Quelle: GG/BO Soligruppe Berlin
Fabian Waterstraat hat wieder Kontakt zu uns aufnehmen können, seine Nachrichten sind allerdings alles andere als erfreulich. In 5 Wochen könnte er eigentlich auf 2/3 der abgesessenen Strafhaft entlassen werden, wenn ihm der Knast keine Steine in den Weg legen würde. So hat er vor Kurzem erfahren, dass er vom Knast aufgrund seines Engagements innerhalb der Gewerkschaft als „linker Gewalttäter“ eingestuft wird und deswegen auch ein „Anti-Aggressionstraining“ machen soll. Dann würde er angeblich, so die JVA, eventuell auf 2/3 entlassen werden. Ansonsten darf Fabian die Mauern erst im Dezember verlassen. Zusätzlich soll er angeblich Schließer bedroht haben.
„Als ich letztens von Haus zu Haus verlegt worden bin, hatte ich ein Gespräch mit dem Teilanstaltsleiter. Dieser meinte, ich wäre ein linker Gewalttäter wegen meines Engagements innerhalb der GG/BO und fragte mich, weshalb ich einen Schließer bedroht hätte. Woher der Vorwurf kommt, weiß ich nicht, wurde mir auch nicht gesagt.“, so Fabian.
Zusätzlich schließt die JVA Neumünster die Gefangenen wieder vermehrt ein und „agiert in sehr vielen Fällen super willkürlich“. „Von den Briefen, von denen ihr mir erzählt habt, hab ich auch nie welche gesehen – die stoppen also den Briefverkehr zwischen uns“, so Fabian.
Schockieren tun uns diese Nachrichten leider überhaupt nicht: erst vor Kurzem mussten wir über die bundesweiten Angriffe auf unsere Strukturen berichten – Fabians Zuschreibung als „linker Gewalttäter“ reiht sich in diese Angriffe ein. Aber weder die GG/BO noch wir hier draußen lassen uns von irgendwelchen Behörden kriminalisieren. Um tatsächlich eine Veränderung kapitalistischer und autoritärer Verhältnisse zu erreichen ist der Kampf hinter Gittern notwendig und die Unterstützung von draußen dafür ebenfalls unabdinglich.
Zeigt deswegen Fabian und allen anderen Gefangenen, dass sie nicht alleine sind und zeigt den Behörden, was ihr von ihrer Kriminalisierung haltet.
Free Them All!