und Fotos mit ihnen aufzunehmen.
  11. In den Besuchsräumen sollten Teegeräte installiert werden. Unsere Besucher_innen sollen die Möglichkeit haben, Tee zu trinken.
  12. Der autoritäre Terror, die Unterdrückung, Gewalt und der Genozid an der kurdischen Bevölkerung müssen stoppen. Das Recht der kurdischen Bevölkerung auf Ausübung der eigenen Sprache, Kultur und Lebensweise darf nicht mehr verletzt werden. Kurdische Menschen, als auch alle anderen Menschen verschiedener Ethnien müssen gleiche Rechte besitzen und frei leben können.
  13. Sexistische Unterdrückung, Gewalt, Terror und Genozid von Frauen muss stoppen.
  14. Die Plünderung, Schlachtung, Verwüstung und Ausbeutung der Erde muss stoppen.
  15. Speziesistischer Genozid, Gewalt und Ausbeutung von Tieren muss stoppen.
  16. Homophobe und transphobe Gewalt, Terror und Massaker gegen LGBT-Menschen müssen aufhören.
  17. Imperialistische, kolonialistische Regierungen müssen die Besetzung, Ausbeutung, Kriege und Massaker in Syrien sowie im ganzen Mittleren Osten stoppen. Die Verantwortlichen für diese Kriege sind westliche, kolonialistische Regierungen. All die Menschen im Mittleren Osten sollten sich zum aktiven Kampf dagegen vereinigen.
  18. Die Gewalt, Ausbeutung, Vergewaltigungen und Massaker an Migrant_innen, die durch diese Kriege bedingt in die Türkei migrieren, müssen stoppen.

Ich habe meinen unbefristeten Hungerstreik am 10. November 2015 begonnen zur Lösung der oben aufgelisteten Probleme.

Mit Liebe und Grüssen,

Osman Evcan

Veganer, anarchistischer Gefangener

Kocaeli 1 Nolu F Tipi Cezaevi 10.11.2015
A-7-21
Kandıra/KOCAELİ

Anarchistisches Radio Berlin: Sendung mit Anarchist Black Cross Warschau (Englisch)

Mittwoch, Dezember 2nd, 2015

(gefunden auf: aradio.blogsport.de)

As Anarchist Radio Berlin we had the opportunity of talking to two comrades from Anarchist Black Cross (ABC) in Warsaw. In this interview they talk about their work and the topic of repression in Poland.

This is the last part of our series on Eastern Europe for now. Nonetheless, it is quite probable that we continue this series in 2016. Watch out for other series coming soon!

This is Part 5 (on Anarchist Black Cross Warsaw).

Length: 20 min

You can download the audio at: archive.org (wav | mp3 | ogg).

Here you can listen to it directly:

Part 4 (on anarchists and the tenants struggles in Warsaw).

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Part 3 (on anarchism and the squats in Warsaw).

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Part 2 (on the squatted ROD garden in Warsaw).

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Part 1 (on Poznan and the Rozbrat squat):

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Offener Brief von Tamara Sol Farías Vergara

Dienstag, Dezember 1st, 2015

(gefunden auf: urbanresistance.noblogs.org)

Dies sind die ersten Worte von mir über das Internet, nach der Verurteilung zu 7 Jahren und 61 Tagen Knast wegen versuchtem Totschlag und Diebstahl.

Viele Leute denken, dass (mein Genosse) Angry mein Partner war, oder dass ich eine Art Beziehung mit ihm hatte, etwas das absolut nicht wahr ist. Er war ein wertvoller Genosse, mit dem ich unendlich viele Ideen und Gefühle teilte. Er war ein nihilistische Anarchist und ich übernehme die Verantwortung für die Vergeltung seiner Ermordung als politischen Akt, da ich immer glauben werde, dass seine Ermordung kein Zufall war. Lasst uns nicht vergessen, dass TVN (Nachrichtensender) den Mord an Angry als etwas „heldenhaftes“ überschrieb, als ob nur dadurch ein Raub verhindert werden könnte.

Ich habe nicht denselben Wachmann niedergeschossen, der den tödlichen Schuss abgab und dann seine Waffe nachlud, um weitere Kugeln zu schiessen, aber meine Handlung ist eindeutig und somit auch ihre Botschaft.

Mitarbeiter von Sicherheitsfirmen: ihr könnt weder weiter unsere Brüder töten, noch euer Leben für einen miesen Lohn oder jede beliebige Summe riskieren! Fragt euch selbst, was ihr bewacht, wer eure Bosse sind und wessen Geld ihr mit eurem Leben bewacht.
Ich glaube nicht an Gerechtigkeit.

Gefängnisse, zusammen mit dem ganzen juristischen System, wurden von den Reichen und Mächtigen gemacht, nur um ihr Eigentum und ihre soziale Ordnung des Todes zu sichern. Die Polizei, Richter, die Anklage, Knastwärter leihen sich diese Ordnung aus und darum sind sie meine Feinde.

Es gibt Dinge, die uns als Individuen nicht gleichgültig lassen können, in Bezug auf das, was Staat und Macht auf uns ausüben. Gefangenschaft, Mord und der Diebstahl unserer Leben zum Nutzen einiger ist Staatsterrorismus. Das ist der Fall von Nataly Casanova, Guillermo Duran, Juan Flores und Enrique Guzman, die mit Anti-Terror-Gesetzen angeklagt sind, inhaftiert unter einem medialen Zirkus ohne einen einzigen brauchbaren Beweis über ihre Verwicklung in irgendwelche Bombenexplosionen und welche Strafen riskieren, die sie den Rest ihres Lebens kosten können.

Oder in dem Fall des Genossen Angry, in welchem der Ex-Soldat/Wachmann seinen Job am Tag des Raubes begann und durch Leute, die ihn decken, angewiesen wurde zu töten. Warum bestraft das eklige Justizsystem nicht den Wachmann?

So sieht Staatsterrorismus aus, in dem der Tod eines Menschen gerechtfertigt wird mit dem Schutz von privatem Eigentum; in dem arme Leute für Jahrzehnte inhaftiert sind, für Handlungen, die nichts sind im Vergleich zu der, seit Jahrhunderten anhaltenden, Verwüstung des Landes, oder nicht mit der Gewalt des Neoliberalismus vergleichbar sind, der gewaltsam von der Diktatur eingesetzt wurde, während tausende Menschen getötet, gefoltert und verschwinden gelassen wurden. Die Leute, die das gemacht haben, haben Vor- und Nachnamen, sie leben noch, arbeiten noch, spazieren frei durch die Strassen, so wie dieser verdammte Labbé, der nur zu einer Strafe von 500,000 Pesos verurteilt wurde.

Ich glaube auch nicht, dass ich in den Knast gehen sollte.
Aber was passiert dafür mit diesen Terroristen? Was passiert mit Angelini und Matte, die die Menschen im Süden ohne Wasser und ohne einheimische Wälder zurücklassen.

Es ist Bachelet (Name der Präsidentin, ehemalige Pinochet-Gegnerin aus einer Familie der Oberschicht), die Exekutive, die sie durch ihre Verordnungen und Gesetze beschützt, welche es ihnen erlauben täglich reicher zu werden. Und auf wessen Kosten? Auf Kosten der gesamten Gemeinschaften, die wegen der Dürre nicht ernten können, die gezwungen sind zu arbeiten bis sie in ihrer Plage sterben. So sieht Terrorismus aus!

Dieser lässt die Massenmedien Ereignisse und Informationen manipulieren, vermischt mit ekelhaften, patriarchalen TV Shows, in denen Frauen die Objekte und Männer die Bosse sind, er ruft Bürger auf mit der Polizei zusammen zu arbeiten, um arme Leute zu schnappen, die kleine Diebstähle begehen. So im Fall dummer Sendungen, wie „133“ und anderen, die Nachbarn in Aufpasser der Polizei, Folterer und Verräter verwandeln. Inzwischen erhält politischer Diebstahl keine vergleichbare Aufmerksamkeit, so wie der Fall von Cascadas im Fall Penta, oder sogar der Sohn von Bachelet, der in einen Korruptionsskandal verwickelt ist: Sie sind alle frei, sicher und gesund. Sie alle sind Teil der chilenischen Oligarchie (namenhafte, machthabende- und ausführende Oberschicht), des Staates und der Macht.

Als Individuen mit freiem Willen, können wir nicht die Omnipräsenz des Gesetzes, das uns überwacht, oder zumindest deren Eigentum und Geld schützt, annehmen. Unsere soziale Führung wird von Menschen getragen. Der Staat ist eine Struktur, die aufrechterhalten wird durch Autoritäten, die Polizei und die Gendarmerie, die das als Notwendigkeit ansehen.

Wir brauchen keinen Staat oder eine Regierung. Der Zusammenbruch der modernen Sklaverei liegt in unseren Händen, indem wir unser Leben durch Angriff übernehmen, um alle Privilegien zu zerstören. Lasst uns aufhören für sie zu arbeiten und ihre Autorität anzuerkennen. Wir wissen, dass Demokratie eine mediale Inszenierung ist, um ihre kostbaren Reichtümer aufrecht zu erhalten, so dass sie niemand anfassen oder stören kann. Das sind die Elemente ihres sozialen Friedens und ihrer öffentlichen Ordnung, die Angst alles zu verlieren, weil es ohne die Armen keine Reichen geben kann. Ohne den Staat gibt es kein Gesetz. Ohne das Patriarchat kann es weder Autorität noch Herrschaft geben.

Die Fähigkeit autonom zu leben liegt in unseren Händen, ohne Bosse und Herrscher oder Zeitplan. Lasst uns unseren Willen nutzen. Wir sind in der Lage den Materialismus hinter uns zu lassen, ebenso die Bequemlichkeiten und den Verbrauch. Lasst uns wieder weise werden, den Älteren und unseren Kindern zuhören. Lasst uns die binären Rollen hinter uns lassen, die Abhängigkeiten und Hierarchien in unseren Beziehungen generieren. Lasst uns wir selbst sein, ohne Vorurteile. Wir brauchen keine Vaterfigur, keinen Mann oder Staat, der uns beschützt. Kreativität und Wissen liegen in uns selbst und wir können selbstständig sein mit dem, was das Land uns gibt, wir brauchen nicht mehr als das. Lasst uns zurück zu unseren Sinnen gehen, nach Innen schauen und uns verbinden mit dem Leben, der Natur und von unseren Vorfahren lernen.

Technologie und Wissenschaft sind nicht zu unseren Gunsten, auch sie gehören den Reichen. Monsanto (krimineller Agrarkonzern) ist ein klares Beispiel: sie nutzen Biotechnologie, um Samen und landwirtschaftliche Pflanzen zu züchten und sie resistent gegen karzinogene Pestizide zu machen, indem sie die gesamte Kontrolle über Frucht- und Gemüseplantagen übernehmen, die Basis unserer Ernährung.

Dasselbe passiert mit forstwirtschaftlichen Kiefern- und Eukalyptosplantagen, als wichtige Erzeugnisse für den Export und damit einer Hauptquelle für den Wohlstand. Die Monokultur dieser Spezies bedarf speziellen Pestiziden, um Schädlingen entgegenzutreten und die Kiefern wurden biochemisch modifiziert, sodass sie Schädlingen und allen Temperaturen trotzen. Dazu braucht man größere Mengen Wasser als für einen beheimateten Wald und verschmutzt und sterilisiert das Land.

Sie experimentieren mit unseren Körpern, indem sie Krankheiten erfinden und die Gegenmittel verkaufen, wobei sie sich der Mafia bedienen, die die pharmazeutische Industrie ist, in Absprache mit anderen, die die Macht haben.

Wir werden permanent getäuscht von Zusätzen der Art: Essen für „gute Gesundheit“, wie Milch (durch beständige Vergewaltigungen), Fleisch (Kadaver) oder Eier, die die Kommerzialisierung tierischen Lebens in Zentren der Folter und Krankheit für diese Wesen schüren (wie Agrosuper, Superpollo (Lebensmittelketten) oder jedes anderen Schlachthofes).

Die vom Staat unterstützten Oligarchen sind die wahren Terroristen.

Lasst uns verstehen, dass die Idee des Konsums und der Akkumulation inhaltsleer ist. Sie hat nichts mit dem Leben zu tun. Wir müssen verstehen, dass wir Teil eines Universums sind und nicht weiter teilhaben können an der immensen Zerstörung, die die Mächtigen auf dem Planeten, auf dem wir leben, angerichtet haben, um ihre Privilegien zu behalten. Wenn wir uns dessen bewusst sind und die Verantwortung übernehmen, können wir sie aufhalten und unsere Autonomie, unseren individuellen Willen, Sensibilität, die Fruchtbarkeit der Erde und unserer Körper, als auch die Freude am Leben ohne emotionale oder sexuelle Qualen, wiederfinden und die chaotischen Flüsse freier Beziehungen und natürlicher Wildheit genießen.

Ich bin sehr froh zu wissen, dass es noch immer rastlos, rebellisch, autonom geborene Herzen gibt und weiter geben wird. Menschen, die sich nicht von dem Komfort des Neoliberalismus und der Demokratie haben verführen lassen. Ich werde euch in meinen Gedanken und meinem Herzen behalten. Von hier sende ich eine große Umarmung, seid euch bewusst, dass eure Taten uns stärker machen und unsere Tage erhellen.

Solidarität in all ihren Formen lässt uns vertraut bleiben. Darum möchte ich tief empfundene Grüße an die Leute in Villa Francia und die Genossen senden, welche immer bereit sind die Cops mit Schlägen und Tritten zu konfrontieren, bei jedem widerlichen Erscheinen vor Gericht, viele von ihnen wurden verprügelt und eingesperrt. Seit euch bewusst, dass ihr alle wertvolle Krieger seid. Ich danke meinen Brüdern und Schwestern, welche nie aufgehört haben mich zu besuchen und köstliches Essen für mich zu kochen. Ich liebe euch alle sehr und vermisse euch!

Meinen Respekt an das „defense team“ für den von ihnen gewählten Weg, auf dem sie unsere Genossen aus dem Knast geholt haben. Dies sind konkrete Taten in der Konfrontation der Kräfte… eine Waffe.

Solidarität und tief empfundene Grüße an Freddy, Marcelo, Juan , Carlos, Hans, Alfredo, Alejandro und Nicolas, die in den Käfigen des $hilenischen Staates gefangen gehalten werden.

Komplizenhafte Liebe für Tato und Javier… Kraft für Nataly, Juan und Guillermo in ihrem mittlerweile 45 Tage andauernden Durst- und Hungerstreik! Kraft für Enrique Guzman: all meine Unterstützung in diesem langen Kampf!

Solidarität und Respekt an alle Leute der Erde in Wallmapu!
Solidarität mit allen Gefangenen weltweit!
Gegen die techno-industrielle patriarchale Gesellschaft!
Gegen den Staat, seine Oligarchie und alle Formen des Dominierens!
Für die Zerstörung aller Käfige!
Herz, Wille, Erinnerung, Intuition und Instinkt! Vertraut auf euch selbst!
Ana, Luisa, Manuel, Alen, ich liebe euch alle unendlich!

SOL MALEN [Tamara Sol Farías Vergara]
NIHILISTISCHE GEFANGENE
EINGEKERKERT IM 2. FLÜGEL DES SAN MIGUEL-GEFÄNGNISSES, [Santiago, $hile]
28. Mai, 2015

„Für eine neue, kämpferische Position des anarchistischen Aufstands – Für einen Schwarzen Dezember“

Samstag, November 28th, 2015

(gefunden auf: urbanresistance.noblogs.org)

von Panagiotis Argriou (CCF) & Nikos Romanos
( Übersetzung aus dem Englischen (Nov. 2015) Der Aufruf kommt von zwei griechischen Anarchisten, welche zur Zeit im Gefängnis sind.)

* * *

I hate the individual who bends his body under the weight of an unknown power, of some X, of a god.
I hate, I say, all those who, surrendering to others, out of fear, out of resignation, a part of their power as a man, are not only crushed themselves but crush me, and those I love, under the weight of their frightful cooperation or their idiotic inertia.
I hate, yes, I hate them, for I sense it, I do not bow before the officer’s braid, the mayor’s sash, the capitalist’s gold, moralities or religions; for a long time I have known that all of this is just baubles that can be broken like glass.

Joseph Albert (Libertad)

* * *

Es gibt Phasen in der Geschichte, in denen die Zufälligkeit einiger Ereignisse dynamische Veränderungen verursachen kann, die fast alleine in der Lage sind Raum und Zeit anzuhalten.

Es war Samstag Abend, am 06.12.2008, als der Höhepunkt eines Konflikts zwischen zwei Welten innerhalb weniger Momente stattfand. Auf der einen Seite die jugendliche, enthusiastische, spontane und ungestüme aufständische Gewalt; auf der anderen Seite das offizielle, staatliche Verfassungsorgan, welches die Legitimation des Gewaltmonopols durch Repression beansprucht.

Nein, es geht nicht um ein unschuldiges Kind und einen paranoiden Bullen, die zur falschen Zeit am falschen Ort zusammentrafen. Es geht um einen rebellischen, jungen Genossen, der einen Streifenwagen angriff, in einem Gebiet, in dem Zusammenstöße mit den Repressionskräften üblich sind, und um einen Bullen, der in demselben Gebiet patrouillierte und in persönlicher Auslegung über Ehre und Ansehen der Polizei, sich entschied auf eigene Faust gegen Unruhestifter vorzugehen. Es war ein Konflikt zwischen zwei gegensätzlichen Kräften: auf der einen Seite der Aufstand, auf der anderen die Macht, in welchem die Protagonisten jeweils ihre Seite vertraten.

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Gefangenen-Gewerkschaft GG/BO in Austria angekommen…

Donnerstag, November 26th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Landesweit wird über die Protagonisten der im Aufbau befindlichen GG/BO-Sektion in Österreich berichtet. Die Kollegen um Georg Huß in der Justizanstalt Graz-Karlau (Steiermark) haben den Anfang gemacht: Für eine faire Entlohnung der Gefangenenarbeit, für eine soziale Absicherung im Alter, für die Abschaffung der Arbeitspflicht. Ein (Minimal-)Programm, das offenbar tragfähig ist…

http://orf.at/stories/2311128/
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4872804/Grazer-bauen-oste…
http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/oesterreich/4872772/Grazer-H…
http://www.kleinezeitung.at/s/steiermark/chronik/4872778/KARLAU_Gefangen…
http://www.österreich.at/chronik/Graz-Haeftlinge-gruenden-Gewerkschaft/213277762

Belgien: Sturm im geschlossenen Zentrum

Mittwoch, November 25th, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

übersetzt von ricochets Nr.11 – bulletin contre la maxi-prison et le monde qui va avec

ricochets

An einem Sonntag im September lief die klanglose Einkerkerung vor einer Abschiebung von Sans-Papiers im Zentrum 127bis nicht wie gewohnt ab… Die Inhaftierten organisierten ihre Wut, um gemeinsam ein bisschen Unruhe in das Zentrum zu bringen. Bereits seit zwei Tagen befanden sich mehr als 60 Menschen im Hungerstreik. Am Samstag rüttelten einige Unterstützer_innen an den Gittern und tauschten Parolen mit den Insassen aus. Die Spannung stieg an. Am Sonntag versammelten sich nochmals einige Demonstrierende mehr vor dem Zentrum. Das solidarische Echo von Ausserhalb befreite die Wut im Inneren. Die Insassen in den Gängen verweigerten sich, in die Zellen zurückzukehren. Ein Bruder ohne Papiere kletterte auf das Dach. Transparente wurden ausgerollt. Die Rufe skandierten „Freiheit“, „ACAB“, „Feuer den Grenzen“, … Die Polizei umstellte das Camp, damit sich die Revole nicht verbreitete. Auf dem Dach brüllte der Gefährte seine Wut heraus – bis zum Verlust der Stimme – gegen den Staat und alle Verantwortlichen seiner Einsperrung; für eine Welt, in der man keine Erlaubnis benötigt, um zu leben und zu reisen. Er blieb den ganzen Abend, die ganze Nacht, bis am Morgen früh auf dem Dach, bevor er einmal mehr festgenommen wurde. „Die schönste Morgendämmerung meines Lebens“, sagte er uns. „Über der Macht des Staates, seinen Gesetzen und seinen kleinen Würstchen. Frei.“

Turin: Revolte im CIE

Mittwoch, November 25th, 2015

(gefunden auf: ausdemherzenderfestung.noblogs.org)

übersetzt von brèves du désordre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Gefangenen des CIEs (Centro di identificazione ed espulsione) von Corso Brunelleschi, Turin, starteten am Samstag, dem 14. November 2015 erneut eine Revolte und zerstörten so einen Grossteil des Zentrums. Die Verweigerung, einen Inhaftierten mit seiner Frau in ein Besuchszimmer zu lassen, war der Funke, der die Revolte ausbrechen liess. Das Klima im Zentrum, aus dem Menschen häufig mit Gewalt abgeschoben werden, war aber bereits seit einigen Wochen angespannt. Gestern organisierten sich also die Gefangenen zum Protest gegen die Haftbedingungen und zündeten ihre Kleider an. Die rote Zone und das einzige Zimmer in der gelben Zone sind nun vollständig ausser Betrieb, in der weissen Zone bleiben noch zwei Zimmer übrig.

Vor kurzem gingen die Umbauarbeiten los, um das Fassungsvermögen des Zentrums auf 180 Plätze zu erhöhen.

Antifénix: Solidaritätsgrüße aus Wien!

Mittwoch, November 25th, 2015

Etwas spät aber doch! Wir dokumentieren eine Solibotschaft aus Wien an die gefangenen Anarchisten in Tschechien!

Solidarity with the imprisoned Anarchists in Czech!

Nejsi sám! Proti státu!

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Weitere Infos zur aktuellen Repression gegen AnarchistInnen in Tschechien könnt ihr unter den folgenden Links finden:

antifenix.noblogs.org
Antifenix: Info- und Soliblog zur Repression in Tschechien
Was die tschechische “Operation Fenix” mit #nowkr zu tun hat
Grau, Einsamkeit, Hunger – Zur Situation der Kompas in tschechischen Knästen