Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org
Auf der Seite der Unterdrückten Zahlenspiele zu machen, ist ein risikoreiches Unterfangen, man läuft Gefahr dabei, sich zurückzulehnen, die Arme vor dem eigenen immer fetter werdenden Wanst zu verschränken und sich in seiner eigenen Eitelkeit und “Ich habs euch ja gesagt” Mentalität zu verstecken. Ein jeder findet genug Gründe sich mit etwas unangenehmen abzufinden. Jeder trägt sein Schärflein bei zum Status Quo. Eines jeden Handlung oder nicht Handlung ist mitentscheidend, für die Entwicklung der Geschehnisse. Sich Im letztlich freiwilligen Hausarrest zu befinden, lädt einen geradezu dazu ein, sich in Texten, Büchern und der virtuellen Welt zu verschanzen und so zu tun, als könnte man nichts tun als warten, warten, bis eine kritische Masse erreicht ist, welche der Herrschaft “zuviel” wird uns sie “aus eigenen Stücken” entscheidet, die Welt wieder “Normal” werden zu lassen. Aber von welchem Normal reden wir hier eigentlich? Es gibt nie einen Weg zurück, den hat es niemals gegeben, jeden Tag trifft man bewusst, oder unbewusst Entscheidungen, auch sich die Wampe vollzufressen und sich zuzudröhnen, sei es in der virtuellen, derealisierten Welt, dem eigenen derealisierten Dasein, oder über ebenso derealisierende Substanzen oder eben Kohlenhydraten. Die Grenzen verschwimmen sehr leicht. Man kann nicht warten bis genug Einzelfälle passiert sind, wie am 18.März in Via Lucio Petrone in Salerno (Kampanien), wo sich eine 52 jährige alte Frau das Leben nahm indem sie vom Balkon sprang, Mutter von zwei Kindern, angeblich mit einem leichten Zustand der Depression, was auch immer das heissen mag. Weiters schreibt die Zeitung, soweit man diesen Aasgeiern vertrauen will, dass sie Besessen war von der Angst sich vom Corona-Virus anzustecken, bis sie ihrer Angst nachgab und sich umbrachte. Sie wird lapidar als “Corona – Opfer”, wenn auch “indirekt” geführt. Der Zynismus der Speichellecker der Herrschaft kennt keine Grenzen.
Ebenso am 18ten März bringt sich eine Krankenschwester, die in einer Abteilung des Krankenhauses von Jesolo arbeitet um. Sie arbeitete mit Corona-Virus Patienten. Ihr war es lieber, sich in den Piave – Fluss zu werfen, als die Ergebnisse des Corona – Tests abzuwarten. Sie lebte alleine und isoliert durch die umfassenden Massnahmen des italienischen Staats, obwohl sie eine der in den Medien so hochgelobten “Verantwortungsbewussten” war. Viele von diesen ach so wichtigen Rettern des italienischen Nationalismus verdienen 1000 Euro im Monat, und im Moment gibt es viel an Überstunden zu machen. Sofern andere sich nicht auch irgendwo einen Strick um den Hals legen und den Hocker umwerfen, werden sie sich, wie im Krieg, bzw. dem Kriegsvokabular so üblich, mit einer Medaille begnügen müssen, die sie sich dann daheim an die Wand hängen können, wo diese niemand sieht, ausser man macht ein Photo und teilt dieses in der virtuellen Welt. Ach, ihr Herrscher, wie ich letztlich eure Offenheit doch beneide. Die freiwillig und weniger freiwillig Unterdrückten, sind viel weniger offen, weil gutgläubig. Und Gutgläubige dürfen irgendwann einen falschen Weg, den sie vor Jahrzehnten eingeschlagen haben, nicht mehr als falsch erkennen. Zuviel haben sie auf diesem Weg investiert, zuviel ist schon passiert, zu steif sind sie geworden, zuviel “steht auf dem Spiel”. Dann springe ich doch lieber vom Balkon, als zu Zeiten des Zweifels, zu Zeiten des Bauchgefühls, das etwas nicht stimmt, in welcher mich eine Intuition ereilt, einmal mein Maul aufzumachen und sogleich in diesem Moment Konflikte zu riskieren, die mir letztlich den Verstand retten könnten. Aber ich verliere mich, rechnen wir nicht. Zählen wir die tragischen Selbstmorde nicht, die zu erwarten waren. Es wird nicht auf Summen von Selbstmorden oder anderen Summen ankommen, sondern zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu wissen was man zu tun hat. Und manchmal reicht ein einzelner Schuss um einen Aufstand loszutreten.
Legen wir die Bücher beiseite und lernen wir was es bedeutet zu handeln. Nichts mehr oder weniger als unsere Leben könnten wir verlieren. Aber wie ein 83 jähriger Mann bei einer Kontrolle der Carabinieri ihnen salopp ins Gesicht gesagt hat, “Ich hole mir lieber den Virus, als meine restlichen Tage in diesem Regime zu leben”, möge das auch für uns gelten.