Am EKH (Autonomes Zentrum und Wohnprojekt) in Wien wurde aus Solidarität mit Santiago Maldonado ein Transparent aufgehängt.
Solidarität ist eine Waffe!
Auf Englisch, Portugiesisch, Spanisch
Quelle: 325, übersetzt von abc wien
Alle Personen und Kollektive, die sich dem Schicksal unseres Gefährten Santiago Maldonado, der vom argentinischen Staat verschleppt und ermordet wurde, nahe fühlen, laden wir im August ein.
Ab dem 1. August zeigen wir unsere Wut, unsere Ideen für den Konflikt, unseren unerschütterlichen Willen. Für uns ist nichts vorbei, wir sind Funken, die immer wieder auftauchen und verschwinden, aber wir werden immer da sein.
Lasst uns unsere wunderbare Kreativität entfalten, Aktionen, Treffen, Demos, was auch immer wir möchten. Darum geht es bei unserer Freiheit, darum geht es bei dem Gedenken an unsere Brüder* und Schwestern*.
Quelle: contra info
Aus den Straßen Porte Alegros:
Santiago Maldonado, unsere Aktionen und unsere Herzen!
Wer kämpfend stirbt, lebt in jede* Gefährt*in!
Quelle: bodenfrost
Ein Gutachter analysierte die Autopsie-Ergebnisse und schloss daraus, dass die Leiche von Santiago Maldonado nicht, wie offiziell behauptet, 78 Tage im Wasser gelegen haben könne. Seiner Einschätzung nach wurde sie einige Stunden, maximal einige Tage, bevor sie gefunden wurde, dort platziert. Der junge Anarchist war während der polizeilichen Räumung eines Protestcamps verschwunden und erst tot wieder aufgetaucht. [infobae (spanisch)]
Quelle: boletinlaovejanegra, Übersetzung kam per Mail
In kuerze jaehrt sich jener erste August an dem Santiago verschwand und es ist wichtig, dass das Gedenken einhergeht mit der revolutionaeren Erinnerung und der Ausbreitung des sozialen Konflikts. Santiago war eine sensible Person, ein Rebell. Seine Texte und Raps sind so laut, dass der Wind sie nicht verweht. Sie agitieren, wuehlen uns auf und bewegen uns, gegen den Papst, Praesident*Innen, Megaprojekte und gegen die existierende Ordnung. Mit Witz und mit Gewissheit.
Santiago wurde nicht nur einmal versucht zu verschwinden. Einmal durch die Repressionsorgane und weitere Male durch das Verschweigen seines Kampfes, seines Lebens und seiner Ideen. Santiago der sich mit den Gefangenen der Pluenderungen von Bariloche solidarisierte, der in den Versammlungen und Barrikaden von Chiloe kaempfte, der die Ruta 40 blockierte fuer die Freilassung von Facundo…
(Quelle: contrainfo.espiv.net)
Anläßlich eines internationalen Aktionstages wegen Santiago Maldonados Ermordung, wurde in Wien am Freitag, den 27.10.2017, eine spontane Mahnwache, mit Rede und Flugis, vor der argentinischen Botschaft abgehalten.
Quelle: contrainfo
Der Mord an Santiago Maldonado hat eine Reihe von Aktionen in Argentinien ausgelöst. Santiago verschwand, von der Gendarmerie entführt, am 1. August. Am 20. Oktober wurde bestätigt, dass es sich bei der gefundenen Leiche um unseren Gefährten Santiago Maldonado handelt. Wir hoffen, dass die Schuldigen die schlimmste Rache erleiden werden.
Tod dem mörderischen Staat. Santiago ist anwesend!
Heute, wie letzte Nacht, gehen wir auf die Straße. “Santiago ist anwesend!”
Jetzt bist du Teil der Erde, die du so geliebt hast.
Traurig sind die Stunden, die wir erleben. Am 20. Oktober, bestätigte Sergio Maldonado, wovor wir uns so fürchteten. Der von der Gendamerie im Fluss Chubut abgelegte Körper, ist der Gefährte Maldonado.
Die Gendarmerie ist verantwortlich. Der Staat ist verantwortlich. Weil sie es waren, die ihn aus dem rebellischen Gebiet von Cushamen am 1. August mitgenommen haben.
Santiago Maldonado ist nicht länger ein Vermisster, jetzt ist er ein Ermorderter. Aber wir dürfen das Wichtigste nie vergessen. Santago Maldonado wurde getötet, weil er gekämpft hat, weil er solidarisch war, weil er sich an der Seite der Kämpfenden der MAP, der Autonomen Mapuche Bewegung von Puel Mapu der Gendarmerie entgegengestellt hat und die Freiheit von Facundo Jones Huala gefordert hat.
Santiago Maldonado wurde durch das Privateigentum umgebracht. Nicht zufrieden damit, ihn verschwinden zu lassen und ihn zu töten, versuchen ihn sogar als Persönlichkeit zu verfälschen, wie viele, die behaupten, die Erinnerung an ihn, würdigen zu wollen.
Das sollten wir, als Kämpfer*innen immer in unseren Herzen bewahren, wenn jemand an der Seite Anderer versucht die beschissene Gesellschaft zu ändern, in der die Ware wichtiger ist, als das Leben.
Unsere beste Würdigung ist es, weiter zu kämpfen, weiterhin den Staat und das Kapital herauszufordern, wie er es tat. Santiago Maldonado, der an den Barrikaden von Chiloé kämpfte, um das Meer zu verteidigen. Santiago Maldonado, der für das überwältigende südliche Land kämpfte.
Jedes Mal, wenn der starke patagonische Wind bläst, wird er dort sein.
Immer wenn die Rebell*innen der Welt versuchen, den Himmel im Sturm zu ergreifen, wird er dort sein.
Ruhe Gefährte, die See, das Land und die Wälder, für die du ein Leben gegeben hast, warten darauf, dir Zuflucht zu geben.
Am Freitag dem 15. September hat in Wien eine Versammlung aus Solidarität mit Santiago Maldonado stattgefunden.
Santiago ist seit 1. August 2017 spurlos verschwunden. Er wurde nach der gewaltsamen Räumung einer indigenen Mapuche Gemeinde, durch die argentinische Polizei, entführt.
Die Kundgebung fand vor der argentinischen Botschaft am Lugeck 2, im 1. Wiener Gemeindebezirk statt.
Es wurden mehrere Redebeiträge verlesen, Flugblätter verteilt, Parolen gerufen und Musik abgespielt.
Außerdem wurde eine Broschüre veröffentlicht, die über den Fall Santiago Maldonado, den Kampf der Mapuche und die Ausbeutung durch Benetton aufklärt:
Hier der Text des Flugblatts:
Wo ist Santiago Maldonado?
Am 31. Juli, fuhr der Anarchist und Tätowierer Santiago Maldonado nach Cushamen, um die dortige Mapuche Gemeinde in ihrem Kampf gegen ihre Vertreibung durch den Benetton Konzern und die Freilassung des Mapuche Kriegers Facundo Jones Huala, zu unterstützen.
Der Mapuche Anführer der Widerstandsorganisation R.A.M. (Resistencia Ancestral Mapuche) Facundo Jones Huala, wurde interniert, und ihm drohen bei einer Abschiebung nach Chile, bis zu 15 Jahre Haft. Mit ihren Protestaktionen kämpfen die Mapuche um die Rückgabe ihrer angestammten Ländereien die sich Benetton immer mehr aneignet.
Angehörige der Mapuche und Amnesty International warnten schon länger vor verschärfter Militarisierung in der Region, da die Macri Regierung Blut geleckt hat, und den großen Ausverkauf des Landes noch einmal so richtig ankurbeln will. In Vaca Muerta werden die weltweit zweitgrößten Öl- und Gasvorkommen für Fracking vermutet.
Im Juni riegelten Hundertschaften der Polizei die Mapuchegemeinschaft Campo Maripe im Gebiet von Vaca Muerta ab. Sie eskortierten die Mitarbeiter der staatlichen Ölgesellschaft YPF, die Bohrungen für ein Fracking druchführten. „Sie drangen ohne vorherige Absprache und richterliche Erlaubnis in unser Territorium ein“, erklärte der Rat der Mapuche in Neuquén.
Der 28-jährige Anarchist Santiago Maldonado war am 1. August verschwunden, nachdem Gendarmerie und Polizeikräfte in die indigene Gemeinschaft „Pu Lof de Resistencia“ eingedrungen waren. Der Einsatz hatte offiziell zum Ziel, die Gleise des touristischen Zuges „La Trochita“, und einige Straßen von Blockaden zu befreien.
Unter tatkräftiger Unterstützung des Kabinettchefs des Innenministeriums, Pablo Nocetti, machten sie Jagd auf die Protestierenden, mit scharfer Munition, zu Pferd, mit Geländewagen und Hundertschaften. Pablo Nocetti gilt als besonders engagierter „Mapuche-Hasser“.
Sie brannten ein Haus nieder, und zerstörten das Hab und Gut der Mapuche. Um sich zu retten, überquerten viele den Fluss Chubut. Santiago kann nicht schwimmen, und versteckte sich am Flussufer. Zeugen beobachteten, daß er dort entdeckt, geschlagen und in einen Pickup geworfen wurde. Seitdem fehlt jede Spur von Santiago!
Nach über einem Monat Leugnens, sieht sich die neoliberale Macri-Regierung nun mit einem Aufstand der Bevölkerung konfrontiert, die sich in die Zeit der Verbrechen der Militärjunta zurückversetzt sieht. In Buenos Aires versammelten sich mehr als 250.000 Demonstranten vor dem Präsidentenpalast, um zusammen mit der Familie Maldonado den Rücktritt der Ministerin für Sicherheit, Patricia Bullrich, und ihres Kabinettschef Pablo Nocetti zu fordern.
Erst am 13.7.2017 wurde in Buenos Aires die besetzte PEPSICO Fabrik geräumt. Die 691 Arbeiterinnen verteidigten die Fabrik mutig und entschlossen, wie Löwinnen. Das Werk sollte abgebaut werden, da die minimalen erkämpften gewerkschaftlichen Rechte, dem Konzertn ein Dorn im Auge waren.
Der neoliberale Staat schlägt Proteste damals und heute, mit Militär und Polizeigewalt brutalst nieder. Wieder wurden über 30 Menschen interniert, dutzende schwer verletzt.
Die Sprecherin der Mütter der Placa de Mayo, sagte:“… wir fühlen in unseren Mägen den Schmerz, der uns vor 40 Jahren auf diesen Platz gebracht hat!“
Wir fordern die sofortige Freilassung aller, im Zuge der Proteste verhafteten, den sofortigen Rücktritt der Regierung, die Freilassung von Facundo J. Huala und der Aktivistin Milagro Sala!
Land und Freiheit den Mapuche! Nieder mit dem Kapitalismus! Nieder mit dem Faschismus!
Es lebe die Anarchie!
(Quelle: de-contrainfo.espiv.net)
Am EKH (Autonomes Zentrum und Wohnprojekt) in Wien wurde aus Solidarität mit Santiago Maldonado ein Transparent aufgehängt.
Solidarität ist eine Waffe!
Auf Englisch, Portugiesisch, Spanisch