[Diese Stellungnahme erreichte uns am 07.09.2019 per Mail mit der Bitte um Veröffentlichung…]
Wir als bisherige Soligruppe beenden hiermit öffentlich unsere solidarische und unterstützende Tätigkeit für den Gefangenen, der Ende Januar 2019 in Zürich festgenommen wurde und nach wie vor in Untersuchungshaft sitzt.
Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen der Brandstiftung an Militärfahrzeugen in Hinwil (Gemeinde in der nähe von Zürich) und der an einer Polizeinotfunkantenne in Zürich hat die Person nämlich eine schriftliche Stellungnahme verfasst hinter der wir nicht stehen können, und hat sie bei der Schlusseinvernahme der Untersuchung der Staatsanwaltschaft vorgelegt.
Erstens werden darin Aussagen gemacht die spezifisch gegen den Gefährten verwendet werden könnten, welcher seit Juli 2016 wegen der Sabotage an der Polizeifunkantenne international gesucht wird und nach wie vor auf der Flucht ist. Der Gefangene scheint sich der möglichen belastenden Verwendung seiner Aussage gegen den Gefährten auf der Flucht bewusst zu sein.
Zweitens lenkt er in beiden Fällen den Verdacht explizit auf seinen Freundes, beziehungsweise Bekanntenkreis. Ausserdem bestätigt und ergänzt er verschiedene Hypothesen der Ermittlung und stellt sich in beiden Fällen als unschuldig dar.
Schon die Unschuldsbeteuerung allein würde der öffentlich revolutionären Solidarität eine ihrer Stützen – „Weder schuldig noch unschuldig“ – entziehen. Aber mit einer Einlassung von diesem Ausmass und dieser Art ist für uns jegliche Solidarität mit der gefangenen Person unmöglich.
Unter anderem leitet die Soligruppe folglich die Briefe, welche bisher über die anarchistische Bibliothek Fermento geleitet wurden, nicht mehr weiter.
Nach wie vor verteidigen wir die Sabotageakte um welche es in diesem Verfahren geht, ganz unabhängig davon, wer Sie gemacht hat, wir rufen alle dazu auf Spekulationen und Getratsche über diesen Fall sein zu lassen.
Die bisherige Soligruppe, Anfang September 2019
Ps: Wir wünschen dem Gefährten auf der Flucht viel Kraft, Mut und gute Nerven.