Posts Tagged ‘Gefangene’

Ausbrüche aus Abschiebeknast Vordernberg

Sonntag, Januar 11th, 2015

(gefunden auf: blackoutblog.noblogs.org)

[Die Fakten zu diesem Vorfall beziehen wir aus der österreichischen Scheisspresse…]

123Zur Zeit sind 60 Personen im ‘Anhaltezentrum’ Vordernberg inhaftiert. Am Wochenende des 11. und 12. Oktober ist einem die Flucht gelungen. Österreichische Polizei und der private Sicherheitsdienst G4S sind für die Bewachung zuständig. Der 22-Jährige Gefangene war in der Nacht über einen Zaun geklettert, nachdem er erst am Dienstag derselben Woche nach Vordernberg gebracht worden war. Bis jetzt konnten ihn die Bullen nicht wieder einfangen. Bei seiner Flucht soll zwar der Alarm am Zaun ausgelöst worden sein, doch weder auf der Videoüberwachung noch bei Kontrollgängen im Freien konnte etwas festgestellt werden. Manchmal sind eben ihre scheiss Überwachungssysteme doch nicht so perfekt… Jedenfalls konnte erst nach einer Kontrolle aller anwesenden Gefangenen festgestellt werden dass einer fehlt. Bereits im August gelang einem die Flucht der ebenfalls den Weg über den 4 Meter hohen Zaun genommen hatte. Damals war aufgrund eines technischen Defekts der Alarm nicht ausgelöst worden. Aktuell verrichten 4 Exekutivbeamte und 12 Personen von G4S Dienst in Vordernberg.

Sturm auf alle Zäune und Mauern die uns trennen!

Komplizenschaft mit allen die ausbrechen und sich auf der Flucht befinden!

Für mehr widerständige Handlungen und spontane Aktionen gegen die Gefängnisgesellschaft!

Freiheit für alle Gefangenen!

Macht den Knast in Vordernberg dem Erdboden gleich! Macht alle Knäste dem Erdboden gleich!

Das stürmische Gewitter der Pandora

Sonntag, Januar 11th, 2015

(gefunden auf: abc-berlin.net und linksunten.indymedia.org)

Für unsere Leute, an alle bekannten und unbekannten Gefährt_innen welche die anarchistischen Ideen umarmen und an alle solidarischen und interessierten Menschen

Solidarität mit den in Barcelona verhafteten Anarchist_innen - Operation PandoraAm frühen Morgen des 16. Dezembers fiel ein großes Polizeiaufgebot in die barcelonensischen Viertel San Andreu, Poble Sec und Gracia, sowie in Manresa, Sabadell und in das Viertel Carabanchel in Madrid ein. Mit dem Schrei „Polizei“ wurden unsere Häuser gestürmt und nach einer akribischen Durchsuchung dieser wurden wir 11 Anarchist_innen festgenommen. Zur selben Zeit wurden die sozialen Zentren in Poble Sec, San Andreu, das besetzte Haus Kasa de la Muntanya und das Haus einiger Gefährt_innen ebenfalls gestürmt und durchsucht, ohne dass es dabei weitere Festnahmen gab.

Als die Bullen mit dem Herumwühlen, Filmen und Einsammeln angeblicher Beweise fertig waren, wurden wir getrennt in verschiedene Wachen in der Umgebung Barcelonas gefahren mit dem Ziel jede solidarische Geste zu erschweren. 48 Stunden später wurden wir 600 Kilometer weit nach Madrid zum Sondergerichtshof für nationale Angelegenheiten gebracht. Nach langen Stunden des Wartens, in denen die gegenseitige Feindseligkeit die Luft in Scheiben schnitt, wurden vier von uns unter Auflagen freigelassen und für sieben aufgrund der Vorwürfe der Gründung, Bewerbung, Verwaltung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation, sowie Besitz und Sachbeschädigung durch entzündbare Artefakte, U-Haft angeordnet.

Zunächst wurden wir alle in den großen Knast Soto de Real (Madrid) gebracht und man legte uns FIES 3 auf (stark verkürzt: Isolationshaft Stufe 3), welche für Zugehörige bewaffneter Gruppen vorgesehen ist. Unsere ganze Kommunikation wird kontrolliert und obwohl wir uneingeschränkt Post empfangen dürfen, können wir selbst nur 2 Briefe pro Woche schreiben.

Unsere Verhaftung passierte im Rahmen der Polizeioperation „Pandora“, die zusammen von dem Sondergerichtshof und der katalanischen Polizei Mossos d’ Esquadra gesteuert wurde und sich gegen eine fiktive terroristische Vereinigung richtet, welche für einige Aktionen verantwortlich gemacht werden, die uns immer noch unbekannt sind. Diesen letzten Repressionsschlag verstehen wir als eine Attacke auf anarchistische Ideen und Praktiken in einem Moment, in welchem der Staat einen internen Feind braucht, um eine Serie von Maßnahmen zu rechtfertigen, die immer unterdrückender und repressiver werden und die Formen des aktuellen Totalitarismus stärken.

Vor dem Hintergrund der Krise und der Unsicherheit erlebten wir die Verschärfung der Grenzkontrollen und rassistischer Razzien, Zwangsräumungen, heteropatriarchialer Gewalt und Arbeitsausbeutung, etc. Das ruft immer elender werdende Lebenskonditionen für die große Mehrheit hervor.

Diese kalten Mauern, hinter denen wir eingesperrt sind, verstecken das Lächeln welches wir in unseren Gesichtern hatten, als wir mitbekommen haben, dass Familienangehörige, Freunde und Gefährt_innen vor den Türen der Wachen und des Sondergerichtshofs ausharrten und uns somit trotz der Kälte und der Distanz beistanden. Ebenso erfüllt es uns mit Freude zu wissen, dass es eine große solidarische und kämpferische Demonstration in Barcelona und anderswo gab, Gesten die uns Kraft und Stärke geben sich dieser Situation würdevoll zu stellen.

Wir schicken einen kämpferischen und solidarischen Gruß an Francisco Solar, Mónica Caballero, Gabriel Pombo Da Silva und an alle Unbezähmbaren, welche trotz der aufgezwungenen Grenzen, der Einsperrung und der Schwierigkeiten den Kopf nicht senken und weiterhin auf den Kampf setzen.

Unser Herz bleibt bei euch.
Jetzt und immer, Tod dem Staat und es lebe die Anarchie!

Internationaler Aufruf zur Solidarität und Aktionen für die World Cup (FIFA) Gefangenen (Brasilien)

Sonntag, Dezember 14th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

liberdade para todxsÜbersetzung eines Aufrufs der Solidarität und Aktionen einfordert, um sich mit den von Verfolgung betroffenen Solidarisch zu zeigen. Besonders hier in Deutschland scheint eine Resonanz gefordert, so gab es schließlich rege Aktivitäten gegen die Fußball WM. Deutschland ist als wirtschaftlicher, sicherheitspolitischer, militärischer und als „Weltmeister“ auch ideologischer Partner ein besonderes Ziel dieses Aufrufes. Gleichzeitig lassen sich Verbindungslinien ziehen zwischen den Kämpfen gegen die Olympiade da und der Bewerbung hier. Schlussendlich läßt sich auch feststellen, dass mit dem Versuch „den Black Block“ als eine „Organisation“ zu kriminalisieren, eine Ur-Deutsche Idee in Brasilien angewendet wird. Remember rembember…

 


 

Am 12.Juli, einen Tag vor dem finalen Spiel der Weltmeisterschaft, hat die Polizei von Rio de Janeiro 19 Aktivisten festgenommen, sie wollten damit den Zerfall der großen Proteste erreichen, die für die letzten Tage geplant waren. Sie basieren diese Vorwürfe darauf, dass die Aktivisten an „Gewalttätigen“ Handlungen in den Riots des letzten Jahres teilgenommen hätten [Fahrpreisproteste] und das sie weitere Handlungen planen würden, in der finalen Demo gegen die Weltmeisterschaft. Insgesamt wurden 23 Durchsuchungsbeschlüsse und Festnahmen und vorübergehende Haft gegen Leute die in sozialen Bewegungen teilgenommen hatten, durchgesetzt. Diese Vollmachten waren 5 Tage auf Bewährung (1), 4 Menschen schafften es dem polizeilichen Zugriff zu entkommen.

Die Aktivisten wurden zur Stadt der Polizei [sic] von Rio de Janeiro gebracht, ein großer Komplex von Polizeiabschnitten, die gebaut wurden um sich um die Leute repressiv zu kümmern die sich den Mega-Events [FIFA Weltmeisterschaft, Olympia] und den Logiken der marktkonformen Stadt in den Weg stellen. In diesen großen Komplex gibt es das Büro der DRCI, „Büro zur Unterdrückung von Digitalen Verbrechen“, welches zurzeit die Rolle des historischen „Bereichsleiters“ der Politischen und Sozialen Ordnung übernimmt. (2)
Das berüchtigte DOPS (3) welches 1924 gegründet wurde um die Anarchisten zu unterdrücken und hauptsächlich während der Vargas Ära (4) genutzt wurde und später in der Militärdiktatur 1964 (4), um die sozialen Bewegungen die gegen das Regime standen, zu kontrollieren und zu unterdrücken. Die entführten Aktivisten wurden alle in den Gefängniskomplex von Bangu [Stadtteil Rio] gebracht.

Ein paar Tage später wurde ein Freilassungsbefehl gewährt, der die 18 Aktivisten befreite die Festgehalten wurden. Kurz darauf wurde die Festnahme der 18 Leute erneut verordnet, die jedoch entkommen sind und im Untergrund verblieben sind. Camila, Igor Pereira und Elisa (Tinkerbell) wurden weitere 10 Tage festgehalten, als ihnen eine Kaution gewährt wurde, außer für Caio Silva und Fabio Fox, die im Januar festgenommen wurden und des Mordes beschuldigt sind. Die Aktivisten durchleben eine schwierige Zeit der Kriminalisierung und Verfolgung, auch wenn sie den Prozess in Freiheit abwarten, können sie die Stadt [Rio] nicht verlassen oder an Demonstrationen oder öffentlichen Versammlungen teilnehmen. Diesen Dezember wurde Igor Mendes wieder verhaftet und zwei weitere Aktivisten sind in den Untergrund gegangen, weil sie beschuldigt werden nicht den Gerichtsbeschluss befolgt zu haben und an einem friedlichen/öffentlichen Event teilgenommen zu haben (am letzten 15.Oktober) und dadurch, nach Ansicht des Gerichts, eine Bedrohung für die öffentliche Ordnung darstellen. Mehr Festnahmen können jederzeit passieren und die Verfahren die in den nächsten Monaten laufen, können immer noch zu Verurteilungen für sie führen. Die Polizei sagt, dass die Festnahmen auf Kameraauswertungen basieren, die seit dem September 2013 gegen die Popular Independent Front (FIP) (5), black blocs und andere Aktivisten-Gruppen eingesetzt werden und im Rahmen von Verschwörungsanschuldigungen (6) laufen.
Die Polizeimethodik ist die des Beobachten und Aufzeichnens, sowie die Durchbrechung der Vertraulichkeit und des Privaten der Individuen. (7)
Die 23 Militanten [oder Aktivisten, je nachdem was man unter „militants“ übersetzt und versteht] sind mit einer Extensiven und absurden Liste von Anklagen konfrontiert, die von bewaffneter Gruppierung, besitz von Explosivstoffen, Verwüstung von öffentlichen und privatem Eigentum, Durchhaltevermögen [?] und Verletzungen sowie Korruption von Minderjährigen reichen.

Der Staat der während eines Fußballspiels politische Gefangne macht, ist derselbe der Schulen schließt, derselbe der in den Slums tötet und der die Weltmeisterschaft hergeholt hat. Mit diesen Festnahmen hat der Staat weitere Seiten in seine Geschichte geschrieben, es war dieser Tag an dem alle Masken fallengelassen worden, nicht nur die des Staates, sondern auch die der politischen Partein und Gruppen, die den Status Quo erhalten wollen und die an der sogenannten Demokratie und der sogenannten parlamentarischen Repräsentation teilnehmen. An diesem Tag sagte der Staat in so vielen Worten „KRIEG GEGEN DIE LEUTE“, nicht auf dem subtilen Weg, sondern zu allen die zuhörten. In den Slums wissen wir das schon lange, die Demos des Juni/July 2013 versuchten auch zu warnen, aber diesmal war es zur Prime Time und in allen Zeitungen [Letters]. Wo die Bevölkerung sehen konnte, dass derselbe Staat der die Regeln machte, sie gebrochen hat wenn es passte und immer gegen die arme und schwarze Bevölkerung vorging, wie in der gesamten Genoziden Geschichte des Brasilianischen Staates. (8)

Wir laden alle ein, Aktionen in Solidarität mit den Weltmeisterschaftsgefangenen zu Organisieren. Wir können nicht still bleiben, angesichts des Staatsterrorismus der Brasilianischen Regierung und der FIFA Diktatur. Alle wissen um die Bedeutung der Massenausschreitungen die in Brasilien seit dem Juni 2013 bis jetzt auftauchten. Sie sind ein Meilenstein in der Geschichte der Leute, ein Moment des Bruchs mit den Existierenden Strukturen, ein Schrei gegen die vielen Unterdrückungen und die historische Gewalt gegen die Leute. Die Repressiven Kräfte wollen die Empörung der Bevölkerung um jeden Preis eindämmen, indem sie Aktivisten durch Verfolgung verängstigen. Sie wollen die Kontrolle wiedergewinnen und die Leute wieder an ihr elendes alltägliches Leben anpassen. Dabei sind sie gewillt, alle festzunehmen, die sich in diesem Kampf nicht zurückziehen. Unsere Freunde brauchen alle Unterstützung um diesen Kampf zu gewinnen und in den Straßen zu bleiben, in den Versammlungen und den Massenmobilisierungen.

Kein Schritt zurück! Niemand wird allein gelassen! Für das sofortige Ende der Verfolgung!

Liste der Angeklagten;
Elisa Sanzi (Sininho), Luiz Carlos Rendeiro Junior, Gabriel Marinho, Karlayne Pinheiro (Moa), Eloisa Samy, Igor Mendes, Camila Jourdan, Igor D’Iicarahy, Drean Moraes, Shirlene Feitoza, Andressa Feitoza, Leonardo Baroni, Emerson da Fonseca, Rafael Caruso, Filipe Proença, Pedro Freire, Felipe Frieb, Pedro Brandão, Bruno Machado, André Basseres, Joseane Freitas, Rebeca Martins, Fabio Raposo & Caio Silva Rangel

Dezember 2014

Coletivo Anti-carcerário Cruz Negra Anarquista do Rio de Janeiro

http://325.nostate.net/?p=13573

(1) Es erscheint so, das eine 5 Tätige Fahndung durchgeführt wird und dann ist erstmal nicht mehr “höchste Alarmstufe”
(2) “which currently plays the role of the historic Precinct of Political and Social Order”
(3) Geheimdienstabteilung der unter anderem auch Operationen im Zusammenhang mit der „Operation Condor” (siehe Wikipedia) und Verbindungen zu paramilitärischen Todeskommandos nachgesagt werden.
(4) https://de.wikipedia.org/wiki/Brasilien#.C3.84ra_Get.C3.BAlio_Vargas_und…
(5) https://frenteindependentepopular.wordpress.com/
(6) “conspiracy charges” Vermutlich einer 129er (Kriminelle Vereinigung) Anschuldigung nicht unähnlich.
(7) Kommunikationsüberwachung, Postgeheimnis aufheben etc. pp.
(8) “Where the population saw that the same State that creates the laws, breaks them when it pleases, and always made poor and black population throughout the genocidal history of the Brazilian state.”

Nikos Romanos – Solidaritätsaktionen, Liste der Hungerstreikenden in griechischen Knästen

Mittwoch, Dezember 10th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

close.jpgSolidaritätsaktionen mit Niko Romano und den anderen kämpfenden Gefangenen.

Der anarchistische Gefangene Nikos Romanos, der gegenwärtig in kritischem Zustand im Krankenhaus behandelt wird, war seit dem 10. November 2014 im Hungerstreik. Seine Forderung nach Hafturlaub zu Bildungszwecken – worauf er seit September 2014 Anspruch hat – wurde ihm vom griechischen Justizsystem wiederholt verweigert.

-Im Männertrakt von Koridallos haben 75 Häftlinge im E-Flügel am 13. und 14. November das Essen verweigert.

-Der anarchistische Gefangene Yannis Michailidis befindet sich seit 17. November aus Solidarität im Hungerstreik und liegt derzeit in Piräus im Krankenhaus.

-Die anarchistischen Gefangenen Andreas-Dimitris Bourzoukos und Dimitris Politis, festgehalten in Koridallos, hungerstreiken seit dem 1. Dezember.

-Zwei Frauen in der Strafanstalt Neapoli/Lasithi auf Kreta verweigern das Essen seit 4. Dezember.

-Der in Korfu inhaftierte Kämpfer Elias Karadouman hält zwischen dem 5. und 11. Dezember einen symbolischen Hungerstreik ab.

-Am 5. Dezember erklärten in verschiedenen Knästen die kämpfenden Gefangenen Spyros Stratoulis, Sotiris Georgakopoulos, Dimitris Dimitriou, Dimitris Savvidis, Giorgos Moysiadis, Admir Betsani, Ioakim Kourkoulis zusammen mit den inhaftierten Anarchisten Antonis Stamboulos, Rami Syrianos and Tasos Theofilou, solange das Essen zu verweigern bis Niko Romanos Forderungen erfüllt sind.

-Am 6. Dezember verweigerten der Gefangene der „Revolutionären Organisation 17. November“ Dimitris Koufontinas und das anarchistische Mitglied des „Revolutionären Kampf“ Kostas Gournas, als minimalstes Zeichen der Solidarität in ihre Zellen im Höllenloch des Frauentraktes von Koridallos zurückzukehren.

– Die meisten Gefangenen in verschieden Flügeln in Koridallos verweigerten zwischen dem 6. und 8. Dezember jeweils mittags die Rückkehr in ihre Zellen.

-Kommunisten aus der Türkei, eingekerkert in Larissa, verweigerten am 9. und 10. Dezember das Essen.

-Inzwischen befindet sich ein weiterer Anarchist mit den Initialen G.S. im Hungerstreik seit dem 3. Dezember 2014. Der Genosse befindet sich aufgrund von Konstrukten von Zivis im Aghios Stefanos Gefängnis von Patras in U-Haft wegen der Attacke auf die Messolonghi Bullenwache. Er kämpft für seine sofortige Freilassung, gegen Repression, Menschenwächter, gegen Polizeistaat, Minister, Banker und Geschäftsleute: „Das sind die Terroristen, das sind die Räuber!“, so in seinem letzten offenen Brief. Er schickte auch Stärke aus zu allen Hungerstreikenden, die sich gegen die Fesseln der Gesellschaft wehren, „eine Gesellschaft, die auf dem System des Verrats beruht.“

Kraft den Hungerstreikern Nikos Romanos, Yannis Michailidis, Andreas-Dimitris Bourzoukos, Dimitris Politis and Elias Karadouman.

Sofortige Freilassung von G.S.

Solidarität mit allen kämfenden Gefangenen!

Athen: Erste Erklärung vom besetzten Polytechnikum in Exarchia, 1/12/2014

Donnerstag, Dezember 4th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Seit heute, 1. Dezember 2014, ist das Athener Polytechnikum besetzt, um ein Zentrum der Solidarität und des Engagements für den anarchistischen Hungerstreiker Nikos Romanos (seit 10/11/2014) und dem Rest der Genossen, die sich in Solidarität mit Nikos im Hungerstreik befinden – Yannis Michailidis (seit 17/11), Dimitris Politis und Andreas-Dimitris Bourzoukos (seit 1/12), zu werden.

Nikos Romanos wird seit dem 1. Februar 2013, nach der doppelten Enteignung einer Bankfiliale und dem ELTA Postbüro in Velventos, Kozani, vom Staat als Geisel festgehalten. Seine Handlung ist Teil des polymorphen anarchistischen Kampfes gegen all jene, die verantwortlich sind für die Plünderung der gesamten Gesellschaft, die der Staat und das Kapital durchsetzen.

Die politischen Entscheidungen von Nikos Romanos und sein militantes Engagement für den Kampf markieren die Fortsetzung der Revolte im Dezember 2008. Er kämpft für eine Welt ohne Macht, ohne Ausbeutung und Bosse.

Der Kampf der hungerstreikenden Gefangenen um einen Atemzug Freiheit, gegen die Brutalität der Einkerkerung und der stetig zunehmenden Repression des Gefängnissystems (z. B. die Aussetzung und Verweigerung des Urlaubs, der umfassende Gebrauch der Einzelhaft, der Bau von neuen Typ C Maximumsicherheitsgefängnissen) geht Hand in Hand mit dem Kampf aller unterdrückten Menschen gegen die Unterwerfung und Verwüstung unserer Leben.

Diese Besetzung zielt darauf ab/beabsichtigt, neben jeglichem anderen Beispiel des Kampfes, der sich auf die Verteidigung von Nikos Romanos Forderungen (Freistellung vom Gefängnis für Bildungstage) und auf die soziale Befreiung generell richtet, der befreiten Fläche des Athener Polytechnikums die Eigenschaften eines offenen, massiven und streitlustigen Kampffokusses zu verleihen.

AUF DIE STRASSEN DER REVOLTE

SOLIDARITÄT MIT DEN KÄMPFENDEN IM HUNGERSTREIK

SIEG FÜR NIKOS ROMANOS KAMPF

Versammlung des besetzten Polytechnikums
1/12/2014

Ávila Gefängnis, Spanien: Worte der Genossin Mónica Caballero

Mittwoch, November 19th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

Der Staat nennt seine eigene Gewalt Gesetz; die des Individuums Verbrechen. Gesetzesbruch demnach – so wird die Gewalt des Individuums genannt; und nur durch Verbrechen bricht es die Gewalt des Staates, wenn es denkt, dass der Staat nicht über ihm steht, sondern das Individuum über dem Staat.
– Max Stirner

In diesen Tagen, fast 10 Monate nach meiner Einkerkerung in den Gefängnissen des spanischen Staates, musste ich diese Worte an euch liebe Genossinnen und Genossen herausgeben, die ihr für die Abschaffung jeder Autorität und die integrale Entwicklung jedes Individuums kämpft.

Heute ist Anarchismus auf der Sicherheitsebene eine der größten Sorgen vieler westlicher (und einiger östlicher) Staaten; in dieser Hexenjagd auf informelle Antiautoritäre ist alles erlaubt, diese repressive Hysterie ist der Eroberung totaler Befreiung inhärent, sie ist so alt wie die antistaatlichen Ideen. Deswegen erwartet all jene ein kurzzeitiger oder verlängerter Besuch eines der beschaulichen Monumente menschlicher Auslöschung, die versuchen, der herrschenden Ordnung entgegenzutreten oder sie auch nur in Frage zu stellen. In meinem Fall ist der Durchgang durch einige Käfige nichts Neues. Wenn jemand sich entschließt, gegen das Establishment zu kämpfen, ist Bestrafung eine der Konsequenzen. Diese Haltung geht weit über die demokratische Vision von Unschuldig/Schuldig hinaus, die keinen Platz hat in einer, die diese Welt zerstören will, welche auf Gesetzen beruht, an die ich nicht glaube. Ich erkenne keinen Richter an, ihr Gesetz verwandelt mich in eine Sklavin, ihre Justiz macht mich zur Gefangenen.

Im Innern der Gefängnisse kommt der größte Abfall der Gesellschaft ans Licht. Hier, im Innern, wird das Individuum in seinem innersten Wesen zermalmt; Erpressung und Manipulation durch die Tentakel der Macht sind vermischt mit und umgewandelt in soziale Reintegrationsmaßnahmen. Angesichts dieser Maßnahmen ist Kohärenz mein Sieg. Ich selbst zu bleiben, nicht korrumpierbar zu sein und meine Würde zu behalten, ist mein tagtäglicher Kampf.

In diesem politisch-juristisch-polizeilichen Prozess, in dem zunächst gegen eine Gruppe von Genossinnen und Genossen Beschuldigungen vorgebracht wurden und der sich schließlich auf meinen geliebten Genossen und mich konzentrierte, haben die Apparaturen der Macht die verschiedensten Tricks angewandt, von denen einige ein lächerliches Niveau erreichten. Doch die dieses System mit der Muttermilch aufgesogen haben und es zu verewigen versuchen, werden unsere Formen nie verstehen. Formen, die Hierarchien abbauen, die von niemandem Befehle akzeptieren, die wachsen und sich vermehren wie Unkraut in ihrem ruhigen und sterilen Garten. Anarchistische Ideen in ihrer Gesamtheit entwickeln sich in der Komplexität individueller Integrität. Dieses Individuum, das sich frei mit anderen Individuen assoziiert, setzt dieser verrotteten Gesellschaft ein Ende.

Die Formen und Arten, wie sich Individuen Herrschaft entgegenstellen, sind vielfältig und grenzenlos; keine ist besser oder schlechter, sie sind einfach verschieden. Kein Gegner des Staates, der oder die sich als solcher begreift, kann das, was zu tun ist, jemandem aufzwingen, geschweige denn eine Art von Auferlegung zulassen.

Auf dem Weg anarchistischer Konstruktion/Zerstörung besitzen (und wollen) wir keine Art von Handbuch oder Straßenkarte; wir erschaffen ihn tagtäglich mit unseren Genossinnen und Genossen in Affinität. Denjenigen, die glauben, dass wir Antiautoritäre buchstabengetreu den Postulaten einiger “berühmter” Genossen folgen, sage ich, dass sie überhaupt nichts verstanden haben.

Es gab und gibt immer noch eine ganze Reihe von geschätzten compañeros und compañeras, die in allen Zeiten der Menschheitsgeschichte sehr viel zum Kampf gegen die Autorität beigetragen haben; das heißt aber nicht, dass wir ihnen irgendeine Art von Kult widmen.

Liebe Genossinnen und Genossen, liebend gerne würde ich öfter Worte an euch richten, doch in diesen beschränkten Umständen, in denen ich mich befinde, bin ich nicht sicher, ob ich auf diesem Wege noch einmal kommunizieren kann.

Der Prozess gegen uns wird in ein paar Monaten stattfinden; wenn dieser Moment kommt, werde ich versuchen, der Lage gewachsen zu sein und niemals meinen Kopf zu beugen.

Ich sende eine geschwisterliche Umarmung an jene, die ihre Solidarität mit uns zum Ausdruck gebracht haben; jede Geste der Solidarität leuchtet die Schatten dieser kalten Mauern aus.

An die subversiven politischen Gefangenen in den Gefängnissen des chilenischen Staates: ihr seid immer in meinen Gedanken präsent; obwohl ich so weit von euch entfernt bin, bin ich bei euch.

Und an euch, frei gewählte Brüder und Schwestern: wir werden bald wieder Blicke austauschen.

Offene Hand dem Genossen und der Genossin, geschlossene Faust dem Feind!
Tod dem Staat und lang lebe Anarchie!

Mónica Caballero Sepúlveda
Anarchistische Politische Gefangene
Ávila Gefängnis, September 2014
vom spanischen Staat dominiertes Gebiet

(Anmerkung der Transkription: Diese Worte wurden von Mónica Anfang September geschrieben und hätten schon vor mehr als einem Monat veröffentlicht werden sollen, doch erreichten sie uns aus unbekannten Gründen erst jetzt, Ende Oktober.)

Griechische Gefängnisse: Anarchistischer Genosse Nikos Romanos erklärt Hungerstreik ab 10. November 2014

Freitag, November 14th, 2014

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

ANKÜNDIGUNG DES HUNGERSTREIKS

Ersticken für einen Atemzug Freiheit.

Im vorigen Frühling beteiligte ich mich vom Gefängnis aus an Aufnahmeprüfungen verschiedener Universitäten und wurde an einer Fakultät in Athen angenommen. Ihren Gesetzen entsprechend habe ich seit September 2014 das Recht auf Bildungsurlaub, um ab dem Beginn des Semesters regelmäßig an Lehrveranstaltungen teilnehmen zu können.

Wie erwartet trafen meine Anfragen hierfür auf taube Ohren, was mich dazu bringt, meiner Forderung nach Hafturlaub Nachdruck zu verleihen, indem ich meinen Körper als Barrikade benutze.

An dieser Stelle scheint es mir notwendig, meine fundamentalen Beweggründe zu erläutern, um den Kontext meiner Entscheidung zu zeigen.

Gesetze werden, außer Instrumente zur Kontrolle und Repression zu sein, auch dafür angewendet, Gleichgewichte – auch Sozialverträge genannt – aufrechtzuerhalten, sozio-politische Wechselbeziehungen wiederzugeben und teilweise dafür, bestimmte Positionen für die Führung des sozialen Krieges zu bilden.

Deswegen möchte ich meine Entscheidung so deutlich wie möglich machen: Ich verteidige nicht ihre Legitimität; im Gegenteil, ich verwende das politische Mittel der Erpressung, um Atemzüge der Freiheit aus den vernichtenden Bedingungen der Einkerkerung zu gewinnen.

An dieser Stelle kommt die Frage auf, was unsere Forderungen in Gefangenschaft betrifft. Es sollte als selbstverständlich gelten, dass es unter solchen Bedingungen immer Widersprüche gegeben hat und geben wird. Beispielsweise als wir uns, obwohl wir fanatische Feinde aller Gesetze sind, an dem massiven Hungerstreik der Gefangenen gegen das neue Gesetz für Hochsicherheitsgefängnisse beteiligt haben. Viele Genossen haben in ähnlicher Weise über ihre Haftbedingungen verhandelt (gegen „rechtswidrige“ Untersuchungshaft, gegen Leibesvisitation, für den Verbleib in einem bestimmten Gefängnis) und ihren Körper als Barrikade benutzt, und es ist eine gute Sache, die sie gemacht haben.

Dann kommen wir zu der Schlussfolgerung, dass wir unter solchen Umständen oft gezwungen sind, in einen strategischen Krieg der Positionen zu treten, was in unserer Situation ein notwendiges Übel ist.

Schon im Titel dieses Textes habe ich den politischen Charakter meiner Entscheidung angegeben, was die Möglichkeit einer neuen Kampffront eröffnet, jetzt, da wir alle uns an einem sehr kritischen Punkt befinden.

„Poesie ist die Kunst, die bleibt. Sie ist weiterhin unbezwungen, wenn schon alle Diskurse der Ordnung des Substanzlosen unterworfen sind; wenn jedes Wort sorgfältig desinfiziert und dekoriert ist, einer Marquise am Hof gleich, die mit dem Prinzen im Bett landet, so unheimlich ihr das auch scheinen mag, die sich anständig gibt und behauptet, Tugenden zu besitzen, die sie schon längst verloren hat im Sumpf von Kompromiss und Prostitution. Poesie ist inkompatibel oder sie ist keine.“ (Jean-Marc Rouillan)

Genossinnen und Genossen, wir sind jetzt schon seit geraumer Zeit eingemauert. Von den Polizeiblockaden und Antiterror-Pogromen bis zu den Vorständen der Wirtschaftswissenschaft, die jene auslöschen, welche nicht in ihre Statistiken passen; von den griechischen Industriellen, die sich gegen den Angriff multinationaler Giganten durch die Unterstützung des Spätsozialismus der Syriza-Partei wehren, bis zum Ausnahmezustand, in dem Politiker das Kostüm der Ultra-Patrioten anprobieren, allzeit im Dienst für das Wohl des Landes; von den Bullen und der Armee, deren Waffen und Ausrüstung auf dem neuesten Stand sind, um Rebellionen zu unterdrücken, bis zu den Maximumsicherheitsgefängnissen.

Lasst uns die Dinge beim richtigen Namen nennen: was der Staat sich zunutze macht, ist nichts anderes als die Passivität, die sich als Normalzustand etabliert hat.

Bald wird es zu spät sein, und die Macht wird ihren Zauberstab halten und nur mit jenen ein Nachsehen haben, die unterwürfig vor ihrer Allmacht knien.

Das System sieht eine Zukunft vor, in der Revolutionäre in „Intensivbehandlungen“ von „Korrektionsanstalten“ lebendig begraben und früher oder später körperlich, seelisch und moralisch zerstört sind.

Ein innovatives Museum menschlichen Horrors, in dem lebende Ausstellungsstücke gezeigt werden mit Schildern um den Hals: „Ein zu vermeidendes Beispiel“, und in dem alle sadistischen Absichten der Macht an menschlichen Versuchskaninchen getestet werden.

Jede und jeder kann eine Antwort auf Dilemmas vorschlagen und eigene Entscheidungen treffen. Entweder Zuschauer in abgeschiedenen Sesseln, die ein kastriertes Leben führen, oder Akteure der Ereignisse, die den Lauf der Geschichte bestimmen.

*

In jener Nacht hielten wir den Blick auf den Horizont gerichtet und sahen viele Sternschnuppen, die ihre eigenen chaotischen Bahnen zogen. Und wir zählten sie wieder und wieder, wir wünschten uns etwas, wir rechneten uns die Chancen aus. Wir wussten, dass unser Wunsch nach einem freien Leben über all das hinwegsteigen musste, was uns unterdrückt, uns ermordet, uns zerstört, so tauchten wir ins Leere genau so wie die Sternschnuppen, die wir beobachtet hatten.

Seitdem sind unzählige Sterne gefallen; vielleicht ist es an der Zeit, dass unser Stern fällt, doch wer weiß? Wenn wir vorgefertigte Antworten parat hätten, wären wir nicht zu dem geworden, was wir sind, sondern zu selbstsüchtigen Bastarden, die anderen Menschen beibringen, wie sie zu Nagetieren werden, die sich gegenseitig auffressen, so wie es heute normal ist.

Wenigstens sind wir immer noch unversöhnlich und haben einen starken Willen wie die Leute unseres Schlags. Und jene von uns, die ihre Augen im Schmerz geschlossen haben und weit gereist sind, halten auch weiterhin ihren Blick fest auf den Nachthimmel gerichtet, den wir beobachteten. Und sie sehen uns zu, wie wir fallen, schöne und leuchtende Sterne. Jetzt sind wir an der Reihe. Jetzt, ohne zu zögern, fallen wir.

Ich trete am Montag, den 10. November 2014 in Hungerstreik. Keinen Schritt zurück, mit Anarchie für immer in meinem Herzen.

Verantwortlich für jeden Tag des Hungerstreiks und was immer von diesem Punkt an geschieht, ist die Gefängnisleitung, vor allem der Staatsanwalt Nikolaos Poimenidis, der Direktor Charalambia Koutsomichali und Assistent der Sozialarbeit.

SOLIDARITÄT HEISST ANGRIFF

PS. An alle Sessel„kämpfer“, professionelle Humanisten, „sensitive“ Intellektuelle und spirituelle Persönlichkeiten, im voraus: Und Tschüss!

Nikos Romanos
Dikastiki Filaki Koridallou, Ε Pteryga
(Haftanstalt Koridallou, Ε-Flügel)
18110 Koridallos, Athen, Griechenland
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gr, en, es, pt, fr, tr, it

(das Zitat stammt aus Rouillans „Lettre à Jules“)

Warm-up für die Antiknasttage: Film + Diskussion

Sonntag, November 2nd, 2014

Donnerstag, 06.11.: Film + Diskussion im Politbeisl (EKH), 20:00 Uhr

Bei diesem PolitDiskuBeisl werden zwei Filme gezeigt- „TIME AND TIME AGAIN“ und „I’m You You’re Me“. Im Anschluss wollen wir darüber diskutieren.

„TIME AND TIME AGAIN“ (1986) ist ein Film der sich mit dem Leben von Frauen in Knästen allgemein und im speziellen mit dem Frauenknast in Holloway/London auseinandersetzen. In vier Interviews sprechen Frauen über gewaltvolle Erfahrungen (z.B. Rassismus, Zwangspsychiatriesierung, Isolationshaft,…) und ihren Widerstand als Ex-/Gefangene. Außerdem wird die Notwendigkeit von organisiertem Widerstand und solidarischen Strukturen, die Frauen im Knast und danach unterstützen, sichtbar.

In Bedford Hills/New York State, dem bekannten Hochsicherheitsgefängnis für Frauen haben Gefangene unter dem Motto ‚each one teach one‘ eine Selbsthilfe-Organisation aufgebaut. „I’m You You’re Me“ beschäftigt sich mit der Entstehung und den Aktivitäten von ACE (AIDS Counceling and Education program), aber vorallem wegen den starken, persönlichen Erzählungen von HIV-positiven Frauen und Frauen mit AIDS ist dieser Film sehenswert.

Statement zu den Antiknasttagen – von Manfred ‘Iceman’ Peter

Sonntag, November 2nd, 2014

(gefunden auf: antiknasttage2014.noblogs.org)

Man kann dem politischen Mainstream in Europa nicht viel entgegen setzen, jedoch dürfen wir Antiknast- und Psychiatrie Aktivisten nicht aufgeben, unsere Arbeit konstruktiv, produktiv und möglichst effizient in die Köpfe des Otto-Normal-Bürgers zu pflanzen. Das heißt für uns ohne Unterlass weiter zu machen und der europäischen ‘Demokratur’ und anderswo ein Schnippchen zu schlagen.

Gewählte Vollstrecker, Polizei, Überwachung, Psychiatrien und Knäste sind einige der Werkzeuge die dazu dienen, uns unter Kontrolle und gefügig zu halten. Ihr alle da draußen seit gemeint: Wehrt Euch – beugt Euch nicht – arbeitet für mehr Freiräume für alle; Resignation und Ohnmacht wären keine guten Berater. Nehmt mutig den Kampf gegen repressive, ausbeutende und unterdrückende Strukturen auf und fordert weiterhin eure Rechte und die Rechte der Schwächsten innerhalb der Gesellschaft in Europa.

Ich sitze nun seit 23 Jahren im Vollzug, das ist die Hälfte meiner Lebenszeit – aber brechen konnten ‘die’ mich niemals. Sie hatten sogar versucht mich zu töten. Fakt ist, es ist den Schergen nicht gelungen! Solange ich lebe, werde ich mich gegen das System wenden und biete die Stirn!

Revolutionäre Grüße nach Wien
an alle schwarzen Wölfe
-Iceman-
Manfred Peter

Thomas Meyer-Falk – Beitrag zu den Antiknasttagen

Sonntag, November 2nd, 2014

Vielen von uns ist das ganz spontan und längst bewusst: Gefängnisse sind Orte das Verfalls. Ethisch, menschlich, moralisch und kulturell. Dort wird keine Lust auf Leben, Freiheit, Menschlichkeit vermittelt, sondern die Wärter*innen und sonstigen Beschäftigten, behandeln die Inhaftierten wie tote Gegenstände, sie verwalten Menschen wie Stückgut in einem Lagerhaus.
Knäste also sind nekrophile Orte.

Erst vor wenigen Wochen verhungerte in Deutschland ein Insasse, der seit mehreren Jahren in Isolationshaft gehalten wurde, nachdem er 2012 einem Wärter mit einem Kopfstoß das Nasenbein brach.

Koala Rosmane wurde nur 33 Jahre, er stammte aus Burkina Faso, wo er als Kindersoldat zwangsrekrutiert wurde.

Nach seinem Tod erhob ein Rechtsanwalt Anschuldigungen gegen die zuständige Leitung der Haftanstalt, da es dort ein rechtsextremistisches Netzwerk gebe. Überraschenderweise wurde der Gefängnisdirektor, Thomas Müller nach dem Tod von Koala Rosmane suspendiert.
Sehenden Auges hatte man ihn sterben lassen.

Dies mag illustrieren was wir uns unter einem nekrophilen Ort vorzustellen haben.

Wir setzen dem unsere Liebe zur Freiheit entgegen, zum Leben, zur Vielfalt und Buntheit. Der Kampf für Freiheit bedeutet sicher auch, Opfer zu bringen, denn die Staatsmacht tut alles, um weiterhin die Kontrolle zu behalten.
Freiheit wird einem nicht gegeben, wir müssen sie uns nehmen, sie erkämpfen und verteidigen.

Wenn sie uns dann in ihren Knästen einsperren, versuchen mundtot zu machen, und das mit allen Mitteln, ist eine solidarische Bewegung vor den Knastmauern überlebenswichtig.

Für das Leben und die Freiheit!

Thomas Meyer-Falk
zur Zeit: JVA Freiburg

Antonis Stamboulos beendet Hunger- und Durststreik

Freitag, Oktober 17th, 2014

Am 11. Oktober beendete Antonis Stamboulos seinen Hunger- und Durststreik. Nach fast 5 Tagen des Protestes wurden seine Forderungen nicht erfüllt, er bleibt demnach im Gefängnis von Larissa eingekerkert. Im Folgenden ein kurzer Auszug seines letzten offenen Briefes:

[…] Heute, da die Solidaritätsbotschaften bis ins Innere des Gefängnisses dringen können und weil die Folgen meiner Verweigerung von Wasser und Nahrung lebensbedrohlich geworden sind, habe ich beschlossen, meinen Streik abzubrechen und auf solche Momente zu warten, wenn die Umstände einen stärkere und effektivere Koordinierung derer innerhalb und außerhalb der Gefängnismauern zulassen. Wir müssen unsere Kräfte für die kommenden Kämpfe aufrechterhalten. […]

Andreas Krebs – Nach Hamburg verlegt…

Freitag, Oktober 17th, 2014

Seit Dienstag, dem 13.10.2014 ist Andreas Krebs in einem neuen Knast:

Justizvollzugsanstalt Billwerder

Dweerlandweg 100

22113 Hamburg

Eine Woche lang dauerte seine Verlegung von Aschaffenburg nach Hamburg…