[USA] Eric King ist nach dem Angriff im USP McCreary wieder in Isolation!

Quelle: support eric king (vom 22. Mai 2019), übersetzt von abc wien

Letzte Woche erfuhr Eric, dass sein CMU*-Transfer abgelehnt wurde. Er wurde auf den Hof vom USP McCreary gebracht, obwohl Officers und Lieutenants äußerten, er als antifaschistischer Gefangener sei dort in Gefahr. Die 280 Tage Einzelhaft haben ihn emotional extrem mitgenommen, und er konnte den Gedanken nicht ertragen, noch 6 weitere Monate zu bekommen, wenn er sich für seine Sicherheit entscheidet und sich weigert, in den Normalvollzug zu gehen. Auf dem Hof wurde ihm gesagt, dass seine „langfristige“ Telefonsperre nach „ein paar Jahren guten Verhaltens“ enden würde. Das bedeutet keinerlei Hoffnung, in nächster Zeit mit seiner Familie zu sprechen.

Am Montag wurde Eric von zwei faschistischen Häftlingen mit vorheriger Kenntnis des Gefängnispersonals angegriffen. Eric wurde daraufhin erneut in Isolation versetzt, und wir glauben, dass ein Disziplinarverfahren gegen ihn eröffnet wurde, wodurch er wahrscheinlich Besuchs- sowie Einkaufsprivilegien verliert, sowie eine unbegrenzte Zeit in Isolation sein wird. Wir wissen nichts über die Schwere seiner Verletzungen, glauben (und hoffen), dass sie nicht so schlimm sind wie beim letzten Angriff in Florence. Seine Familie kann ihn seit 283 Tage nicht besuchen und konnte noch nicht mit ihm am Telefon sprechen.

Helft Eric, sich und seine Verbindung zur Außenwelt nicht zu verlieren. Er wünscht sich Artikel zum Lesen. (Alle) Nachrichten über seine Lieblings-Fußballmannschaft Manchester United, über Wissenschaft, IRA-Artikel, den Weltraum, alles Interessante, Lustige, Seltsame oder Unterhaltsame.

Diese Artikel MÜSSEN in Schwarz-Weiß auf nicht glänzendem Standard-Druckerpapier sein. Briefe an Eric müssen mit schwarzer Tinte auf demselben Papier geschrieben oder gedruckt werden. Keine Ränder, kein Bleistift, keine farbigen Umschläge, keine Adressaufkleber und bitte nummeriert die Seiten, damit er weiß, ob etwas fehlt.

ERIC HAT NUR ZUGANG ZU 3 KUVERTS PRO WOCHE UND KANN MÖGLICHERWEISE NICHT ANTWORTEN, ER MÖCHTE, DASS DIE LEUTE WISSEN, DASS ER SICH WÜNSCHT, AUF JEDEN BRIEF ANTWORTEN ZU KÖNNEN UND SICH DARAUF FREUT, DIES WIEDER ZU TUN.

Bitte schickt KEINE BÜCHER, da er sie nicht erhält und es keine Garantie dafür gibt, dass sie zurückgeschickt werden.

Eric King 27090045
USP MCCREARY
P.O. BOX 3000
PINE KNOT, KY  42635
USA

Wenn ihr helfen und an Eric spenden wollt und damit seine Familie ihn besuchen kann, könnt ihr hier spenden.

Donate

mit Solidarität für alle im Gefängnis und alle, die sie unterstützen.

mit Liebe und Wut

EK Support-Team

*CMU: Communication Management Unit – politische Gefängnisse in den USA

 

Quelle: support eric king (vom 28. Mai 2019), übersetzt von abc wien

Wir wissen mittlerweile, was Eric im USP1 McCreary passiert ist. Am Freitag, 13. Mai, wurde der Versuch des Federal Bureau of Prisons BOP2, Eric an ein Communication Management Unit CMU3 zu überstellen, abgelehnt (sein Transferantrag zur Special Management Unit SMU4 wurde zwei Monate zuvor abgelehnt). Das BOP versuchte, ihn in eines dieser Hochsicherheits-Spezialgefängnisse zu schicken, da Eric von einem Lieutenant und den Wachen vom FCI Florence angegriffen wurde, aber wir alle wissen, dass es eine Konsequenz aus Erics Engagement gegen das BOP und das Gefängnissystem ist. CMUs sind dazu da, Gefangene absolut zu isolieren und ihre Kommunikation mit der Außenwelt stark einzuschränken. Diese Gefängnisse werden von denen, die sie erlebt haben, als Folter und Entbehrung beschrieben. In diese Spezialeinheit schickt das BOP die „gewalttätigsten“ Gefangenen im Bundes-Knast-System. Sie entschieden, Eric dorthin zu schicken, obwohl es keine Grundlage für diese Entscheidung gab. Sie haben alles was sie konnten gegen ihn aufgebracht, aber nichts hat funktioniert.

Am Freitag, den 17. Mai, nachdem ein Lieutenant und eine Wache Eric sagten, er würde auf dem Hof aufgrund seiner antifaschistischen Haltung angegriffen werden, wurde er in den Normalvollzug gesteckt. Gefangene sollen sich oft entscheiden, ob sie lieber sicher sein und nicht in den Hof, wo sie angegriffen werden, hinausgehen wollen, oder der Strafe, die das Gefängnis verhängt, wenn der Gefangene sich für die Sicherheit entscheidet. Eric war bereits 280 Tage in Isolation und die zusätzlichen 6 Monate in Einzelhaft und der Verlust von Einkaufs- und potentiellen Besuchsprivilegien waren für ihn zu viel. Unter Zwang wurde diese Entscheidung getroffen. Das Gefängnis unterstützt die Gefängniskultur, dass du bloß die Prügel, den Angriff aushalten musst. Er entschied sich in den Hof zu gehen und akzeptierte den bevorstehenden Angriff. Er entschied sich in den Hof zu gehen, obwohl er wusste, dass es eine Falle war.

Am Freitag, 20. Mai, wurde Eric von Wachen in ein Büro gebracht und es wurde ihm erneut angeboten, nicht mehr auf den Hof gehen zu müssen, wenn er eine weitere Strafe dafür akzeptieren würde. Um es klarzustellen, einer Wache zu sagen, dass man bedroht wird, bedeutet, ein Verräter zu sein. Selbst wenn keine Namen genannt werden, von wem man bedroht wird, bedeutet es, für den Rest der Haftzeit nicht mehr auf den normalen, nicht gesicherten Hof gehen zu können und von manchen als „dry-snitch5“ betrachtet zu werden. Obwohl sie Eric in dieses „Meeting“ brachten und fragten, ob er sicher sei und wieder in den Hof gehen würde, formulierten sie ebenfalls ihr Wissen darüber, dass er nicht sicher ist. Die „Wahl“, die gar keine ist, wurde so protokolliert.

Mail von Eric von dem Tag, an dem er angegriffen wurde:

„Ich hoffe, du hast einen annehmbaren Tag. Ich kann den Druck spüren, der in meiner Kehle sitzt und weiß, die Situation ist so, wie wir es befürchtet haben… ein Beamter der SHU6 sah mich heute auf meinem Rückweg vom Frühstück und sagte „Sie lassen dich raus? Ha!“ …, Moment, was? Es fühlte sich wie eine Bedrohung an, denn es war derselbe Beamte der in der SHU zu mir sagte „Oh verdammt, ich hoffe so sehr, sie lassen dich raus, ich hoffe unsere Jungs auf dem Hof treffen den Antifa-Boy!“… das war eine klare Drohung. Ich habe dies nicht in meinen Briefen geschrieben, da dieser Kotzbrocken die Briefe liest und ich sicher war, du würdest sie dann nicht bekommen. Das ist also jetzt unser Leben. Officer Fulton oder Fullom oder sowas in der Art, merk dir diesen Namen für zukünftige Anklagen, falls nötig. Hoffentlich bekomme ich später Post, damit ich weiß was du tust und wie es dir geht, das fühlt sich am wichtigsten an. Ob ich geschlagen werde oder was auch immer ist wichtig, aber es wird passieren oder nicht, in deinem Leben gibt es viel mehr Variablen.“

Als Eric ihnen mitteilte, er würde zurück in den Hof gehen, sagte sie ihm, dass sie ihn nun in die „Chow Hall“ (Raum in dem die Gefangenen essen) bringen, obwohl Erics Einheit zu diesem Zeitpunkt nicht mit Essen dran war. Sie brachten ihn in einen abgetrennten Bereich, in dem ein sehr großer Mann wartete. Dieser Mann begann, unter den Augen der Wachen, Eric über seine antifaschistischen Tattoos auszufragen und attackierte ihn dann. Während der ganzen Woche auf dem Hof hatte ihn niemand auf seine Tattoos angesprochen oder sie bemerkt, dem Lieutenant hingegen war es sehr wichtig, darüber zu reden. Nimm es wie du willst, aber plötzlich war der Mann wirklich interessiert an alldem. Eric erinnert sich nicht daran, sich verteidigt zu haben, allerdings war alles sehr verschwommen und es wurde gesagt, er hätte sich gewehrt. Eric sagte, die Wachen warteten einen Moment ab. Er schätz etwa 20 Schläge kassiert zu haben. Er wurde nicht ernsthaft verletzt, aber sein gesamter Körper war mit Prellungen und kleineren Verletzungen übersäht. Es war bei weitem nicht annähernd so schlimm, wie die Prügel die er von den Wachen in Florence erhielt.

Eric wurde in Isolation gebracht, wo er einen Disziplinarverstoß wegen der Prügelei bekam. Dies bedeutet zufälligerweise, dass er wieder für die SMU in Frage kommt. Wenn sie sich dafür entscheiden, bedeutet es 4 – 6 Monate warten auf diesen Prozess. Es kam zu einer disziplinarischen Anhörung, bei der er sich nicht selbst verteidigen durfte. Sie entschieden, dass er gekämpft hat und dafür 22 Tage „good time7“ und für 4 Monate sein Einkaufsprivileg verliert. Das ist nicht gut, denn das BOP garantiert nur eine fleischfreie Mahlzeit pro Tag, die oft Milchprodukte enthält. Der Kauf von Lebensmitteln ist für ihn sehr wichtig.

Er darf noch immer weder seine Familie treffen noch mit ihnen sprechen. Die Telefonsperre in ihrer jetzigen Form wird erst nach Jahren der guten Führung aufgehoben. Es ist traurig, dass ihm die E-Mails einer Woche und ein Treffen mit seiner Frau die Prügel 100% wert waren. Dies sagt eine Menge über die Entbehrungen aus, die er erleben musste.

Bitte schickt Eric etwas Liebe. Mail/Artikel sind sehr willkommen. Er kann keine Bücher erhalten. Das Gefängnis hat spezifische Postrichtlinien, die unten eingefügt werden. BITTE verbreitet, was mit Eric passiert. Er braucht uns. In 80 Tagen ist es ein Jahr, dass er seine Familie nicht gesehen hat. Keine Möglichkeit, sie anzurufen. Es liegt an uns, dass er weiter durchhält. Wenn ihr für Reisekosten (falls seine Familie ihn besuchen darf)/Einkauf spenden wollt:

https://supportericking.org/donate-2/

Etwas über eine Woche, nachdem die Regionalbüros seinen Transfer an die CMU/SMU abgelehnt hatten, ist er plötzlich wieder „qualifiziert“ für einen Transfer. Diese Situation wurde klar eingefädelt und ist sehr besorgniserregend. Das BOP sendet laut und deutlich die Nachricht, dass sie bekommen was sie wollen. Wir sind sehr um Erics Sicherheit während der letzten 4 Jahre seiner Haftzeit besorgt.

Mit Liebe und Wut

-EK Support Crew

 

1: USP – United States Penitentiaries

2: BOP – Federal Bureau of Prisons, Bundesamt für Gefängnisse, welches die Bundesgefängnisse verwaltet

3: CMU – Communication Management Unit, politische Gefängnisse in den USA

4: SMU – Special Management Unit, Hochsicherheitsabteilung

5: dry-snitching, jemanden indirekt verraten

6: SHU – Secure Housing Unit, Isolationsabteilung

7: good time, Zeit um die eine Haftstrafe verkürzt wird, aufgrund von gutem Verhalten der*des Gefangenen

 

 

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