Quelle: abolition media worldwide, übersetzt von abc wien
Während des Prozesses sagte Arman Sagynbaev über die Folter aus, der die im Fall Network verhafteten Anarchisten ausgesetzt waren.
„Wir wurden gefoltert, alle unsere Aussagen waren falsch und wurden nicht nur wegen der Drohungen und des Drucks gegeben, sondern auch weil man sich fühlt, als würde einem die Haut lebendig entfernt…. Ja, ich wurde am 5. November 2017 mit Stromschlägen gefoltert. Ich beschriebe das Vorgehen – es war eine Box von rechteckiger Form, braun, auf der es zwei Regler gab: Spannung und Strom. Sie banden die Drähte an meine großen Zehen“, sagte Sagynbaev vor Gericht. Ihm folgend kündigten die Angeklagten Dmitri Pchelintsev und Maxim Ivankin einen Hungerstreik an.
Hintergrund zum Netzwerk-Fall
Im Oktober 2017 startete Russian Special Services (FSB) ein groß angelegtes Strafverfahren gegen Anarchist*innen und Antifaschist*innen, indem sie zu Mitgliedern der Terrororganisation „The Network“ erklärt wurden. Die russischen Behörden behaupten, die Angeklagten hätten Terroranschläge geplant und vorbereitet, die während der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im März 2018 und der Fussball-Weltmeisterschaft im Sommer des selben Jahres hätten durchgeführt werden sollen.
In Pensa wurden Jegor Zorin, Ilja Schakurski, Wassily Kuksow, Dmitri Pchelintsew, Arman Sagynbajew und Andrej Tschernow festgenommen. In St. Petersburg verhafteten die Polizist*innen Victor Filinkov und Igor Shishkin. Die Angehörigen der Verhafteten berichteten, von Folter, um Geständnisse zu erhalten. Alle Gefangene befinden sich in einer schwierigen Situation und es besteht die Gefahr einer erneuten Folter. Sie brauchen dringend Unterstützung und Solidarität.
Von: https://freedomnews.org.uk/review-of-repressions-against-anarchists-in-russia/