(Rom) Operation Bilaystock. Teil einer Strategie…

Quelle: panopticon.blogsport.eu

Den Text haben wir auf Indymedia Barcelona gefunden, hierzu empfehlen wir folgendes Lied, die Übersetzung ist von uns

Mehrere italienische Medien haben die Verhaftung von sieben „gefährlichen“ Anarchist*innen in Rom (Italien), Sant Etienne (Frankreich) und Almeria (Spanien), sowie den Überfall auf das soziale Zentrum „Bencivenga Occupato“ in Rom, welches als die Zentrale dieser angeblichen anarchistischen „Zelle“ dient, welche die Verhafteten angeblich zugehören, als einen spektakulären „Erfolg“ von „polizeilicher“ und „antiterroristischer“ Zusammenarbeit gefeiert und verbreitet.

In der Operation der Polizei gegen das soziale Zentrum, haben diese nichts gefunden was den Überfall rechtfertigen könnte. In diesen Operationen ist es üblich das die Polizei Wohnungen durchsucht, aber bis zum jetzigen Moment ist es uns nicht bekannt dass in irgendeiner Durchsuchung irgendwas gefunden worden wäre was von Bedeutung sei.

Diese Hausdurchsuchungen werden immer ausgenutzt, um verschiedene persönliche Gegenstände und Geld zu entnehmen. Es ist egal ob das konfiszierte dazu dient um irgendetwas zu beweisen, denn diese Überfälle und die indiskriminierte Aneignung (A.d.Ü., seitens der Behörden) Teil der repressiven Strategien sind, die versuchen die Gefährten mittellos zu lassen, sowie eine (A.d.Ü. repressiven Strategie) in der öffentlichen Meinung das Bild zu hinterlassen, dass es sich hier um ein gravierendes Risiko mit „gefährlichen Gegenständen“ handelt, und bei den Kollektiven und Individuen mit einer politischen Affinität, die Gefahr der revolutionären Solidarität mit den gefangenen Gefährt*innen zu verinnerlichen, und die Angst gewisse Gegenstände zu besitzen, wie Bücher, Zeitschriften, T-Shirts, Musik. Usw., sowie das Herausgeben oder Verwalten von Publikationen, Webseiten und andere Medien der Diffusion von ideologischen Inhalten und Parolen gegen das System.

In der repressiven Operation Bialystok, wird auf die Idee insistiert dass es ein internationales Netzwerk von anarchistischen „Zellen“ gibt, die „terroristische“ Ziele folgen, die, so die Staatsanwaltschaft, mit ihren subversiven Aktionen, auf der einen Seite, das demokratische System und deren Staaten zu destabilisieren, auf der anderen, die „aufständische/insurrektionalistische anarchistische Bewegung weltweit zu reorganisieren“.

Die Sicherheitsbehörden verschiedener Ländern, haben des öfteren, mit dem Ziel die Gruppen und Individuen der anarchistischen Gemeinschaft zu neutralisieren, versucht „nationale und internationale terroristische Verschwörungen“ zu erfinden.

Die soziale repressive hat bei der Erstellung der Diskurse der offiziellen Versionen, eine seiner Hauptstrategien. In diesen von der politischen Polizei und der Antiterrorpolizei verfassten Berichten fällt die Verbreitung dieser Diskurse oder repressiven Operationen nie zufällig zusammen, sondern dient als Ergänzung zu den offiziellen kriminalisierenden Versionen über die Gefangenen und die Bewegung, so dass bei einer ersten Verhaftung die Fälle nicht abgeschlossen werden und mit den folgenden Verhaftungen in Verbindung stehen.

Der Marini-Prozess in Italien Mitte der 1990er Jahre wäre ein deutliches Beispiel und ein Ausgangspunkt für diese strategische internationale justizielle und polizeiliche Zusammenarbeit, bei der Ereignisse in einem Land repressive Polizeiaktionen in anderen Ländern auslösten, die versucht wurden, miteinander zu verbinden oder in Beziehung zu setzen, wodurch diese Vorstellungen von anarchistischen Netzwerken und Zellen entstanden, die zu terroristischen, ökoterroristischen und aufständischen/insurrektionellen anarchoterroristischen Zwecken organisiert waren.

So kam es im Jahr 2000 auf dem Territorium des spanischen Staates und im Rahmen des Kampfes gegen die FIES zu mehreren Verhaftungen von Anarchist*innen, die versuchten, sich mit anderen Anarchist*innen im Gefängnis zu verbünden, wodurch die absurde kriminalisierende Logik entstand, die die Gefangenen als „Angriffs-“ Gehirne und „Zielmarkierungen“ herausstellte, und die Anarchist*innen auf der Straße als ihre Vollstrecker*innen, das „anarchistische Dreieck des Mittelmeers“ wurde erfunden, das die Ziele der aufständischen Anarchisten Italiens, Griechenlands und des spanischen Staates miteinander verband und das dazu dienen konnte, jede beliebige Alarmsituation gegen den sozialen Frieden zu schaffen.

Es ist kein Zufall, dass die jüngsten Verhaftungen in Italien im Rahmen der Operation Bialystok mit einem anderen anarchistischen Gefangenen in Italien, Alfredo Cospito, der als „Gehirn der Zelle“ gilt, und mit den Häftlingen in Verbindung gebracht wurden, die – anonym oder nicht – Anschläge verübt haben.

Es ist auch kein Zufall, dass diese Operation „nach jahrelangen Ermittlungen“ durchgeführt wurde, kurz vor der Revision des Prozesses gegen die Gefährt*innen, die in der Operation „Scripta Manent“ angeklagt sind, bei der sich der Gefährte Alfredo Cospito auch befindet, der schon zu vielen Jahren Haft verurteilt worden ist und der aus dem Gefängnis heraus weiterhin den kriminellen italienischen Staat anprangert und seine Ideen des aufständischen/insurrektionellen Kampfes verbreitet hat.

Der Name der Operation ist kein Produkt des Zufalls, sondern der repressiven Perversion, die bereits auf den Namen des Gefährten Alfredo Cospito, als Ideologen hindeutet, da er einem Buch entnommen wurde, das vom Gefährten Alfredo vorgestellt wurde und in dem die Geschichte des Kampfes einiger russisch-jüdischer Anarchist*innen vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der Stadt Bialystok erläutert wird.

Italien steht an der Spitze der repressiven Politik gegen soziale und politische Bewegungen und beeinflusste mehrere Länder in den europäischen Demokratien.

Diese Strategien der Kategorisierung durch den italienischen Staat und seine repressiven Organe von Anarchist*innen, die zwischen verschiedenen „Modalitäten“ des Aufstands unterscheiden und zwischen „guten“ sozialen Anarchist*innen und „schlechten“ individualistischen Anarchist*innen trennen, werden von der Anarchistin Anna Beniamino, die wegen der Operation Scripta Manent zu 17 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, in aller Deutlichkeit erklärt: „Die Tatsache, dass es innerhalb des Anarchismus verschiedene Spannungen und Tendenzen gibt, ist real, aber es ist auch wahr, dass diese Art der starren Kategorisierung ein inhärentes Merkmal der Mentalität und der Anforderungen der Inquisitoren ist, die sich der Abgrenzung eines bestimmten Gebietes widmen, um ihre Manöver so gut wie möglich durchzuführen: In diesem Raum findet die nächste Operation statt.“

Mit diesen repressiven Strategien wird nicht „die Zensur der demokratischen Meinungsfreiheit“ und auch nicht ein hypothetisches „Meinungsdelikt“ beurteilt, sondern ein Krieg gegen die anarchistischen Grundlagen der Propaganda durch die Tat, da sie die Gedanken und Handlungen verbindet. Diese Angriffe auf die anarchistischen Kommunikationsmedien und anarchistischen Informationen bekräftigen nicht nur ihre Gültigkeit, sondern auch ihre fundamentale Rolle gegen das Schweigen und die Domestizierung.

Nach den Worten der Genossin Anna hat der italienische Staat „beschlossen, eine ganze anarchistische Tendenz zu verfolgen: den anti-organisatorischen Anarchismus“.

Denjenigen, die angesichts der aufständischen Kämpfe und der Repression gegen Aufständische den Rücken kehren oder wegschauen, teilen wir mit, dass wir mit absoluter Gewissheit wissen, dass die Staaten und ihre Repressionskräfte nie daran gedacht haben, dort aufzuhören.

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