Quelle: act for free, übersetzt von abc wien
Ich schreibe euch, um euch mitzuteilen, dass ich in guter Verfassung bin, dass die Moral gut ist und ich weiterhin viel Energie habe! Ich nutze diese Gelegenheit, um allen zu danken, die mir geschrieben haben, die an mich gedacht haben, die mich unterstützt haben, von ganzem Herzen. Ich will euch nicht vorenthalten, dass ich, wenn ich Briefe bekomme, gut gelaunt bin, und das gibt mir viel, viel Kraft.
Ich hatte auch das Vergnügen, durch einige Zeitungsartikel, die mir geweiht sind, von der Verleumdungskampagne zu erfahren. Das ist nicht verwunderlich, denn die Medien sind ein Instrument der Macht, das benutzt wird, um unsere Persönlichkeit zu beflecken und die Lügen zu schüren, die meine Inhaftierung rechtfertigen! Ich schicke ihnen allen meine Verachtung zurück, wie auch den Ermittler*innen dieser x-ten repressiven Operation.Nach fast einem Monat im Knast hatte ich während der Verhandlung über meine Auslieferung, die ich abgelehnt habe, die Gelegenheit, die französische Version der gegen mich erhobenen Anschuldigungen zu lesen und erfuhr schließlich die Gründe, aus denen ich inhaftiert bin. Mit einem Wort, man wirft mir vor, ein Anarchist zu sein, denn in Wirklichkeit gibt es nicht viel in meiner Akte. Nur ideologische Angriffe und Solidaritätsvergehen!
Was soll ich noch sagen: Sie haben nichts Neues getan, liebe Ankläger*innen, anarchistische Ideen gibt es seit mehreren Jahrhunderten, und die ganze Zeit über wolltet ihr sie an den Pranger stellen. Ihr greift die Solidarität an, die den Gefangenen entgegengebracht wird, aber wann werdet ihr begreifen, dass ihr niemals in der Lage sein werdet, bestimmte Ideen, bestimmte Ideale einzusperren oder gar zu verurteilen? Eine so wunderbare Idee wie diese, die von so vielen Menschen in der Welt getragen wird, kann niemals aufgehalten werden. Es gibt keine*n Polizist*in, kein Gefängnis, kein Gericht, das sie daran hindern kann, dort zu leben, wo sie sich befindet. Heute sperren Sie unsere Körper ein, aber nicht unsere Ideen, und die Solidarität, die mir entgegengebracht wird, lässt mich noch mehr verstehen, dass wir nie so sein werden, wie ihr uns haben wollt. Und dass tausend Blumen der Solidarität wieder erblühen werden!
Ein herzlicher Gruß an alle inhaftierten Anarchist*innen überall auf der Welt, denen ich meine ganze Kraft schicke! Einen Gruß an alle Gefangenen, die gegen das Gefängnis kämpfen und die ihr Haupt nicht vor dem erlittenen Unrecht neigen!
Gegen die Welt, die sie uns aufzwingen wollen, gegen eure Unterdrückung, gegen eure demokratische Diktatur!
Für die Anarchie, es lebe die Freiheit!
Mit Wut und Entschlossenheit
Roby
Zur Erinnerung: Roberto ist immer noch im Gefängnis von Fresnes inhaftiert [im Gegensatz zu dem, was Le Progrès sagt; Anmerkung des*der Übersetzer*in], während er auf seine Auslieferung wartet. Die Frist für die italienischen Behörden war auf den 24. Juli festgesetzt worden, aber der Sommer in Verbindung mit der Gesundheitssituation bedeutet, dass diese Dauer um mehrere Tage, Wochen oder sogar Monate verlängert werden könnte. Es ist also immer noch möglich, ihm unter dieser Adresse zu schreiben: