(Gefunden auf https://linksunten.indymedia.org)
Wir haben im folgenden das Statement auf www.rozbrat.org zu Übergriffen von rechten Fussballhooligans auf den anarchistischen Buchladen und das besetzte Haus im Stadtzentrum in Poznań/Polen übersetzt:
Am 7. Juni 2015 gewann das Fußballteam Lech Poznań die polnische Meisterschaft. Rechte Hooligans nutzen unter dem Deckmantel zu feiern die Gelegenheit um das besetzte Haus Od:zysk im Stadtzentrum anzugreifen. Ausserdem wurde der anarchistische Buchladen Zemsta angefriffen: die Türen in Brand gesteckt und Leuchtraketen durch die zuvor eingeschmissenen Fenster ins innere geschossen.
Das ist ein Statement von den den Kollektiven der besetzten Häuder Od:zysk und Rozbrat zu den Vorfällen:
Gestern wurden wir erneut Zeuge*innen davon wie „gegen das System sein“ funktioniert im Fall von rechts. Nationalisten, versuchen schon seit Jahren in die Fussballfangemeinde einzudringen, um die Beliebtheit von Fussball zu nutzen. Nach dem gestrigen Spiel, nutzen die selbsternannten „Gegner“ der Macht nicht etwa die Gelegenheit um das Gebäude der Regierungspartei Platforma Obywatelska – das Voivodship Büro anzugreifen. Ihre Einstellung „gegen das System“ äusserte sich vielmehr im zerstören von Fenstern des anarchistischen Buchladens und Cafes Zemsta. 40 Leute schlugen Fenster kaputt und zerstörten den Eingang des Gebäudes. Banken, die für die Schikanen von Mieter*innen und brutale Räumungen verantwortlich sind, blieben unberührt. Die selbsternannten Systemgegner*innen gingen nicht zum dem Gericht, welches sie ungerecht behandelte, noch griffen sie das örtliche Gefägnis an. Vielmehr wurde als nächstes Ziel von mehreren Hundert Fussballhooligans das besetzte Haus Od:zysk, ein sozial-politisches Projekt angegriffen, welches als Wohnort für die Menschen gilt, die sich nicht die horrenden Mieten und das teure Leben auf der „Grünen Inseln[des Ökonomischen Wachstums]“ leisten können, wie es einst von einem prominenten Politiker genannt wurde. Menschen, die versuchten ein altes, vermodertes Haus zu renovieren mit ihren eigenen Mittel, ohne Unterstützung der Behörden und einer Kritik an deren Politik, sind offensichtlich die echten Feind*innen der Rechten. Ihnen gegenüber schrien die Nationalist*innen „Wir werden euch verbrennen“. Mutige „Systemgegner*innen“ zeigten einmal mehr ihr wahres Gesicht, sie zielten mit ihren angriffen auf Schwache und Arme. Aus der Menge von feiernden Fans versuchten sie die anzugreifen, die sich dieser braunen Scheisse entgegenstellen.
Wir lassen uns nicht einschüchtern und wir werden weiterhin NEIN zu Rassismus, Nationalismus, Homophobie und Intoleranz sagen, welche uns die Neonazis mit ihren Steinen und Fäusten aufzwingen wollen. Wir werden nicht daneben stehen und untätig zuschauen, wenn Orte die versuchen grassroote und soziale Bewegungen aufzubauen, die sich gegen das bestehende System wenden, Opfer einer Politik der Angst werden.
Diese Angriffe sind nur der Anfang. Neonazis suchen die Konfrontation. Sie sagen der Staat arbeitet nicht und deshalb ist die Situation so schlecht im Land. Wir sagen die Situation ist schlecht, WEIL der Staat arbeitet. Und es wird schlimmer, wenn die Macht in den Händen der Rechten ist, die zu Angriffen gegen Linke und anarchistische Aktivist*innen, Minderheiten etc. – also alle die die nicht in ihre Bild von polnisch sein passen, aufrufen.
Heute, wurden wieder einmal anarchistisch besetzte Häuser angegriffen, morgen wird es Gewalt an Universitäten, Schulen und auf den Strassen geben. Allein in den letzten zwei Jahren gab es Angriffe auf Romas in Łódź, Zabrze, Andrychów, Wrocław und anderen Städten in Polen. Wir werden uns cniht einschüchtern lassen durch nationalistischen Terror. Organisisert euch!
Momentan braucht die anarchistische Bewegung in Poznań deine Unterstützung.