Interview mit Jean-Marc Rouillan

Le Mague: Es kann gesagt werden dass du von weiten kommst. Ohne deinen Aufenthalt in der  überregionalen Sicherheitskrankenabteilung (UHSI), wärst du wahrscheinlich nicht mehr unter uns…

Jean-Marc Rouillan: Ja, ich komme von weiten. Das beweist mal wieder, dass die unbeweglichen Zitadellen stürmische Gebiete sind. Im Januar wurde ich krank. Einige Ärzte glaubten, es handle sich um eine einfache Grippe. Die Leitung, von ihrer Seite aus, dachte (oder wollte denken) dass es sich um eine Depression handeln würde und schickte mich zum Psychiater. Die
Angelegenheit verlängerte sich und meine Gesundheit degradierte immer mehr bis am 6 März mich Feuerwehrmänner mich zur Notaufnahme mitnahmen. Die Ärzte bestätigten mir dass ich innerhalb von Tagen oder Tagen hätte sterben können… Dennoch, handelte es sich nicht um einen anti-terroristischen Komplott, es war auch nicht das Resultat der Inkompetenz der Gesundheitsbehörden von Les Baumettes, sondern die belanglosen Zeugenaussage der Zustandes der Fabriken der ordinären
Einsperrung. Trotz alldem ist es wichtig zu sagen, dass obwohl ich auf einer willkürlichen Art und Weise (denn ich ja kein DPS**) einer spezialen Überwachung unterzogen wurde, fiel niemand auf meine wirkliche Situation auf.

Le Mague: Du bist ja auch kein üblicher Gefangener. Merkwürdigerweise hast
du dir eine überhaupt nicht übliche  Krankheit eingefangen…

Jean-Marc Rouillan: Ich leide unter einer dieser Myxomatosen welche die
Urteile verkürzen. Krebs und degenerative Krankheiten richten Unheil an.
Ein Schließer erklärte mir dass er um die 30 Todesfälle in der UHSI
gezählt hatte, innerhalb weniger Jahre und dass ohne die in letzter Stunde
suspendierten Urteile… Jedenfalls, ich konnte nicht in die Trivialität
fallen und als eine treuer Anhänger minoritärer Aktion, habe ich eine
Krankheit bekommen die seltener als die eigenen seltsamsten Krankheiten
ist. Ich bin zum Fall 186 des Syndroms vom Herrn Chester und Doktor
Erdheim geworden.

Le Mague: Wie gehen deine Anstrengungen für deine Freilassung voran?

Jean-Marc Rouillan: Mit der Unterstützung vom Ärzteteam und berufend auf
das Kouchnergesetz, habe ich die Einstellung meines Urteils beantragt. Ich
gebe zu dass mir schlecht dabei wird den Richtern diesen humanitären
Vorwand zu beantragen welche die grausame Realität der „Eliminatorien“ der
Republik decken. Ich habe aber keine andere Option und dieses Gesetz ist
ein Teil des Arsenals für die Minderung der Urteile. Die letzte kollektive
Entscheidung der Gefangenen von Action Directe war, ohne Reue, dass in
Anspruch nehmen dieses Arsenals. Nathalie wurde dies verweigert, aber sie
profitierte von der „quasi Freiheit“ und nachher der bedingten
Freilassung.

Le Mague: Im welchen Zustand befindet sich die medizinische Forschung
gegen das Chester-Erdheim Syndrom und bis wo werden die Richter die
Meinung der Ärzte respektieren?

Jean-Marc Rouillan: Das Chester-Erdheim Syndrom ist so selten dass es
leicht ist sich vorzustellen dass die Labore noch keinen Cent in der Suche
einer Behandlung investiert haben. Es gibt keine Lösung, es das harte
Gesetz des Marktes. Die Ärzte experimentieren mit den Dosierungen der
Kortikoide und Chemotherapie. Es gibt keine anerkannte Behandlungen; es
sind nur Experimente. Daher befindet sich die Justizbehörde vor einem
Dilemma. Wenn die Richter mir die Vorteile der Gesetzte verweigern,
verurteilen sie die Ärzte diese nicht zu respektieren. Weil jeder
medizinische Experiment welches mit einer Inhaftierten Person gemacht wird
ist strikt durch den Gesetz verboten.
Das kommt von einem Gesetz welches abgestimmt wurde um mit den Missbrauch
welches die Gefangene vor Jahrzehnten  litten ein Ende zu setzten. Es ist
klar dass die Entscheidung des Richters der Überwachungsstrafanstalt sich
auf meine Behandlung die ich folgen, oder nicht, werde niederschlagen
wird.
Wenn sie mich nicht frei lassen, werde ich einen minimale Behandlung
befolgen, denn die Ärzte werden mit der Dosierung sehr vorsichtig sein,
mit dem Ziel einen Unfall zu vermeiden und gegeben falls der Größenordnung
der Nebeneffekte, erwarte ich dass die Justizbehörde sich nicht al zuviel
Zeit lässt, denn ich befinde mich schon seit über einen Monat ohne
Behandlung.

Le Mague: Was ist aus dem Schriftsteller Jean-Marc? Hast du die Mittel um
mit deiner literarischen Arbeit fortzusetzen?

Jean-Marc Rouillan: Seit meiner Inhaftierung, Anfangs Oktober letztes
Jahres, gegen die Gesetzte und den Regelungen, wurde mir verboten ein
Computer zu haben. Bald sind es neun Monate! Trotz alldem, komme ich mit
meinen Arbeiten voran. Ich habe mehrere Manuskripte vorbereitet und einige
Projekte die laufen.

Le Mague: Wird deine Krankheit es dir erlauben deine Stelle beim Team von
Edition Agone*** wieder zu bekommen?

Jean-Marc Rouillan: Falls ich rauskomme, weiß ich nicht ob ich überhaupt
bei Agone arbeiten könnte… Auf jeden Fall nicht während der
Behandlungszeit.

**DPS: Détenu Particulièrement Surveillé (Gefangener mit spezialer
Überwachung)

***Edition Agone: http://atheles.org/agone/        (politischer Verlag aus
Marseille wo Jean-Marc nach seiner Haft arbeitete)

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