Posts Tagged ‘femizid’

[Griechenland] Bericht von einer militanten anarchistisch-feministischen Aktion in Athen

Samstag, Juni 26th, 2021

quelle: enough is enough 14

Athen. Griechenland. Am Dienstag, den 22. Juni, gab es einen sehr großen – mehrere Tausend Menschen umfassenden – feministischen Demonstration durch das Athener Stadtviertel Petralona in Griechenland.

Eingereicht bei Enough 14. Das Bild oben stammt vom Twitter-User @Marichiweu100, welche*r in keiner Weise mit der Autor*in dieses Artikels in Zusammenhang steht. Deutsche Übersetzung Bratislav Metulski.

Anlass war ein Vorfall, bei welchem eine Frau, die zur Reinigung eines Hauses angestellt war, von ihrem „Arbeitgeber“ eingesperrt und wiederholt sexuell missbraucht wurde. Die Nachbar*innen riefen zwar die Polizei, aber diese weigerte sich, einzugreifen. Sie sind stets bereit, ein besetztes Haus zu stürmen oder Menschen auf einem öffentlichen Platz anzugreifen, schrecken allerdings davor zurück, die Tür eines Hauses der Mittelschicht aufzubrechen, so dass der Vergewaltiger entkommen konnte und auf freiem Fuß verbleibt.

Dieser Horror entwickelte sich zudem im Schatten eines laufenden und für Schlagzeilen sorgenden Falles, in welchem ein „achtbarer“ griechischer Mann, ein Airline-Pilot, seine (viel jüngere) Frau ermordete und anschließend behauptete, sie sei von Immigranten getötet worden, ein kalkulierter rassistischer Trick, dem die griechische Polizei, indem sie im nationalen Fernsehen „hartgesottene migrantische Kriminelle“ beschuldigte, nicht nur zustimmte, sondern sogar aktiv handelte, indem sie einen georgischen Mann ohne Papiere entführte und ihn tagelang zusammenschlug, um ihm ein Geständnis abzuringen.

(mehr …)

[Kolumbien] Blick aus den Straßen von Bogota

Dienstag, Mai 18th, 2021

Quelle: schwarzerpfeil.de

Seit Anfang des Monats ist die Bevölkerung Kolumbiens in Aufruhr, als Reaktion auf das Steuerreformgesetz, das den Menschen die Gesundheitsversorgung raubt. Doch die Sorgen des Volkes haben sich erst jetzt zugespitzt.

Nach jahrzehntelangem Guerillakampf auf dem Lande hat die FARC 2016 ein Friedensabkommen unterzeichnet, doch der kolumbianische Staat hat weiterhin ehemalige Kämpfende massakriert und die Dörfer verwüstet, die zuvor unter ihrem Schutz standen. Außerdem hat der Staat die Probleme, die zum bewaffneten Kampf geführt haben, nicht behoben, wie zum Beispiel die Landumverteilung. Armut und Ungleichheit haben sich unvermindert fortgesetzt. Zusätzlich hat der kolumbianische Staat seine Kriegsmaschinerie gegen die Bevölkerung gerichtet. In den ersten Monaten des Jahres 2021 wurden mindestens 57 einflussreiche Teilnehmende sozialer Bewegungen ermordet, darunter 20 Indigene, die meisten davon in der Provinz Cauca. Hinzu kommen 158 Femizide in den ersten drei Monaten des Jahres und mehrere weitere Massaker.

(mehr …)