quelle: barrikade.info
Unsere Besetzungen sind untrennbar mit dem Kampf, denn die Besetzer*innen der effy29 ab Montag vor Gericht führen werden. Wir senden euch jeden Funken Solidarität, den wir haben.
Communiqé der fünf Kollektive
In den letzten Tagen haben fünf Kollektive verschiedene Häuser in Bern und Zollikofen besetzt. Heute treten wir in die Öffentlichkeit, um uns vorzustellen. Namentlich sind wir das Kollektiv Waldhütte an der Bitziusstrasse 13, das queerfeministische Kollektiv „Ramba Zamba“ an der Tillierstrasse 25, das Kollektiv „Hula-Hoop“ an der Wahlackerstrasse 5 in Zollikofen, dass Kollektiv „TARAP“ an der Ostermundigenstrasse 93 und das Kollektiv „Villa Rasselbande“ an der Fabrikstrasse 16.
Wir, dass sind einige Dutzend Menschen zwischen 16 und 45 mit viel Energie und Ideen. Wir wollen lebendige und freie Räume, wo wir uns ausprobieren und enthalten können. Uns eint, dass wir keine Stadt wollen, welche durch hohe Mieten, graue Wände und Immobilienspekulant*innen geprägt wird.
Alle besetzten Häuser wurden in den vergangenen Jahren bereits mindestens einmal besetzt und unter scheinheiligen Gründen auch geräumt. Dass die Häuser erneut leer stehen und vergammeln können wir nicht akzeptieren.
An alle Freund*innen von Freiräumen möchten wir bitten, unterstützt unsere Hausprojekte. Baut Druck auf und organisiert Aktionen. An die Eigentümer*innen möchten wir nebst den persönlichen Briefen zusätzlich ausrichten, dass wir die Häuser beleben wollen und dies vielen Menschen zu Gute kommen würde.
Unsere Besetzungen sind untrennbar mit dem Kampf, denn die Besetzer*innen der effy29 ab Montag vor Gericht führen werden. Wir senden euch jeden Funken Solidarität, den wir haben. Effy29 war nicht das Ende, sondern der Anfang.
Bitziusstrasse 13
Wir das Kollektiv Waldhütte haben das Haus an der Bitziusstrasse 13 besetzt. Dies steht schon seit Jahren leer, der Garten ist extrem überwuchert und wirkt nicht gepflegt. Wir sind aber sehr motiviert das ganze Haus samt Garten wieder herzurichten und auch Verschiedene Anlässe für das Quartier zu gestallten.
Uns erschreckt es das Häuser mitten in der Stadt so verwahrlost und ungepflegt sind, der Wohnraum in der Stadt Bern ist knapp und Teuer daher haben wir in keinster Weise Verständnis für Leer stand.
Das Kollektiv besteht aus Menschen zwischen 16 und 40 Jahren, daher stehen wir alle an verschiedenen Punkten in unseren Leben was uns verbindet ist aber der Wunsch nach Freiraum und Selbstverwaltetet Räumen, ein zusammen leben und auch ein „wieder“ beleben der Stadt Bern und dessen Quartieren.
Dazu sind wir alle sehr motiviert verschiedenste Menschen mit unserem Projekt zu erreichen, wir wollen Raum und Platz bieten für Familien, Kindern, Jugendliche aber auch ältere Menschen welche Gesellschaft suchen.
Der Austausch unter den Generationen in Bern fehlt uns sehr, wir sehen unser Projekt als Startschuss um dies zu ändern.
Sobald klar ist wie es weiter geht mit uns in diesem Haus werden wir das Haus öffnen und euch alle einladen um einen ersten schönen Nachmittag zusammen zu verbringen und zusammen zu Brainstormen was alles Ideen sein könnten welche in diesem Haus umgesetzt werden können.
Solidarische Grüsse
Tillierstrasse 25
In der Nacht vom 29.05 auf den 30.05 haben wir, das queerfeministische Kollektiv Ramba Zamba das Haus an der Tillierstrasse 25 besetzt.
Wir sind Menschen aus verschiedensten Altersgruppen, verschiedensten Berufen und wir sind daran intressiert das Haus wieder wohnhaft zu machen! Zum einen brauchen Menschen von uns Wohnraum, Andere von uns haben interesse daran etwas zu kreiren was dem Quartier mehr leben einhauch und eine Begegnungszone schafft und damit ein grösseres Miteinander in diesem Teil der Stadt.
Uns macht es traurig zu sehen, wenn so schöne alte und vor allem grosse Häuser leerstehen wenn wir sehen wie extrem Bern momentan Gentrifiziert wird.
Daher appelieren wir an euch alle, helft mit Bern zu dieser Stadt zu machen in der wir leben wollen, wo es ein miteinander gibt und nicht nur alle für sich oder sogar gegeneinander sind.
Wir hoffen mit dieser Besetzung unteranderem ein Quartiertreffpunkt zu schaffen wo es möglich ist sich auszutauschen um untersützung zu beten oder einfach in Gesellschaft sein zu können.
Machen wir uns die Stadt so wie sie uns gefällt und wie wir uns wohl fühlen, Der Beginn dafür ist dieses Haus. Also kommt vorbei und helft mit.
Auf eine gute Nachbarschaft und ein gutes zusammenleben.
Euer queerfeministisches Kollektiv Ramba Zamba
Wahlackerstrasse 5
Liebe Menschen
Wir haben das Betagtenheim Zollikofen besetzt und möchten uns gerne vorstellen. Wir sind das Hula-Hoop-Kollektiv bestehend aus vielen unterschiedlichen Menschen, welch sich zusammengefunden haben, um das leerstehende Haus zu beleben.
Wir wollen mit dieser Besetzung auf die akute Wohnungsnot aufmerksam machen. Steigende Mieten, „Aufwertung“ der Stadt, und immer weniger bezahlbarer Wohnraum. Gleichzeitig verdienen Immobilienbesitzer*innen unglaub viel Geld damit.
Wir möchten gerne mit dem ganzen Quartier zusammenarbeiten, in Kontakt bleiben und sind offen für Projekte, Ideen und Anregungen.
Liebe Grüsse
Hula-Hoop-Kollektiv
Fabrikstrasse 16
Liebe Nachbar:innen, Liebes Quartier,
vor zwei Jahren wurde uns das Fabrikool genommen. Das selbstbestimmte und lebendige Projekt wurde auf Vorrat verdrängt, doch hinter dem drei Meter hohen Zaun ist in der Zwischenzeit nichts passiert.
Weitere zwei Jahre Leerstand mehr, sind weitere zwei Jahre zu viel! Wir haben uns zusammengeschlossen und haben in der Nacht vom 29. auf den 30.Mai das Gebäude an der Fabrikstrasse 14 wieder besetzt. Ab heute lebt dieses Haus wieder! Es wird mit Ideen gefüllt, welche fern ab von Konsumzwängen und Fremdbestimmung erträumt wurden. Kommt vorbei, bringt euch ein und bis gli!
Liebe Grüsse Villa Rasselbande
Ostermundigenstrasse 93
Unbegrenzte Möglichkeiten im ehemaligen Swisscom – Tower. Nach der Beendigung der Zwischennutzung steht der grosse Tower seit Monaten leer. Wir das Kollektiv „TARAP“ möchten die unzähligen Räume und den Tower beleben. Da der Umbau offensichtlich nicht begonnen hat, fragen wir uns, warum warten, wenn wir den Leerstand schon jetzt nutzen könnten?
Kreative Freiräume werden in Bern immer rarer. Gebäude im Leerstand zu belassen bedeutet, dass die Lebendigkeit einer Stadt langsam aber sicher eingeht. Gerade ein so grosses Gebäude wie der ehemalige Swisscom Tower darf nicht einfach leerstehen. Deswegen laden wir Alle dazu ein. Kommt vorbei. Sucht euch einen Raum und verwirklicht eure Projekte.