[Deutschland] Berlin: Solidaritätskundgebung für Andreas Krebs vor der Italienischen Botschaft

Quelle: radio aktiv berlin

Am Montag, den 18. Februar demonstrierten knapp 30 Menschen ihre Solidarität mit dem Gefangenen Andreas Krebs, der seit dem 2. Februar 2019 in einem Knast in Napoli in Italien für seine dringnd benötigte medizinische Versorgung in den Hungerstreik getreten ist. Andreas ist sehr schwer krank und einiges deutet darauf hin, dass es auch deutsche Staatsschutzinteressen sein könnten, die die italienischen Behörden dazu bringt, den Gefangenen in einer lebensbedrohlichen Lage unversorgt zu lassen.

Die Lebensgefährtin von Andreas berichtete vor der Botschaft, ebenso wie die Soligruppe der Gefangenengewerkschaft (GG/BO). Radio Aktiv Berlin berichtet in O-Tönen.

Schreibt Andres – Post ist eine Freude für Gefangene und zeigt den Knastbehörden, dass sie unter Beobachtung stehen. Somit ist jede Karte und jeder Brief zugleich ein Schutz für Gefangene.

Andreas Krebs
Sez. 1 Stz.1
Sez. Mediterraneo (CASA CIRCONDARIALE SECONDIGLIANO)
Via Roma Verso Scampia, 250,
Cap 80144 Napoli (NA),
Italy

 

 

Aufruf zur Solidaritätskundgebung – Quelle: soliblog andreas krebs vom 14. Februar 2019

Kundgebung: Montag 18.Februar 16 Uhr Hiroshimastrasse 1-7

Andreas Krebs ist ein Langzeitgefangener welcher über 18 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht hat. In dieser Zeit stellte er sich aktiv gegen Rassismus, Homophobie und Ausbeutung im Knast. Er beteiligte sich an einem Solidaritätshungerstreik für kämpfende Gefangene in Griechenland. Er unternahm zwei Ausbruchsversuche und macht in unzähligen veröffentlichten Briefen auf das Leid, welches das Knastsystem zum Vorschein bringt, aufmerksam.

Am 2. Februar ist er in den Hungerstreik getreten. Seid solidarisch und unterstützt seine Forderungen: Medizinische Versorgung und Besuch durch Familienangehörige!

Während bei ihm gerade beide Nieren ausbluten wird er 23 Stunden 40 Minuten jeden Tag auf 6m² eingesperrt. Die notwendige medizinische Behandlung wird ihm schon seit März 2018, als er noch in Deutschland gefangen gehalten wurde, verweigert. Im Moment ist Andreas nicht in der Lage sich ohne Gehhilfe von A nach B zu bewegen, hat Blut im Urin, Wasseransammlungen im ganzen Körper – er befindet sich in einer lebensbedrohlichen Situation. Die Gefängnisärtzin sagte ihm bei einer der wenigen Untersuchungen die statt fanden, dass er dringend in ein Krankenhaus müsse, doch auch das Gefängnis in Neapel verweigert dies.
Dazu kommt, dass Andreas aufgrund seiner politischen Betätigung Besuch im Gefängnis verwehrt wird und ihm das Geld, welches ihm gespendet wurde, vom Knast unterschlagen wird.

Das ist nur eines von vielen Beispielen wie Menschen in Knästen behandelt werden. Denn Knäste wurden nicht dazu errichtet die Gesellschaft zu ändern, sondern Menschen in schwierigen Lebenssituationen zu unterdrücken und zu bestrafen. Für uns und auch Andreas ist klar: wir wollen eine Gesellschaft ohne Knäste! Wir wollen eine Gesellschaft frei von Unterdrückung und Macht. Eine, in der ein solidarisches Miteinander gelebt wird. Deshalb wollen wir unsere Solidarität für alle Gefangenen und unsere Wut auf diese Knastgesellschaft in Form einer Kundgebung vor die italienische Botschaft tragen.

Kundgebung: Montag 18.Februar 16 Uhr Hiroshimastrasse 1-7

 

 

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