ABC Wien Solifest 25.04 – 28.04.

 

abcfestvienna.noblogs.org

 

Warum ein Solifest für ABC Wien?
Um es auf den Kern der Sache herunter zu brechen: Wir brauchen Geld. Klar ist es ein leidiges Thema, aber eben eine Notwendigkeit. Um Genoss_Innen, die im Knast sitzen, oder mit anderen Formen von Repression konfrontiert sind, zu unterstützen, um Broschüren, Plakate und andere Materialien zu finanzieren, etc… Deshalb liegt der Schwerpunkt des Festivals eben nicht auf einer Vielzahl von inhaltlichen Auseinandersetzungen und Diskussionen, sondern auf Konzerten und einer großen Soliparty. Was bedeutet dass von Donnerstag bis Samstag insgesamt 14 Bands spielen werden. Bezüglich des Essens werden wir von der ‘Kochgruppe F.U.G.’ unterstützt. Dennoch denken wir, dass neben dem ganzen ‘Partyspektakel’ auch noch genügend Raum sein wird um Kontakte zu knüpfen und Infos und Materialien auszutauschen. Jeden Tag werden vor den Konzerten Diskussionen, Vorträge und Workshops stattfinden. Und zwar in dem Rahmen, der uns organisatorisch möglich war. Am Donnerstag wird es eine Veranstaltung mit einer Person geben, die in den 80ern und 90ern im Arbeitskreis Schwarzau organisiert war. Am Freitag folgt ein Workshop zum Thema Psychiatrie, der Aufgrund seiner Länge und Intensität bereits am Nachmittag beginnen wird. Danach wird es einen Workshop zum Thema Plakatieren geben. Für Samstag haben wir drei Veranstaltungen eingeplant. Die erste wird sich mit dem im Bau befindlichen Schubhaftzentrum Vordernberg in der Steiermark beschäftigen. Die zweite dreht sich um die Repression der letzten Jahre, und der Arbeit die damit einherging, in diesem Zusammenhang werden die Entwicklungen seit 2008 analysiert. Die dritte Veranstaltung soll etwas offener werden. Nach einer kurzen Einführung wird zu einer Diskussion übergegangen werden. Das Thema soll uns zu einer Debatte über uns selbst, als Anarchist_Innen und unserem Verhältnis zum Gefängnis führen. Warum, wie, und wofür kämpfen wir in diesem Kontext überhaupt? Soweit zu den Diskussionen, die wir für das Wochenende vorbereitet haben.

Organisatorisch bleibt uns noch zu sagen, dass es im EKH Schlafplätze geben wird, jedoch auch nicht unbegrenzt. Deshalb ist es gut wenn ihr früh genug Bescheid gebt, falls ihr einen Schlafplatz benötigt. Außerdem wollen wir noch etwas anmerken, wenn ihr uns und euren Hunde einen Gefallen tun wollt, dann lasst sie zuhause, es gibt keine Möglichkeit diese irgendwo unterzubringen.

Wir freuen uns auf euch, und auf eine heisse Party, sowie spannende Diskussionen.

ABC Wien


Programm:

 DONNERSTAG 25. April

Hofbar mit veganem Essen ab 18:00 Uhr!

 

Anarchistische Antiknastkämpfe in Süditalien ab (18:00 Uhr)
Leute aus Palermo werden uns über ihre Situation und Kämpfe berichten.

 

Frauen gegen das Gefängnis – Der Arbeitskreis Schwarzau (20 Uhr)
Politbeisl im Rahmen des ABC Solifestes!

Die Schwarzau ist das einzige Frauengefängnis in Österreich, der Arbeitskreis Schwarzau entstand in den frühen Achzigern aus Frauen die sich drinnen und draußen gegen die Haftbedingungen und Schikanen gewehrt haben.
Es gab und gibt nur ganz wenige Gruppen, die sich speziell mit Frauen im Gefängnis auseinandersetzen, zum Thema Widerstand gegen die Privatisierung von Gefängnissen gab es eine internationale Vernetzung. Eine Frau die damals mitdabei war , wird uns über ihre Erfahrungen und Kämpfe berichten.


 

Konzertstart pünktlich um 21:30 Uhr!
Die Reihenfolge der Bands wird erst am jeweiligen Abend bekannt!

Rivers Run Dry (Neo-Crust/D-Beat, Budapest)
http://riversrundry.bandcamp.com/

Who Sows Violence Reaps Storm (Dark HC/Punk, Szombathely)
http://wsvrs.bandcamp.com/

Kairo (Post Rock, Dresden)
http://www.youtube.com/watch?v=jUZPBdgOuqg

Ewig Frost (D-Beat Punk n Roll Monster, Wien)
http://ewigfrost.bandcamp.com/

Caino (Dark Neo-Crust, Palermo)
http://caino.bandcamp.com/


 

FREITAG 26. April

 

Streetfighters don´t cry… (15:00 Uhr bis ca. 19:00 Uhr)
linke Szene und radical mental health (LaVidaLoca/Berlin)

Obwohl viele selbst oder durch Freund_innen/Bekannte schon in Kontakt zur Institution Psychiatrie sind, steht das Thema noch weit außerhalb alltäglicher linker Diskurse. Zudem ist der Umgang dominiert von Unsicherheiten und Vorurteilen gegenüber als psychisch “krank” gelabelten Menschen. Das Thema selbst wird in den Bereich des Persönlichen gedrängt, vermieden und selten im Zusammenhang mit Gesellschafts­ und Kapitalismuskritik gesehen. „Psychische Makel“ passen nicht in das Bild der_s starken, leistungsfähigen Aktivist_in und so ist dann die sonst ach so sensible linke Szene (z.B. in Kollektiven, Politgruppen etc.) selber schnell dabei, wenn es um die Diskriminierung von
Verhalten, Empfindungen und Wahrnehmungen geht, welche von der Norm „abweichen“.
Wie funktioniert das psychiatrische System und Pathologisierung? Wie lässt sich radikale Kritik hieran formulieren und umsetzen? Was lässt sich aus der bisherigen Geschichte der antipsychiatrischen Bewegung lernen? Wie können wir uns gegenseitig supporten? Wie kann Empowerment aussehen?
Ein Workshop mit einigen Antworten und vielen offen bleibenden Fragen.

 

Plakatierworkshop (19:00 Uhr)

Nicht-legales bzw. genehmigtes Anbringen von Postern in den Stadt, das so genannte “Wildplakatieren”, hat in Wien eine lange Tradition. Das Picken von Plakaten eignet sich aus anarchistischer Perspektive als eine ideale Möglichkeit, um Propaganda nach “draussen” zu tragen. Es geht darum, die eigenen vier Wände zu verlassen und dabei den durch kommerziell-konsumistische Werbung völlig verunstalteten öffentlichen Raum etwas entgegen zu setzen. Die Theorie soll in den Strassen und an den Wänden der Häuser zu finden sein!
In einem den Workshop einführenden theoretischen Teil soll unter anderem Fragen wie der Geschichte des Plakatierens, Raumeinnahme, Sichtbarkeit, Plakate als Propagandamittel, unterschiedliche Techniken, Risiken und Gefahren nachgegangen werden.

 

Konzertstart pünktlich 21:00 Uhr!
Die Reihenfolge der Bands wird erst am jeweiligen Abend bekannt!

Boredom (D-Beat HC Punk, Graz)
http://boredomoverall.blogsport.de

Finisterre (Dark Neo Crust, Köln/Hannover)
http://finisterre.blogsport.de/

Gattaca (diy vegan hc punk, Praha)
http://gattaca.musicforliberation.com/

Remek (Emo Hardcore, Praha)
http://remekdiy.wordpress.com/

Ruined Hands (HC/Punk, Hannover)
http://ruinedhands.bandcamp.com/album/demo

danach Auflegerei mit Sons of Bentham(Vinyl-Punk)


 

SAMSTAG 27. April


Neues Schubhaftzentrum in Vordernberg (14:00 Uhr)

In der kleinen Gemeinde Vordernberg laufen die Bauarbeiten für ein neues Schubhaftzentrum auf Hochtouren. Wenn alles nach Plan lauft, und so sieht es im Moment aus, wird der Häfen im Jänner 2014 eröffnet. Das Projekt muss als Teil des massiven Gefängnisneubaubooms gesehen werden, der hierzulande seit einiger Zeit am laufen ist. In der Veranstaltung wird es umfangreiche Informationen über Voraussetzungen, politische und gesellschaftliche Hintergründe sowie Kontexte, und die aktuelle Situation geben. In der Diskussion soll Raum sein für Fragen nach möglichen Perspektiven für Kämpfe gegen Gefängnisneubauten wie Vordernberg.
 


Wie das Kaninchen vor der Schlange (16:00 Uhr)
Eine Analyse der aktuellen Situation in Wien im Kontext der Repression der letzten Jahre.

2008 und 2010 stellen für viele von uns recht einschneidende Ereignisse dar, die noch lange danach als DAS Symbol für Repression, Stress, Angst und Wut auf den vermeintlichen Rechtsstaat gelten. Große Teile unserer Zeit und Energie flossen in Antirepressionsarbeit und es blieb wenig bis gar keine Kraft für andere Kämpfe.
Nun – fünf Jahre nach 2008 und drei Jahre nach 2010 – hat die staatliche Repression die volle Wirkung entfaltet. Wenig Bewegung, allgemeiner Stillstand, Rückzug in Projekte oder ins Private.
Die meisten kochen ihr eigenes Süppchen und den Staat in seiner Gesamtheit stellen mittlerweile nur mehr die wenigsten in Frage. Eine persönliche Analyse der aktuellen Situation. Kritik und offene Fragen zu Anti-Repressionsarbeit und allgemeine Diskussion.

 

Gedanken und Diskussion zum Kampf gegen das Gefängnis und seine Welt. (18:00 Uhr)
Grundsätzliche Überlegungen aus anarchistischer Perspektive.

Im Rahmen dieser Veranstaltung wollen wir mit allen Beteiligten über die Perspektiven von Antiknastarbeit, sowie unser Verhältnis zu Gefängnis und anderen Formen der Einsperrung und Kontrolle diskutieren. Ohne dabei aus den Augen zu verlieren, dass wir als Anarchist_Innen mit allen Autoritäten und Strukturen der Herrschaft brechen wollen.

Was bringt uns dazu gegen Knäste zu sein? Wie könnte eine konkrete Praxis gegen die Gefängniswelt ausschauen? Was unterscheidet uns als Anarchist_Innen/Antiautoritäre in unserer Kritik am Gefängnis von abolutionistischen und reformistischen Positionen? Hat dieser Kampf überhaupt eine Perspektive, und wenn ja, wo stoßen wir an unsere Möglichkeiten?

Es gibt viele Fragen, die uns in den Kopf kommen, wenn wir uns mit diesem Thema beschäftigen. Wir wollen einige davon in dieser Diskussion ansprechen. Einerseits um uns klar zu werden, was es für uns bedeutet oder bedeuten könnte gegen alle Formen der Einsperrung zu kämpfen, andererseits was uns unterscheidet. Was uns in unserem Denken, unserer Agitation und unseren Perspektiven unterscheidet, und warum das der Fall ist. Nicht um Grenzen zu ziehen, oder die Gräben zwischen uns noch weiter aufzureißen, sondern um uns unserer Affinitäten klarer zu werden. Deshalb wollen wir nach einer kurzen Einführung eine relativ offene Diskussion anstoßen, in der wir gegebenenfalls auch Kontroversen und Widersprüche in unseren Kämpfen diskutieren werden.

 

Konzertstart pünktlich 21:00 Uhr!
Die Reihenfolge der Bands wird erst am jeweiligen Abend bekannt!

Leechfeast (Downtempo/Sludge, Ljubljana)
http://leechfeast.blogspot.co.at

Landverraad (Fast Angry HC/Punk, Amsterdam)
http://www.landverraad.tk/

Paperplanecrash (Disco Crust Punk, Ljubljana)
http://www.paperplanecrash.org/

Kain (Blackened Neo Crust, Linz)
http://www.kain.net.tf/

Tyrannicide (HC Punk, Amsterdam)
http://tyrannicide.noblogs.org/

Danach Auflegerei von Pop bis Punk.
Zeitgleich gibts Karaoke im Proberaum!

 

 

SONNTAG 28. April

Vegan Brunch ab 14:00

 

 

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