Posts Tagged ‘Österreich’

Solidarity Action for the imprisoned Anarchists of Operation Fénix in Czech Republic …

Dienstag, Juli 28th, 2015

nejsi sám!  proti státu!

Solidarity with the imprisoned Anarchists in CZ!

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[Solidarity banner on the autonomous center and house project EKH in Vienna.]

 

 

 

 

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Freedom for the Prisoners!

Greetings of Solidarity from Vienna!

Anti-Fenix Soliparty mit Jungbluth // Maneki Nekoč // Franz Strøsuk @ekh

Dienstag, Juli 21st, 2015

(gefunden auf: gegendielangeweile.net)

August 19, 2015 @ 20:00

 

antifenix

Jungbluth
* March 17th, 1903
† January 12th, 1945

Karl Jungbluth, german communist and antifascist resistance fighter during World War Two.

Jungbluth is a three piece hc/punk band from Münster, Germany.
https://jungbluth.bandcamp.com/

“Don’t respect something that has no respect – Fuck nazi sympathy!”

Maneki Nekoč (melodramatic riot grrrl, graz)
http://www.manekinekoc.com/

Franz Strøsuk ​ (hc/punk, graz)
https://franzstrosuk.bandcamp.com/

@ekh

Alle ‚Bruchstellen‘ online!

Mittwoch, Juli 15th, 2015

BSBanner

 

 Ab sofort sind unter der Rubrik ‚Bruchstellen‘ alle bisherigen Ausgaben der Bruchstellen verfügbar…

Bruchstellen

Bruchstellen ist der monatliche Newsletter von Anarchist Black Cross Wien. Wir wollen damit den Infos, die uns jedes Monat überschwemmen, einen passenden Rahmen zur Veröffentlichung bieten. Darunter werden sich Neuigkeiten zur Repression gegen Anarchist_Innen und anarchistischer Gefangener rund um die Welt befinden. Wir wollen außerdem an den großen und kleineren Geschehnissen in Österreich dranbleiben. Das bedeutet, dass wir aktuelle Informationen zu Repression, Gefängnisneubauprojekten, Delinquenz und Widerständigkeit in den Gefängnissen (Akte der Rebellion, Ausbrüche, etc…) sammeln werden. Bruchstellen wollen eine monatliche Ergänzung von aktuellen Geschehnissen, andauernden (sozialen) Kämpfen und Terminen sein. Damit halten wir unsere Zeitschrift Kassiber, dessen erste Ausgabe im Dezember 2012 erschienen ist, für eine stärkere Fokussierung auf inhaltliche und zeitlose Diskussionen und Texte frei. Das bedeutet nicht, dass die ‘Bruchstellen’ frei von inhaltlichen Diskussionen sein werden. Der Fokus liegt jedoch auf der Verbreitung von Beiträgen zu aktuellen Geschehnissen, um das Bewusstsein für die regionalen als auch internationalen Kämpfe gegen die Gefängnisgesellschaft zu stärken und diese in unserem Umfeld und über unsere Kanäle greifbarer und relevanter zu machen. Die Entwicklungen eigenständiger Projekte und Perspektiven, die uns bitter nötig erscheinen, ist einer der zentralen Punkte, der mit dieser Veröffentlichung in Zusammenhang steht. Gerne lassen wir uns auch eure Beiträge schicken und bieten damit eine Veröffentlichungsmöglichkeit in Papierform an.

Gegen die Knastgesellschaft ankämpfen! Für die soziale Revolte!

 

Wien: Straßenzeitung der Unruheherd mit Angriffs-Chronik – zweite Ausgabe

Mittwoch, Juli 15th, 2015

(gefunden auf: de.contrainfo.espiv.net)

 

 

 

 

 

Die zweite Ausgabe der anarchistischen Straßenzeitung (Juli/August 2015) aus Wien ist nun online.

PDF: III

Aus dem Inhalt:

– Editorial
– Die Aufrechterhaltung der Unfreiheit: Überlegungen zur Institution Polizei
– Fragment Os Cangaceiros
– Feuer der Knastgesellschaft! Zur Fertigstellung des neuen Häfns[*] in Salzburg
– Kein Häfn für niemand
– RIP Flo P
– Unruhenachrichten
– Kontakt

Da es sich um eine Straßenzeitung handelt, ist es natürlich wichtig, dass die Zeitung auch auf die Straße kommt. Wenn du/ihr also dazu beitragen wollt, sprich z.B. ausdrucken und verteilen bzw. einwerfen, schreib(t) uns! Oder macht einfach, Dateiformat ist pdf und das Format DinA3 beidseitig.

Für Kritik, Anregungen, Textbeiträge, Unruhenachrichten, usw. schreibt uns:
unruheherd(at)riseup.net

Für die soziale Revolte!

[*Häfn = Knast]

Wien: Neue anarchistische Straßenzeitung 1.Ausgabe

Montag, Mai 25th, 2015

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

9421163115Die 1. Ausgabe des neuen anarchistischen Straßenzeitungsprojekts „Unruheherd“ist ab sofort verfügbar. Zum Selbstausdrucken als pdf-Datei. Format ist A3, beidseitiger Druck. Oder in deinem Infoladen, Buchladen, Postkasten, … Wenn du mit uns in Kontakt treten möchtest zwecks Texten, Verteilung, Feedback, usw. schreib uns: unruheherd(at)riseup.net

Der Umfang und das Format der Zeitung sind ein erstes Experiment. Je nach Entwicklung und Nutzen werden wir beides entsprechend den Umständen anpassen.

Aus dem Inhalt:

– Editorial

– Arbeiten?! Wieso sollte ich? Überlegungen gegen die Arbeitswelt

– Militär gegen Flüchtlinge? Gedanken zur aktuellen Entwicklung im Mittelmeer aus anarchistischer Perspektive

– Unruhe Nachrichten

– Kontakt

REMEMBER YOUR HISTORY? Gedanken zu 20 Jahre nach Ebergassing

Mittwoch, Mai 6th, 2015

[Diesen Text könnt ihr auch in der April-Ausgabe der Bruchstellen nachlesen…]

a Was für die einen ein einschneidender Punkt in ihrem linksradikalen/autonomen/anarchistischen Leben, der Schritt in Richtung (Ent-)Politisierung oder zumindest ein starkes Symbol für Repression darstellt, ist den anderen kaum bis gar nicht bekannt, wird als tragischer Einzelfall und/oder längst vergangenes historisches Ereignis gesehen, dessen sich die FPÖ samt Kronenzeitung in ihrer Hetze mehr und besser erinnert als wir.
Auch wenn dieses krude WIR als Konstruktion betrachtet werden muss, so ist es doch dieses WIR, das heute – 20 Jahre nach den Ereignissen im April 1995 – in den Fußstapfen von Gregor und Peter steht und sich ihrer erinnert, nachfragt und dafür interessiert, für was und wie sie gekämpft haben, welche Träume und Ziele sie hatten. Doch ist das wirklich so? Gibt es eine Verbindung zwischen den Genossen von damals und dem heutigen WIR, damals nicht weniger zerstritten, zerbröselt und kaum bewegungsfähiger als heute, eine seltsame Menge an Individuen, wenige in unversöhnlicher Opposition zu Staat & Kapital, viele in verhaltener Duldung und Ignoranz. Reicht es aus die Erinnerung allein hochzuhalten mit einem schlichten Zurückblicken, wo doch der Großteil der aktuell aktiven Anarchist_innen, undogmatischen Linken oder Antiautoritären weder die historischen Tatsachen noch die Hintergründe kennt, die zu Ebergassing führten? Wir wissen es nicht.

Beim Schreiben und Denken zu Ebergassing behindert stets auch die Schere im Kopf:

Niemand soll für die eigene Sache instrumentalisiert werden, doch Tote können weder sich selbst zu Wort melden noch ihren Kampf fortführen. Wäre das denn nun unsere Aufgabe? Würden Peter und Gregor das wollen? Mit Gefühlen, Trauer und Betroffenheit von Angehörigen und Freund_innen ist ein sensibler Umgang notwendig, ohne sich gleichzeitig wichtige Gedanken zu verkneifen, die vielleicht doch – einmal ausgesprochen – Menschen vor den Kopf stoßen könnten.

Und dann wäre noch die Frage nach dem “Was ist wirklich passiert?” und da niemand Peter und Gregor Dinge andichten oder nachsagen will, die man nicht klären kann, wird es immer Lücken und Fragen geben, die nicht beantwortet werden können.
Die Fakten sind schnell erzählt:
Am 11.4.1995 gegen 21.45 verunglückten Peter Konicek und Gregor Thaler bei der versuchten Sprengung des 380kV-Hochspannungsmasten Nr.383 am Rand des Goldwaldes im niederösterreichischen Ebergassing tödlich. Ihre Leichen werden erst eine Woche später gefunden. Vom Tatblatt gibt es eine genaue Chronologie, wichtige Hintergrundinfos und Analysen, allen ans Herz gelegt und nachzulesen auf
http://www.nadir.org/nadir/periodika/tatblatt/164ebergassing-doku.htm.

Ebergassing ist kein Symbol – Ebergassing ist zum einen einzuordnen in eine Reihe diverser Anschläge, einer militanten Kontinuität, wenn man so will, deren Ziele sich auf einem breiten Bogen von politischen Themen bewegten wie z.B. selbstverwaltete Strukturen und selbstbestimmtes Leben, Hausbesetzungen, Polizeirepression, Antikapitalismus, Antimilitarismus oder Atomstromtransit.

Zum anderen ist Ebergassing das traurige, weil tödliche Ende dieser Reihe und in der Erinnerung oft ausschließlich mit Repression, Verrat, Angst, Distanzierungen und einem Schlussstrich unter militanten Aktionsformen assoziiert.

Weil es selten bis nie Thema im Kontext von Ebergassing ist, wollen wir hier die Liste der Anschläge wiedergeben, die als polizeilich und medial bekannt gewordene Höhepunkte von kontinuierlichen Kämpfen der damaligen bekannten und unbekannten Genoss_innen gesehen werden müssen. Spannend und auffällig dabei ist, dass es bei keiner Aktion ein BekennerInnen-Schreiben gab, die Polizei nie brauchbare Spuren sichern konnte und deshalb auch keine Ansatzpunkte fand, gegen wen sie diesbezüglich überhaupt ermitteln sollte.

1.10.1988: Versuchter Sprengstoffanschlag auf den Neubau der Bundespolizeidirektion am Liechtenwerder Platz in Wien. Gasflasche. Zündet nicht.

19.10.1988: Versuchter Sprengstoffanschlag auf einen Turmdrehkran der Baufirma HAZET. Motiv vermutlich Racheakt wegen Räumung der Ägidigasse und weitere Bauvorhaben der SCS-Gruppe in Vösendorf. Zündet nicht.

20.4.1989: Versuchter Sprengstoffanschlag auf Kran der Baufirma HAZET. Motiv: vermutlich Racheakt wegen Räumung der Ägidigasse. Zündet nicht.

19.5.1989: Sprengstoffanschlag auf die Flughafenautobahn bei Schwechat (per Fernzündung). Laut Standard: “Es wird angenommen, dass dieser Anschlag, bei dem ein LKW beschädigt wurde, eigentlich Barber Conable, dem Präsidenten der Weltbank, gegolten habe. Conable traf an diesem Tag in Wien ein.” Druckkochtopf. Krater mit 3 Metern Durchmesser an der Straßenböschung.

12.2.1990: Sprengstoffanschlag auf die Firma MOTO-CAR in Wien 22., Motiv: unbekannt, 9 Stück Mercedes beschädigt.

4.2.1991: Versuchter Sprengstoffanschlag auf das Hauptlager der BP-Austria in Wien 11., Motiv: Golfkrieg. Wird entschärft.

9.2.1991: Sprengstoffanschlag auf die Gleise der Westbahnstrecke in Radfeld/Tirol. Motiv: Durchfuhr der US-Bergepanzer nach Kuwait. Ein Gleis zerstört, Krater im Bahndamm. Die Gasflaschen wurden laut Polizeiakt beim vorangehenden Anschlag mitgenommen.

Dann war lange nichts und im April 1995 geschah dann die versuchte Sprengung des Strommastens in Ebergassing.

Was auf die einen zutrifft, kann bei den anderen ganz anders sein.
Daher ist folgendes Spekulation und Mutmaßung, doch würden wir bei einer Aktion verunglücken und wäre die Frage, wie an uns weiter erinnert oder gedacht werden sollte, dann ist unsere Antwort denkbar einfach: Sämtliche Kämpfe, die auch die unseren sind, mögen doch bitte von unseren Mitstreiter_innen weitergeführt werden.

Bruchstellen Nr. 13 April 2015

Dienstag, Mai 5th, 2015

bs13Inhalt:

* Brüssel: Der Kampf gegen den Bau eines Maxi-Gefängnisses

* Verschiedene Texte zu den Hungerstreiks in Griechenland (CCF, Nikos Maziotis, etc…)

* Remember your history? Gedanken zu 20 Jahren nach Ebergassing

* Bericht vom ‚Unsterblich‘-Prozess

* Schreibt den Gefangenen. Solidarität mit den Verhafteten durch die Operation Pinata in Spanien

ABC Vienna Solidarity Festival 2015 (EKH)

Donnerstag, April 23rd, 2015

B-ND0CfIgAAjDZXDonnerstag 23.04.2015

16h Infopoint & Hofbar
19h Amazing vegan food von Buttawaach cooking collective
20h „PEGIDA – die neue deutsche Welle auf der Straße“ mit Lucius Teidelbaum

22h Bands.
Indoctrinate // Rost // Franz Strøsuk

 

 

Freitag 24.04.2015

14h Infopoint and hofbar open & breakfast

16h Anfänge und Geschichte des schwarzen Kreuzes / Origin and history of the Black Cross
18:30h Warum gegen Gefängnisse? / Why against Prisons?

21h Bands & vegan food from FUG Cooking Collective
Crevasse // Lawine // Gewaltbereit // Nervöus // Leechfeast // Kellerasseln

after the bands:
post punk, punk, 80’s, synthwave, ndw with dj  klaus styropor aka mukuku raph

 

Samstag 26.04.2014

14h infopoint and hofbar open & breakfast

16h Zur Situation in Kroatischen Abschiebeknästen/Situation in croatian detention-centers
18:30h Zur Situation von gefangenen Frauen in polnischen Abschiebeknästen/Situation of women-prisoners in polish detention centers

21h Bands & vegan food from FUG Cooking Collective
Rivers Run Dry // Zerum // Gattaca // Remek // Todeskommando Atomsturm

after the bands:
1st floor: dj staritapes mit beschwingt-fröhlicher tanzmusik aus jugoslawien.
2nd floor: karaokekollektiv! singing wrong since 08

 

Sonntag 27.04.2014

14h Frühstück

Programm auf deutsch

Program in englisch


 

Veranstaltungen am Freitag 24.04.2015:

 

Ursprung und Geschichte des ‚Schwarzen Kreuzes‘ (Infoveranstaltung)

Beginn 16:00 Uhr

Die Anfänge des ‚Anarchist Black Cross‘ reichen in die Zeit des Zarismus in Russland zurück, wobei die Unterstützung von Gefangenen innerhalb der anarchistischen Bewegung bereits davor einen gewissen Stellenwert eingenommen hatte.
Während der revolutionären Dynamiken des Jahres 1905 wurde in Russland eine neue organisatorische Grundlage für die Unterstützung von anarchistischen und sozial-revolutionären Gefangenen geschaffen. Kurze Zeit später etablierte sich der Name ‚Anarchist Red Cross‘ (ARC). Dieser Zusammenhang war vor allem deshalb gegründet worden, da die anarchistischen und sozialrevolutionären Gefangenen von den Organisationen zur Gefangenenunterstützung, die von den SozialdemokratInnen und anderen reaktionären Kräften dominiert wurden, keine Unterstützung zu erwarten hatten. Das ‚Anarchistische Rote Kreuz‘ war während der revolutionären Phase ab 1905 der Verfolgung ausgesetzt. Viele mussten ins Exil flüchten und gründeten nicht zuletzt dort die ersten Zellen des ARC im Ausland.
Mit der Etablierung des neuen bolschewistischen Regimes in Russland, wurde die Organisation im J2ahr 1919 unter dem Namen ‚Anarchist Black Cross‘ (ABC) neue gegründet. Der Name wurde geändert, um einer Verwechslung mit anderen Organisationen vorzubeugen.
In den folgenden Jahrzehnten war die Organisation an verschiedensten Schauplätzen aktiv, an denen AnarchistInnen sich mit dem Staat konfrontierten.
Über den Ursprung, die Anfänge, die Entwicklungen bis heute und die Individuen die im Zusammenhang der revolutionären Gefangenenunterstützung und dem Kampf gegen die Autoritäten aktiv waren will diese Veranstaltung einen kleinen Überblick geben.

 

Warum gegen Gefängnisse? (Diskussionsveranstaltung)

Beginn 18:30 Uhr

Wir wollen in kurzen Worten erklären, warum wir gegen Gefängnisse sind und anschließend einige Fragen diskutieren. Zum einen wollen wir über die Wechselwirkung von „drinnen“ und „draußen“ sprechen und zum anderen darüber was diese Kritik für die eigene Praxis und Kämpfe bedeutet.


 

Veranstaltungen am Samstag 25.04.2015:

 

Situation von gefangenen Frauen in polnischen Abschiebeknästen (Infoveranstaltung)

Beginn 18:30 Uhr

Wir sind eine Gruppe von Personen die in der ABC Warschau und der Warschau NOII Gruppe, ‚Migration ist kein Verbrechen‘, aktiv sind. Ein großer Teil unserer Arbeit besteht aus der Unterstützung von Gefangenen innerhalb des polnischen Straf- und Grenzsystems, deshalb wollen wir über die Situation von weiblichen Gefangenen in polnischen Abschiebezentren (Lager für MigrantInnen) und reguläre, ‚kriminelle‘ Gefangene sprechen. Es ist für uns wichtig einen Kontext innerhalb dieser Doppelperspektive herzustellen, weil wir diese beiden Aspekte als untrennbaren Zusammenhang (trotz einiger Unterschiede) sehen, der der Strategie der Vereinzelung, wie sie uns von den Autoritäten aufgezwungen wird entgegensteht. Wir meinen damit nicht nur die Gemeinsamkeit der Situation von Isolation, sondern auch den systematischen Kontext in dem sich die Einsperrung als Mittel der Kontrolle über gefährliche soziale Gruppen offenbart, und somit als Fundament zur Aufrechterhaltung der kapitalistischen Ordnung. Wir denken, dass die Perspektive der Frauen vor allem deshalb wichtig ist, weil diese doppelt unterprivilegiert in der Gefängnissituation sind und zusätzlicher Gewalt ausgesetzt sind. Uns geht es nicht um eine akademische Ausdrucksform die von oben herab kommt, deshalb glauben wir, dass die Situation von Frauen im Knast am besten von Frauen beschrieben werden kann die aktuell Migration und Einsperrung erfahren.

 

Zur Situation in kroatischen Abschiebeknästen (Film und Infoveranstaltung)

Beginn 16:00 Uhr

Seit Kroatien in die Europäische Union eingetreten ist, sind MigrantInnen die als ‚illegal‘ aufgegriffen werden, mit den selben Gesetzen und Machtstrukturen konfrontiert wie in jedem andern europäischem Land auch. Sie werden inhaftiert und ihre Bewegungsfreiheit und jede Menge andere Freiheiten werden ernsthaft eingeschränkt oder aberkannt. Seit wir uns als ‚armer‘ Staat an der Außengrenze der EU befinden werden diese Fragen immer relevanter und die betroffenen Personen immer mehr. Die kroatischen Medien und die Öffentlichkeit ignorieren dieses Thema systematisch und unser Netzwerk ist nicht stark genug entwickelt um genügend Druck zu erzeugen. Unserer Hauptaugenmerk liegt auf der Zusammenarbeit mit jenen die von dieser Situation getroffen werden, aber eine Möglichkeit haben außerhalb der Mauern Druck auszuüben um den Ježevo Abschiebeknast zu schließen.

Filminfo

In Ježevo, in der Nähe von Zagreb, werden die Leute in einem Knast festgehalten, in einem sogenannten Abschiebezentrum. Die Leute werden eingesperrt weil sie die kroatische Grenze  überquert haben, werden als Kriminelle bezeichnet weil sie aus einem anderen Land geflüchtet sind, weil sie um Asyl ansuchen oder einfach aufgrund der Tatsache weil sie zwischen den Staaten herumreisen und sich den Ort wohin sie sich bewegen und wo sie leben selbst aussuchen wollen. Abschiebezentren wie jenes in Ježevo sind Teil des europäischen Grenzregimes, das verantwortlich ist für tausende von Toten und die hilflose Existenz von Menschen die nicht die ‚richtigen‘ Papiere, das ‚richtige‘ Kapital, das ‚richtige‘ Aussehen oder den ‚richtigen‘ Geburtsort haben und ihnen damit nicht erlaubt ist nach Europa zu kommen. Die Position Kroatiens am Rande der EU und die Rolle eines kleinen neuen Mitgliedstaates heißt, dass eines seiner Hauptaufgaben sein wird ‚unerwünschte‘ Personen an den Grenzen polizeilich davon abzuhalten ihrem Weg weiter in die EU zu folgen. Die Praxis der Abschiebung von MigrantInnen ist nur ein Teil des repressiven, degradierenden und entmenschlichenden Umgangs mit MigrantInnen in ganz Europa.
Überall in Europa, genauso in Ježevo, leisten Menschen Widerstand gegen die rassistische Europäische Politik, gegen die Kontinuität des Europäischen Kolonialismus und gegen ein System von Staaten und Grenzen.

Report über die Situation von MigrantInnen in Kroatien – Februar 2015

In  Ježevo, dem Abschiebezentrum für ‚Fremde‘ in der Nähe von Zagreb, werden ungefähr 40 Personen über einen bestimmten Zeitraum festgehalten. Es ist aber nicht klar wie lange sie dort bleiben werden. Einige von ihnen haben um Asyl angesucht, einige haben das nicht gemacht und wollen nichts anderes als wieder nach Serbien abgeschoben werden (es wird vermutet dass sie über diese Grenze nach Kroatien gekommen sind). In den letzten Wochen war eine Frau inhaftiert (Sie wurde vor einigen Tagen entlassen und befindet sich jetzt im ‚offenen‘ Lager Kutina), die in Kroatien um Asyl angesucht hat und im ‚geschlossenen‘ Zentrum inhaftiert war, weil sie ‚illegal‘ nach Kroatien eingereist wäre. Sie hat über ihre Probleme berichtet, die einzige Frau unter gefangenen Männern zu sein. Nach 2 Monaten wurde ihrem Ehemann und den zwei kleinen Kindern erlaubt sie zu sehen, aber lediglich für eine halbe Stunde. Die Bedingungen im Abschiebezentrum von Ježevo sind sehr schlecht. Die meisten Menschen beklagen sich über das schlechte Essen und die zu kleinen Portionen (es scheint normal zu sein, dass die Leute drinnen Hunger leiden), die beschränkten Möglichkeiten nach draußen zu gehen (1-2 Stunden am Tag) und der Mangel an medizinischer Versorgung! Es ist ein ‚Fortschritt‘, dass mittlerweile 2 mal in der Woche ein Arzt kommt.
Die Leute sagen aber immer noch, dass es schwierig wäre die Medizin zu bekommen die sie brauchen. Anfang Februar gab es auch einen Fall im Abschiebezentrum, einer Person die an Hepatitis C erkrankt war. Für eine Woche lebten die Leute zusammen in den selben Räumen und benutzten die selben sanitären Anlagen. Die Person hat auch nicht die medizinische Behandlung erhalten die sie benötigt hätte. Nach einer Woche wurde die Person aus Ježevo entlassen – wahrscheinlich wollte der kroatische Staat kein Geld für die medizinische Behandlung ausgeben. Es dürfen immer noch keine Journalisten in das Abschiebezentrum. Besuchen ist auch sehr schwierig, die Genehmigungen sind nicht leicht zu bekommen – außerdem ist es nicht möglich während der Besuche offen mit den inhaftierten MigrantInnen zu sprechen, da die Polizei jedes Wort mitverfolgt das gesprochen wird und die Inhaftierten unterbricht wenn sie über ihre Probleme drinnen zu sprechen beginnen. Das ist der Grund warum immer noch mehr Informationen über die Bedingungen drinnen benötigt werden. Seit einer öffentlichen Aktion vor dem Ježevo Gefängnis im November letzten Jahres war das Thema nicht sehr groß in den Medien oder im öffentlichem Diskurs. Den wenigsten Leuten in Kroatien ist bekannt, dass so etwas wie diese Art von Abschiebezentrum existiert. Was die Pläne für ’neue‘ Abschiebezentren (Knäste) für MigrantInnen angeht: das eine in Tovarnik ist immer noch im Bau und in Trilj, wo ein weiteres geplant ist, haben die Bauarbeiten noch nicht angefangen. Diesbezüglich ist die Tendenz der Inhaftierung von MigrantInnen, (beispielsweise) so wie in Ungarn, abgesehen von dem Fall in Ježevo, in Kroatien bis jetzt noch nicht Realität geworden.
Im Februar 2015 wurden mehr und mehr Personen aus unterschiedlichen Staaten zurück nach Kroatien abgeschoben, weil sie den EURODAC Fingerabdruck in Kroatien hatten. Es gab Charter-Abschiebungen im Zuge derer Personen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich,… abgeschoben wurden – Die Statistiken für das letzte Jahr (2014) führen 23 Personen auf, die aufgrund des Dublin 2/3 Abkommens ‚aufgenommen‘ wurden, und 3 Personen die aufgrund des Dublin Abkommens aus Kroatien in ein anderes Land abgeschoben wurden. In den ersten zwei Monaten 2015 wurde diese erste Zahl überschritten. Die genau Zahl der Personen wissen wir nicht, aber es waren wiederholt Gruppen von 6-10 Personen die in Kroatien angekommen sind, nachdem sie aus anderen EU Staaten in der letzten Woche deportiert wurden. In näherer Zukunft werden mehr und mehr Personen ‚zurück‘ nach Kroatien deportiert werden. So weit wir darüber Bescheid wissen, werden sie nicht in Abschiebezentren festgehalten, sie werden im offenem Asyl-Aufnahme-Zentrum in Zagreb untergebracht. Es scheint so als ob Kroatien einige Richtlinien der EU bezüglich Asyl zu erfüllen hätte, um in einigen Jahren in den Schengen Raum aufgenommen zu werden.
Bezüglich des offenem Zentrums für Asylsuchende, so heißt jetzt das frühere ‚Hotel Porin‘ in Zagreb: Die meisten Personen dort haben entweder Asylpapiere bekommen, warten immer noch auf die Entscheidung über ihren Aufenthalt oder wurden aus anderen Staaten der EU wegen ihrem EUROPAC Fingerabdruck abgeschoben. Die erste Gruppe von Flüchtlingen lebt dort aufgrund von administrativen Problemen, es ist für sie sehr schwierig eine Wohnung zu finden (selbst wenn sie dazu berechtigt sind in einer privaten Unterkunft zu leben) – Die Leute die in Kroatien Asyl bekommen sind mit jeder Menge Problemen konfrontiert, wir müssen darüber aber in einem anderen Bericht detaillierter eingehen. Die Autoritäten werden dieses selbst zu verantwortende Problem innerhalb des Aufnahmezentrums für Asylsuchende zu ‚lösen‘ haben, um ‚Platz‘ für ’neu‘ ankommende Asylsuchende zu machen die aus einem anderen EU Staat deportiert wurden.

Weitere Informationen unter:
www.w2eu.info<
www.noborderserbia.wordpress.com

1. MAI STRASSENFEST 2015 >Pfeilgasse<

Dienstag, April 7th, 2015

(gefunden auf: a-bibliothek.org)

5 Jahre Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien – Institut für Anarchismusforschung

 

flyer_1_mai_2015_01Auch wenn es ihm heute nicht mehr anzumerken ist, vereinnahmt von Parteien und verunstaltet zum „Tag der Arbeit“ – der 1. Mai als Kampftag der Arbeiter_innen hat einen anarchistischen Ursprung!

Zum Gedenken an die Opfer des Haymarket wurde der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen und 1890 zum ersten Mal als „Protest- und Gedenktag“ mit Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen.

120 Jahre später, am 1. Mai 2010 wurde in Wien die Anarchistische Bibliothek eröffnet.

 

 

 

 

flyer_1_mai_2015_02Mit dem Strassenfest wollen wir das fünfjährige Bestehen der Anarchistischen Bibliothek feiern und gleichzeitig beginnen, den Grundstein für die nächsten fünfzig Jahre zu legen:

Heute beginnt “Mehr Platz für Anarchie”

 

 

 

 

 

 

 

Bruchstellen Nr. 12 März 2015

Dienstag, März 31st, 2015

bs12Inhalt:

* Unvollständige Auflistung zu den aktuellen Geschehnissen in Griechenland

* Tamara Sol F. Vergara zu 7 Jahren verurteilt

* Hungerstreiks in den griechischen Gefängnissen

* Aufstand tausender Häftlinge in Texas

* Hungerstreik in britischen Abschiebeknästen

* So einfach geht ein Knast-Ausbruch in Brasilien!

* Der Prozess gegen Billy, Silvia, Costa nähert sich

* Solidarität mit Emma Sheppard

* Hau ab Mensch! Fluchtversuch aus einem Ort der Vernichtung

Plakat für ABC Solifestival

Dienstag, März 10th, 2015

Nähere Infos zum Festival findet ihr hier!

B-ND0CfIgAAjDZX

Bruchstellen Nr.11 (Jänner 2015)

Freitag, Januar 30th, 2015

bs11

Inhalt:

-> Das stürmische Gewitter der Pandora

-> Spanische Gefängnisse: Worte von Mónica Caballero aus dem    Gefängnis von Brieva

-> Attacke gegen Polizei in Niederösterreich

-> Ausbrüche aus Abschiebeknast Vordernberg

-> Erste Verlegungen in Typ-C Trakt in Griechenland

-> Italien: Chiara, Claudio, Niccoló und Mattia unter Hausarrest; Lucio in den Hochsicherheitsflügel von Ferrara verlegt

-> ABC Berlin. In eigener Sache

-> Thomas Meyer-Falk: Carmen F. zur Sicherungsverwahrung verurteilt

-> Andreas Krebs: Homosexualität im Knast

-> Auslieferungsverfahren gegen Bernhard Heidbreder kurz vor dem Scheitern

-> Riot Cops stürmen Punkkonzert in Minsk

Ausbrüche aus Abschiebeknast Vordernberg

Sonntag, Januar 11th, 2015

(gefunden auf: blackoutblog.noblogs.org)

[Die Fakten zu diesem Vorfall beziehen wir aus der österreichischen Scheisspresse…]

123Zur Zeit sind 60 Personen im ‘Anhaltezentrum’ Vordernberg inhaftiert. Am Wochenende des 11. und 12. Oktober ist einem die Flucht gelungen. Österreichische Polizei und der private Sicherheitsdienst G4S sind für die Bewachung zuständig. Der 22-Jährige Gefangene war in der Nacht über einen Zaun geklettert, nachdem er erst am Dienstag derselben Woche nach Vordernberg gebracht worden war. Bis jetzt konnten ihn die Bullen nicht wieder einfangen. Bei seiner Flucht soll zwar der Alarm am Zaun ausgelöst worden sein, doch weder auf der Videoüberwachung noch bei Kontrollgängen im Freien konnte etwas festgestellt werden. Manchmal sind eben ihre scheiss Überwachungssysteme doch nicht so perfekt… Jedenfalls konnte erst nach einer Kontrolle aller anwesenden Gefangenen festgestellt werden dass einer fehlt. Bereits im August gelang einem die Flucht der ebenfalls den Weg über den 4 Meter hohen Zaun genommen hatte. Damals war aufgrund eines technischen Defekts der Alarm nicht ausgelöst worden. Aktuell verrichten 4 Exekutivbeamte und 12 Personen von G4S Dienst in Vordernberg.

Sturm auf alle Zäune und Mauern die uns trennen!

Komplizenschaft mit allen die ausbrechen und sich auf der Flucht befinden!

Für mehr widerständige Handlungen und spontane Aktionen gegen die Gefängnisgesellschaft!

Freiheit für alle Gefangenen!

Macht den Knast in Vordernberg dem Erdboden gleich! Macht alle Knäste dem Erdboden gleich!

Das waren die Anti-Knast-Tage 2014 in Wien

Sonntag, Dezember 14th, 2014

Von 7. bis 9. November 2014 fanden in Wien die Anti-Knast-Tage statt. An drei Tagen tauschten sich Interessierte zu diversen Kämpfen gegen Knast und Repression aus, es gab Diskussionen, Vorträge und Workshops, die sich sehr unterschiedlichen Themen widmeten.

Einige Höhepunkte waren beispielsweise die Veranstaltung zur neu gegründeten Gefangenengewerkschaft in Deutschland oder ein Vortrag zur aktuellen Situation in den griechischen Knästen.

Diese Sendung fasst unvollständig und bruchstückhaft das Wochenende in Wien zusammen und gibt einen kleinen Einblick für alle, die nicht dabei sein konnten bzw. will mit den Audiomitschnitten allen Teilnehmer_innen die spannenden Vorträge in Erinnerung rufen.

Mehr zum Programm, der Aufruftext und Statements von Gefangenen auf www.antiknasttage2014.noblogs.org und www.abc-wien.net.

In den nächsten Monaten wird es im Anarchistischen Radio noch weitere Beiträge geben. Außerdem ist eine Broschüre mit zusammenführenden Texten geplant.

Und das ist der Link zur Sendung – gerne weiterverbreiten, teilen und verlinken:

http://www.a-radio.net/2014/2438

[Wien] Remember, Remember, the 6th of December

Donnerstag, Dezember 11th, 2014

(gefunden auf: )

Solidarität mit Nikos RomanosIn Erinnerung an Alexandros Grigoropoulos und für Nikos Romanos und die anderen revolutionären Gefangenen in Griechenland fand am 6. Dezember am Wiener Karlsplatz eine Solidaritätskundgebung statt, an der sich etwa 80 Leute beteiligten.

 

Aus dem Aufruf:

Nikos Romanos war Zeuge der Ermordung des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos durch einen griechischen Polizisten. Der Mord an dem jungen Schüler am 6. Dezember 2008 löste Massendemonstrationen im Zentrum von Athen und in anderen grossen Städten aus.

 „Mein Freund ist nicht nur einfach ermordet worden, sondern kaltblütig hingerichtet worden“, sagt Romanos.

Sechs Jahre später geht die Gewalt und die Perversion des Staates weiter. Nikos Romanos wird in ein Gefängnis eingesperrt wegen eines Bankraubes, um Geld für die Bewegung aufzustellen, wie die griechische Justiz entschieden hat.

Am 10. November 2014 hat sich Nikos entschlossen, einen Hungerstreik zu beginnen mit dem Ziel eine Bildungsgenehmigung zu erlangen, um so wie viele andere Gefangene auf der Uni studieren zu können. Mit dem Hungerstreik setzt er seinen eigenen Körper als Waffe gegen die Ungerechtigkeit ein. Zurzeit ist er in einem Krankenhaus und wird von den Dienern des Staates bewacht.

Parallel dazu gibt die Staatsanwaltschaft die Verantwortung für den Hungerstreik ab und weist die Ärzte auf ihre Pflicht für die medizinische Behandlung und Verpflegung des Patienten hin – das ist eine Zwangsbehandlung und ein Verstoß gegen die Menschenwürde.

Zurzeit gibt es gewaltige Demonstrationen in Griechenland, aber auch in anderen europäischen Ländern. Heute, am 6. Dezember 2014 wollen wir gemeinsam für die Entlassung von Nikos Romanos demonstrieren.

Solidarität mit den revolutionären Gefangenen in Griechenland und überall.

Freiheit für Nikos Romanos!

Alexandros Grigoropoulos – Never forget, never forgive!

Viva l´Anarchia

Solidarität mit Nikos Romanos

[Wien] Der Staat mordet wieder! Solidarität mit Nikos Romanos!

Samstag, Dezember 6th, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Nikos Romanos war Zeuge der Ermordung des 15-jährigen Alexis Grigoropoulos durch einen griechischen Polizisten. Der Mord an dem jungen Schüler am 6. Dezember 2008 löste Massendemonstrationen im Zentrum von Athen und in anderen grossen Städten aus.

„Mein Freund ist nicht nur einfach ermordet worden, sondern kaltblütig hingerichtet worden“, sagt Romanos.

Sechs Jahre später geht die Gewalt und die Perversion des Staates weiter. Nikos Romanos wird in ein Gefängnis eingesperrt wegen eines Bankraubes, um Geld für die Bewegung aufzustellen, wie die griechische Justiz entschieden hat.

Am 10. November 2014 hat sich Nikos entschlossen, einen Hungerstreik zu beginnen mit dem Ziel eine Bildungsgenehmigung zu erlangen, um so wie viele andere Gefangene auf der Uni studieren zu können. Mit dem Hungerstreik setzt er seinen eigenen Körper als Waffe gegen die Ungerechtigkeit ein. Zurzeit ist er in einem Krankenhaus und wird von den Dienern des Staates bewacht.

Parallel dazu gibt die Staatsanwaltschaft die Verantwortung für den Hungerstreik ab und weist die Ärzte auf ihre Pflicht für die medizinische Behandlung und Verpflegung des Patienten hin – das ist eine Zwangsbehandlung und ein Verstoß gegen die Menschenwürde.

Zurzeit gibt es gewaltige Demonstrationen in Griechenland, aber auch in anderen europäischen Ländern. Heute, am 6. Dezember 2014 wollen wir gemeinsam für die Entlassung von Nikos Romanos demonstrieren.

Solidarität mit den revolutionären Gefangenen in Griechenland und überall.

 Freiheit für Nikos Romanos!

Alexandros Grigoropoulos – Never forget, never forgive!

 Viva l´Anarchia

 

Kundgebung: 6. Dezember 2014 | 15:00 Uhr | Karlsplatz Wien

Statement zur gestrigen Urteilsverkündung im Fluchthilfeprozess

Samstag, Dezember 6th, 2014

(gefunden auf: solidarityagainstrepression.noblogs.org)

Zeichnung zum "Schlepperei"-Prozess // §114FPG

Gestern, in der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember 2014, wurde nach einem 9-monatigen Prozess ein Urteil im so genannten „Schlepperei“-Prozess in Wiener Neustadt gefällt. Das ist ein Statement der Unterstützer_innengruppe.

„Rechtspolitische Kritik“ sei nicht an sie, die Staatsanwältin, sondern an den Gesetzgeber zu richten, sagt sie und beharrt in großen Teilen auf eine zwanzig Seiten lange Ansammlung schwammiger Formulierungen die sich Anklageschrift nennt. Sie hat Recht, sie ist Rechtsanwenderin, was ihr angezeigt wird, ordnet sie einem der unzähligen juristischen Tatbestände der österreichischen Gesetzbücher unter. Dass Bestimmungen wie der §114FPG ihrer Funktion nach schlichtweg Migration kriminalisieren und auf einer rassistischen Trennung zwischen Menschen anhand ihrer Papiere aufbauen, egal wie viele Gesetzesreformen noch kommen sollten, ist dann nicht der Rede wert. Das Urteil, das sie von der Richterin fordert und am Ende des Tages auch bekommt, kriminalisiert einerseits eine Protestbewegung, andererseits hält es wie viele andere Entscheidungen, die das Justizsystem täglich wie am Fließband produziert, bestehende Ungleichheiten aufrecht: Wer kein Geld hat, dessen Straftaten sind gewerbsmäßig und insofern höher zu bestrafen – eine Formel die zwar juristisch nicht haltbar ist, so aber sinngemäß angewandt wurde. Es ist anscheinend auch nicht vorstellbar, dass Personen wie die Angeklagten solidarisch mit anderen sind, ohne Geld zu fordern. Gibt es keine Beweise für die vorschnell vorgeworfenen Grausamkeiten, dann werden unverständliche Redewendungen über „Lämmer“ und „Küken“ am Telefon schnell zu bedrohlichen Aussagen über ein straff durchorganisiertes Business.

Alles in allem seien die Angeklagten „kleine Rädchen“ eines größeren Netzwerkes, die eigentlichen Bosse irgendwo in Ungarn oder Griechenland, ungreifbar für die österreichische Justiz und gerade deshalb so gefährlich. Der Rückgriff auf den großen Boss, der nach einer Verhaftung in Wien wieder laufen gelassen wurde, ist Teil einer Argumentation, der sich auch die Anwält_innen immer wieder bedienen. Zwar zeigt sie die Brüche in der Logik der Sonderkommissionen, nichts desto trotz beruht das „Wissen“ über diese Personen auf dem selben Aktenchaos wie die haltlosen Vorwürfe gegen die Angeklagten. Sich darauf zu berufen stützt insofern trotzdem die Argumentation der Behörden.

Prozesse wie diese sind teuer für die Justiz, Kosten für Dolmetscher_innen, Untersuchungshaft und Räumlichkeiten sowie in diesem Fall zumindest ein gewisses Maß an (kritischer) Öffentlichkeit ließen Freisprüche für alle schon vor dem 4.Dezember unrealistisch wirken. Spätestens als bekannt wurde, dass aus „feuertechnischen Gründen“ die Anzahl der bei der Urteilsverkündung Anwesendenen am Eingang kontrolliert würde, Polizisten alle eintretenden Prozessbeobachter_innen abfilmten, sogar leere Plastikflaschen abgegeben werden mussten und der Schwurgerichtssaal von Cops umkreist war, ja, sogar ein Zivilpolizist mit den Angeklagten auf der Anklagebank saß, war wohl allen klar, dass es Urteile regnen würde.

Schlussendlich blieb tatsächlich alles beim Alten. „Eine nicht mehr exakt feststellbare Anzahl“ von Personen seien in „unbekannte Länder der Europäischen Union“ gebracht worden, für unbekannte Summen Geld, zusammen mit unbekannten Hintermännern. Sieben von acht Angeklagten wurden zu Haftstrafen zwischen 7 und 28 Monaten verurteilt, deren unbedingter Teil konsequent so angesetzt ist, dass er bereits in der Untersuchungshaft „abgebüßt“ ist, wie die Richterin es nennt. Keiner der acht Angeklagten muss also ins Gefängnis zurück, was nicht heißt, dass die Chancen auf Bleiberecht in Österreich für die Betroffenen dadurch nicht massiv verschlechtert werden. Wie sooft, verkündete Petra Harbich das Urteil zunächst auf Deutsch. Eine halbe Stunde warf sie mit juristischen Fachbegriffen um sich, die letzten, die wussten was los war, waren wieder einmal die Angeklagten, daran änderten auch Zwischenrufe aus dem Publikum nichts.

Medien berichteten, die Richterin wäre bei der Urteilsverkündung trotz Tumulten „cool“ geblieben. Es ist wahr, unbeirrt von Tränen, Zwischenrufen und Gefühlsausbrüchen der Angeklagten und der Zuschauer_innen verlas sie ein Urteil, dass schlicht und einfach ein weiterer gewalttätiger Akt ist wie er vom bürgerlichen Rechtsstaat notwendigerweise tag-täglich ausgeht. Am Schluss bleibt die Frage, wer hier wirklich die „kleinen Rädchen“ einer größeren bedrohlichen Struktur sind.

 

Mehr Infos unter solidarityagainstrepression.noblogs.org

Antiknasttage 2014 – Wien

Dienstag, November 4th, 2014

Vom 07. – 09.11.2014 werden in Wien die Antiknasttage stattfinden. Weitere Informationen findet ihr unter antiknasttage2014.noblogs.org.

PROGRAMM:

FREITAG 07. 11.

 

Alle Veranstaltungen finden in der Medienwerkstatt (2. Stock) statt.

18:00 Uhr: ABC Wien zur Situation in den österreichischen Knästen

In den österreichischen Gefängnissen mehren sich gewalttätige Vorfälle wie Übergriffe oder Misshandlungen gegen Gefangene. Aber auch Berichte über Widerstandsformen wie Sachbeschädigung, Ausbrüche und Angriffe auf das Bewachungspersonal finden sich regelmäßig in der Presse. In den letzten Jahren kam es zu diversen Umgestaltungen im österreichischen Strafvollzug, in der Form von Einführung neuer Repressionsmethoden (Fussfessel u.ä.) oder der Verwirklichung von Bauprojekten neuer Knäste. Dies betraf den Strafvollzug auf selbe Art und Weise, wie die sogenannte Schubhaft und geht einher mit, beziehungsweise resultiert aus, der Forderung der Justiz nach neuen Einsperrungsmöglichkeiten. Aufgrund von Überbelegung oder dem Fehlen von speziellen Knästen (beispielsweise für den Jugendstrafvollzug oder den Maßnahmenvollzug). Aktuell wird an der Reformierung des Jugendstrafvollzugs gearbeitet. In einem weiteren Teil der Veranstaltung wird es um die Repression und Taktiken der Polizei, gegen jedes noch so kleine Aufkeimen von Widerstand gegenüber der bestehenden Ordnung gehen. Zuletzt wollen wir noch über einige Initiativen sprechen, die in den letzten Jahren bezüglich des Kampfes gegen das Gefängnis und die Repression unternommen wurden.


 21:00 Uhr: Zur Situation der gefangenen AnarchistInnen Monica und Francisco in Spanien

Im November 2013 wurden zwei AnarchistInnen in Barcelona verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen einen Sprengkörper platziert zu haben, der am 2. Oktober in der Basílica del Pilar in Zaragoza explodierte. Unter dem Anti-Terror-Gesetz inhaftiert werden sie seitdem vom spanischen Staat gefangengehalten. Die Vortragenden werden über die Geschehnisse und die aktuelle Situation von Monica Caballero und Francisco Solar informieren.


Ab 15:00 Uhr wird der Infoladen (‘Infomaden’) im Erdgeschoss/Portiersloge im EKH als Anlaufpunkt offen sein.

Ab 20:00 Uhr wird die Bar im Erdgeschoss geöffnet sein. Dort wird es auch ab 20:00 Uhr warmes Essen geben.


SAMSTAG 08.11.

 

Alle Veranstalungen finden in der Medienwerkstatt (2. Stock) statt.

11:30 Uhr: Veranstaltung: Drinnen und Draussen. Oder Dazwischen.

Ein Teil der Realität eingeschlossen zu sein ist, dass der Kontakt zu
jenen, die zumindestens nicht  hinter materiellen  Mauern isoliert sind, umso wichtiger wird.

Wir möchten mit euch über Wege diskutieren um Kommunikation aufzubauen, aber auch über die verschiedenen Aspekte, warum der Kontakt zu Menschen, die von der “Gesellschaft” als Kriminelle marginalisiert werden, von Bedeutung ist.

Briefpapier, Stifte und Adressen werden natürlich auch vor Ort sein um gemeinsam Briefe zu schreiben!


14:00 Uhr: Perspektiven einer Anti-Knast Arbeit im Knast – Diskussionsveranstaltung

Es gibt unzählige kritische, theoretisch Auseinandersetzungen mit dem Thema Knast und dessen Abschaffung. An dieser Stelle soll ein anderer Ansatz diskutiert werden, die Innenperspektive als Mitarbeiterin in einem Gefängnis. Zum ersten als wissenschaftliche Mitarbeiterin im wissenschaftlichen Dienst im Gefängnis und als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem Bewährungshilfeverein. Es soll versucht werden, im Rahmen dieser Arbeit, neue Perspektiven einer Anti-Knast Arbeit herauszubilden. Auch ob praktische Anti-Knast Arbeit auch darüber hinaus gehen kann, Gefangen Briefe zu schreiben oder sie zu besuchen. Dabei soll es nicht nur um politische Gefangenen gehen, das Gefängnissystem als ganzes soll ins Auge gefasst und aus einer Innenperspektive heraus analysiert werden.

Fragen die sich dabei stellen:
In wie weit ist eine solche Arbeit systemerhaltend, ist es möglich hier klar abzugrenzen?
An welche Informationen kann herangekommen werden und wozu können sie genutzt werden?
Wie kann Gefangenen praktisch, aus dieser Roller heraus, geholfen werden?
Kann so eine Arbeit auch im Hinblick auf Selbstermächtigung von
Gefangenen hilfreich sein?


 17:00 Uhr: Veranstaltung zur Gefangenen-Gewerkschaft in der BRD

Mit der Gründung der Gefangenen-Gewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO) im Mai dieses Jahres haben sich Gefangene in der BRD eine autonome Form der Organisierung hinter Gittern geschaffen. Die anfänglichen Angriffe seitens der Anstaltsleitung in der JVA Tegel-Berlin (u.a. Zellenrazzien) liefen formaljuristisch nicht nur ins Leere, sondern lösten innerhalb und außerhalb der Knastanlagen einen Solidarisierungseffekt aus. Ein Ergebnis war u.a., dass seitdem in einem halben Dutzend Knästen Sektionen der GG/BO aufgemacht werden konnten und derweil etwa 250 Gefangene der GG/BO beigetreten sind.

Der auf der Veranstaltung anwesende Sprecher der GG/BO, Oliver Rast, wird zum einen über die Entstehungshintergründe der GG/BO berichten, und zum anderen über die (konkreten) Aussichten, die volle Gewerkschaftsfreiheit in der Unfreiheit durchzusetzen.

Mit den zentralen Forderungen der GG/BO nach einem Mindestlohn für Gefangenenarbeit und Rentenansprüche für Inhaftierte klinken sich die gefangenen Basis-Gewerkschafter_innen bewusst in aktuelle öffentliche Debatten ein, um ein nicht mehr wegzudenkender Teil derselben zu werden. Das Vortragen und Einbringen von Gefangenen-Forderungen ist, auch wenn sie zunächst einen sozialreformerischen Touch tragen, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Infragestellung von Zwangsanstalten insgesamt – denn: ein eigenständiges und selbstbestimmtes Agieren von und unter Gefangenen ist das Letzte, was JVA-Leitungen und Justizministerien sehen wollen…

Weitere Infos unter: http://www.gefangenengewerkschaft.de/


20:00 Uhr: Veranstaltung zu Haftbedingungen und -verschärfungen in Griechenland

Dass die Zustände in griechischen Gefängnissen sehr schlecht sind, ist selbst der Europäischen Union bekannt. So wurde der griechische Staat in den vergangenen Jahren mehrfach aufgefordert, die Bedingungen in den Haftanstalten zu verbessern. Hungerstreiks und Klagen von Einzelpersonen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)[1] häufen sich und große Gefängnisrevolten sind seit den 1980er Jahren keine Seltenheit. Ungeachtet dessen geschah bislang kaum etwas. Auch der Einsatz der Untersuchungshaft als Präventivstrafe durch die griechische Justiz, ist spätestens seit dem Fall von Kostas Sakkas [2] auch der Öffentlichkeit bekannt geworden. Im Schatten der Europa-Wahl im Mai soll nun über die geplanten Haftverschärfungen, u.a. die Einführung der Isolationshaft und die Errichtung sogenannter Hochsicherheitsgefängnisse, entschieden werden. Eine ohnehin sehr kritische Entwicklung die angesichts anhaltender und rigider Kürzungsmaßnahmen noch unverständlicher erscheint.

Der Vortragende Sven Wegner sprach Ende April mit mehreren Anwält*innen in Griechenland [3] über die geplanten Verschärfungen im Haftrecht, die generellen Zustände in Griechenlands Gefängnissen und über die Verhängung der Untersuchungshaft als Präventivstrafe.  In seinem Vortrag wird er über die Gespräche und den Widerstand gegen die Vorhaben der Regierung Samaras berichten. Spenden sind gern gesehen und werden an die Gruppe Ausser Kontrolle [4] weitergeleitet, um weitere Projekte und Vorträge [5] zu ermöglichen.

[1]http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Gefaehrliche-Zustaende-in-griechischen-Gefaengnissen/story/11820315
[2]http://www.18maerz.de/web/images/neu1/beilage18maerz2014.pdf
[3]http://jungle-world.com/artikel/2014/18/49795.html
[4]http://ausserkontrolle.blogsport.de/
[5]https://linksunten.indymedia.org/en/node/97537


Am Samstag gibt es ab 10:00 Uhr ein Frühstücksbuffet in der Medienwerkstatt.

Ab 15:00 Uhr wird der Infoladen (‘Infomaden’) im Erdgeschoss/Portiersloge als Anlaufpunkt offen sein. Es wird dort Kaffee und Kuchen geben.

Ab 20:00 Uhr wird die Bar im Erdgeschoss geöffnet sein. Dort gibt es auch ab 20:00 Uhr warmes Essen. Außerdem wird danach noch ein Konzert stattfinden.


SONNTAG 09. 11.
 

12:00 Uhr: Abschlussdiskussion
Abschließende Reflexion zu den Diskussionen des Wochenendes…

Am Sonntag gibt es ab 11 Uhr Frühstück in der Medienwerkstatt (2. Stock).


Aufruf

Kein Häfn für niemand!

Aufruf zu den Anti-Knast-Tagen in Wien von 7. – 9. 11. 2014

Knast heißt in Österreich Häfn, gemeint ist jedoch immer das eine: Gefängnis, Gitter, hohe Mauern, Stacheldraht, dahinter Menschen, die weggesperrt werden. Zum Schutz der Gesellschaft, als Strafe, zur Abschreckung, aus Rache, weil sie keinen Aufenthaltsstatus innerhalb der Festung Europa haben usw. – Gründe fürs Gefängnis kennt der Rechtsstaat viele. In demokratischen Zeiten sind diese Gründe „human“, soll doch der Strafvollzug „menschlich“ sein, das geringere Übel in Zeiten der größtmöglichen Freiheit im Kapitalismus, dem angeblich besten, weil nicht totzukriegenden System.

An den Knästen dieser Welt manifestiert sich der Glaube an eine Freiheit, die angeblich diejenigen haben, die draußen sind – jenseits der Mauern und Gitter. Dieser Glaube ist trügerisch, denn wir glauben nicht an (die) Freiheit in der kapitalistischen Verwertungsgesellschaft, an die Reformierung der Warenlogik und der Gesellschaft des Spektakels und wir haben keine Hoffnung, innerhalb dieses Systems zu einer besseren, zu einer anderen Welt zu finden. Freiräume, Kuschelecken, Nischen, in denen wir uns unüberwacht, fern von der Kontrolle und Macht der Herrschenden bewegen können, existieren – wenn dann – nur in unseren Köpfen und da auch nur gerne zum Zweck des Selbstbetrugs, um es irgendwie in diesem System aushalten zu können.

Wir sparen uns an dieser Stelle mannigfaltige Argumente gegen den Knast – die meisten sind ohnehin bekannt oder nachzulesen (z.B. http://www.abc-berlin.net/stein-fuer-stein-kaempfen-gegen-das-gefaengnis-und-seine-welt). Vielmehr wollen wir unsere eigenen Beweggründe darlegen, warum für uns der Kampf gegen die Knäste nicht zu denken ist ohne einen Kampf gegen das staatliche Konstrukt, in dem wir gezwungen sind zu leben.

Vielleicht ist ein Gefängnis die totalitärste Institution der demokratischen Gesellschaft, der Diktatur der wenigen Parlamentarier_innen über alle anderen Menschen, denen in heuchlerischer Weise gewährt wird gelegentlich zwischen Pest und Cholera zu wählen. Im Gefängnis bekommt der Mensch das Ausgegrenzt sein, das Nicht-Dazu-Gehören-Dürfen durch die physische Präsenz der permanenten Überwachung wortwörtlich am eigenen Leib zu spüren. Sämtliche Kontakte zur Außenwelt werden reguliert – das Gefängnis bestimmt, wann, wie, was gegessen, geschlafen, gearbeitet, geduscht oder Sport betrieben werden darf. Dinge, die die meisten von uns außerhalb von Gefängnismauern zumindest teilweise selbstbestimmt entscheiden können. Doch auch andere Institutionen wie Kasernen, Krankenhäuser, Psychiatrien oder Schulen führen uns vor Augen, dass wir uns nicht selbst gehören und sowohl unsere Körper als auch unsere Gedanken überwacht, normiert und im Geiste der Staatsmacht erzogen werden müssen. Von der Wiege bis zur Bahre werden wir von der stumpfsinnigen Bürokratie verwaltet, eingeordnet, zu braven Bürger_innen des Systems gemacht – aufbegehren und die eigene Meinung sagen inklusive. Selbst wenn in Schulen engagierte Lehrer_innen Kindern Mut machen, das System in Frage zu stellen oder nette Sozialarbeiter_innen Jugendliche Räume bieten, in denen sie nichts leisten müssen und einfach nur sein dürfen, so sind es auch genau diese Rollen, die das System stützen und stabilisieren. Ebenso wie Parteien, Religionen, die heilige Kuh Arbeit oder andere Zwänge und Normvorstellungen.

Die Schere im Kopf wirkt so oder so: Wir wachsen auf mit dem Wissen, was erlaubt und was verboten ist. Wo wir anecken können/dürfen und wann wir besser unseren Mund halten. Die Foucaultsche Disziplinargesellschaft* hat gewonnen, wenn die Herrschenden über uns nicht mehr (so stark) benötigt werden, um uns einzuschränken, weil wir es bereits selber tun – in unseren Träumen, Aktionen und in unseren täglichen Handlungen. Wir passen unser Leben an das Zeitalter der Überwachung und Kontrolle an, stellen Routine und Alltag gar nicht mehr in Frage, empfinden Kameras an allen Orten der Öffentlichkeit weder als Störung noch als Anstoß, zu sehr haben wir uns an deren Anblick gewöhnt.

Wir sind nicht frei. Weder drinnen im Knast, noch draußen außerhalb der Mauern. Die Gitterstäbe sind vielleicht in der Zelle gegenwärtiger als auf der Straße, im Park oder im Supermarkt – zu stören scheinen sie zumindest „draußen“ nur wenige, ja, viele sehen sie nicht einmal. Wenn zum Beispiel zum hundertsten Mal der Begriff der „politischen Gefangenen“ zelebriert wird, um alle anderen davon auszuschließen, die aus Gründen wie Hunger, Armut, Krankheit oder schlichtweg Verzweiflung hinter Gitter sitzen, dann scheint es, als ob hier willkürlich Grenzen gezogen werden zwischen dem Elend der einen und dem der anderen. Wir lehnen den Begriff der „politischen Gefangenen“ ab, weil wir Knäste – neben der Polizei, Gesetzen, Zucht und Ordnung – als ein Unterdrückungswerkzeug von vielen sehen, das wir aktiv bekämpfen wollen. Wer warum im Knast sitzt, interessiert uns wenig bei dem Wunsch nach der Abschaffung der Institution Gefängnis und der Gesellschaft, die es benötigt.

Die diesjährigen Antiknasttage finden in Wien statt, einer Stadt, die aktuell vier (große) Häfn mitten in der Stadt bzw. an deren Rändern vorzuweisen hat. Der Kampf gegen die Knäste ist hier ein kleiner, wenn auch stetiger. Nicht viele haben Interesse daran und nicht viele scheint das Leben im Kapitalismus sonderlich zu stören – kein Wunder, zum Fressen haben alle (noch) genug und im postfaschistischen Österreich steht das antifaschistische Engagement nach wie vor ganz oben auf der Liste der linksradikalen Politiken. Da wird gern Knast für Nazis, härtere Strafen und ein präziseres Durchgreifen der Polizei gegen die politischen Feind_innen gefordert und im nächsten Atemzug gegen Repression gewettert. Ein Gedankengang, der verständlich ist, wenn man sich wohl oder übel zur demokratischen Gesellschaftsordnung mit ihren Werten bekennt oder die Logik der Staatsmacht nur zum Teil in Frage stellt. Themen wie die geplante Reformierung des Jugendstrafvollzugs, Knast-Neubauprojekte, die Einführung „moderner“ Bestrafungssysteme wie die Fussfessel oder permanete Berichte über Selbstmord, Misshandlungen, Übergriffe oder Verwahrlosungen innerhalb von (österreichischen) Gefängnismauern werden nur von wenigen aufgegriffen oder thematisiert.

Wir laden nach Wien ein, um gemeinsam über eine Welt ohne Mauern, Gittern und Grenzen nachzudenken, zu diskutieren und Wege zu finden, wie diese Welt, die wir so sehr ablehnen, zu bekämpfen ist. Wir wollen uns zwei Tage lang über diverse Projekte, aktuelle Gefangene, Repression, Knastkämpfe und unterschiedliche Anti-Knast-Zugänge austauschen, vernetzen und informieren. Wir möchten alle ermutigen, sich auf die ein oder andere Art zu beteiligen – auch wenn inhaltlich unterschiedliche Positionen zum Kampf gegen das Gefängnis vorhanden sind. Sind es doch vielleicht gerad die kontroversiellen Diskussionen, die unsere (selbstreflexive) Kritik anregen und dazu führen unsere Analysen und Schlußfolgerungen zu schärfen.

Wir wünschen und freuen uns daher über eine aktive und rege Beteiligung von interessierten Menschen – egal ob innerhalb oder außerhalb von Knästen.

Gegen alle Formen der Kontrolle, der Einsperrung und der Autorität!

Wien, September 2014

Infos, Programm, Möglichkeiten zur Beteiligung, Ideen für Workshops oder Pennplätze – get in contact with us: http://antiknasttage2014.noblogs.org

* Viele Bücher wurden über Knäste verfasst, Michel Foucault schrieb eines davon. In „Überwachen und Strafen: Die Geburt des Gefängnisses“ analysiert er die Entwicklung der Bestrafungsstrukturen bis hin zum modernen Staat, in der Macht sich bis in die kleinsten Bereiche fortsetzt und diese durchdringt. Die Disziplnierung des Individuums geht demnach nicht mehr nur von einer repressiven, übergeordneten Instanz aus sondern von allen Teilnehmer_innen der Gesellschaft.


 

Statements zu den Antiknasttagen:

 

Statement zu den Antiknasttagen – von Manfred ‘Iceman’ Peter

Man kann dem politischen Mainstream in Europa nicht viel entgegen setzen, jedoch dürfen wir Antiknast- und Psychiatrie Aktivisten nicht aufgeben, unsere Arbeit konstruktiv, produktiv und möglichst effizient in die Köpfe des Otto-Normal-Bürgers zu pflanzen. Das heißt für uns ohne Unterlass weiter zu machen und der europäischen ‘Demokratur’ und anderswo ein Schnippchen zu schlagen.

Gewählte Vollstrecker, Polizei, Überwachung, Psychiatrien und Knäste sind einige der Werkzeuge die dazu dienen, uns unter Kontrolle und gefügig zu halten. Ihr alle da draußen seit gemeint: Wehrt Euch – beugt Euch nicht – arbeitet für mehr Freiräume für alle; Resignation und Ohnmacht wären keine guten Berater. Nehmt mutig den Kampf gegen repressive, ausbeutende und unterdrückende Strukturen auf und fordert weiterhin eure Rechte und die Rechte der Schwächsten innerhalb der Gesellschaft in Europa.

Ich sitze nun seit 23 Jahren im Vollzug, das ist die Hälfte meiner Lebenszeit – aber brechen konnten ‘die’ mich niemals. Sie hatten sogar versucht mich zu töten. Fakt ist, es ist den Schergen nicht gelungen! Solange ich lebe, werde ich mich gegen das System wenden und biete die Stirn!

Revolutionäre Grüße nach Wien
an alle schwarzen Wölfe

-Iceman-
Manfred Peter


 Thomas Meyer-Falk – ‘Knäste sind nekrophile Orte’ (Beitrag zu den Antiknasttagen)

Vielen von uns ist das ganz spontan und längst bewusst: Gefängnisse sind Orte das Verfalls. Ethisch, menschlich, moralisch und kulturell. Dort wird keine Lust auf Leben, Freiheit, Menschlichkeit vermittelt, sondern die Wärter*innen und sonstigen Beschäftigten, behandeln die Inhaftierten wie tote Gegenstände, sie verwalten Menschen wie Stückgut in einem Lagerhaus.
Knäste also sind nekrophile Orte.

Erst vor wenigen Wochen verhungerte in Deutschland ein Insasse, der seit mehreren Jahren in Isolationshaft gehalten wurde, nachdem er 2012 einem Wärter mit einem Kopfstoß das Nasenbein brach.

Koala Rosmane wurde nur 33 Jahre, er stammte aus Burkina Faso, wo er als Kindersoldat zwangsrekrutiert wurde.

Nach seinem Tod erhob ein Rechtsanwalt Anschuldigungen gegen die zuständige Leitung der Haftanstalt, da es dort ein rechtsextremistisches Netzwerk gebe. Überraschenderweise wurde der Gefängnisdirektor, Thomas Müller nach dem Tod von Koala Rosmane suspendiert.

Sehenden Auges hatte man ihn sterben lassen.

Dies mag illustrieren was wir uns unter einem nekrophilen Ort vorzustellen haben.

Wir setzen dem unsere Liebe zur Freiheit entgegen, zum Leben, zur Vielfalt und Buntheit. Der Kampf für Freiheit bedeutet sicher auch, Opfer zu bringen, denn die Staatsmacht tut alles, um weiterhin die Kontrolle zu behalten.

Freiheit wird einem nicht gegeben, wir müssen sie uns nehmen, sie erkämpfen und verteidigen.

Wenn sie uns dann in ihren Knästen einsperren, versuchen mundtot zu machen, und das mit allen Mitteln, ist eine solidarische Bewegung vor den Knastmauern überlebenswichtig.

Für das Leben und die Freiheit!

Thomas Meyer-Falk

zur Zeit: JVA Freiburg


Worte zu den Anti-Knast-Tagen in Wien

Die diesjährigen Anti-Knast-Tage finden Anfang November in Wien statt. Der Aufruf macht klar, dass Anti-Knast-Kämpfe gesamtgesellschaftlicher Natur bedürfen; und dass es neben den sichtbaren offensichtlichen Gitterstäben und Mauern auch eine Vielzahl an unsichtbaren oder verdrängten Ketten gibt, die es zu sprengen gilt. Folgerichtig gibt es eine Vielzahl an Personen, die sich an der Manifestierung von Machtstrukturen beteiligen: Vom Bullen bis zum linken Sozialarbeiter, vom Richter bis zum “aufmerksamen” Bürger von Nebenan, vom Politiker bis zum (z.B. Antifa-)Kampagnensprecher. Sie alle reden mit autoritären Zungen. Sie alle stinken nach Feigheit, Habgier und dem Wunsch nach Ruhm. Sie alle haben eine Ladung Spucke, Fäuste, Steine und ??? verdient!

Ob das Programm und die Diskusionen dem Aufruf gerecht werden? Hängt natürlich von (uns) allen ab!

Ob auch außerhalb von Anti-Knast-Tagen der “Wunsch nach der Abschaffung der Institution Gefängnis und der Gesellschaft, die es benötigt” praktisch wird? Hängt natürlich von dir und dir und dir und dir ……………………………………….ab!

Für die Zerstörung aller Gefängnisse, auch in deinem Kopf!

Warm-up für die Antiknasttage: Film + Diskussion

Sonntag, November 2nd, 2014

Donnerstag, 06.11.: Film + Diskussion im Politbeisl (EKH), 20:00 Uhr

Bei diesem PolitDiskuBeisl werden zwei Filme gezeigt- „TIME AND TIME AGAIN“ und „I’m You You’re Me“. Im Anschluss wollen wir darüber diskutieren.

„TIME AND TIME AGAIN“ (1986) ist ein Film der sich mit dem Leben von Frauen in Knästen allgemein und im speziellen mit dem Frauenknast in Holloway/London auseinandersetzen. In vier Interviews sprechen Frauen über gewaltvolle Erfahrungen (z.B. Rassismus, Zwangspsychiatriesierung, Isolationshaft,…) und ihren Widerstand als Ex-/Gefangene. Außerdem wird die Notwendigkeit von organisiertem Widerstand und solidarischen Strukturen, die Frauen im Knast und danach unterstützen, sichtbar.

In Bedford Hills/New York State, dem bekannten Hochsicherheitsgefängnis für Frauen haben Gefangene unter dem Motto ‚each one teach one‘ eine Selbsthilfe-Organisation aufgebaut. „I’m You You’re Me“ beschäftigt sich mit der Entstehung und den Aktivitäten von ACE (AIDS Counceling and Education program), aber vorallem wegen den starken, persönlichen Erzählungen von HIV-positiven Frauen und Frauen mit AIDS ist dieser Film sehenswert.

Worte zu den Anti-Knast-Tagen in Wien

Sonntag, November 2nd, 2014

(gefunden auf: linksunten.indymedia.org)

Die diesjährigen Anti-Knast-Tage finden Anfang November in Wien statt. Der Aufruf macht klar, dass Anti-Knast-Kämpfe gesamtgesellschaftlicher Natur bedürfen; und dass es neben den sichtbaren offensichtlichen Gitterstäben und Mauern auch eine Vielzahl an unsichtbaren oder verdrängten Ketten gibt, die es zu sprengen gilt. Folgerichtig gibt es eine Vielzahl an Personen, die sich an der Manifestierung von Machtstrukturen beteiligen: Vom Bullen bis zum linken Sozialarbeiter, vom Richter bis zum „aufmerksamen“ Bürger von Nebenan, vom Politiker bis zum (z.B. Antifa-)Kampagnensprecher. Sie alle reden mit autoritären Zungen. Sie alle stinken nach Feigheit, Habgier und dem Wunsch nach Ruhm. Sie alle haben eine Ladung Spucke, Fäuste, Steine und ??? verdient!

Ob das Programm und die Diskusionen dem Aufruf gerecht werden? Hängt natürlich von (uns) allen ab!

Ob auch außerhalb von Anti-Knast-Tagen der „Wunsch nach der Abschaffung der Institution Gefängnis und der Gesellschaft, die es benötigt“ praktisch wird? Hängt natürlich von dir und dir und dir und dir ……………………………………….ab!

Für die Zerstörung aller Gefängnisse, auch in deinem Kopf!

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25. Oktober, EKH: Solidaritätskonzert für gefangene AnarchistInnen in Mexiko

Freitag, Oktober 17th, 2014

25Okt

In der Nacht des 5 Jänner 2014 wurden Carlos, Amelié und Fallon in Mexiko festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen das Ministerium für Kommunikation und Transport und ein Nissan Autohaus in Mexico City mit Steinen und Molotov-Cocktails angegriffen zu haben. Seit dem sitzen sie im Knast und warten auf ihren Prozess. Carlos, Amelié und Fallon benötigen finanzielle Mittel, um die notwendigen Kosten ihres Alltags zu bestreiten und zur Bezahlung von Anwälten, etc. Wir machen dieses Fest um Kohle zu sammeln und über ihre aktuelle Situation zu informieren. Außerdem wird es feines Essen, Cocktails, Infotische und Auflegerei geben!

Vortrag zur Situation von Amelié, Fallon und Carlos ab 20 Uhr

Konzert ab 22 Uhr:

Dim Prospects: Menschen von Brambilla, Aus-Spotten, Those Who Survived the Plague, … haben zusammen eine neue Band gemacht die Anfang des Jahres schon so richtig überzeugen… Genialer emotionaler Dis-Chord Punk!

Maneki Nekoč aus Graz.Vier „sentimental riot grrrls“ aus Graz spielen akustischen Indie-Pop mit Piano, Gitarre, Akkordeon, Melodika und Gesang und sorgen dafür, dass das Publikum auf einer Gefühlsachterbahn durcheinander-, hin- und her- und auf- und abgewirbelt wird.

Unhaim aus Biel sind noch ganz kurzfristig dazugekommen!brachiales crustgeballer.schön.

A Lies: Dark Folk / Singer Songwriter, Wien.

Außerdem:
Feines Essen von der Kochgruppe FUG! Info-/Büchertische von der Anarchistischen Buchhandlung und ABC Wien!
Und nach dem Konzert gibt’s Discoparty!

Weitere Infos zur Situation von Amelié, Fallon und Carlos
findet ihr unter:
sabotagemedia.anarkhia.org und fuegoalascarceles.wordpress.com

Solidarität mit den Gefangenen! Presxs a la calle!

EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien

Rechtshilfe Pizzeria-Räumung

Sonntag, September 28th, 2014

(gefunden auf : pizza.noblogs.org)

Viele Leute die bei der Räumung vor dem Haus waren, haben bereits Briefe mit Verwaltungsstrafen bekommen. Wir empfehlen, erst einmal Einspruch einzulegen und Akteneinsicht zu beantragen. Außerdem wäre es gut, sich bei der Rechtshilfe zu melden, um ein gemeinsames Vorgehen zu koordinieren.

Die email-Adresse der Rechtshilfe ist rhpizza [at] riseup (punkt) net

Links:

Außerdem freuen wir uns, wenn uns Leute helfen wollen, Soli-Geld zu sammeln, Parties und Konzerte zu organisieren etc. Unser Budget reicht nicht mal im Ansatz aus, um Leuten bei der Bezahlung von Verwaltungsstrafen zu helfen, außerdem wird noch viel Geld für Anwaltskosten gebraucht, falls es gegen die Leute, die im Haus waren, strafrechtliche Anklagen geben sollte. Wenn ihr uns damit helfen wollt, meldet euch doch bei pizzeria (at) riseup (punkt) net