Posts Tagged ‘Feminismus’

In Gedenken an unsere Gefährtin Anna Campbell

Donnerstag, März 17th, 2022

Am 15. März 2022 jährte sich der Todestag unserer Gefährtin Anna Campbell bereits zum vierten Mal! Wir werden dich nicht vergessen!

Wir möchten dazu einen Text den wir 2018 kurz nach ihrem Tod übersetzt haben nochmal teilen:

Unsere Herzen sind voller Trauer, als wir an diesem Wochenende vom Tod unserer Freundin und Genossin Anna Campbell erfahren haben.

Anna wurde im Kampf für und mit der YPG bei einem Raketenangriff in Afrin getötet.

Anna war ein Kernmitglied des Empty Cages Collective und eine Mitkämpferin in vielen Anti-Knast-Projekten und Kampagnen, ua gegen Gefängnisneubauprojekte, der Smash IPP-Kampagne oder ABC Bristol. Mit ihr war die Selbstorganisation stets eine Freude.

Sie war eine tief überzeugte Anarchistin, die sich dem Kampf für die Freiheit verschrieben hatte. Die Liste ihres Engagement in sozialen Kämpfen ist lang, von Jagd-Sabotage über studentische Besetzungen. Sie war eine leidenschaftliche Feministin und stolz queer.

So wie für Louise Michel, ihrer liebsten historischen Anarchistin, war auch für Anna die soziale Revolution ihr heftigstes Verlangen und das brachte sie nach Kurdistan.

Anna starb an der Kampflinie, wo sie in der Verteidigung einer revolutionären Bewegung sein wollte. Wir, ihre Freund_innen und ihre Familie werden sie schmerzlich und sehr heftig vermissen. Ihr Mut ist eine weitere Inspiration für unseren Kampf für die Freiheit und für die Zerstörung aller Staaten und ihrer Gefängnisse.

“Wir Revolutionäre jagen nicht nur einer leuchtend roten Flagge nach. Was wir verfolgen, ist ein Erwachen der Freiheit, alt oder neu. Es sind die alten Kommunen Frankreichs, es ist 1703; es ist Juni 1848; es ist 1871. Vor allem ist es die nächste Revolution, die in dieser Morgendämmerung voranschreitet.” – Loiuse Michel

[Griechenland] Bericht von einer militanten anarchistisch-feministischen Aktion in Athen

Samstag, Juni 26th, 2021

quelle: enough is enough 14

Athen. Griechenland. Am Dienstag, den 22. Juni, gab es einen sehr großen – mehrere Tausend Menschen umfassenden – feministischen Demonstration durch das Athener Stadtviertel Petralona in Griechenland.

Eingereicht bei Enough 14. Das Bild oben stammt vom Twitter-User @Marichiweu100, welche*r in keiner Weise mit der Autor*in dieses Artikels in Zusammenhang steht. Deutsche Übersetzung Bratislav Metulski.

Anlass war ein Vorfall, bei welchem eine Frau, die zur Reinigung eines Hauses angestellt war, von ihrem „Arbeitgeber“ eingesperrt und wiederholt sexuell missbraucht wurde. Die Nachbar*innen riefen zwar die Polizei, aber diese weigerte sich, einzugreifen. Sie sind stets bereit, ein besetztes Haus zu stürmen oder Menschen auf einem öffentlichen Platz anzugreifen, schrecken allerdings davor zurück, die Tür eines Hauses der Mittelschicht aufzubrechen, so dass der Vergewaltiger entkommen konnte und auf freiem Fuß verbleibt.

Dieser Horror entwickelte sich zudem im Schatten eines laufenden und für Schlagzeilen sorgenden Falles, in welchem ein „achtbarer“ griechischer Mann, ein Airline-Pilot, seine (viel jüngere) Frau ermordete und anschließend behauptete, sie sei von Immigranten getötet worden, ein kalkulierter rassistischer Trick, dem die griechische Polizei, indem sie im nationalen Fernsehen „hartgesottene migrantische Kriminelle“ beschuldigte, nicht nur zustimmte, sondern sogar aktiv handelte, indem sie einen georgischen Mann ohne Papiere entführte und ihn tagelang zusammenschlug, um ihm ein Geständnis abzuringen.

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[Österreich] Alle Feminist:innen sind Räuber:innen – Urteil: Doch kein Raub!

Freitag, Juni 25th, 2021

quelle: emrawi.org

Am 17.10.2020 wurden zwei Personen festgenommen und mehrere Stunden im PAZ Roßauerlände festgehalten. Die Festnahmen erfolgten im Zuge von Protesten gegen eine Versammlung von christlich-fundamentalistischen Abtreibungsgegner:innen. Einer der beiden Festgenommen wurde ein Mobiltelefon weggenommen und erst Ende Dezember vom LVT Wien wieder ausgehändigt. Was der Zweck der Wegnahme war und was der LVT über zwei Monate mit dem Handy machte, ist nicht bekannt, eine Begründung blieb der LVT schuldig. Das Verwaltungsgericht Wien erklärte die Wegnahme des Telefons jedoch für rechtswidrig.

Die Polizei warf den Festgenommen erst versuchten Raub vor. Dabei handelt es sich um ein Delikt mit besonders hoher Strafdrohung (Mindeststrafe: 1 Jahr, Höchststrafe: 10 Jahre). Der Vorwurf war aus juristischer Sicht absurd und so ordnete der Journalstaatsanwalt die sofortige Enthaftung an und leitete Ermittlungen wegen Nötigung, bzw. Körperverletzung (Höchststrafe: 1 Jahr) ein. Das schien den LVT jedoch wenig zu interessieren, den Abschlussbericht verfasste er wieder wegen „Raubes“, was auch die nächste Staatsanwältin aufgriff. So hatten die beiden Feminist:innen Anfang Juni 2021 eine Verhandlung vor einem Schöffengericht.

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[Mexiko] Sprengstoffanschlag auf Banjército-Militärbank

Montag, Mai 31st, 2021

quelle: schwarzerpfeil.de

Via Contra Info

Wenige Minuten nach Mitternacht am 23. Mai 2021 platzieren wir einen Sprengsatz aus Schießpulver und Butangas mit dem Ziel, die Banjército-Einrichtungen in Mexiko-Stadt zu zerstören — ein Ziel, das wir erreicht haben.

Wir taten es, weil…

I.

Wir erinnern uns an Mauricio Morales, einen chilenischen anarchistischen Gefährten, der am 22. Mai 2009 auf tragische Weise ums Leben kam, als er einen Sprengsatz transportierte, der offenbar für die Schule der Gefängniswärter im Stadtteil Matta in Santiago bestimmt war.

Lasst uns dem Aufruf zur Aktion folgen, zu der die anarchistischen Gefangenen in der ganzen Welt aufgerufen haben. Von Mexiko bis Griechenland, von Montevideo bis Belgien!! Von Argentinien bis zum Vereinigten Königreich, dass die bewaffnete Freude uns weiterhin findet!!!

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[Schweiz] Marsch für´s Läbe: Politischer Prozess und Stellungnahme des Angeklagten

Donnerstag, April 1st, 2021

Quelle: barrikade.info

Am Freitag, dem 26. März 2021, stand der erste Angeklagte des erfolgreichen Protests gegen den „Marsch für’s Läbe“ vor Gericht. Viele Menschen haben sich mit dem Angeklagten solidarisiert und vor dem Gericht zu einer Kundgebung aufgerufen. Es folgt eine kurze Schilderung der Mobilisierung und die Stellungnahme des Angeklagten.

Nachdem eine Rede gehalten wurde und die Polizei mehrere Personenkontrollen durchführte, darunter auch an Journalist*innen, kam es zu einem Handgemenge mit der Polizei. Eine spontane Demonstration mit ca. 40 Menschen löste sich bei der Bäckeranlage selbstbestimmt auf. Eine Person wurde verhaftet und erst am nächsten Tag aus dem Polizeigefängnis entlassen. Solidarität mir den kontrollierten und verhafteten Menschen!

Der Angeklagte wurde, trotz einer sehr schwachen Beweislage in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen. Dies bestätigt, dass die Justiz eine patriarchale Klassenjustiz ist, wie sie in der Stellungnahme vor Gericht und auf der Strasse benannt wurde. Der Kampf geht weiter!

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[Salzburg] Spontan-Demonstration gegen Femizide und das ganze verdammte Patriarchat

Donnerstag, März 25th, 2021

quelle: emrawi.org

*English below*

Gestern Nacht wurde in Salzburg-Schallmoos eine Frau von ihrem Ex-Partner ermordet. Deshalb waren wir heute auf der Straße, denn diese Gewalt hat System und darf nicht unbeantwortet bleiben! Es handelt sich hier um keinen Einzelfall und auch nicht um ein sogenanntes Beziehungsdrama. Es ist Femizid! Der Mord der gestrigen Nacht, vom 21. auf 22. März, reiht sich ein in eine lange Liste – es ist der sechste dokumentierte Femizid 2021 in Österreich!

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Kein Gott, kein Boss, kein Ehemann: Die erste anarcha-feministische Gruppe der Welt

Mittwoch, Februar 10th, 2021

Quelle: schwarzerpfeil.de

Die erste explizit anarchistisch-feministische Gruppe der Welt entstand als Teil der blühenden anarchistischen Bewegung des neunzehnten Jahrhunderts in Argentinien. Sie produzierte die erste anarchistisch-feministische Zeitung, La Voz de la Mujer. Leider wurde die Geschichte des Anarcha-Feminismus in Argentinien selten gewürdigt, bestenfalls am Rande erwähnt, schlimmstenfalls ignoriert oder vergessen.

La Voz de la Mujer wurde in Buenos Aires nur neun Mal veröffentlicht, beginnend am 8. Januar 1896 und endend fast genau ein Jahr später am Neujahrstag. Zu den Werken gehörten „Die Rächergruppe der Frauen“, „Eine, die eine Kanone mit den Köpfen der Bourgeois füllen will“, „Es lebe das Dynamit“, „Es lebe die freie Liebe“, „Eine Feministin“, „Eine weibliche Schlange, um die Bourgeois zu verschlingen“, „Voll mit Bier“, „Ein frauenfreundlicher Mann“. Das meiste davon wurde auf Spanisch geschrieben, nur gelegentlich auf Italienisch. Dies ist nicht verwunderlich, da der anarchistische Feminismus vor allem aus Spanien nach Argentinien kam. Auch das feministische Material in der italienischen Presse wurde größtenteils von spanischen Autorinnen verfasst. Eine andere Version der Zeitung, die ihren Namen trug, wurde in der Provinzstadt Rosario herausgegeben (ihre Herausgeberin, Virginia Bolten, war die einzige bekannte Frau, die 1902 unter dem Residenzgesetz deportiert wurde, das der Regierung die Macht gab, Immigrant:innen, die in politischen Organisationen aktiv waren, auszuweisen). Eine weitere La Voz de la Mujer wurde in Montevideo veröffentlicht, wohin Bolten verbannt wurde.

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[Türkei] Anarchistische Frauen* demonstrieren vor dem Bakırköy Frauengefängnis

Freitag, November 29th, 2019

Quelle: anarchists worldwide, übersetzt von abc wien

22.11.19: Die Organisation Anarşist Kadınlar / Anarchistische Frauen* führten außerhalb des geschlossenen Frauengefängnisses Bakırköy eine Aktion durch. Sie erklärten, alle Institutionen, die die Männlichkeit schützen, sollten geschlossen werden und dass Gefängnisse stillgelegt werden sollten, nicht die Frauen*.

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Nieder mit dem Patriarchat – Worte aus dem Knast

Mittwoch, März 8th, 2017

Quelle: linksunten

Wir veröffentlichen hier den Brief einer anarchistischen Gefährtin, die seit einigen Monaten in Deutschland im Knast sitzt, da ihr vorgeworfen wird, eine Bank in Aachen überfallen zu haben. Aktuell steht sie vor Gericht. Sie hat diesen Brief im Kontext des 08. März, dem internationalen Frauenkampftag, geschrieben.

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Nieder mit dem Patriarchat

– über soziale, rassistische und patriarchale Missstände –

Das wir auch hier in Deutschland in einer total ungleichen Gesellschaft leben ist allgemein bekannt. Die Oberschicht ist gut abgesichert und wohl behütet, hat keine existenziellen Sorgen und kann ihren Kindern trotz aller allgemeinen Problemen auf dieser Welt eine zuversichtliche Zukunft bieten, etwas, dass der Unterschicht nicht zusteht. Während ein kleiner Teil der Menschen zudem immer reicher wird, soll ein großer Teil am Existenzminimum gehalten werden, arbeitet für einen beschissenen Niedriglohn und wird zum immer sinnloseren Konsum getrimmt, damit dieses profitgierige System in dem wir leben, aufrecht erhalten werden kann. Während sich wenige auf ihren millionenteuren Yachten im Mittelmeer sonnen oder sich in ihren Privatjets über den Erdball kutschieren lassen, können sich viele andere nicht einmal im Leben einen wirklichen Urlaub leisten, geschweige denn ihre Miete, die Stromrechnung oder ein paar neue Zähne bezahlen. Während die Superreichen ihren angescheffelten Reichtum vor den geltenden Steuerpflichten in irgendwelchen Steuerparadiesen oder über ein paar Briefkastenfirmen retten und meist nicht einmal ernsthaft juristisch dafür belangt werden, sitzen so manche Arme Monate oder Jahre für Geldstrafen oder Kleinstkriminalitäten – für Beträge, die die Reichen täglich in Minuten ausgeben.

Der Staat und die Medien erzählen zwar jeder Mensch würde vor dem Gesetz gleich stehen, aber dabei weiß jedes Kind, dass wer reich und mächtig ist, nicht im Knast landet, da gute und teure Anwälte ihn heraus hauen werden. Wer schlechte Anwälte hat oder auch schon aus sozialen oder rassistischen Gründen als „übliche_r Verdächtige_r“ gilt, hat währenddessen einfach schlechte Karten. Und wer zudem nicht der deutschen Sprache mächtig ist oder nicht lesen und schreiben kann, hat faktisch keine Verteidigungschancen und ist auf ständige Hilfe anderer angewiesen, die oft nicht da ist. Der Gesellschaft ist es scheiß egal. Es werden die üblichen Feindbilder der „kriminellen Ausländer*innen“, arabischen und nordafrikanischen „Terrorist*innen“ und „gefährlichen Flüchtlingen“ hochgehalten, die schnellstmöglich weg gesperrt oder abgeschoben werden sollen. Deutschland preist sich zwar gerne als weltoffenes Land an, das auch Flüchtlinge aufnimmt, aber nur wenn sich diese erfolgreich in das Arbeitssystem integrieren, wirtschaftlich aus ihnen Profit zu schlagen ist oder sie sich als Opferrolle vermarkten lassen. Wenn sie allerdings in ihren Familien, oder sogenannten „Banden“, nach Deutschland kommen, um in einem reicheren Land logischerweise besser überleben zu können oder denen nehmen, die mehr haben als sie, dann werden sie nicht nur weg gesperrt oder abgeschoben, sondern an ihnen noch fremdenfeindliche Politik statuiert und gerechtfertigt. Dabei geht es dem Staat vor allen Dingen um das Recht der Reichen und dem Schutz ihres Eigentums. Wer gegen Besitzverhältnisse verstößt, wird hier proportional am härtesten bestraft. Der Knast ist eben voll von sogenannten Einbrecher*innen, Betrüger*innen, Räuber*innen und Dieb*innen und nicht von Mördern oder Vergewaltigern, wie so oft dargestellt. Und die Ausländerquote ist natürlich sehr hoch, aber nicht weil Ausländer*innen krimineller als Deutsche sind, sonder weil sie generell zur Unterschicht gehören. Das war in einem Einwanderland wie Deutschland schon immer so und wird auch weiter so bleiben.

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