Bestrafungen

Quelle: ausnahmezustand2020.blackblogs.org

Bestrafung ist heutzutage ein eigenartiger Begriff. Denn man weiss nicht mehr wirklich was es damit auf sich hat. Wir sind konditioniert worden, dass wir bestraft werden, wenn wir etwas tun, das nicht den entweder moralischen, oder legalistischen Regeln bzw. Gesetzen entspricht. Man weiss, man hat gelernt abzuschätzen, was man tue ist gegen die Regeln, und im Falle, dass man dabei erwischt wird, blüht einem dieses oder jenes. Nun wurde eine Änderung dieses Konzepts auf den Tisch gelegt, etwas dass im Allgemeinen als Willkür beschrieben wird. Eine Art Sheriff Mentalität, ein neues Gesamtgerüst, das wenn es nicht, wenn nötig blutig bekämpft wird, nicht mehr rückgängig gemacht werden wird. Die Zeichen der Zeit sind nicht mehr sehr schwierig abzulesen, man wird unweigerlich darauf hingewiesen, wie ein Hund der ins Haus geschissen hat, den man mit der Nase in seine eigene Scheisse drückt, für jene, die keine andere Art der Dressur kennen.

Die Scheisse ist überall, die Akzeptanz der Massnahmen ist virulent, schlimmer als der mystifizierte Virus selbst. Wenn man hier vor die Türe geht, ist die totale Verblödung verdinglicht. Verdinglicht in dem Tragen von Masken, in den Blicken der Leute, die einen anstarren, vielleicht aus dem Grund, weil man keine Maske aufhat, weil man sich räuspert und anschliessend auf den Boden spuckt. Die Idiotie ist eine selbst-anerzogene Krankheit, die Idiotie der Autoritätshörigkeit. Die Idiotie, sich überhaupt anzuhören, was die Obrigkeit “zu sagen hat”. Wenn im Körper nur Scheisse ist, erscheint es als keine Überraschung das aus dem Maul nur Scheisse herauskommt. Würde man zum Schwert greifen und diese Häupter abschlagen, oder wie zu anderen Zeiten guillotinieren, der Gestank wäre bestialisch und nicht auszuhalten. Vielleicht ist das der Grund, warum die nunmehr hinter Balkongitterstäben eingesperrte “Zivilisation” nicht zu solchen Massnahmen greift. Zivil kann sich letztlich nur jemand nennen, der sich zumindest zivile Freiheiten nicht nehmen lässt und jemand der vor seiner eigenen Dummheit nicht in Angststarre lebt. Da dies aber der Fall ist, ist scheinbar tatsächlich das Ende der Zivilisation erreicht. Nicht wie man das in revolutionären Dikussionen gemeint, oder angedacht hatte, aber dennoch kann man von einem Ende der Zivilisation sprechen. Wie man das heute nennen kann, darüber können wir noch genug streiten, von Balkon zu Balkon, hübsch in der eigenen nunmehr post-zivilisatorischen, gemütlichen, techno Biedermaierzeit, einer Art Techno-Feudalismus. Niemand wird mehr die Möglichkeit haben, niemand der nach Scheisse stinkt, wenn ihm der Kopf abgeschlagen wird, sich einen Film anzusehen, ein Musikstück anzuhören oder ein anders Stück Banalkunst anzusehen, ohne dabei unweigerlich daran denken zu müssen, wie dieses Produkt, welches heute vielleicht an dem Punkt angelangt ist, spontan Coli-Bakterien zu entwickeln, die es virtuell so stinken zu lassen, wie besagte Affenmenschen, wie dieses geniale Produkt des techno-feudalen Zeitgeists, zur Konditionierung der heutigen Situation beigetragen hat. Wer Scheisse konsumiert, der wird Schwierigkeiten haben, dass diese ihn nicht beginnt auszufüllen. Konditionierung ist genau das. Trennt den Müll, fühlt euch schuldig der verschmutzten Meere, fühlt euch schuldig für jedes Hundstrümmerl, dass ihr nicht von der sonst verdreckten, mit Giften verseuchten Strasse aufsammelt. Fühlt euch schuldig, in eine Ecke zu pissen, euch die Hände nicht wie vorgeschrieben zu waschen, eurem Liebhaber aus Lust den Arsch zu lecken. Schuldig. Schuldig. Schuldig. Wir sind alle schuldig, unverantwortlich und müssen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Und man akzeptiert die Strafen, zumindest in grossen Teilen. Niemand, der eine Grundfunktion von Abfolgen nachvollziehen kann, versteht irgendwas von dem was die Regierungen an Müll herausgeben. Dennoch wird akzeptiert. Weil wir uns selbst konditioniert haben, Bestrafungen zu akzeptieren und duckmäuserisch uns in den Strassenschluchten herumzutreiben, aus dem Grund, einfach auf der Strasse sein zu wollen. In einer Welt, die gerade entschieden hat, keine Regeln mehr zu kennen, und diese neue, einzige Regel, ist die Regel, die es einzuhalten gilt. Keine Regel, als einzige Regel. Und die Herrschaft unterstreicht das mit jeder Pressemitteilung, mit jedem Schwall Scheisse, der aus deren selbstverliebten, in ihr eigenes Spiegelbild verliebten, Menschen kommt. Denn ja Menschen sind sie, in irgendeiner Form. So lassen wir uns einfangen in einer Art technologischen Feudalismus, mit Bürgermeistern, Staatschefs und Exekutivbeamten, die einen, als wären wir Kleinkinder anschreien, weil man diese eine Regel, der Regellosigkeit nicht eingehalten hat. Neue Fürsten, neue Fürstentümer, neue Territorien. Dort wo man nicht gleich direkt als Arbeitsloser in die Gemüseernte genötigt wird, wie wir das aus dem dritten Reich kennen, wird man in seine Häuser geschlossen und in die Ernte von Silben, Wörtern und Buchstaben gezwungen. Die neuen Erntehelfer arbeiten virtuell, die technologischen Mittel haben diesen Moment gut aufbereitet und jeder Film, jeder Computer, das Internet und jedes Smartphone und jede Telefonantenne hat zu unserer Konditionierung zur Erntehilfe vorbereitet. Verdummt, verkindlicht und das alles aus eigenem Antrieb aus dem sukszessivem Nachlassen der Gehirnmuskulatur und der Unfähigkeit den Unterschied zwischen Tun und Handeln verstehen zu können. Wenn wir wollen könnten blutige Zeiten anbrechen, wenn wir verstehen, dass unsere Leben nichts mehr wert sind, wenn wir das nicht wollen, werden wir die Möglicheit haben, wie uns das eingetrichtert wurde, das Leben als einen Film zu betrachten, leider aber diesmal ohne Happy End(ing).

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