Quelle: Soligruppe für Gefangene
Gefunden auf contramadriz, ursprünglich aber von Publicación Refrectario, die Übersetzung ist von uns.
(Chile) Über die notwendige Übereinstimmung zwischen der Straße und dem Gefängnis. Kommuniqué von Mónica und Francisco aus dem Knast.
Die antiautoritäre Solidarität als eine Beziehung zu verstehen, die als Hauptakteure die Gefangenen und das aktive Umfeld auf der Straße einbezieht, bedeutet zu verstehen, dass es unabdingbar ist, innerhalb des Gefängnisses zu kämpfen, andernfalls wird die Praxis der Solidarität in Assistenz und Wohltätigkeit umgewandelt, wobei die Gefangenen zu bloßen passiven Empfänger*innen der Unterstützung werden, die von draußen kommen kann, ohne die Initiativen der Konfrontation einzubeziehen oder dazu beizutragen. Es ist notwendig, dass der Slogan „Nichts endet mit dem Gefängnis“ mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, die zwar knapp, aber äußerst effektiv sein können, in die Praxis umgesetzt wird. Das haben die verschiedenen Kämpfe in der langen und reichen Geschichte der politischen Gefangenschaft gezeigt, die von der Bereitschaft und Entschlossenheit der Gefangenen geprägt waren, bis zu den äußersten Konsequenzen zu gehen, um ihre Ziele zu erreichen. Innerhalb des Gefängnisses ist jede Minute im Hof, jedes Buch, das hereinkommt, jeder Gegenstand, der in die Zelle darf, oder jeder noch so kleine Raum der Autonomie und der individuellen Entfaltung durch Kampf errungen worden, nichts ist frei; es genügt, sich daran zu erinnern oder nachzuforschen, wie die Gendarmerie (A.d.Ü., chilenische Bullen) z.B. mehr Stunden des Aufschließens im Hochsicherheitsknast oder das Nichtvorhandensein von Gesprächsräumen (A.d.Ü., aber auch fürs telefonieren) in den Hochsicherheitsknästen vereinbart hat, um das zu erkennen.
Die aktive Mobilisierung innerhalb des Knastes hat auch wichtige Siege in Bezug auf die Rückkehr der Gefangenen auf die Straße errungen, indem sie die Hand der Gesetze beugte und es schaffte, wirksamen Druck auf den Staat auszuüben, der zu verschiedenen Zeiten gezwungen war, sich zusammenzusetzen, um zu reden und eine Lösung für die Forderungen zu finden.
Diese Erfolge wären jedoch ohne die solidarische Unterstützung nie erreicht worden, die Forderungen und Ansprüche der Gefangenen würden innerhalb der hohen Mauern bleiben, ohne die ständige Mobilisierung, die sogar kurzzeitig die Normalität durchbricht. Deshalb ist es wichtig, dass es eine echte Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Solidaritätskollektiven und Einzelpersonen gibt, die sich in einer auf Konfrontation ausgerichteten Kommunikation und einem Austausch von Visionen niederschlägt, was den Kampf und die ihm verpflichteten Milieus unbestreitbar stärkt. Auf diese Weise wird Solidarität zu einer kämpferischen und offensiven Praxis, die das Wort und die Momente nimmt, die Ereignisse und Brüche erzeugt.
Wir weisen jedoch klar darauf hin, dass wir den Kampf nicht ohne Konfrontation verstehen. Obwohl wir oft nicht erreichen, was wir uns vorgenommen haben, haben wir auf Konfrontation bestanden und werden dies auch weiterhin tun, weil es einfach die Art und Weise ist, wie wir uns entschieden haben, unser Leben zu führen. Wir werden auf Konfrontation bestehen, und wenn das nicht geschieht, werden wir sie suchen und provozieren, denn nur durch Schläge werden wir Risse in der Gesellschaft erzeugen.
Gegen die Fortführung von Verurteilungen!
Aufhebung der Änderung der D.L 321!
Amnestie für die Gefangenen des Aufstandes!
Gefangene im Krieg auf die Straße!
Mónica Caballero Sepúlveda
Trakt der öffentlichen Konnotation (A.d.Ü., in ihrem Fall U-Haft in einem „normalen“ Knast) – San-Miguel-Knast
Francisco Solar Domínguez
Hochsicherheitsabteilung – Hochsicherheitsknast
Februar 2021