Quelle: united we stand
Am Freitag 26.04. wurde ein Zeuge vernommen und der Prozesstag endete wegen Krankheit eines Beteiligten früher.
Es erschien der HVV-Busfahrer, der mit seinem Bus in den „Aufmarsch“ geraten war. Er gab an es seien erst 3-4, dann folgend aber 300-400 „schwarze Personen“ aus dem Heinepark auf die Elbchaussee gekommen. Schon aus dem Park hätten sie brennende Mülleimer mitgebracht und weitere auf die Straße gezogen und angezündet. Am Anfang sei er noch davon ausgegangen , dass das alles gut ablaufen werde, weil die ersten Reihen der Vermummten noch „freundlich gewunken“ hätten und auch sonst nichts passiert sei.
Das Ganze habe wie eine ganz normale Demonstration gewirkt, eine geschlossene Gruppe, aber nicht im Gleichschritt oder sonst formiert. Nachdem etwa die Hälfte der auf ca. 300-400 Personen geschätzten Menschen vorbeigegangen sei, habe eine Person vor dem Bus einen Bengalo gezündet. Das sei wie ein Startschuss gewesen. Die unmittelbar vor dem Bus befindlichen Personen seien losgelaufen, andere hätten dann einen Saab angezündet und es sei ein Bauzaun aus dem Boden gerissen worden. Außerdem wären hinter dem Bus Barrikaden errichtet worden. Von Nachfolgenden seien dann die Scheiben einer Doppeltür seines Busses („Tür 1“) mit einem „Kuhfuß“ kaputt gemacht worden; auch die Spiegel seien auf beiden Seiten worden zerstört. Das ganze habe etwa acht Minuten gedauert.
Dann habe er sich um seine Fahrgäste gekümmert und zwei weinende Frauen getröstet. Danach sei er langsam und in Schlagenlinien zwischen den brennenden Barrikaden durch nach Teufelsbrück gefahren. Die letzte Barrikade habe sich etwa 100 Meter hinter der Haltestelle Susettestraße befunden. In Teufelsbrück angegommen habe er seine Fahrgäste, ausnahmslos Airbus-Mitarbeiter*innen, aussteigen lassen. Nachdem er ein paar Minuten Luft geholt habe sei er dann in den Betriebshof gefahren – ein Weg, der normalerweise ca. 20 Minuten dauere und an dem Tag eineinhalb Stunden, weil er fertig gewesen sei. Auf dem Weg (noch in der Elbchaussee) habe er in der Gegenrichtung noch drei weitere Busse stehen sehen. Gegen 07.50 Uhr sei der Busverkehr im gesamten Bereich Altona eingestellt worden.
Die Folgen für ihn selbst relativierte er in seiner Aussage insofern, dass er zwar unmittelbar danach in ambulanter Therapie gewesen sei (und dann später nach einem Unfallvorfall auch stationär), mittlerweile aber nach Wiedereingliederung wieder „normal“ arbeite. Er sei zwar noch schreckhaft und könne auch nur bestimmte, weniger frequentierte Linien fahren, weil er Angst vor Menschenansammlungen habe, aber es gehe wieder.
Die Kammer hat letztlich angekündigt, zumindest die Busfahrer der Gegenrichtung auch hören zu wollen.
Die Befragung wird am 02.05. fortgesetzt, wobei nachmittags die Hubschrauber Besatzung zeugenschaftlich vernommen werden soll, die (zumindest am Ende) über dem Ganzen kreiselte …