Quelle: barrikade.info
Der Alltag im Knast ist oft von Langeweile, wenigen politischen Inputs und Stress geprägt. Dazu kommt das ausgeliefert sein an die Willkür von Wärt_er`innen.
Grade
in der jetzigen Zeit gibt es in vielen Knästen noch mehr
Einschränkungen, welche mit der Begründung zur Eindämmung des Covid-19
problemlos legitimiert werden können.
In Basel Stadt und Bern zum Beispiel wurde ein komplettes Besuchsverbot
von Angehörigen und Bekannten bis zum 30. April verhängt. Ausgänge und
Urlaube werden momentan nicht gewährt. Es wird jedoch nichts darüber
berichtet, wie die Inhaftierten vor einer Ansteckung durch Wärt_er`innen
geschützt werden.
In Zürich werden derzeit Kleiderpakete, Gaben und Mitbringsel jeglicher Art zurückgewiesen.
Geldüberweisungen an Inhaftierte können nur mittels einem roten
Einzahlungsschein der PostFinance oder im Falle einer elektronischen
Überweisung mittels E-Banking erfolgen.“
In den Westschweizer Kantonen sind Besuche nicht mehr erlaubt, ausser im
Jura, wo eine Glasscheibe für mehr räumliche Trennung sorgt. Sowie
auch in Genf, wohl aus Furcht vor Gefängnisrevolten wie in Italien.
Baden-Württemberg verhängte nun am Montag ein landesweites Besuchsverbot in allen Haftanstalten.
Bericht aus der JVA Castrop-Rauxel in NRW:
„Hier werden jeden Tag Menschenansammlungen provoziert“, schreibt der
Häftling aus diesem Gefängnis. Alle ungefähr 850 Gefangenen würden zum
Mittagessen in einem engen Saal eingepfercht und äßen zur gleichen Zeit.
„Sitzabstand etwa 25 Zentimeter. Es wird nichts getan, um das Gedränge
in der Kantine oder beim abendlichen Zählappell zu vermeiden.“
(https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2020-03/coronavirus-in-deutschen-gefaengnissen-heaftlinge-infektion)
In Österreich bleiben Kuschelzellen bis auf Weiteres gesperrt, Besuche und Anhörungen finden nur noch hinter einer Glasscheibe statt – was bedeutet, dass Gefängnisse, die über keine dementsprechend ausgestatteten Räumlichkeiten verfügen, den Besuchs-Betrieb vermutlich bereits eingestellt haben.
In Italien und Kolumbien wurden ebenfalls Besuchsverbote ausgesprochen, was zu vielen Gefängnisrevolten geführt hat.
Lasst uns Briefe Hinter die Mauern senden um der Isolation etwas entgegen zu setzten!
Informiert euch, wie die Situation in Knästen eurer Nach_bar`innenschaft aussieht und überlegt euch kreative Aktionen.