Am 10. März 2020 beschloss der Gefängnisaufsichtsrat, die Bewegungsfreiheit von Lisa einzuschränken, da sie die den offenen Vollzug („tercer grado“, d.h. tagsüber, am Wochenende und an anderen Tagen konnte sie den Knast verlassen) „genoss“, indem er den Paragraphen 100,2-anwandte. Ein Paragraph, der das Verlassen des Knastes an Wochenenden und unter der Woche verweigert, wenn es nicht aus Arbeitsgründen gerechtfertigt ist.
Diese Entscheidung ist das Ergebnis der Berufung, die die
Staatsanwaltschaft der Audiencia Nacional [Nationales Gericht] im
vergangenen November mit der Forderung nach einer Rückkehr in den
„segundo grado“ (oder keine Chance, aus dem Gefängnis zu kommen)
eingelegt hat, wobei sie sich darauf berief, dass die Gefährtin ihre
antikapitalistische und anarchistische Ideologie nicht verleugnet hatte.
Der Anwalt von Lisa legte Berufung ein.
Freiheit für Lisa und für alle! Feuer allen Knästen!
Unser Gefährte Garbiel, der am 25. Januar in Portugal verhaftet wurde, befindet sich noch immer in den Zellen der Justiz von Porto und wartet auf eine mögliche Auslieferung. Sein Prozess startete am 27. Januar, der zweite Teil hat noch nicht begonnen, wird aber in den nächsten Tagen stattfinden. Bis wir etwas Anderes mitteilen, bleibt die Adresse um Gabriel zu schreiben unverändert (Gabriel Pombo Da Silva, EPPJ Porto, Rua Assis Vaz 109, 4200-096 Porto, Portugal).
Die Klandestinität des anarchistischen Gefangenen Gabriel Pomba Da Silva ist nach etwa eineinhalb Jahren am Samstag, den 25. Januar 2020, beendet worden. Er wurde auf portugiesischem Territorium, aufgrund eines internationalen Haftbefehls mit einer angeblichen Reststrafe von mehr als zehn Jahren verhaftet (eine persönliche Rache, die in ein juristisches „Detail“ umgewandelt wurde).
Gabriel trug weiterhin mit seinen Schriften zum anarchistischen Kampf bei. Er ist derzeit in einer Zelle der Justizpolizei in Porto eingesperrt und wird am Montag in den Gerichtssaal gebracht, wo über seine Auslieferung nach Spanien entschieden wird.
Unsere Gefährtin Lisa Dorfer, die wegen Bankraubes verurteilt wurde, ist wieder verlegt worden und sitzt jetzt im offenen Vollzug im Frauenknast von Barcelona, spanischer Staat, hier ihre neue Adresse:
Lisa Dorfer Centre Penitenciari de Dones de Barcelona – Wad-Ras Carrer Doctor Trueta 84 08005 Barcelona, Spanien
Tags: Gefangene, Lisa, Spanien Posted in Gefangene, News | Kommentare deaktiviert für [Spanien] Neue Adresse der anarchistischen Gefährtin Lisa Dorfer
Am Montag, dem 27. Januar 2020, begann auf portugiesischem Boden der Prozess gegen unseren Gefährten Gabriel, wobei sich in der ersten Phase zusammenfassend folgendes ergab.
Portugal hat bisher die Aussetzung der Auslieferung an den spanischen Staat akzeptiert, und die Verteidigung hat etwa 20 Tage Zeit, um Unterlagen einzureichen, die die Nichtauslieferung untermauern
Die Verteidigung hat die Berechnung der Reststrafe, die der spanische Staat auf unseren Gefährten verhängt, nämlich 16 Jahre, sofort angefochten! Ohne zu sehr ins juristische Detail zu gehen, kann man aus den Unterlagen ersehen, dass es sich um eine „gesetzliche Rache“ handelt (aber welche staatliche Rache ist das nicht?).
Anfang November 2019 begann der Prozess gegen den Gefährten Rodrigo Lanza, der beschuldigt wurde, sich gegen den bekannten Nazi Victor Lainez verteidigt und ihn getötet zu haben.
Nach fast zwei Jahren Untersuchungshaft stand Rodrigo [Anmerkung: ab dem 4. November 2019 für insgesamt 12 Verhandlungstage] vor dem Provinzgericht in Saragossa. Die Staatsanwaltschaft forderte Schadensersatz in Höhe von 155.600 Euro und eine 25-jährige Haftstrafe wegen „vorsätzlichen, heimtückischen Mordes aus Hass“. Der Bruder von Lainez, Javier Laínez, verkündete öffentlich seine wahren Gedanken, als er sich auf diese Nacht und seinen Bruder bezog: „Ich wünschte, mein Bruder hätte das Messer – wie die Verteidigung des Angeklagten behauptet – bei sich gehabt und ihn 70 Mal damit erstochen „.
Tags: Prozess, Spanien Posted in Gefangene, News, Prozess | Kommentare deaktiviert für [Spanien] Prozess gegen den Gefährten Rodrigo Lanza – Freispruch wegen Mordes
Solidaritätsaufruf zur Unterstützung eines Antifas der des Mordes an einem Nazi in Spanien beschuldigt wird
Rodrigo Lanza wird vom 4. bis 11. November wegen Mordes aus „niederen Beweggründen“[1] in einem Besonders schweren Fall vor Gericht stehen.
# Eine „schlecht gelaufene“ Schlägerei.
Am 8. Dezember 2017 kommt es in einer Kneipe in Saragossa zu einer Diskussion zwischen Rodrigo et Víctor Láinez. Letzterer ist ein Stadtbekannter Nazi [2] und unter anderem Mitglied bei den Falangisten. Auf seinen Hosenträgern sind Spanienflaggen zu sehen, das Symbol der spanischen Skinheads, er tritt aggressiv auf.
Am 4. November 2019 fängt der Prozess gegen den Gefährten Rodrigo Lanza an, der im Dezember des Jahres 2017 verhaftet wurde und beschuldigt wird einen Faschisten nach einer Auseinandersetzung in der Nähe einer Kneipe ermordet zu haben.
Rodrigo, sowie sein Umfeld, haben immer darauf aufmerksam gemacht, dass die Tat des Gefährten gegen ein elendigen faschistischen Überfall, innerhalb des Rahmens einer Selbstverteidigung stattfand.
Vor einigen Tagen erhielten wir ein Interview von Lisa, was sie mit einer Gefangenen der Organisation ETA in einem Knast in Madrid über Klandestinität geführt hat. Sie bat darum, dieses zu veröffentlichen. In diesem Interview wird im Zusammenhang mit der baskischen Bevölkerung das Wort Volk verwendet. Wir bitten darum dieses Wort im baskischen Kontext zu verstehen, was nichts mit Rassismus, jeglicher „Blut und Boden“ Rhetorik zu tun hat. Die revolutionäre und nationale Befreiungsbewegung im Baskenland, sieht all jene als Bask*innen, die sich als solche fühlen, begreifen und sehen, fernab von ihrer Herkunft und Abstammung.
Am frühen Morgen des 13. Mai brach eine Anti-Riot-Einheit in unsere Häuser und den anarchistischen Raum La Amboscada ein – drei Wochen nach seiner Einweihung – zusammen mit der Gruppe 21 der Brigada Provincial de Información de Madrid (Anm.d.Ü., sowas wie die PMS-politisch motivierte Straftaten, Einheit der Bullen in Berlin), die sich ausschließlich der Überwachung und Jagd von Anarchist*innen widmet.
Tags: Repression, Solidarität, Spanien Posted in News, Repression | Kommentare deaktiviert für [Spanien] DANKE GEFÄHRT*INNEN. In Zusammenhang mit den Verhaftungen am 13. Mai.
Seit dem 1.Mai 2019, befindet sich eine Gruppe von Gefangenen im spanischen Staat im Hungerstreik. Es gibt mehrere Texte von den Gefangenen, wie ein gemeinsames Kommuniqué der Gefangenen, in denen mehrere Forderungen gestellt werden, die wir ins deutsche übersetzt haben.
Um die 30 gefangene Personen aus verschiedenen Knästen im Staat, fangen diesen 1. Mai einen kollektiven Hungerstreik an. Dadurch wird eine Reihe von Forderungen mit 14 Punkten verteidigt. Letztes Jahr fand auch so ein Hungerstreik statt, da gab es eine Forderung mit 12 Punkten, zu diesen wurden zwei weitere hinzugefügt. Durch diese Punkte, verlangen die Gefangenen das Respektieren ihrer allgemeinen Rechte, während sie sich in der Gefangenschaft befinden.
Tags: Gefangene, Hungerstreik, Spanien Posted in Gefangene, Knast, News | Kommentare deaktiviert für [Spanien] Gefangene im Kampf, über den kollektiven Hungerstreik seit dem 1. Mai 2019
Wie wir gestern berichteten, wurden in Madrid zwei Anarchist*innen verhaftet. Beide wurden heute Mittag freigelassen. Es musste für beide keine Kaution hinterlassen werden, genauso wenig gibt es bis jetzt irgendwelche Vorsichtmaßnahmen die für sie eingesehen wären, wie z.B., wöchentlich mehrere Male in einer Polizeiwache zu unterschreiben, Entzug des Reisepasses. Der Fall wird vor der Audiencia Nacional gehandelt, die sich mit Terrorismus befasst. Die Akten sind auch geschlossen und die Anwälte, weder die Angeklagten wissen worum es genau geht, außer dass es sich um Terrorismus handelt.
Heute am 13. Mai fanden im Kiez von Tetuán, Madrid, eine neue anti-terroristische Operation gegen Anarchist*innen statt.
Das anarchistische besetzte Zentrum „La Emboscada“ (Hinterhalt), welches vor kurzem besetzt worden ist und eine weitere besetzte Wohnung, wurden von der Informationsbrigade der Polizei und einer Hundertschaft von der Antiterroreinheit durchsucht. Die beiden Räume befinden sich im besagten Kiez von Tetuán, welches im Zentrum von Madrid liegt. Bis jetzt fanden im Laufe dieser Operation die Verhaftung von zwei Anarchist*innen statt.
Tags: Repression, Spanien Posted in News, Repression | Kommentare deaktiviert für [Spanien] Erneuter repressiver Schlag gegen die anarchistische Bewegung im spanischen Staat
Letzter Text der Reihe. Reflektion über die anarchistische Bewegung auf der iberischen Halbinsel vor ungefähr 22 Jahre…
Einleitung von der Soligruppe für Gefangene zu dem Text „Epidemia de la Rábia“
Allererstens, danke an alle die mit der Korrektur geholfen haben. Die Übersetzung von diesem Text war an einigen Stellen mehr als eine Herausforderung. Trotzdem hat es viel Spaß gemacht.
Tags: Isolationshaft, Repression, Spanien Posted in Knast, News | Kommentare deaktiviert für [Spanien] Die Isolationshaft und die Geschichte der Repression in Spanien | Teil 9 – Die Epidemie der Wut
Am Mittwoch dem 13. März ging die Nachricht um, dass unsere Freundin und Gefährtin Lisa, nach Katalonien – um genau zu sein, in den Knast Can Brians I – verlegt worden sei.
Da der Knastkomplex dort aus zwei Knästen besteht, nämlich Can Brians I und II, und wir uns auch nicht sicher waren wo genau sich Lisa befand, mussten wir bis heute mit der Nachricht warten, um die genaue Adresse zu verkünden. Denn auf Indymedia Barcelona wurde ihre neue Adresse veröffentlicht.
Für mich schmeckt alles nach Metall, für mich riecht alles nach Asphalt
(und Desinfektionsmittel)
diese tosende Stille, die mich auffrisst,
diese Leere, die mich erfüllt.
In der Nacht auf den 18. Februar wurde im Quartier Usera ein ‚Bankia‘-Bankomat angezündet. Diese kleine Aktion ist ein Zeichen der Ermutigung für Lisa, kürzlich von Deutschland nach Madrid verlegt, für die Verfolgten des G20, für die seit dem 30. Oktober in Madrid eingesperrten Gefährt*innen – wegen der Brandstiftung an einem anderen Bankomat von ‚Bankia‘ angeklagt – für die Gefährt*innen aus Italien, die kürzlich von weiteren Operationen gegen das anarchistische Milieu in Turin und Trient getroffen wurden sowie für die vor Gericht stehenden Gefährt*innen der Operationen Scripta Manent und Panico.
Nachdem Lisa am 21.12.2018 von Willich nach Madrid ausgeliefert wurde und sich in Isolationshaft befunden hat, haben wir vor einigen Tagen einen Brief von Ihr erhalten, wo Sie uns mitteilt, dass Ihre Postkontrolle endlich aufgehoben wurde und Sie jetzt im Normalvollzug in Madrid ist. Ihr geht es gut und ist stark.
Am 13. April 2016 überfielen die Mossos d’Esquadra (katalanische Polizei) in Zusammenarbeit mit der deutschen Polizei drei Häuser in Barcelona und nahmen zwei Gefährtinnen fest, die beschuldigt wurden eine Filiale der Pax Bank (im Besitz des Vatikans) in Aachen, Deutschland enteignet zu haben. Die anschließende Gerichtsverhandlung führte zum Freispruch einer Gefährtin und zu einer 7,5 jährigen Gefängnisstrafe für Lisa, eine Gefährtin die sich sehr aktiv in anarchistischen, feministischen und antirassistischen Kämpfen in Barcelona engagiert.
Von der Soligruppe für Gefangene übersetzt und ergänzt
„Ich weiß dass wir mehr Lärm als sie machen werden, dass unsere Bänder und Solidarität weiter als ihre Mauern und Medien gehen. Ich glaube jetzt mehr als denn je an die legitime Selbstverteidigung, an den Antifaschismus, an meine Brüder und Schwestern auf den Straßen, an unsere Kämpfe, an meine Familie, an meine Prinzipien.“ -Rodrigo LanzaIm Dezember 2018 forderte die Staatsanwaltschaft und die Kläger eine Haftstrafe von 25 Jahre gegen Rodrigo Lanza, der beschuldigt wird vor einem Jahr einen Nazi ermordet zu haben, nachdem sich Rodrigo gegen einen Angriff von diesem verteidigte.
Am Freitag den 21. Dezember ist unsere Freundin und Gefährtin am Ende nach Spanien verlegt worden.
Seit der Verurteilung von Lisa war bekannt, dass sie ihre Strafe in Spanien absitzen wollte. Nun ist der Tag angekommen. Sie wurde nämlich am Freitag von der JVA Willich II nach Spanien überführt, wo sie vorerst im Knast von Madrid, Soto der Real, hingebracht wurde. Dies heißt aber nicht dass sie dort bleiben wird, das Verlegen in andere Knäste ist in Spanien das übliche. Wie wir auch wissen, sitzt sie in FIES (Isolationshaft).
In der Nacht vom 11. auf den 12. November wurden 20 ATMs (Geldautomaten) im Norden von Madrid mit Hämmern sabotiert. Mögen anarchistische Aktionen mit jedem Schlag des Staats multipliziert werden. Diese Solidarität ist mehr als bloße Worte. Grüße an die Betroffenen der Repression vom 29. Oktober für andere Angriffe auf Bankinstitutionen. Stärke und Zuneigung für unsere Gefährtin Lisa, die vom deutschen Staat für einen Bankraub in Aachen festgehalten wird.
Am vergangenen Montag, den 29. Oktober 2018 haben Beamte der Brigada de Información zwei anarchistische Gefährt*innen in Madrid in ihren Wohnungen verhaftet, da sie angeblich einen Brandanschlag auf einen Geldautomaten in der Vallekas Nachbarschaft während der Aktionswoche zum Jahrestag der Festnahme der Gefährtin Lisa durchgeführt haben sollen. Lisa wird beschuldigt, eine Bank überfallen zu haben und sitzt momentan in Deutschland ihre siebenjährige Haftstrafe ab.
In Murica, Spanien, wurden sechs Anarchist*innen von der Spanischen Nationalpolizei verhaftet, da sie angeblich für mehrere Sprengstoff- und Brandanschläge auf Infrastruktur, unter anderem auch Hochspannungsmasten, verantwortlich sein sollen. Die sechs Anarchist*innen sind zwischen 21 und 27 Jahre alt und werden des Besitzes, der Aufbewahrung und des Handels mit Sprengstoff und Sachbeschädigung beschuldigt. Diese Operation folgte einer Festnahme und Durchsuchung die im Juni dieses Jahres in der Stadt Molina de Segura (Region Murica) stattfand, bei der ein/eine junge*r Anarchist*in festgenommen und Sprengstoff beschlagnahmt wurde. Dreißig Aktionen, die sich in den verwendeten Materialien sowie den ausgesuchten Zielen ähnelten, fanden in Murica statt. Die sechs angeklagten Anarchist*innen werden für die letzten neun Aktionen angeklagt.
Madrid. Die Polizei in Spanien hat zwei mutmaßliche Teilnehmer der Proteste gegen den »G 20«-Gipfel im vergangenen Jahr in Hamburg aufgespürt. Es handele sich um einen Engländer und um einen Spanier, die bei Hausdurchsuchungen in Madrid und Palencia als mutmaßliche Angehörige von »gewalttätigen anarchistischen Kreisen« identifiziert worden seien, teilte die Nationalpolizei am Freitag mit.
Die Aktionen seien in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt erfolgt und eine Fortsetzung der Großoperation vom 29. Mai dieses Jahres mit Durchsuchungen in Italien, Spanien, Frankreich und der Schweiz, so die spanische Polizei. (dpa/jW 20.10.18)
Einige Gefangene aus verschiedenen spanischen Gängnissen haben einen neuen Hungerstreik begonnen. Während des letzten Hungerstreiks am 1. Mai, erhielten sie keine Aufmerksamkeit von Medien oder der Gesellschaft. Deshalb riskieren sie erneut ihr Leben, um die Rechte zu erhalten, die sie (sogar gesetzlich) haben und um wenigstens im Gefängnisalltag etwas weniger brutalen Bedingungen ausgesetzt zu sein. Außerdem ist das Ziel, aufzuzeigen, das das Gefängnis nicht die Lösung ist, sondern Teil des Problems: Ein Platz, wo Menschen eingeschlossen sind, die nicht mit dem System einverstanden sind oder die dafür nicht produktiv sind.
Während der Internationalen Solidaritätswoche mit den Anarchistischen Gefangenen wurden mehr als ein Dutzend Geldautomaten in verschiedenen Stadtvierteln von Madrid sabotiert.Die Werkzeuge für diese Art von Sabotage sind einfach und schnell: Hämmer und Sprays.
Wir verstehen Solidarität als die Kontinuität des Kampfes, der unsere Gefährt*innen in Staatsgefängnisse gebracht hat. Anarchistische Solidarität ist viel mehr als nur ein geschriebenes Wort oder eine Unterstützungsarbeit mit den Gefangenen. Diese Solidarität verwirklicht sich im Angriff auf die Strukturen des Kapitalismus und des Staates und versucht den Konflikt durch direkte Aktionen zu vertiefen.
Hier den letzten Artikel, den wir in der Nummer 415 der Gefangenen Info veröffentlicht haben.
Von der Soligruppe für Gefangene
Columna
Am 13. November 2013 fand die Operation Columna statt. Der Richter Velasco von der Audiencia Nacional ordnete die Verhaftungen von fünf Anarchist*innen an, wegen dem Antiterrorgesetz. Vorwurf war das Deponieren eines Sprengsatzes im Dom von Zaragoza. Es entstand ein Sachschaden und eine Person wurde leicht verletzt. In dem Dom befindet sich eine Darstellung der Jungfrau Maria, die auch die Schutzheilige der Hispanität („Ideologie der Konservativen diesseits und jenseits des Atlantik, (die) im Wesentlichen rückschrittlich-nostalgisches, auf geistig-kultureller Ebene sich in hohler Rhetorik erschöpfendes Programm des längst obsoleten Imperialismus und Kolonialismus“) ist.
Die verhafteten Personen wurden auch beschuldigt, Mitglieder des „Aufständischen Kommandos Mateo Morral“ zu sein, der sich für den Anschlag, mittels eines Bekenner*innenschreiben, auf den Dom verantwortlich machte. Seit dem ersten Moment wurde diese Gruppe von den Medien, der Polizei und der Staatsanwaltschaft, mit der GAC sowie auch mit der FAI-FRI in Verbindung gebracht. Jahre zuvor, versuchte die Polizei, die Medien, die Staatsanwaltschaft und die Richter*innen, jeden Widerstand in Zusammenhang mit der bewaffneten Gruppe ETA in Verbindung zu bringen. Ab der Operation Columna, wurde ein neuer Akzent gesetzt, alles war nur noch GAC, FAI-FRI und anarchistischer Terrorismus seitens insurrektionaler Anarchist*innen.
Von den fünf Beschuldigten, wurden drei freigelassen und die beiden chilenischen Anarchist*innen – Mónica und Francisco – wurden in U-Haft eingesperrt. Jahre zuvor, während sie noch in Chile lebten, waren beide Mitangeklagte bei dem großen Verfahren gegen die anarchistische Bewegung die den Namen Caso Bombas (Bomben Fall) trug. Insgesamt wurden 14 Anarchist*innen bei diesem Verfahren verhaftet, die für eine Reihe von Anschlägen verdächtigt wurden, 2012 wurden sie freigesprochen.
Am Anfang verlangte die Staatsanwaltschaft 44 Jahre für jeden einzelnen, davon waren neun Jahre für die Mitgliedschaft in einer terroristischen Gruppe, zwölf Jahre für Verletzungen im Gehör eines Opfers im Pilar und 18 Jahre für terroristische Schäden (Sprengung eines Artefaktes im Dom). Sie wurden im März 2016 letztendlich für eine Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt und am 19. Oktober 2016 fand das Berufungsverfahren gegen Francisco und Mónica statt, wo ihr Urteil auf 4,5 Jahre reduziert wurde.
Am 30. Januar 2017 entschieden sich die spanischen Behörden beide abzuschieben. Was im März desselben Jahres auch passierte. Nach dem spanischen Gesetzbuch werden alle ausländischen Bürger*innen, die einen irregulären Aufenthalt in Spanien haben und ein Urteil von mehr als einen Jahr und nicht länger als sechs Jahre haben, des Landes verwiesen. (mehr …)
Freispruch für die 6 Mitglieder anarchistisch-veganen Straight Edge-Kollektivs SxE Madrid. Im Rahmen der Repressionswelle #operaciónICE war es zu Hausdurchsuchungen gekommen. Die Anschuldigungen lauteten erst „Terrorismus“, später „Verherrlichung von Terrorismus“, aufgrund von social media-Kommentaren wie „goku vive, la lucha sigue“ („Goku lebt, der Kampf geht weiter“, eine scherzhafte Anspielung auf die Manga-Serie Dragonball). Nahuel, einer des madrilenischen Kollektivs, verbrachte 16 Monate in Untersuchungshaft unter verschärften Haftbedingungen. [Público (spanisch)]
26.09.24 | 20:00 Mein Genosse, der Spitzel. Über Security Culture und dem Umgang mit verdeckten Ermittler*innen und anderen Informant*innen @ekh [mehr Infos]
28.09.24 | 20:00 ABC Solidarity Ball - Dress up and celebrate with us! @ekh more infos soon!
ABC-Schreibwerkstatt
Aufgrund des fehlenden Interesses findet die offene Schreibwerkstatt im Moment nicht mehr statt.
Monatliches Infoblatt von ABC Wien
Internationale Woche der Solidarität mit anarchistischen Gefangenen
Internationaler Tag der Solidarität mit Marius Mason & allen anarchistischen Langzeitgefangenen