Quelle: schwarzerpfeil.de
Ein Jahrzehnt nach der Revolution von 2011 ist eine neue Generation von Tunesier_innen als breite, intersektionale Bewegung zurück auf der Straße und vereint sich durch Graswurzel-Militanz.
Von RoarMag
Bevor sie sich in ganz Nordafrika und dem Nahen Osten ausbreiteten, begannen die Aufstände des sogenannten „Arabischen Frühlings“ im Dezember 2010 in Tunesien. Untergeordnete Gruppen waren Schlüsselakteure in dieser neuen Form der Volksmobilisierung, die Menschen- und soziale Rechte, existenzsichernde Löhne und soziale Gerechtigkeit forderte. Arbeiter_innen in Tunesiens größter Gewerkschaft, der Tunisian General Labor Union (UGTT), standen im Mittelpunkt der Proteste, die schon lange vor 2011 stattfanden. Gleichzeitig stellten die Frauen der Tunesischen Vereinigung der Demokratischen Frauen (ATFD) in den 90er Jahren und im neuen Jahrtausend eine bedeutende Opposition zum Regime dar, indem sie für Geschlechterrechte gegen den staatlichen Feminismus, Islamismus und den zunehmenden Konservatismus kämpften.