[Indonesien] Solidarität mit den anarchistischen Gefangenen in Tangerang und Bekasi

Quelle: anarchistsworldwide, übersetzt von abc wien

Erhalten am 29.06.2020:

Am 9. April 2020 wurden drei unserer Gefährt*innen verhaftet und wegen eines schweren Verbrechens verurteilt: sie sprayten mehrere Graffitis, auf denen „sudah krisis, saatnya membakar“ (die Krise ist bereits da, Zeit zum Verbrennen) und „melawan atau mati konyol“ (Kampf oder Untergang) standen. Was eigentlich eine legitime Stimme der Bürger*innen ist, gilt als Verbrechen der Provokation. Ihre Kunst ist eine berechtigte Kritik an der mangelnden Integrität der Regierung bei der Milderung der Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und allenfalls ein Bagatelldelikt.

Nicht lange danach wurden zwei weitere Anarchist*innen ebenfalls von der Polizei in Tangerang und Bekasi verhaftet, ohne dass es dafür einen konkreten Grund gab. Während der Ermittlungen wurden sie geschlagen und ihre Gesichter mit Plastik umwickelt, wodurch sie bewusstlos wurden; eine Reihe unautorisierter Maßnahmen bis hin zur Folter. Auf diese Gewalt folgte eine Isolation, die es für ihre Freund*innen und Familien unmöglich machte, sie zu kontaktieren, sogar für Anwält*innen, die sie laut Gesetz bekommen sollten.

Drei von ihnen befinden sich derzeit in einem Gerichtsverfahren. Ihnen wird vorgeworfen, gegen das Gesetz der Republik Indonesien, Nr. 01, 1946, Artikel 14 und/oder Artikel 15, sowie gegen Artikel 160 des Strafgesetzbuches verstoßen zu haben, wobei die Verurteilung bis zu 10 Jahren Gefängnis betragen kann. In der Zwischenzeit sind die beiden anderen, die noch minderjährig sind, bereits mit 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden.

Wir rufen zu Solidarität und Spenden auf, um unsere Gefährt*innen während ihrer Zeit hinter Gittern zu unterstützen. Diese Solidarität ist offen für Spenden vor Ort oder für jede*n im Ausland, der diese Sorge teilt.

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E-mail: fed.ao@protonmail.com

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