[Russland] Staatsanwaltschaft fordert im Network-Prozess Haftstrafen zwischen 6 und 18 Jahren

Quelle: attaque, übersetzt von abc wien

Laut einem Mitglied des Unterstützungskomitees, welches im Saal anwesend war, hat der Staatsanwalt des Wolga-Bezirksmilitärgerichts beantragt, die fünf Angeklagten im Penza-Teil des „Netzwerk“-Falles zu Gefängnisstrafen zwischen sechs und achtzehn Jahren zu verurteilen.

Die Staatsanwaltschaft forderte die längste Strafe gegen Dmitri Pchelintsev zu verhängen: 18 Jahre in einer Hochsicherheits-Strafkolonie. Für die weiteren Angeklagten wurden folgende Verurteilungen gefordert:

Ilya Shakursky zu 16 Jahren, Andrej Chernov zu 14 Jahren, Maxim Ivankin zu 13 Jahren, Mikhail Kulkov zu 10 Jahren, Wassili Kuksov zu 9 Jahren und Arman Sagynbayev zu 6 Jahren. Für alle Angeklagten, mit Ausnahme von Kukkok und Sagynbayev, wurde ebenfalls die Unterbringung in Hochsicherheits-Strafkolonien beantragt.

Der Staatsanwalt sagte dem Gericht, die Aussagen der Angeklagten über erlittene Folterungen, um sie zu Aussagen zu zwingen, seien nicht bewiesen.

Allen Angeklagten wird die Beteiligung an einer „terroristischen Vereinigung“ vorgeworfen, die nach Artikel 205.4.4 des russischen Strafgesetzbuches unter Strafe steht. Pchelinsky und Shakursky wird die Organisation einer „terroristischen Vereinigung“ vorgeworfen, die nach Artikel 205.4 unter Strafe steht. Darüber hinaus werden einige der Angeklagten des illegalen Waffenbesitzes (Artikel 222.1), des illegalen Sprengstoffbesitzes (Artikel 222.1.1), der versuchten Brandstiftung oder des versuchten Bombenanschlags in böswilliger Absicht (Artikel 167.2 und Artikel 30.3) sowie des versuchten Drogenhandels in großem Maßstab (Artikel 228.1.4.g und Artikel 30.3) beschuldigt.

Im Oktober 2017 wurde ein Strafverfahren gegen die „terroristische Vereinigung“ Network eingeleitet. Nach Angaben des FSB [russischer Geheimdienst] organisierten elf Jugendliche aus Pensa und St. Petersburg die Gruppe Network und planten den Sturz der Regierung. Die Angeklagten in diesem Fall sagten, dass der FSB sie psychischem Druck ausgesetzt hat, sie mit Elektroschocks gefoltert, verprügelt und Waffen in ihren Häusern platziert hat. Einige der Angeklagten haben in den Tagen nach ihrer Verhaftung ihre Geständnisse widerrufen. […]

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