Quelle: gefangenen info
Text von Rainer Loehnert vom 07. April 2018
„Lieber …,
ich möchte zu der Forensik Eickelborn, wo ich 14 Jahre isoliert war, und zu den Zuständen in Düren was schreiben. Zuerst jedoch zur Todesserie. Ja, Thomas (Meyer-Falk) hat recht, Sicherungsverwahrung und Forensik „sind nekrophile Orte“!
Hier wird selektiert und gestorben.
– Es starben Axel Hucko in Bedburg Hau,
– es starb Ahmed Kohestanie 2015,
– danach starb Till Anleander Kovch Hamouti,
– dann Denter Meier Mauer 2015,
– Mauer Martin 2017,
– ebenso starb noch der Patient Schmidt,
– und im Sommer 2017 nach einem Aufenthalt im Krankenhaus trotz der Aufsicht der Pfleger von hier der Patient Papa Dietrich. Er erhängte sich im JVZ Fröndenberg im September 2017.
Es zeigt sich, dass hier viel gestorben wird. Die Serie ist auch für mich erschreckend. Ich kann nur sagen, dass meine Wut und mein Hass auch nicht unbegründet ist, weil ich viele kannte, die starben. Ahmed erstickte qualvoll, weil ein Pfleger nicht sofort das Sauerstoffgerät parat hatte.
Hier in Bedburg Hau fährt oft der Leichenwagen. Für die Toten in der Forensik Düren und hier gebe ich die Hauptschuld dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), denn die wollen die Kapazitäten in ihren Zwangsburgen voll ausschöpfen. In Düren wird praktisch nur dressiert: In den Krisenstationen F1a und F1cd wird keine Therapie praktiziert. denn es wird nur dressiert und ermittelt…
Ich war so schlecht drauf, so dass ich mich provozieren ließ. Ich ging mit voller Kraft gegen die drei Pfleger vor und haute ihnen was auf die Köpfe, was dann zur Rückstufung und Isolation führte. Düren hat eine 7,5 Meter hohe Mauer um das forensische Dorf. Eine Welt für sich mit eigenen Gesetzen. Man soll als Gefangener nicht spüren, dass man Gefangener der LVR ist. Das Land NRW gibt viel Geld von Steuerzahlern für die Erneuerung und Verbesserung der Forensik Düren aus. Mit der Kohle wurde Haus 5 gebaut. Während der Bauarbeiten gab es keinen Ausgang.
In Düren auf der Krisenstation gibt es enormen Druck: Also keinen Fernseher auf der Zelle, wenn man nicht regelmäßig an der Ergotherapie teilnimmt. Ebenso Küchendienst die ganze Woche. Und praktisch nur nicht, wenn man nicht arbeiten kann.
Die Bausubstanz in Düren ist von 1989: Da war Bonn noch Hauptstadt: Da bauten der Landesvater Rau und sein Minister Heinemann für 25 Millionen das forensische Dorf. Ich war ja schon vorher 20 Jahre in Eickelborn gewesen: Also nicht mehr ein ganz frischer Häftling.
Ich kam dann 2012 nach Bedburg Hau. Insgesamt sitze ich seit 32 Jahren ohne Unterbrechung. In Düren und Bedburg Hau ist die jeweilige Regierung des Bundeslandes NRW der Hauptschuldige.
In Düren werden, wie auch in Bedburg Hau, Sexualstraftäter, also Frauenvergewaltiger und Kindermörder zusammen mit Psychopathen untergebracht. Ich weigerte mich stets in einer Zweibettzelle mit einem Sexualstraftäter untergebracht zu werden, denn das wäre mir zuwider. So ist der Patient Richter, der in Eickelborn in den Neunzigern Lous Mar umbrachte. Er kam blutverschmiert in Eickelborn auf die Station 31 zurück und die Pfleger kümmerten sich nicht. Solche Schweine kriegen hier Lockerungen und Ausgang und mich locht der verbrecherische Richterstand und der LVR ein und will die getarnte SV gegen mich bis zu meinem Tod fortsetzen.
Zu Sexualstraftätern ist zu sagen, dass diese Computer in Düren nutzen, um Kinderpornografie zu gucken. Meinen Antrag für einen PC, um Worldnews zu sehen, wurde vom Oberarzt abgelehnt. Ich finde es richtig, dass das Manni Peter als Perversität des Maßregelvollzugs bezeichnet hat.
Der Maßregelvollzug ist eine total kaputte und perverse Scheiße und bitte tut was, dass mit dem Staat und Knast in jeglicher Form Schluss gemacht wird und dass das Volk, ohne Justiz und Legitimierung durch irgendwelche Würmer und den Eid des Hippokrates missbrauchendes Ärztetum, sich selbst verwaltet.
Kein Staat, kein Knast, kein Patriachat!
Vive le Anarchie
Ob allein oder in Gesellschaft; ob bei Tag oder bei Nacht – mit Wut und Feuer im Herz für die Anarchie!